DE1793818C2 - Vorrichtung zur kontinuierlichen Kristallisation von Trioxan unter Bandbildung - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen Kristallisation von Trioxan unter BandbildungInfo
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- C07D323/06—Trioxane
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Kristallisation von Trioxan unter Bandbildung.
Durch Polymerisation von Formaldehyd hergestelltes Trioxan wird nach der Reinigung bei relativ
hoher Temperatur in Form einer Flüssigkeit mit sehr hohem Dampfdruck erhalten. Bei gewöhnlicher Temperatur
ist Trioxan fest, und in dieser Form wird es meist gelagert und verwendet.
Aufgrund der sehr starken Empfindlichkeit des Trioxans gegenüber Verunreinigungen und seines hohen
Dampfdruckes ist die Verfestigung von flüssigem Trioxan mit nicht vernachlässigbaren Schwierigkeiten
verbunden. So ist beispielsweise aus der DE-AS 166 212 ein Verfahren zur diskontinuierlichen Verfestigung
von Trioxan bekannt, bei dem geschmolzenes Trioxan in einem Behälter aus einem Polyolefin
unter ständiger Bewegung in Gmnnlntform erstarren
gelassen wird.
Auch kann beispielsweise die Herstellung von Platten aus reinem Trioxan, die relativ dick und gleichmäßig
kristallisiert sind, mit zur Zeit bestehenden Vorrichtungen kontinuierlich nicht erreicht werden; maa
ist gezwungen, halbkontinuierlich zu arbeiten, indem man das Trioxan in isoliert gekühlten Wannen oder
Behältern kristallisieren läßt. Aber auch dieses Verfahren ist nicht recht befriedigend, denn seine Ausbeute
ist für eine Herstellung großer Mengen von festem Trioxan ungenügend, und im übrigen zeigt das
erhaltene Produkt meist Inhomogenität der Kristallstruktur.
Es sind auch Vorrichtungen zur Verfestigung f lüssiger
Substanzen unter Verwendung von Walzenkristallisatoren bekannt, wobei die Oberfläche des Kristallisators
in die zu verfestigende Flüssigkeit eingetaucht bzw. mit dieser in ständiger unmittelbarer
Berührung steht (US-PS 3001235) oder zusätzlich noch eine Hilfswalze für die Aufgabe des Gutes verwendet
werden kann (vgl. Chemical Engineers Handbook, 4. Auflage (1963), Seiten.43-44). Mit diesen
Vorrichtungen lassen sich nur relativ dünne kristallisierte Trioxanschichten ohne gute Ausrichtung der
Kristallstruktur herstellen.
Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen, wurde ein kontinuierliches Verfahren zur Kristallisation von
Trioxan entwickel (vgl. DE-AS 1643414), das darin besteht, daß man flüssiges Trioxan mit einer Temperatur
zwischen 63 und 70° C auf die Kühlfläche eines rotierenden Zylinders mit Innenkühlung (Walzenkristallisator)
mit horizontalter oder geneigter Achse aufbringt, wobei die Kühlfläche auf einer Temperatur
zwischen 10 und 55° C gehalten wird und die Trioxanaufgabe fortschreitend in der Weise erfolgt, daß
das bereits erstarrte Trioxan mit keinem großen Überschuß an noch flüssigem Material in Berührung
gebracht wird.
Das Trioxan wird dabei zumindest an einer Stelle auf den rotierenden Zylinder aufgegeben, von wo es
sich von allein frei fließend verteilt. Dabei ist der Durchmesser des Trioxans abhängig von der gewählten
Kühl temperatur für die Winkelgeschwindigkeit des Zylinders und der Trioxanzufuhr.
Zur Erzielung von Trioxankristallen guter Abmessungen
und mit einheitlicher Orientierung (bei denen die Hauptachsen senkrecht zur Oberfläche des erhaltenen
Trioxanbandes oder -Streifens verlaufen, ist eine fortlaufende Nachlieferung von flüssigem Trioxan bei
einer zunächst gebildeten und dann weiter anwachsenden Schicht von festem Trioxan erforderlich. Die
Kristallisation von Trioxan wird daher nach diesem Verfahren auf einer geneigten Fläche ausgeführt,
längs derer sich das flüssige Trioxan von allein ausbreitet bzw. fließt; die Dicke der festen Trioxanschicht
nimmt dann fortlaufend zu, ohne daß sie von einer zu großen Menge an flüssigem Trioxan überlagert
wird.
Eine weitere während der Kristallisation des Trioxans auftretende wesentliche Schwierigkeit besteht
darin, daß das erstarrte Trioxan an der Kühlfläche haftet, auf der es in flüssiger Form ausgebreitet wird.
