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Hohlraumausbau, insbesondere für Stollen, Tunnel od. dgl. und Verfahren zur Herstellung eines solchen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlraumausbau, insbesondere für Stollen, Tunnel od. dgl., unter Anwendung von serienweise gleichlaufenden gewellten Drähten und deren Wellenberge kreuzenden Querdrähten.
Für einen bekannten Hohlraumausbau dieser Gattung sind in üblicher Weise quer zur Achse des
Ausbauprofils vorgesehene Profilbögen zur Abstützung des Gebirges als Hauptorgane des Ausbaues unentbehrlich. Die serienweise in der Längsrichtung des Ausbauprofùes verlaufenden gewellten Drähte sind mit den die Wellenberge kreuzenden Querdrähten zu einem flächenartigen Drahtgebilde vereinigt.
Diese Drahtgebilde stellen lediglich sekundäre Verbindungselemente zwischen den Profilbögen her, welch letztere vor allem die statischen Funktionen zukommen.
Die Nachteile des geschilderten Ausbaues sind nicht nur durch die hohen Kosten der Profilbögen gegeben, sondern auch durch deren Einbau in das Ausbruchsprofil, der für jeden Profilbogen eine besondere Anpassung erfordert und daher einer entsprechenden Arbeitszeit bedarf. überdies wird die
Lichtweite des Ausbruchsprofils durch die eingebauten Profilbögen abgemindert. An den Profilbögen werden die flächenartigen Drahtgebilde in der Weise befestigt, dass die Enden ihrer über das Flächengebilde herumgeschlungen werden. Auch diese Art der Befestigung erfordert einen hohen Zeitaufwand, ohne dass dadurch eine erwähnenswerte statische Mitwirkung der Drahtgebilde im Ausbau erzielt werden könnte. Tragend in statischer Hinsicht sind also lediglich die Profilbögen.
Den diese Profilbögen mattenartig verbindenen Drahtgebilden (Verzug) kommt im wesentlichen eine Sicherungsfunktion gegen den Einsturz von Felsmaterial in das Ausbruchsprofil zu.
Auch die für Hochbauzwecke im Zusammenhang mit einer Funktion als Verputzträger vorgeschlagenen Drahtskelettkörper mit einem Metallnetz in Form von Wellen od. dgl., das auf beiden Seiten mit einer Bespannung versehen ist und gegebenenfalls durch Vorsatznetze verstärkt sein kann, lässt sich auf die Anwendung für einen Hohlraumausbau nicht übertragen, ohne dass Profilbögen verwendet werden müssten.
Die Erfindung strebt aber einen statisch wirksamen Hohlraumausbau unter Vermeidbarkeit jedweder Profileinbauten an.
Dies wird unter Vermeidung aller geschilderten Nachteile dadurch erreicht, dass erfindungsgemäss zur Bildung eines dreidimensional gitterträgerartig selbsttragenden Ausbauskeletts auch die Wellentäler der gewellten Drähte kreuzende Querdrähte und in der Ebene mindestens einzelner gewellter Drähte Wellenberge oder bzw. und Wellentäler dieser gewellten Drähte verbindende Aussteifungsdrähte vorgesehen sind.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemässen Hohlraumausbaues ergibt sich dadurch, dass er ausschliesslich aus dreidimensional gitterartig selbsttragenden, vorzugsweise gewölbten Drahtskclettmatratzen besteht, die mit quer zur Stollenachse verlaufenden Wellungsebenen zum Ausbauskelett zusammengeschlossen sind. Die in den Drahtskelettmatratzen vorgesehenen, die gewellten Drähte kreuzenden Querdrähte. verlaufen nach der Vollendung des Ausbaues im Ausbauskelett in der Längsrichtung des Hohlraumes.
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Diese Drahtskelettmatratzen weisen eine gitterträgerartige Ausbildung auf. Sie sind also dreidimensional wirksam und daher gegen Verformungskräfte sehr widerstandsfähig. Sie sind selbsttragend und zur Aufnahme hoher Kräfte geeignet.
