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Walzenpartie einer Blattformmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf Blattformmaschinen, die bei der Papier-, Faserzementherstellung usw. eingesetzt werden können, insbesondere betrifft sie die Walzenpartie solcher Maschinen mit einer in feststehenden Lagern abgestützten Formatwalze, auf der die Formung mit Hilfe von Presswalzen erfolgt, von denen mindestens eine eine Antriebswalze ist, wobei das beim Pressvorgang ausgepresste Wasser von einer endlosen Bahn, z. B. Filz, aufgesaugt und abgeführt wird.
Es ist bekannt, dass die Walzenpartien derartiger Maschinen für die Formung von Plattenmaterialien aus einer Faserzementsuspension bei der Arbeit mit erhöhten Geschwindigkeiten oder mit ver-
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nicht mehr entspricht. In diesem Zusammenhang wurde vorgeschlagen, die Pressenpartie durch eine zusätzliche Presswalze zum Vorpressen des Wickels zu verstärken, wobei der spezifische Druck 40 bis 50% von dem spezifischen Druck der Formatwalze auf die antreibende Hauptpresswalze ausmacht. Es wurde angenommen, dass die zusätzliche Presswalze es gestattet, durch vorangehendes Walzen einen Teil von Wasser und Luft aus den Poren der primären Wickelschichten und aus den Poren des Filzes auszupressen, um sie auf die Aufnahme eines stärkeren Formatwalzendruckes in der nächsten Stufe des Pressvorganges vorzubereiten (z. B. P. N.
Ssokolow"Technologie der Asbestzementerzeugnisse", Moskau [1960], S. 142 bis 143 und Bild 34 auf S. 143, M. S. Schapiro, M. P. Smimow"Ausrüstung für die Asbestzementherstellung", Moskau-Leningrad [1961], S. 44 bis 49 und Bild 32 auf S. 45.
Die Realisierung des genannten Vorschlages in verschiedenen konstruktiven Formen zeigte jedoch dessen wesentliche Nachteile, die die Verwendung einer zusätzlichen Presswalze zur Verstärkung der Pressenpartie der Maschine einschränken.
Eine Variante, bei der die zusätzliche Presswalze eine von der Formatwalze unabhängige Befestigung am Ständer hatte, erwies sich als sehr kompliziert in der Regelung der Druckverteilung. So z. B. stört eine Änderung des Druckes der zusätzlichen Presswalze auf die beweglich aufgehängte Formatwalze sofort den eingestellten Druck der antreibenden Presswalze und umgekehrt-eine Druckänderung der antreibenden Presswalze bringt eine Abweichung vom eingestellten Druck der zusätzlichen Presswalze mit sich.
Eine andere Variante, bei der die zusätzliche Presswalze mittels abgefederter Zugstangen an der Achse der Formatwalze befestigt wurde, erwies sich als durch Konstruktionsmöglichkeiten begrenzt.
Beim Betrieb der zusätzlichen Presswalze mit dieser Befestigung entstanden Komplikationen mit dem Umwenden und Auswechseln des Filzes. Ausserdem war es praktisch unmöglich, die Grösse des Druckes der zusätzlichen Presswalze auf die Formatwalze zu kontrollieren.
Ein weiterer Nachteil dieser Variante bestand in der Begrenzung der Wickeldicke durch den ma-
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ximalen Hub der zusätzlichen Presswalze. Infolgedessen traten Fälle ein, wo das System durch den Wikkel festgeklemmt wurde.
Ein allgemeiner Nachteil der Walzenpartie, unabhängig von der Befestigungskonstruktion der zusätzlichen Presswalze, war eine erhöhte Schlagkraft der Formatwalze im Augenblick des Ablaufes des abgeschnittenen Wickels. Die Formatwalze, die eine bedeutende Masse hat, fällt auf die treibende Presswalze, wobei sie die Oberfläche der letzteren deformiert und den Filz beschädigt. Infolge dieser Stösse wird die Gummidecke der Presswalze zerschlagen und mit der Zeit bilden sich darauf Kanten, die eine normale Pressung verhindern. Derartig beschädigte Presswalzen müssen periodisch abgenommen und abgedreht werden, wodurch die Gummidecke dünner wird.
