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Beim Trocknen von Faserstoffen, wie loser Wolle, Baumwolle, Garnen u. dgl. in Kops-oder Strangform wird bekanntlich das ausgeschleuderte Gut in flachen Kästen mit durchlöchertem Boden, sogenannten Horden, ausgebreitet bzw. aufgehängt und diese in einzelnen, durch Schieber oder Klappen voneinander abschliessbaren Abteilungen einer Troclwnmaschine, in mehreren Etagen übereinander stehend, untergebracht.
Die Abteilungen werden sodann von Trockenluft in der Weise durchströmt, dass die frische, also noch trockene Luft zuerst das am weitesten vorgetrocknete Gut bestreicht und mit zunehmendem Feuchtigkeitsgehalt, sowie gleichfalls zunehmender Erwärmung mit immer feuchteren Abteilungen in Berührung kemmt, um endlich aus der Abteilung ahgeführt zu werden, in welcher sich das zuletzt eingebrachte, nasseste Gut befindet.
Das einer solchen Trockenmaschine in getrocknetem Zustand entnommene Trockengut ist jedoch von spröder Beschaffenheit und nicht ohne weiteres zur Weiterverarbeitung geeignet, sondern muss erst wieder eine geraume Zeit ausgebreitet in feuchten Räumen lagern, um auf seinen normalen Feuchtigkeitsgehalt gebracht bzw. elastisch und biegsam gemacht zu werden.
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Trockengut nach seinem vollständigen Trocknen innerhalb der Maschine wieder soviel Feuchtigkeit zuzuführen, dass es nach dem Entnehmen aus den Horden sofort verwendungfähig ist.
Die Eigenart dieses Verfahrens, welches bei den bekannten Trockenmaschinen ohne bauliche Abänderungen durchgeführt werden kann, besteht nun darin, dass die Trockenluft aus der mit dem zuletzt eingebrachten, nassen Trockengut gefüllten Abteilung der Trocken- maschine zuerst wieder der das vollkommen trockene Gut enthaltenden Abteilung zugeführt wird, bis dieses den normalen Feuchtigkeitsgrad erreicht hat und aus ihr direkt abgesaugt wird.
Dieses Verfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden, dass die direkt in die Trockenmaschine eintretende Trockenluft zwecks Abkühlung des in der ersten Abteilung befindlichen Trockengutes vor ihrem Eintritt in diese Abteilung, und die aus der mit dem niissesten Trockengut gefüllten Abteilung kommende Trockenluft vor ihrem Eintritt in die
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durch einen ungeheizten Kanal geführt wird.
Zur Durchführung dieses abgeänderten Verfahrens macht sich eine Vorrichtung nötig, bei welcher die vor den die Horden mit dem Trockengut aufnehmenden Abteilungen liegenden Kammern durch je eine vorzugsweise isolierte Scheidewand in einen die Heiz- körper aufnehmenden und einen ungeheizten Kanal getrennt sind ; welche durch eine einstellbare Klappe oder dgl. abwechselnd für den Durchzug der Trockenluft abgesperrt werden können.
Diese Anordnung hat den besonderen Vorteil, dass das Wiederanfeuchten des fertig getrockneten, spröden Gutes bis zur Erreichung des natürlichen Feuchtigkeitsgehaltes wesentlich beschleunigt wird, da sich dasselbe vor dem Anfeuchten bereits abkühlt und die Trockenluft in weniger erwärmtem Zustand in die das trockene Gut enthaltende Abteilung eintritt, so dass sie infolgedessen die von ihr mitgeführte Feuchtigkeit schneller abgibt.
Auf den anliegenden Zeichnungen ist in den
Fig. 1- 3 der Gang der Trockenluft während der einzelnen Zeitabschnitte des Trocken-und Anfeuchtungsvorganges nach dem ersterwähnten Verfahren in schematischer Darstellung veranschaulicht, während die
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Ausfithrungsform des Verfahrens gleichfalls schematisch zeigen.
Iliebei ist angenommen, dass sich bei den Fig. 1- 3 das jeweilig trockenste Gut in den mit a bezeichneten, das nässeste dagegen in den mit c bezeichneten Abteilungen befindet, während die Abteilung b den Übergang vermittelt.