Der erfindungsgemässe Hohlraumausbau hat den Vorteil eines ungestörten Durchblickes auf die
Gebirgswandung des Ausbruchsprofils, so dass dieses ständig beobachtet und in seinen felsmechanischen
Veränderungen visuell beurteilt werden kann. Die erfindungsgemässen Drahtskelettmatratzen stellen
Skelettbauteile dar, welche durch Verbindungen in Längs-und Querrichtung einen statisch wirksamen Längs-und Querverband ergeben. Er bildet ein fortlaufendes Ausbauskelett mit der Wirkung einer über die ganze Profillänge tragenden, also verbesserten Gewölbebogenauskleidung, ohne dass zusätzliche
Profilbogenelemente erforderlich wären.
Der bei Anwendung der Erfindung zum Hohlraumausbau sowohl während der Herstellung des
Ausbauskeletts sowie nach Fertigstellung desselben und nachher gewährleistete freie Durchblick auf die
Wandungen des Ausbruchsprofils hat gegenüber allen Verfahren, welche als gewellte Elemente undurchsichtige Flächenbauteile, also beispielsweise Wellenbleche anwenden, grosse Vorteile.
Im Gegensatz zur Erfindung angewendete Wellblechtafeln sind nicht durchsichtig, so dass die Lage von in das Gebirge eingeführten Felsankern nicht erkennbar ist ; zur Befestigung solcher Wellblechtafeln an den für den Ausbau erforderlichen Felsankern bedarf es daher vorerst der genauen Festlegung der
Lage der Felsanker und der damit korrespondierenden Anordnung der Bohrungen in den
Wellblechtafeln. Die Undurchsichtigkeit der letzteren macht es auch unmöglich, den hinter den
Wellblechtafeln liegenden Mantel des Ausbruchsprofils während der ganzen Ausbauzeit felsmechanisch visuell zu beobachten und zu beurteilen. Überdies bilden die Wellblechtafeln Unstetigkeitsbereiche im
Verkleidungsbeton des Ausbruches. Sie stellen echte Trennflächen dar ; eine Verbundwirkung zwischen
Blech und Beton kann nicht zustandekommen.
Solche Wellbleche können also nicht als Armierungen im statischen Sinn gewertet werden. Da hinterbetonierte Wellblechtafeln einen starren Ausbau ergeben, ist die Gefahr ihrer Zerstörung bei Gebirgsdeformationen sehr gross. Im Betonmantel sind im übrigen auch zu den Wellen verlaufende Schwindrisse nicht vermeidbar. Da die Höhe der Wellen von
Wellblechen im Hinblick auf die auch in der Längsrichtung der Wellen notwendige Anpassung an das Ausbruchsprofil nur gering sein kann, lassen sich übrigens Wellbleche allein nicht verwenden. Vielmehr müssen zu deren Ergänzung und Halterung Aussteifungsringe oder-bögen in das Ausbruchsprofil eingebaut werden, wodurch dessen Lichtweite vermindert wird.
Ob mit oder ohne Aussteifungsringe. erfolgt durch das Schwinden des Betons ein Ablösen desselben von der Wellblechfläche, so dass tangentiale Spannungen vom Beton auf das Blech nicht übertragen werden können. Dieses Ablösen erfolgt schon während des Schwindens des Betons, u. zw. um so eher, als die Wellblechtafeln in der Regel an sich glatt sind oder durch das häufig übliche Aufbringen einer Bitumenschicht noch dazu gleitfähig gemacht werden. Überdies verursachen volle Wellblechtafeln einen Aufstau des aus dem Gebirge austretenden Bergwassers.
Der Umstand, dass die nicht selbsttragenden Wellblechtafeln geschlossene Flächen aufweisen, hat überdies zur Folge, dass sie bei auf die Montage folgenden Sprengungen gerade wegen ihrer geringen Wellenhöhe häufig eingebeult werden. Auch der Bergwasserdruck kann, falls kein Schutzbeton vorhanden ist und die Wellblechhaut nach innen auf keine andere Art abgestützt ist, die Blechhaut einbeulen und durchschlagen. Dabei können die Wellbleche die ihnen obliegenden Funktion nicht mehr ausüben.
