<Desc/Clms Page number 1>
Einzelkornsämaschine
Die Erfindung betrifft die weitere Ausgestaltung einer vom Patentinhaber bereits entwickelten Einzelkornsämaschine (österr. Patentschrift Nr. 218776).
Eine derartige Maschine ist mit mindestens einer Sävorrichtung versehen, die ein von der Maschine angetriebenes und unterhalb eines Saatgutbehälters quer zur Fahrtrichtung in einem festen Gehäuse gelagertes sowie in seinem Kranz in im wesentlich gleichmässiger Verteilung mit auf bestimmte Korngrössen angepasste Säzellen oder Zellenbohrungen aufweisendes Särad besitzt. Diesem Särad ist eine Abstreifvorrichtung und ein Auswerfer für das Saatgut zugeordnet, wobei den Zellenbohrungen an der Innenseite des Särades eine Abstützwand für die in Zellenbohrungen liegenden einzelnen Samenkörner gegenüberliegt, die von einem koaxial zum Särad gelagerten Innenzylinder gebildet ist.
Eine derartige Sävorrichtung arbeitet im allgemeinen zufriedenstellend, indem das Särad mit den Zellenbohrungen die Samenkörner aus dem Saatgutbehälter aufnimmt und zu dem an der dem Saatgutfüllraum entgegengesetzten Seite angeordneten Auswerfer fördert. Das Särad ist auf jener Achse drehbar gelagert, die auch den Innenzylinder trägt. Letzterer ist mit seinem Flansch an das das Särad umschliessende Sägehäuse, welches den Saatgutbehälter trägt, angeschraubt. Das Särad enthält seine Drehbewegung durch ein mit dem Antrieb der Maschine zusammenwirkendes Zahnrad.
Die Zellenbohrungen im Särad hatten bisher über die ganze Füllöffnung des Sägehäuses und damit in dem für die Füllung des Särades wirksamen Teil eine gleichbleibende Tiefe, die sich aus der Wandstärke des Särades und dem geringen Spalt zwischen dem Särad und der Aussenfläche des Innenzylinders ergab.
Wegen dieser nicht abänderbaren Zellentiefe ergaben sich Schwierigkeiten beim Säen von verschieden grossen bzw. verschieden dicken Körnern. So variiert z. B. beim Maissaatgut die Korndicke je Sorte und Absiebung von 4 bis 9 mm. Die Zellentiefe für das grösste Saatgut von 9 mm ermöglicht wohl eine einwandfreie Ablage, ergibt jedoch bei Flachkörnern von z. B. 4 mm einen unerwünschten Doppelbelag. Verringert man die Zellentiefe für flaches Saatgut, so kann der Dpppelbelag zwar vermindert werden, dafür entstehen bei dickeren Körnern Fehlstellen in der Saatreihe, weil diese dickeren Körner von den Zellenbohrungen nicht aufgenommen werden.
Es wurde bereits versucht, diesem übelstand dadurch abzuhelfen, das man für die Zellenbohrungen im Kranz des Särades an dessen Innenseite eine Abstützwand für das Saatgut angeordnet hat, deren Abstand von der Innenfläche des Säradkranzes innerhalb des Bereiches des Saatgutfüllraumes veränderlich ist (österr. Patentschrift Nr. 257225). Insbesondere wurde zu diesem Zweck eine elastisch nachgiebige, den Zellenbohrungen gegenüberliegende Wand vorgeschlagen, die z. B. aus Gummi oder dünnem Federstahl besteht. Eine derartige Lösung hat sich in der Praxis aber nicht bewährt, vielleicht deshalb, weil ein in den Zellen befindliches zweites Korn durch die Nachgiebigkeit des elastischen Bodens zwar nicht beschädigt, aber auch nicht entfernt wird, was in der Folge einen störenden Doppelbelag in den Saatreihen ergibt.
Ferner wird das elastische Stahl-oder Gummiband nicht exakt gleichmässig verformt, so dass die geringste Zellentiefe nicht unmittelbar vor der Abstreifkante am Ende der Füllstrecke liegt, was anzustreben wäre. Wenn sich dann z. B. am halben Weg der Füllstrecke das Band auf geringste Zellentiefe eingestellt hat und die Zelle also nachher wieder
<Desc/Clms Page number 2>
etwas tiefer wird, so haben dann wieder zwei Körner in der Zelle Platz, was wieder zu einem Doppeloder Mehrfachbelag führt. In diesem Fall ist die Möglichkeit, den Abstand der elastischen Wand von der Innenfläche des Säradkranzes zu verringern, für eine Einzelkornsämaschine nicht mehr zweckentsprechend. Schliesslich besteht bei der bekannten Maschine gemäss dem österr.