Die Notwendigkeit, den Spalt zwischen Formatwalze und Hauptpresswalze im Moment des Austrittes des abgeschnittenen Wickels möglichst schnell zu schliessen, verhindert den Einsatz von wirksamen Stossdämpfern, da die letzteren unbedingt die AbsenkgeschwindigkeitderFormatwalzeherabsetzen.
Das Ziel der Erfindung besteht in der Beseitigung der genannten Nachteile von Walzenpartien der eingangs erwähnten Maschinen.
Dies wird nach dem wesentlichsten Merkmal der Erfindung dadurch erreicht, dass die Presswalzen an Arbeitszylindem gelagert sind und dass der in Durchzugsrichtung des zu pressenden Materials ansteigende Druck der einzelne Presswalzen auf die Formatwalze durch den Druck der Arbeitsflüssigkeit in einem Hydrauliksystem regulierbar ist. Eine solche Vorrichtung ermöglicht es eine beliebige (im Hinblick auf die Zusammensetzung des Ausgangsstoffes und der verlangten Dichte der Platten) erforderliche Pressdruckfolge einzustellen und Platten mit grösserer Dichte zu erhalten. In einer bevorzugten erfindungsgemässen Ausführungsform der Walzenpartie ist die Verbindung der angetriebenen Presswalzen mit ihren zugeordneten Arbeitszylindem durch innerhalb der Plunger der Arbeitszylinder eingebaute federbelastete Stangen gebildet.
Dadurch kann nach dem Ablauf des abgeschnittenen Winkels von der Formatwalze die Rückführung der angetriebenen Presswalze zur Oberfläche der Formatwalze mit grosser Geschwindigkeit, unabhängig von der Wirkung der Hydraulik erfolgen, wodurch gleichzeitig der Abfall der ersten Lage des neuen Wickels von der Formatwalze verhindert wird.
Des weiteren ist es zweckmässig, die Arbeitszylinder auf Zapfen um eine zur Achse der Formatwalze parallele Achse schwenkbar zu lagern.
Im folgenden wird die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel unter Hinweis auf die Zeichnungen erläutert, darin zeigen Fig. 1 die erfindungsgemässe Pressenpartie in Seitenansicht und Fig. 2 einen Schnitt nach Linie n-n der Fig. 1.
Die Walzenpartie der Rundsiebmaschine für Platten, am Ständer --1-- (Fig. 1) montiert, besteht aus einer auswechselbaren Formatwalze--2--, einer treibenden Hauptpresswalze-S-"und zusätzlichen Presswalzen --4 und 5--, die zum Vorpressen des Wickels dienen.
Die auswechselbare Formatwalze --2-- ist auf den Lagem.. -6-- installiert, die auf der Konsole - -7-- des Ständers --1-- befestigt sind, wobei der Durchmesser der Formatwalze --2-- nach Bedarf bis auf 200% vom Minimum an verändert werden kann.
Die treibende Hauptpresswalze --3-- liegt mit ihren Lagerkörpern.. -8-- auf den offenen Betten - der Plunger von Hydraulikzylindern --10-- auf, deren Gehäuse mit Zapfen-U-'zu ihrer schwenkbaren Befestigung am Ständer ausgerüstet sind. Dies ermöglicht, die Hydraulikzylinder --10-am Ständer-l-in die gewünschte Lage zu bringen.
Zusätzliche presswalzen --4 und 5-- zum Vorpressen des Wickels liegen mit ihren Lagerkörpem - 12 und 13-- auf den offenen Betten --14 und 15-- der Plunger von Hydraulikzylindern"-16 und 17-auf, deren Gehäuse, mit den Zapfen --18 und 19-- zur schwenkbaren Befestigung ausgerüstet, am Stän-
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seitige Lage gegenüber der Formatwalze im Falle der Auswechselung der letzteren durch eine Walze mit einem andem Durchmesser zu ändern.