Wegen der geringen Biegesteifigkeit in der Längsrichtung der niedrigen Wellen können Wellbleche, auch in gewölbter Form, zum Vorpfänden nicht ohne ausreichende Unterstützung durch Profilbögen verwendet werden, wodurch das Vorpfänden mit Wellblechen infolge der Aufwendigkeit und Kostspieligkeit für die Praxis uninteressant ist ; ganz abgesehen davon, dass Wellblechmaterial an sich hohe Kosten verursacht.
Dies gilt auch für die in jüngster Zeit vorgeschlagenen sogenannten WK-Wellbleche mit nach Art von Rippenstreckmetall vorgesehenen Durchbrechungen. Auch solche Spezialbleche bedürfen zu ihrer Anwendung zum Ausbau eigener Versteifungsbögen. überdies gestatten solche Bleche einen ausreichenden Durchblick auf das Gebirge und damit eine Beurteilung des Gebirgsverhaltens im Ausbauzeitraum nicht. Sie lassen die genaue Lage eingebrachter Felsanker nicht erkennen, so dass ihre Verbindung mit diesen ebenso schwierig ist wie bei Vollwellblechen. Für das Vorpfänden bedürfen sie auch bei Lanzenvorschub gesonderter Profilbögen.
Die erstmalig durch die Erfindung gegebene Möglichkeit, einerseits einen Skelettausbau, ohne die Notwendigkeit von Profilbögen, durch die blosse Anwendung dreidimensional gitterträgerartig selbsttragender Ausbauelemente auszuführen und anderseits ein zur ständigen visuellen Beobachtbarkeit durchsichtiges Ausbauskelett zu erhalten, stellt einen aussergewöhnlichen Fortschritt auf dem
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Fachgebiet dar.
Der Skelettausbau gibt überdies eine grosse Sicherheit, denn er lässt, ähnlich wie der Holzausbau, eine Überbeanspruchung durch sogenanntes Melden erkennen. Der Klang der Drähte beim Abklopfen gibt über die Spannung Auskunft. Treten Überbeanspruchungen bzw. Drahtdeformationen auf so kann der Ausbau auf rasche und einfache Art verstärkt werden, u. zw. insbesondere durch auf die gefährdeten
Flächen beschränkte Überlagerung mit weiteren Drahtskelettmatratzen, also durch eine Art Doppeln.
Der Skelettausbau bildet nach dem Ringschluss des Skeletts, der noch im Vortriebsbereich anzustreben ist, eine halbsteife Ausbauschale. Durch Abtrennen bzw. Durchtrennen insbesondere der inneren (hohlraumseitigen) Querdrähte bzw. Aussteifungsdrähte, können Teile des Ausbauskeletts eine
Verformbarkeit nach Art einer Gelenkskette erhalten, die später erforderlichenfalls durch Aussteifung wieder aufgehoben werden kann. Die Gelenke würden sich längs der Querdrähte insbesondere dort ausbilden, wo die Aussteifungsdrähte abgetrennt wurden. Diese Massnahmen können erwünscht sein, um die in der Literatur als passive Rückstellkräfte bezeichneten Wirkungen des Gebirgswiderstandes zu aktivieren, wodurch gegebenenfalls eine sparsamere Bemessung des endgültigen Betonausbaues ermöglicht wird.
Beim Vergleich des erfindungsgemässen Skelettausbaues mit andern Ausbauarten ist zwischen
Stahl-und Betonausbau zu unterscheiden. Vom Betonausbau ist zu sprechen, wenn der Stahl als
Armierung, Schalung oder bergseitige Begrenzung (Dichtung) des Betons dient.