Die Trockenluft tritt hier stets zwischen den Abteilungen a und b, in Fig. 1 der ersten und zweiten, in die Trockenmllschine ein und durchströmt zunächst die Abteillingen b, c, wobei sie sich an den zwischen je zwei Abteilungen liegenden Heizkörpern fortgesetzt er- wärmt. Aus der Kammer c strömt die nunmehr sehr feuchte Luft in die Abteilung a, durchstreicht das in derselben untergebrachte Trockengut und wird sodann durch einen Kxhaustor abgesaugt.
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Sobald das Trockengut in der Abteilung a die normale Menge von Feuchtigkeit in sich aufgenommen hat, wird das fertige Trockengut der Maschine entnommen und durch nasses ersetzt.
Nach dem Einbringen von frischem Trockengut in die Abteilung a ergibt sich die aus der Fig. 2 ersichtliche Reihenfolge der einzelnen Abteilungen und die Klappen oder Schieber der Trockenmaschine werden so eingestellt, dass die Trockenluft die Abteilungen b, c, a wieder nacheinander durchströmen kann.
Im weiteren Verlauf des Trockenprozesses werden dann die einzelnen Abteilungen der Trockenmaschine nacheinander entleert bzw. wieder frisch beschickt, so dass sich der Kreislauf der Trockenluft der Fig. 3 entsprechend ändert, ohne dass indessen die Reihenfolge, in welcher die betreffenden Abteilungen unter sich stehen, beeinflusst wird.
Bei der Trockenmaschine nach den Fig. 4-6 ist vor jeder Abteilung a, b, c eine Kammer angeordnet, die durch eine Scheidewand in je einen die Heizkörper aufnehmenden
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sprechende Einstellung von Klappen oder dgl. a3, b3, c3 für den Durchzug der Luft ge- öffnet oder abgesperrt werden können.
In Fig. 4 befindet sich in der Abteilung a das fertige, in der Abteilung b das vorgetrocknete und in der Abteilung c das nasse Trockengut. Die Trockenluft tritt hiebei zwischen den Abteilungen a und b in die Trockenmaschine bzw. den ungeheizten Kanal b2 ein und strömt durch die Abteilung b, wobei sie dem darin befindlichen Gut in einem bestimmten Zeitraum die Feuchtigkeit gänzlich entzieht und es so weit abkühlt, dass es nun zur Aufnahme von Feuchtigkeit geeignet ist. Von der Abteilung b gelangt die Trockenluft
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die Abteilung c, welche durch eine gleichfalls verschliessbare Öffnung c4 mit der Kammer neben der Abteilung a in Verbindung steht.
In dieser Kammer ist die Klappe a3 so eingestellt, dass der die Heizkörper aufnehmende Kanal al abgesperrt ist, so dass die mit Feuchtigkeit gesättigte Trockenluft durch den ungeheizten Kanal a2 in die Abteilung a eintritt, aus welcher dieselbe sodann abgesaugt wird.
Nachdem das zur Weiterverarbeitung fertige Gut der Abteilung a der Maschine entnommen und durch nasses ersetzt bzw. dem in der Abteilung b untergebrachten Gut die Feuchtigkeit gänzlich entzogen und dasselbe abgekühlt worden ist, wird der Weg des Luftstromes derart eingestellt, dass derselbe nacheinander die Abteilungen c, a, b passiert, wobei er durch den ungeheizten Kanal c2, über die Heizkörper in al und durch den un-
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Sobald die Entleerung bzw. Neubeschickllng der Abteilung b stattgefunden hat, erfolgt die Einstellung der betreffenden Klappen in der Weise, dass die Trockenluft den aus Fig. G ersichtlichen Weg zurücklegt.
PATENT-ANSPRACHE :
1. Verfahren zum Trocknen von loser Wolle, Garnen u. dgl. in Kops-oder Strangform, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeführte Trockenluft aus der mit dem zuletzt eingebrachten nassen Trockengut gefüllten Abteilung der Trockenmaschine der das vollkommen trockene Gut enthaltenden Abteilung solange, bis dieses den normalen Feuchtigkeitgehalt erreicht hat, zugeführt und aus ihr direkt abgesaugt wird.