Bei dem Verfahren der DE-AS 1 643414 wird diese Schwierigkeit vermieden, indem die Temperatur des
flüssigen Trioxans, das auf die Kühlflache aufgebracht wird, zwischen 62 und 70° C gehalten wird. 62° C
ist der Schmelzpunkt des Trioxans; die Temperaturgren/.e von 70° C winl bedingt durch die Oeschwin-
digkeit des Wärmeüberganges zwischen Trioxan und
tier Metallfläche im Vergleich zur Kristallisationsgeschwindigkeit des Trioxans und durch die Gefahr einer
Kontamination des Trioxans mit diversen Verunreinigungen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine
Vorrichtung zur kontinuierlichen Kristallisation von Trioxan unter Bandbildung zu finden, die es ermöglicht, Trioxan mit guten Kristallabmessungen und einheitlicher Orientierung sowie guter Ablösbarkeit des
kristallisierten Trioxans von der Kühlfläche herzustellen und die in der DE-AS 1643414 angegebene Arbeitsweise durchzuführen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird diese Aufgabe gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontinuierlichen Kristallisation von Trioxan unter Bandbildung
wird durch den Patentanspruch 1 gekennzeichnet.
Die Vorrichtung des Patentanspruchs 1 kann mit einer Hilfseinrichtung zur Verteilung des gebildeten
Trioxanbandes versehen werden, so daß Trioxanplatten mit im wesentlichen konstanter Breite erhalten
werden. Eine solche Vorrichtung wird durch den Patentanspruch 2 gekennzeichnet und ist in der Fig. 3
dargestellt.
Für die Erzielung eines gleichmäßigen festen Trioxans mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
der Durchmesser des Kühlzylinders und seine Rotationsgeschwindigkeit von wesentlicher Bedeutung.
Mit größerem Zylinderdurchmesser und höherer Rotationsgeschwindigkeit kann mehr festes Trioxan
erzeugt werden. Dabei muß die Kristallisationszeit für das Trioxan ausreichend und die Rotationsgeschwindigkeit des Zylinders seinem Durchmesser angepaßt
sein. Beispielsweise kann man die Rotationsgeschwindigkeit bei einem Zylinder mit einem Radius
von 14 cm zwischen V3 und V10 U/min variieren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im folgenden anhand eines Beispiels sowie der Zeichnung näher
erläutert.
Die Fig. 1 stellt einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kristallisationsvorrichtung dar;
Fig. 2 gibt die erfindungsgemäße Kühlzylinderkonstruktion an;
Fig. 3 stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit der Hilfseinrichtung zur Abnahme des kristallisierten
Trioxans vom Kühizylinder in Form von BanJstücken konstanter Breite dar.
Ein Zylinder C aus nichtrostendem Molybdänstahl 18/8 wird innen durch zirkulierendes Wasser gekühlt,
das seine äußere Oberfläche auf einer Temperatur von
23° C hält. Der Zylinder hat 28 cm Durchmesser; seine Rotationsgeschwindigkeit variiert zwischen V3
und V6 U/min.
Der Zylinder ist von einem Doppelmantel £ umgeben, der gegebenenfalls von einer Thermostatisierflüssigkeit durchströmt werden kann. Der Doppelmantel überdeckt nur die Mantelfläche des Zylinders,
läßt jedoch die Zylinderflanken frei, wie die Fig. 2 schematisch zeigt; innerhalb des Doppelmantels sind
un der Berührungsstelle zwischen dem Doppelmantel und der Zylinderoberfläche innen hohle Begrenzungsglicder '/" vorgesehen, deren Temperatur
2-3° C höher gehalten wird als die Temperatur des Doppclniantels.
Das feste Trioxanöand bildet sich ausschließlich auf
der Zylindennanteloberfläche, ohne daß es zu einer Kontamination der Zylinderflanken kommt; die Trioxandämpf e können sich nicht auf der nach innen wei-
sendet« Oberfläche des Doppelmantels abscheiden, da diese stets auf einer hinreichend hohen Temperatur
gehalten wird; das erstarrte Trioxanband wird von der Wand des Doppelmantels getrennt, die sich durch Berührung mit den Begrenzungsgliedern Γ bildet, deren
ίο Temperatur so geregelt ist, daß sich die Temperatur
des Trioxans stets etwas über seinen Schmelzpunkt hält; diese Anordnung verhindert, daß ein Reiben des
festen Trioxanbandes an der Innenwand des Doppelmantels zu einem Anhaften und zu vorzeitigem
Abreißen bzw. Abbrechen vom festen Trioxan von der Zylinderoberfläche führt.
Beschickt wird der Zylinder mit flüssigem Trioxan von 64° C, mit Hilfe der zwei Schaufelräder M1 und
M1, deren Schaufeln in flüssiges Trioxan eintauchen
und von denen die eine in der Nähe der oberen Mantellinie des Zylinders angeordnet ist, während sich die
andere in der Nähe der unteren Mantellinie des Zylinders befindet.