Die Funktion von Gitterbögen als Stahlausbau und First-bzw. Ulmenverzug käme nur dann der des Skelettausbaues nahe, wenn die Gitterbögen "Mann an Mann" eingebaut würden. Bisher ist diese
Möglichkeit noch nicht vorgeschlagen bzw. in der einschlägigen Literatur noch nicht erwähnt worden.
Die Längsverbindung der Gitterbögen war bisher nur durch vereinzelte Abstandstreben und
Zugbügel vorgesehen. Diese sollen ein Umschieben (durch Gebirgsdruck) und Umfallen (durch
Sprengwirkung) der Bögen verhindern. Diesen vereinzelten Verbindungen der Bögen kann nur eine
Hilfsfunktion, jedoch keine Verzugsfunktion und nur eine geringfügige Ausbaufunktion zukommen.
Aus diesem Grund besteht praktisch keine nennenswerte gebirgsstützende Überbrückung zwischen den einzelnen Gitterbögen. Die Stützwirkung der Gitterbögen ist somit nur quer zum Vortrieb gegeben.
Dieser Nachteil kann sich vor allem im Vortriebsbereich auswirken. Dort ist die Gebirgslaibung zwischen dem letzten Bogen und der Ortsbrust gewöhnlich nicht abgestützt. Damit sind Aus-und Nachbrüche des Gebirges möglich. Für die Gebirgsabstützung im Bereich vor dem letzten Gitterbogen müssten gegebenenfalls im Gegensatz zum erfmdungsgemässen Skelettausbau Sondermassnahmen getroffen werden. Derartige Massnahmen sind z. B. das Unterfangen der Pfähle durch vorgebaute Bogenteile. die ihrerseits auf vorgebaute Längsträger abgestützt werden müssen.
Trotz einer gewissen visuellen Ähnlichkeit der Querschnitte lässt also der Stahlausbau mit distanzierten Gitterbögen einen Vergleich mit dem Erfindungsgegenstand nicht zu.
Sollen hingegen Gitterbögen als Armierung eines nachfolgenden Betonausbaues dienen, so ist eine zusätzliche Längsbewehrung erforderlich. Der Einbau dieser zusätzlichen Bewehrung behindert den Vortrieb oder erfordert besondere Baumassnahmen.
Wird hingegen auf die Längsbewehrung verzichtet, so kann bei Scherbewegungen quer zur Tunnelachse die Ausbauröhre abreissen und damit die Tunneldichtung unwirksam werden. Weiters können durch Schubwirkung des Gebirges vor allem im Bereich der Tunnelportale Zugrisse im Ausbau quer zur Tunnellängsachse auftreten.
Auch gegenüber der Anwendung von distanzierten Gitterbögen als Armierung bietet somit der von diesen grundsätzlich verschiedene Erfindungsgegenstand wesentliche Vorteile.
Als weiterer, aus der freibleibenden Sicht auf die Gebirgswand des Ausbruchsprofils resultierender Vorteil ist die Lage der Köpfe der Felsanker in der Gebirgswandung exakt erkennbar und die Verbindung dieser Köpfe mit den vorzugsweise gewölbten Drahtskelettmatratzen in einfachster und zeitsparender Weise durchführbar. Hiebei können die im Sinne eines halbsteifen Skelettgewölbes geschlossenen Mäntel mit Felsankern verbunden werden.
Die erfindungsgemässen, insbesondere gewölbten Drahtskelettmatratzen gestatten es, bei Stollenoder Tunnelvortrieb die Methode des Vorpfändens in idealer Weise anzuwenden. Hiezu wird im Normalfall eine gewölbte Drahtskelettmatratze in Vortriebsrichtung im Gewölbebereich des Ausbruchsprofils vorgebaut bzw. vorgepfändet und später in der Querrrichtung durch weitere gewölbte Drahtskelettmatratzen zum Gewölbebogen ergänzt. Da die vorgepfändete Drahtskelettmatratze selbsttragend ist, bedarf es keines wie immer gearteten zusätzlichen Stützelementes. Im Scheitel-bzw.
