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Verfahren und Vorrichtung zum Nachbefeuchten von Stranggarn
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachbefeuchten von Stranggarn sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, bahnförmige Textilstoffe oder Textilfäden in Spulen- oder Strangform, die bei der die Veredlung abschliessenden Trockenbehandlung in der Regel einen unter dem handelsüblichen Feuchtig- keitswert liegenden Feuchtigkeitsgehalt aufweisen, durch Nachbefeuchten auf den handelsüblichen Feuchtigkeitswert zn bringen. Dabei soll die Behandlungszeit möglichst kurz sein und die Befeuchtung möglichst gleichmässig im Textilgut verteilt werden und bis in das Faserinnere gehen.
Zum Nachbefeuchten von Stranggarn ist schon vorgeschlagen worden, die Stränge in einem Klimaraum mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit zu lagern. Dieses Verfahren erfordert aber tagelange Lagerzeiten in diesen Räumen, da sich dieFeuchtigkeitsaufnahme aus der feuchten Luft der Klimaräume nur langsam und zunächst nur an der Oberfläche der Stränge vollzieht. Dadurch ist das Fassungsvermögen der Räu- rne beschränkt, weil die feuchte Raumluft möglichst allseitig mit jedem Strang in Berührung kommen muss, um eine gleichmässige Befeuchtung der einzelnen Stränge zu sichern. In Klimaräumen lässt sich daher nur eine zur Raumgrösse relativ beschränkte Menge Stranggarn zum Nachbefeuchten unterbringen.
Bei Tagesproduktionen von grösseren Stranggarnmengen werden deshalb Klimaräume erforderlich, die bei der langen Belegungszeit und geringen Belegungsdichte ein praktisch nicht mehr tragbares Ausmass annehmen.
Zum Befeuchten von Stranggarn ist es ferner bekannt, die Stränge an Tragstäben mittels einer Kette zwischen zwei sich schnell drehenden Bürstenwalzen hindurchzuführen, welche von der Oberfläche ihnen zugeordneter, in Flüssigkeitswannen tauchenderWalzen die aufzubringendeFlüssigkeit abstreichen und auf die vorüberlaufenden Stränge spritzen (deutsche Patentschrift Nr. 563180). Zur Auflockerung der Strangs wird dabei ein Luftstrom in Längsrichtung der Stränge geblasen.
Durch die Auflockerung mag es zwar ermöglicht werden, dass auch innere Fadenlagen der Stränge von denSpritzbürsten besprüht werden, jedoch wird eine gleichmässige Verteilung der Befeuchtungsmenge über die Höhe bzw. Länge der Stränge und ein Eindringen in das Faserinnere nicht erreicht. Die in die durch die Auflockerung noch vergrösserten Abstände zwischen zwei aufeinander folgenden Stranglagenreihen gespritzte Flüssigkeit schlägt sich entweder auf den Anfang einer Strangreiheniederoder wird bei entsprechender Stärke des auflockernden Luftstromes auf das Ende der vorhergehenden Strang- reihe geblasen.
Ausserdem ist das bekannte Verfahren trotz der Kontinuierlichkeit zeitaufwendig. da das Aufreihen der Stränge auf die Tragstäbe eine geraume Zeit benötigt und das Einhängen der Tragstäbe in die Ketten nur nacheinander erfolgen kann. Der Durchlauf der Stränge zwischen den Spritzbarsten kann daher nur mit einer geringen Geschwindigkeit erfolgen, die auch schon durch die nur einmalige VorbeifUhrung der Stränge an den Spritzbürsten zwingend geboten ist.
Es ist weiterhin bekannt, Stranggam in Zentrifugen zu waschen (deutsche Patentschrift Nr. 27006).
Dabei wird aus einem perforierten Zentralrohr in der Trommel Flüssigkeit radial auf Garnstränge ge- schleudert, die in voneinander getrennten Abteilen der Trommel an übereinander angeordneten Tragstäben aufgehängt sind. Für eine reine Nachbefeuchtung lässt sich die zum Waschen bestimmte Vorrichtung nicht verwenden. denn durch die Aufhängung der Stränge an den mit Abstand übereinander liegenden Stäben würde im wesentlichen nur das auf den Stäben aufliegende Strangende befeuchtet, dagegen
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liegenden Schlitzdüsen sind so angeordnet, dass sie über die Höhe absatz- und überdeckungslos folgende Spritzbereiche haben.