>5 sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
16
20 |
1/6
1/3 |
Trioxandicke [mm] |
|
4,8
3,4 |
|||
Tabelle | |||
Durchgang α Durchgang r Drehzahl
ln [g/min] [g/min] [U/min] |
|||
140
185 |
Die besten Ergebnisse hinsichtlich der äußeren Beschaffenheit des festen Trioxanbandes und der
Gleichmäßigkeit der Kristallisation werden mit einem Verhältnis von r/a von 0,05-0,15 erhalten, wobei a
die aufgegebene und r die zurückfließende Trioxanmenge in g/Min bedeutet.
Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Beschickung des Zylinders mit flüssigem Trioxan
außerordentlich gleichmäßig, und das feste Trioxanband ist von sehr einheitlicher Dicke; es tritt keinerlei
Verunreinigung des Trioxans auf, und der rückge-4'j führte Anteil an geschmolzenem Trioxan ist gering.
Will man das feste Trioxan in Form von einzelnen Platten im wesentlichen konstanter Breite gewinnen,
so wird die Vorrichtung des Patentanspruchs 2 eingesetzt.
ßen:
Der Zylinder C2 drückt das kristallierte Trioxanband gegen den Zylinder C und sichert so seine Mitnahme durch diesen; wenn das kristallisierte Band mit
>5 dem Ende der Führungsschneide G in Berührung
kommt, entfernt es sich von der Trommel bzw. dem Zylinder und bricht im Bereich von A; das so gebildete
Bruchstück (1) wird dann, wie bei (2) und (3) gezeigt ist, auf das Transportband herumgeklappt.
bu Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
bei dem angegebenen Verfahren der DE-AS 1 643 414 die Herstellung eines Bandes und/oder von
Platten aus festem Trioxan, das sehr rein ist und eine sehr gleichmäßige Kristallisation über die üesaint-
h j masse zeigt, ermöglicht. Die Dicke des Trioxanbandes
ist nach Wunsch zwischen etwa 2 und 8 mm einstellbar.
für beliebigen Gebrauch abgegeben werden; es ist direkt als »Monomeres« bzw. Ausgangsmaterial für die
Herstellung von Polyoxymethylen nach bekannten Verfahren verwendbar und insbesondere für die Bestrahlung
mit energiereichen Strahlen und Polymerisation in fester Phase, wobei in diesem Falle die bemerkenswerte
Kristallhomogenität des Ausgangsmaterials die Gewinnung von homogenen Polyoxymethylenen
mit sehr hohem Molekulargewicht in bemerkenswert reproduzierbarer Weise ermöglicht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Kristallisation von Trioxan unter Bandbildung, gekennzeichnet
durch einen gekühlten glatten Metallzylinder (C), der in gleichmäßige Rotation versetzt wird und der von einem metallischem
Doppelmantel (E) umgeben ist, der eine Thermostatisierflüssigkeit enthält und dessen Ränder sieb
auf der Mantelfläche des Zylinders abstützen, unter Freilassung der Zylinderflanken und Zwischenschaltung
von hohlen Begrenzungsgliedern ( T), deren Temperatur einige Grade höher gehalten
wird als die Temperatur der im Doppelmantd enthaltenen Thermostatisierflüssigkeit, und wobei
die Beschickung durch zwei Schaufelträger (M,t, M2) erfolgt, die in flüssiges Trioxan eintauchen,
von denen das eine (Af1) in der Höhe der oberesn
Mantellinie und das andere (Af2) in der Höhe der
unteren Mantellinie des Zylinders (C) angeordnet ist (Fig. 1 und 2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Kühlzylinder (C) parallel
der Zylinder (C2) aus nichtrostendem Stahl angeordnet ist, der mit einer linearen Oberflächerigeschwindigkeit
bewegt wird, die gleich derjenigen des festen Trioxanbandes (1) an der Stelle ist,
an der sich die beiden Zylindermäntel (C und C1) gegenüberstehen (A), wobei der Abstand des
letzteren vom Zylinder (C) einstellbar ist, und feiner
eine Rolle bzw. Walze (r) aus nichtrostendem Stahl, die durch ein Transportband aus gewebeverstärktem
Gummi (BT) angetrieben wird, und eine Abnahmeschneide (G) mit einem gekrümmten
Führungsblech aus nichtrostendem Stahl vorgesehen sind, welche die Mantelfläche des Zylinders
(C) nicht direkt berührt, aber sich hinreichend nahe an dessen Oberfläche befindet, so dall
das feste Trioxanband, das sich von selbst ablöst (2), dadurch aufgenommen und das abgebrochen«
Trioxanband auf das Transportband geführt wird (Fig. 3).
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