Profilbereich des Ausbruches kann an der Stollenbrust ein schmaler Schlitz vorgesehen werden, in welchen die Drahtskelettmatratzen beim Vorpfänden eingeführt werden. Es kann bei entsprechender
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Gebirgsbeschaffenheit auch genügen, die Abstützung an der Stollenbrust lediglich dadurch vorzunehmen, dass einzelne, über den Umfang des bereits hergestellten Ausbauskeletts vorstehende achsparallele Drähte in entsprechende Bohrungen der Stollenbrust eingeführt werden.
Für den Baufortschritt, insbesondere für das Vorpfänden, ist es besonders vorteilhaft. zwei
Ausbildungsformen für die Drahtskelettmatratzen in Kombination zu verwenden, u. zw. in der Weise, dass die Verbindung gewölbter Drahtskelettmatratzen durch in den Randbereichen erfolgendes Übereinanderlegen bewerkstelligt wird. Hiebei werden bei der geschilderten Ausbildung
Drahtskelettmatratzen mit Aussteifungsdrähten im Bereich der Wellenberge und solchen mit
Aussteifungsdrähten im Bereich der Wellentäler der gewellten Drähte verwendet. Bei dieser Ausbildung der Erfindung liegen die durch die gewellten Drähte gebildeten Wellflächen der Drahtskelettmatratzen in ihren Überdeckungsbereichen unmittelbar aufeinander, so dass die eine Drahtskelettmatratze in die andere praktisch übergeht.
Der gleiche Effekt kann mit einer Ausbildung von Drahtskelettmatratzen in der Weise erzielt werden, dass in der Mittelzone der vorzugsweise gewölbten Drahtskelettmatratzen verlaufende gewellte Drähte sowohl im Bereich von Wellenbergen als auch von Wellentälern mit
Aussteifungsdrähten verbunden sind, während die Drahtskelettmatratze an einer Seite begrenzende gewellte Drähte nur in Wellenbergen und die andere Seite begrenzende gewellte Drähte nur in
Wellentälern mit Aussteifungsdrähten verbunden sind. Bei dieser Ausbildung kann mit einer einzigen
Standardform von Drahtskelettmatratzen das Auslangen gefunden werden.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist es, dass sie die Anpassbarkeit der Drahtskelettmatratzen an die jeweiligen statischen Bedürfnisse des Ausbaues durch Wahl der Drahtstärken, Drahtentfernungen,
Wellenlängen oder Wellenhöhen ermöglicht. Diese Massnahmen können einzeln oder gemeinsam vorgesehen werden. Den jeweiligen Erfordernissen einer stärker zu sichernden Stelle im Ausbruchsprofil oder in einem besonderen Teil desselben kann nicht nur durch Übereinanderlegen bzw. Doppeln von
Drahtskelettmatratzen untereinander oder mit ebenen Bewehrungsmatten Rechnung getragen werden, sondern auch durch Einziehen von Verstärkungsstäben in Drahtskelettmatratzen oder Anordnung von
Versteifungsstäben an solchen.
Ausserdem ist es bei entsprechender Planung durchführbar, schon bei der vorteilhaften Vorfabrikation von Drahtskelettmatratzen eine den besonderen Verhältnissen ensprechende Wahl der Drahtstärken, Drahtentfernungen, Drahtgüte, Wellenlängen, Wellenhöhen, Zusatzstäbe usw. vorzunehmen.
Wenn im Vorstehenden von Drähten die Rede ist, so soll damit der Begriff Draht keinesfalls auf Metalldrähte, insbesondere Stahldrähte, eingeschränkt sein. Vielmehr kommen ebenso alle drahtförmigen Gebilde aus Kunststoffen oder sonstigen Materialien in Betracht, die Eigenschaften aufweisen, welche denen von Metalldrähten, insbesondere Stahldrähten, ähnlich sind oder diesen nicht wesentlich nachstehen.
Die Form der gewellten Drähte braucht nicht exakt wellenförmig zu sein ; vielmehr sollen unter gewellten Drähten auch solche mit mäanderförmiger oder abgewinkelter bzw. zickzackförmiger Gestalt verstanden sein. Die Abwinkelungen lassen sich auch durch kurvenförmige Umbüge ersetzen.