Patent Nr. 257225 keine Kontrollmöglichkeit der Einstellung der Zellentiefe, da diese an jeder Stelle des elastischen Bandes anders sein kann und die richtige Einstellung kann für die jeweilige Saatgutgrösse im voraus nicht festgelegt werden, was aber unbedingt notwendig ist.
Das angestrebte Ziel, einerseits die Zellenbohrungen in ihrer Tiefe der Dicke des jeweils verwendeten Saatgutes anzupassen, anderseits einen unerwünschten Doppelbelag in den Zellenbohrungen zu vermeiden, wird bei einer Einzelkornsämaschine der eingangs genannten Art gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der im Bereich des Saatgutfüllraumes liegende Teil des Innenzylinders durch ein vorzugsweise am Zylindermantel schwenkbar gelagertes Segment ersetzt ist, wobei der Abstand zwischen dem Segment und der Innenseite des Särades durch Anstellen des Segmentes, z. B. mittels eines Exzenters od. dgl., veränderbar ist.
Es wurde also bewusst von der Anordnung einer elastisch nachgiebigen Abstützwand an der Innenseite des Särades abgesehen, und durch die Möglichkeit, das Segment gegen die Innenseite anstellen zu können, eine kontinuierliche Verstellung der Tiefe der Zellenbohrungen geschaffen, so dass am Beginn der Füllung der Zellen die grösste Zellentiefe erhalten bleibt, die sich gegen das Ende des Füllraumes entsprechend der Grösse des Saatgutes in vorausbestimmbarem Ausmass verringert. Ein Doppelbelag der Zellen ist somit ausgeschlossen und auch eine Beschädigung der einzelnen Saatkörner ist deshalb vermieden, weil die Tiefe der Zellenbohrungen ausreichend gross ist.
Um dies zu gewährleisten, kann gemäss einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemässen Einzelkornsämaschine die schwenkbare Lagerung des Segmentes, gesehen in der Drehrichtung des Särades, am Anfang des Saatgutfüllraumes und das das Anstellen des Segmentes gegen die Innenseite des Särades bewirkende Element am Ende des Saatgutfüllraumes angeordnet sein.
Um die Zellentiefe genau einstellen zu können, ist es zweckmässig, die Welle des Einstellexzenters für das Segment mit einer Einstellskala zu verbinden, welche den'Grad der Segmenteinstellung angibt.
Um sicher zu stellen, dass das Segment immer an das das Anstellen des Segmentes bewirkende Element angelegt bleibt, ist an der das anstellbare Segment tragenden Büchse eine Zugfeder angeordnet.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Einzelkornsämaschine soll nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden, in denen Fig. l einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 2 durch die eigentliche Sävorrichtung zeigt. Fig. 2 ist ein weiterer Schnitt entlang der Linie 11-11 in Fig. 1.
Fig. 3 ist eine Ansicht der Sävorrichtung mit der Einstellskala von vorne.
Die dargestellte Sävorrichtung besteht aus dem Särad--l--mit den Zellenbohrungen--2-, welche die Samenkörner aus dem Saatgutbehälter --3-- aufnehmen. Das Särad--l--ist mittels einer Lagerbüchse --4-- auf einem Bolzen --5-- drehbar gelagert, auf dem der Innenzylinder --6--, welcher gleichzeitig Träger des Auswerfers--7--ist, drehfest sitzt. Der Innenzylinder --6-- ist mit seinem Flansch--8--an das Sägehäuse--9--angeschraubt, welches an seiner
EMI2.1
Ausführung einer Sävorrichtung hatte über die ganze Füllöffnung des Sägehäuses eine gleichbleibende Zellentiefe, welche durch die Wandstärke des Särades und dem geringen Spalt zwischen Särad und Innenzylinder gegeben war.
Gemäss der Erfindung ist nunmehr an dem Innenzylinder--6--ein Teil der Zylinderwandung ausgeschnitten, und in diesen Teil ein Segment--11--eingesetzt, welches um im Innenzylinder gelagerte Achsbolzen--12--drehbar gelagert ist. Mit Hilfe eines Exzenters--13--, der ebenfalls im Innenzylinder --6-- drehbar angeordnet ist, kann das Segment--11--gegen die Innenseite des Särades--l--angestellt werden, so dass am Ende der Füllöffnung des Saatgutbehälters-3--kurz vor dem Abstreifen--14--die Zellentiefe--a--bzw. der Spalt-b--auf das gewünschte Mass --a' bzw. b'--verringert sind.
