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Verfahren zur kontinuierlichen Erzeugung von Metallblech
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Erzeugung von Metallblech, bei dem in ein Metallschmelzbad wassergekühlte Walzen getaucht werden, auf deren Oberfläche sich das Metall fortschreitend verfestigt und das verfestigte Metall zwischen diesen sich in entgegengesetzter Richtung drehenden Walzen in Form eines Bleches abgezogen wird.
Bei einem vorbekannten Verfahren dieser Gattung tauchen die Walzen nur ganz seicht in die Schmelze ein. Das geringe Ausmass der hiebei zwischen flüssigem Metall und den Walzen gebildeten Berührungsfläche hat zur Folge, dass ein grosser Teil der Walzenoberfläche unausgenutzt bleibt und die Leistungsfähigkeit der Anlage infolgedessen gering ist. Ausserdem ist die Zuspeisung des Metalls in der Blechmitte zwischen den Walzen nicht ausreichend, und hiedurch wird die Flachstahlgüte ungünstig beeinflusst.
Zur Durchführung der bekannten Verfahren werden ortsfest eingebaute Walzen mit einem konstanten Abstand verwendet ; dadurch ergibt sich bei Abweichungen von den verfahrenstechnischen Kennwerten des Verfahrens, beispielsweise bei einem Wechsel der Metall-und Wassertemperatur, die Gefahr einer Verringerung der Flachstahlgüte oder auch eines Walzenbruches.
Ziel der Erfindung ist es, die obgenannten Nachteile zu beheben, und der Erfindung liegt infolgedessen die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung zu entwickeln, bei welchem die Leistungsfähigkeit erhöht und hochwertiger Flachstahl in einem stabilen Strangwalzprozess unter Einhaltung geringer Toleranzen in bezug auf den Blechquerschnitt erzeugt werden kann.
Diese Aufgabe wird dem wesentlichen Merkmal der Erfindung zufolge dadurch gelöst, dass die Walzen so tief in die Metallschmelze eingetaucht werden, dass die von der Metallschmelze berührten Abschnitte der zylindrischen Oberflächen der Walzen einen Zentriwinkel von mehr als 1800 einschliessen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist der Anpressdruck nur einer Walze auf die Oberfläche des erzeugten Bleches regelbar und die Umlaufgeschwindigkeiten beider Walzen so einstellbar, dass bei zunehmender Dicke des ausgebrachten Bleches über den Sollwert deren Umdrehungsgeschwindigkeit erhöht und bei abnehmender Dicke unter den Sollwert vermindert wird.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird nachstehend ein konkretes Ausführungsbeispiel derselben unter Hinweis auf die Zeichnungen erläutert ; es zeigen Fig. 1 das Prinzipschema der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens und Fig. 2 die Gesamtansicht der zur Durchführung dieses Verfahrens dienenden Vorrichtung.
Das Verfahren zum Strangwalzen von Blechmaterial besteht in folgendem.
In die mit flüssigem Metall-2-gefüllte Wanne-l- (Fig. l) werden gegenläufig rotierende, wassergekühlte Walzen--3 und 4--so tief eingetaucht, dass das Niveau des flüssigen Metalls sich über der Horizontalebene befindet, die durch die Drehachsen --a-a-- (Fig. 2) der Walzen-3 und 4--
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verläuft, so dass das flüssige Metall die Walzen über einen Abschnitt ihrer zylindrischen Oberfläche berührt, der einem Zentriwinkel von über 1800 entspricht. Eine derartige Ausführung gestattet es, den grösseren Teil der Walzenarbeitsfläche auszunutzen und eine ununterbrochene Zuspeisung in die Mitte des zwischen den Walzen-3 und 4-befindlichen Bleches zu leiten.
Das die Oberfläche der wassergekühlten Walzen-3 und 4-berührende Metall verfestigt sich in Form des Bleches-5- (Fig. l) und wird zwischen den Walzen-3 und 4-aus der Wanne - l-herausgeführt.
Die Walzen-3 und 4-werden über das Reduktionsgetriebe vom Motor-6- (Fig. 2) in Drehung versetzt.
Bei Abweichungen von den verfahrenstechnischen Kennwerten (beispielsweise von der Metall-, Wassertemperatur usw. ) kann sich die Dicke des austretenden Bleches ändern. Um den Einfluss der Änderung der verfahrenstechnischen Kennwerte auf den Produktionsablauf auszuschliessen, wird die eine der Walzen an die Oberfläche des erzeugten Bleches angedrückt. Zu diesem Zwecke ist auf der Stange--8--die Feder--9--aufgesetzt, die zwischen Widerlager--10--und Lager--11-der Walze --4-- festgehalten wird.
Die Stange --8-- liegt an der Walze --4-- an. Gleichzeitig damit wird die Drehgeschwindigkeit der Walzen durch die Einwirkung der Stange--8--auf das Zwischenglied --12-- geregelt, das seinerseits auf den Geber --13-- wirkt, welcher dem Antriebsmotor --6-- der Walzen --3 und 4-ein Signal zuführt.
So wirkt beispielsweise bei wachsender Dicke des austretenden Bleches die Stange--8--auf das Zwischenglied-12--, welches das Ansprechen des Gebers-13-veranlasst.
Letzterer führt dem Motor-6-ein Signal zur Erhöhung der Drehgeschwindigkeit der Walzen --3 und 4--zu. Hiebei beginnt sich die Dicke des erzeugten Bleches zu vermindern, und das vorgegebene Mass wird wieder eingehalten.
Auf diese Weise gestattet das oben beschriebene Verfahren, das Strangwalzen von Blechmaterial auch bei höheren Geschwindigkeiten durchzuführen und hiebei geringe Toleranzen in bezug auf die Blechdicke einzuhalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur kontinuierlichen Erzeugung von Metallblech, bei dem in ein Metallschmelzbad wassergekühlte Walzen getaucht werden, auf deren Oberfläche sich das Metall fortschreitend verfestigt und das verfestigte Metall zwischen diesen sich in entgegengesetzter Richtung drehenden Walzen in
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die Metallschmelze eingetaucht werden, dass die von der Metallschmelze berührten Abschnitte der zylindrischen Oberflächen der Walzen einen Zentriwinkel von mehr als 1800 einschliessen.
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