Unter Hohlräumen sollen alle Hohlräume mit ebenen oder gewölbten Ausbruchsflächen und geradlinigem oder beliebig gekrümmtem Verlauf verstanden sein, wobei sich auch im letzteren Fall der erfindungsgemässe Ausbau wegen seiner Anpassbarkeit an alle gegebenen Erfordernisse besonders eignet.
Gegenstand der Erfindung ist auch noch ein nach mehreren Varianten ausführbare Verfahren zur Herstellung eines Hohlraumausbaues mit erfindungsgemässen Drahtskelettmatratzen. Es besteht darin, dass zunächst eine erste Drahtskelettmatratze im Gewölbescheitel des Ausbruchprofils vorzugsweise mittels Felsankern befestigt oder im Bodenbereich des Profils an dessen nach oben verlaufende Wandung angelegt wird, worauf weitere Drahtskelettmatratzen je nach der durch die Maschen der Drahtskelettmatratzen hindurch überprüften Gebirgsbeschaffenheit mit geringerem oder grösserem Überlappungsbereich in Richtung quer zur Hohlraumlängsachse zum Ausbauskelett zusammengebaut werden,
wobei die Wellungsebenen der gewellten Drähte aller Drahtskelettmatratzen radial zum Hohlraumprofil verlaufen und das Ausbauskelett an besonders gefährdeten Ausbruchsstellen durch auf diese beschränkte Überlagerung mit weiteren Drahtskelettmatratzen oder Teilen von solchen, ebenen Drahtgittermatten oder Versteifungsstäben verstärkt wird.
Zur vereinfachten Ausführung des Hohlraumausbaues kann so verfahren werden, dass aus mehreren Drahtskelettmatratzen vorgefertigte, gegebenenfalls als Verschneidungsstücke ausgebildete Ausbaueinheiten für Kreuzungsbauwerke in das Ausbruchsprofil eingebracht und dort durch weitere, gegebenenfalls mit Verstärkungsteilen versehene Drahtskelettmatratzen ergänzt werden.
Im Zuge der Herstellung des Ausbauskeletts oder nach Fertigstellung seines Einbaues kann es zeitlich befristet oder unbefristet lange wirksam an das Gebirgsverhalten angepasst werden. Ein
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halbsteifer Ausbau ergibt sich durch starre Verbindung der Drahtskelettmatratzen untereinander. Ein verformbarer Ausbau mit der Wirkung nach Art einer Gelenkkette lässt sich unter Durchtrennen hohlraumseitiger Aussteifungs- bzw. Querdrähte erzielen. Ein nachgiebiger Ausbau mit der Wirkung als geschlitzter Ring wird erhalten, wenn ein umfanggeschlossener starrer Zusammenbau der Drahtskelettmatratzen vermieden wird. Diese kann insbesondere bewerkstelligt werden, wenn in der Sohle des Ausbruchsprofils keine Drahtskelettmatratzen angewendet werden.
Ein nachgiebiger Ausbau wird auch erzielt, wenn Drahtskelettmatratzen untereinander nicht verbunden, sondern lediglich einzeln, z. B. durch Felsanker, mit dem Gebirge verspannt werden.
In den Zeichnungen ist eines der vielen möglichen Ausführungsbeispiele des Erfindunggegenstandes dargestellt, wobei Fig. l eine Ausführungsform einer Drahtskelettmatratze in einer Seitenansicht und Fig. 2 eine solche in einem Schaubild zeigt. Fig. 3 stellt einen Querschnitt durch das Ausbruchsprofil mit einem aus erfindungsgemässen Drahtskelettmatratzen bestehenden Ausbau dar, wobei die Drahtskelettmatratzen nur als Gesamtkörper schematisch gezeichnet sind. Fig. 4 veranschaulicht schematisch in Draufsicht einen Ausbau bis zur Stollenbrust und eine Vorpfändung in deren Bereich, wobei die Stollendecke zur Veranschaulichung des Ausbaues weggenommen gedacht ist.