Die dargestellte Konstruktion ermöglicht daher durch das Drehen des Exzenters--13--eine kontinuierliche Verringerung der Zellentiefe, wie sie am Beginn der Füllöffnung bestand.
Das Segment--11--wird beispielsweise für dicke Samenkörner (etwa 9 mm), so eingestellt, dass die grösste Zellentiefe auf der ganzen Füllstrecke erhalten bleibt. Für ganz flache Körner, mit einer Dicke von z. B. 4 mm, wird das Segment --11-- durch den Exzenter --13-- in die höchste (strichliert gezeichnete) Stellung gebracht, so dass sich kurz vor dem Abstreifer--14--die geringste Zellentiefe ergibt. Sollten am Beginn der Füllstrecke zwei flache Körner in der Zelle--2--
<Desc/Clms Page number 3>
übereinander Platz genommen haben, so wird durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Sävorrichtung die Zellentiefe so weit verringert, dass das überzählige Samenkorn vom Abstreifer --14-- mit Sicherheit abgehoben wird.
Die erfindungsgemässe Massnahme, dass nämlich bei der Aussaat von flachen Körnern am Beginn der Füllung die grösste Zellentiefe erhalten bleibt, verbessert dabei in vorteilhafter Weise den Füllungsgrad der Sävorrichtung und verhindert somit das Auftreten von Fehlstellen in den Saatreihen. Der Exzenter --13-- ist in der Querwand --6'-- des Innenzylinders --6-- und in einer Halterung--24--, die am Flansch--8--des Innenzylinders angeschraubt ist, gelagert. Die Exzenterwelle --13'-- trägt an ihrem Ende ein Handrad--15--, das mit einem kreisförmigen Schlitz --16-- versehen ist und in der jeweils gewünschten Stellung mittels einer Feststellschraube--17--fixiert werden kann.
Um das Segment--11--dauernd am Exzenter--13--angelegt zu halten, ist eine Zugfeder - -21-- vorgesehen, die einerseits am Innenzylinder--6--und anderseits am Segment--l l-- angreift. Zur Überbrückung des Spaltes zwischen Innenzylinder --6-- und Segment --11-- ist ein dünnes Federblech--22--an einem dieser Teile angenietet.
Zwecks Einstellung des Handrades --15-- ist eine Skala --18-- vorgesehen, die mit einem Zeiger--19--zusammenwirkt. Wenn die Absiebung des Saatgutes (z. B. 5 mm) bekannt ist, kann durch Verdrehen des Handrades--15--die richtige Anstellung des Segmentes--11--gegen die Innenfläche des Säzylinders vorgenommen werden. Die Ablage der Samenkörner aus der Sävorrichtung
EMI3.1
ebenfalls in bekannter Weise aus der Zelle gedrückt.
Die erfindungsgemässe Sävorrichtung kann nicht nur für das Säen von Mais, sondern auch für jedes andere ungleichförmige Saatgut verwendet werden, z. B. für pillierte Rübensamen, bei denen die grösste Zellentiefe eingestellt wird, und für kalibrierte jedoch unpillierte Samen, die mit verringerter Zellentiefe abgelegt werden. Die Sävorrichtung kommt ferner noch für verschieden lange Bohnensorten in Betracht, die in aufrechter Lage von den Zellen --2-- aufgenommen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einzelkornsämaschine mit mindestens einer Sävorrichtung, die ein von der Maschine angetriebenes und unterhalb eines Saatgutbehälters quer zur Fahrtrichtung in einem festen Gehäuse gelagertes sowie in seinem Kranz in im wesentlichen gleichmässiger Verteilung mit auf bestimmte Korngrössen angepasste Zellenbohrungen aufweisendes Särad besitzt, dem eine Abstreifvorrichtung und ein Auswerfer zugeordnet sind, wobei den Zellenbohrungen an der Innenseite des Särades eine Abstützwand gegenüberliegt, die von einen koaxial zum Särad gelagerten inneren Zylinder gebildet ist,
EMI3.2
Innenzylinders (6) durch ein am Innenzylinder vorzugsweise schwenkbar gelagertes Segment (11) ersetzt ist, wobei der zwischen dem Segment und der Innenseite des Särades bestehende Abstand (b) durch Anstellen des Segmentes, z.
B. mittels eines Exzenters (13) od. dgl. veränderbar ist.
EMI3.3