Um Stösse zu verhindern und die Rückführung der Hauptpresswalze --3-- nach dem Abschneiden des Wickels in ihre Ausgangsstellung zu beschleunigen, stützt sich jedes Bett --9-- auf Stangen --20-- (Fig. 2) die durch die in den Hohlräumen der Plunger --22-- der Hydraulikzylinder --10-- untergebrachten Federn-21-- gedrückt werden. Die Kraft jeder Feder --21-- wird mit Hilfe der Spannmutter - auf dem Gewindeteil der Stange --20-- durch Verdrehen dieser Stange mittels eines im Schlitz - anzusetzenden Werkzeuges geregelt.
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von den genannten Walzen --3, 4 und 5-fixieren..
Der spezifische Druck für die oben beschriebene bevorzugte dreistufige Variante der Pressung des Wickels ist im etwa folgenden Verhältnis zu regeln : 30 bis 35% in der ersten Stufe, 50 bis 70% in der zweiten Stufe und 100% in der dritten Stufe. In den Fällen mit einer grösseren Stufenzahl ist der spezi- fische Druck der Presswalzen nach der Erfahrung und in Abhängigkeit von den Besonderheiten der zu verwendenden Faserzementsuspension und sonstigen Produktionsverhältnissen festzulegen.
Um ein Ablösen der ersten Schicht von der Formatwalzenoberfläche beim Betrieb mit erhöhten Geschwindigkeiten zu verhindern, ist eine Luftdüse-29-"'oder eine Sprinklereinrichtung --30-- vorgesehen.
Im Betriebsprozess wird die primäre auf dem, in den Zeichnungen nicht dargestellten Filz befindliche Fibrozementschicht nacheinander durch die Walzen --4 und 5-- verdichtet und danach wird sie, mehr als auf die Hälfte entwässert, durch die Hauptpresswalze-"-3-gepresst und läuft vom Tuch auf die Formatwalze --2-- mit festgesetzter Feuchtigkeit und Dichte ab.
Die Höhe des spezifischen Druckes der Presswalzen auf die Formatwalzenoberfläche wird durch den Druck der Arbeitsflüssigkeit im Hydrauliksystem geregelt, dabeiwird jenach der Art des herzustellenden Produktes der am besten geeignete Durchmesser der Formatwalze --2-- gewählt.
Im Zuge der Aufwicklung der Faserzementschicht auf die Formatwalzenoberfläche vergrössert sich die Entfernung zwischen der Oberfläche der Formatwalze und der der Presswalzen.
Nach dem Ablauf des abgeschnittenen Wickels von der Formatwalze heben die Stangen --20.. -der Hydraulikzylinderplunger der Hauptpresswalze unter Einwirkung der Federn --21-.. diese Walze hoch.
Dadurch wird der Spalt zwischen der Oberfläche der Formatwalze und der der Hauptpresswalze, der sich nach dem Ablauf des Wickels gebildet hat, schnell geschlossen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Walzenpartie für eine Blattformmaschine mit einer in feststehenden Lagern abgestützten Formatwalze, auf der die Formung mit Hilfe von Presswalzen erfolgt, von denen mindestens eine eine Antriebswalze ist, wobei das beim Pressvorgang ausgepresste Wasser von einer endlosen Bahn, z. B. Filz, aufgesaugt und abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Presswalzen (3, 4, 5) an Ar- beitszylindern (10, 16, 17) gelagert sind und dass der in Durchzugsrichtung des zu pressenden Materials ansteigende Druck der einzelnen Presswalzen (3,4, 5) auf die Formatwalze (2) durch den Druck der Arbeitsflüssigkeit in einem Hydrauliksystem regulierbar ist.