Die in Fig. l dargestellte, gewölbt ausgebildete Drahtskelettmatratze besteht aus den in Serie parallel zueinander verlaufenden gewellten Drähten--l--und deren Wellenberge kreuzenden Querdrähten --2--. Für die erfindungsgemässe Ausbildung sind weitere Serien von Querdrähten
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wesentlich,--3-- auf ; alle Drahtverbindungen sind vorteilhaft durch Verschweissung vorgenommen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der in der Mittelebene der dargestellten Drahtskelettmatratze verlaufende Draht sowohl an seinen Wellenbergen als auch an seinen Wellentälern mit je einem Aussteifungsdraht--3, 3'-- verbunden, wodurch sich, insbesondere im Verein mit den Querdrähten--2, 2'-- eine hervorragende Mittelsteifigkeit ergibt. Der die eine Seite der Drahtskelettmatratze begrenzende gewellte Draht ist nur an seinen Wellenbergen mit einem Aussteifungsdraht --3-- verbunden. An der andern seitlichen Begrenzung der dargestellten Drahtskelettmatratze ist der gewellte Draht nur an seinen Wellentälern mit einem Aussteifungsdraht--3'--verbunden.
Die so ausgebildete Ausführungsform gemäss Fig. 2 gestattet es, zwei Drahtskelettmatratzen in der Richtung ihrer Querdrähte--2, 2'-- bis zu ihren Mittelebenen unmittelbar aufeinanderzulegen, wobei ein sattes Aufeinanderlegen benachbarter Drahtskelettmatratzen möglich ist. Werden auch die beiderseits neben der Mittelachse der Drahtskelettmatratze verlaufenden gewellten Drähte ebenso wie der mittlere gewellte Draht sowohl an ihren Wellenbergen als auch an ihren Wellentälern durch Aussteifungsdrähte verstärkt, so bleibt dennoch das in der Richtung der Querdrähte satte übereinanderlegen benachbarter Drahtskelettmatratzen auf einen weiten Überdeckungsbereich gewährleistet.
Um den Anschluss von Drahtskelettmatratzen aneinander auch in der Richtung der
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Nachbarbereich eines Endquerdrahtes-2'--zu verlaufen beginnen. Hingegen beginnt der Verlauf der Wellentäler der gewellten Drähte --1',1"-- verbindenden Aussteifungsdrähte --3'-- im Nachbarbereich des andern Endquerdrahtes--2--. Der überlagerungsbereich in sinngemässer Lage in der Richtung der Aussteifungsdrähte aufeinandergelegter Drahtskelettmatratzen ergibt sich aus der Differenz der Längen--9 und 11--.
Aus dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind auch noch hakenförmige Verbindungshaken--S-- zu entnehmen, welche an einzelnen Drähten, insbesondere an Aussteifungsdrähten--3, 3'-- als Verbindungsglieder zum leichten Aneinanderschliessen von neben-oder übereinanderliegenden Drahtskelettmatratzen ausgebildet sind.
Am Rande des in Fig. 3 veranschaulichten Ausbruchprofils sind Felsanker --4-- in das Gebirge eingetrieben. Ihre Köpfe sind mit Drahtskelettmatratzen der beschriebenen Ausbildung verbunden, die sich zum vollen Profilausbau ergänzen. Die Drahtskelettmatratzen in ihrer Gesamtheit sind in Fig. 3 nur schematisch durch blosse Wellenlinien vereinfacht dargestellt. Hiebei sind die im Gewölbescheitel des Ausbruchsprofils vorgesehenen Drahtskelettmatratzen mit--8--, die im Bodenbereich des Profils angeordneten Drahtskelettmatratzen mit--8"--und die diese verbindenen Drahtskelettmatratzen mit - -8'-- bezeichnet.
Fig. 4 zeigt schematisch das aus gewölbten Drahtskelettmatratzen gebildete und in seiner
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