Um die für die Nachbefeuchtung benötigte, an sich geringe Feuchtigkeitsmenge gleichmässig über die Ladehöhe der Garnbündel in der Zentrifuge aufzubringen, kann aber auch ein Zuführungsrohr verwendet werden, das mit einer an seinem unteren Ende vorgesehenen Düse über die Ladehöhe der Stränge je nach der aufzubringenden Menge schneller oder langsamer auf-oder abwärts bewegt wird.
Das durch die Bündelung gegebene grosse Fassungsvermögen der Zentrifuge lässt es aber in der Regel zu, die zur Nachbefeuchtung erforderliche Flüssigkeitsmenge über die ganze Ladehöhe der Stränge gleichzeitig aufzubringen und ein feststehendes Zuführungsrohr zu verwenden, das mit Flüssigkeitsstrahlen aus mehreren
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übereinander angeordneten Schlitzdüsen die umlaufenden Garnstränge über deren Ladehöhe absatz- und überdeckungslos beaufschlagt.
Es ist vorteilhaft, die Schlitzdüsen an dem in an sich bekannter Weise exzentrisch in der Zentrifuge angeordneten Zuführungsrohr zur Radialrichtung schräg zu stellen, so dass die Strahlen die Garnbündel schräg treffen. Durch den so verlängerten Weg können sich die fächerförmigen Strahlen bis zum Auftreffen auf die Stränge ausreichend ausbreiten.
In der Zeichnung ist eine zur Ausführung des Verfahrens zum Nachbefeuchten von Stranggarn geeignete Vorrichtung beispielsweise im Aufriss (Fig. l) und im Grundriss (Fig. 2) dargestellt.
Die Vorrichtung zum Nachbefeuchten von Stranggarn besteht aus einer vorzugsweise im Versandraum aufgestellten Zentrifuge l, in der das Stranggarn 2 unmittelbar vor dem Verpacken für den Versand durch Nachbefeuchten auf den handelsüblichen Feuchtigkeitswert gebracht werden soll.
Stranggarn erhält, wie jedes andere Textilgut, bei der an eine Nassbehandlung, wie Färben. Waschen und Spülen anschliessenden Trocknung in der Regel einen Feuchtigkeitsgehalt, der etwa 2 - 2, 50/0 unter dem handelsüblichen Feuchtigkeitswert liegt. Dies rührt vornehmlich daher, dass die Trocknung so lange fortgesetzt werden muss, bis die feuchteste Stelle auf den Sollwert getrocknet ist, so dass die leichter trocknenden Stellen zu stark getrocknet werden.
Zur Richtigstellung des Feuchtigkeitsgehaltes und zur Auffrischung der Faser ist dann die zum gewünschten Feuchtigkeitsgehalt fehlende Feuchtigkeitsmenge möglichst gleichmässig auf das Stranggarn aufzubringen und in das Faserinnere hineinzubringen. Hiezu ist eine Zentrifuge besonders geeignet. Sie kommt der Forderung nach einer gleichmässigen Verteilung der Nachbefeuchtungsmenge auf das am Innenumfang der Trommel angeordnete Stranggarn dadurch entgegen, dass das Stranggarn durch den schnellen Trommelumlauf selbst bei der an sich geringen Nachbefeuchtungsmenge vielmals an feststehenden, die Befeuchtungsmenge aufbringendenSchlitzdüsen vorbeigeführt und damit die Befeuchtungsmenge gleichmässig auf die Ladung der Zentrifuge verteilt wird.
Die durch die Zentrifugalkraft erreichte Tiefenwirkung der Befeuchtung gestattet es ferner, das Stranggarn in Bündeln unterzubringen und dadurch verhältnismä- ssig grosse Posten in der Zentrifuge nachzubefeuchten.
Zur Aufnahme der Stranggarnbündel sind am Stirnrand der Zentrifugentrommel 3 nach innen stehende Tragstäbe 4 vorgesehen, an deren jeweils eine grössere Anzahl von Strängen 2 so aufgehängt wird, dass die einzelnen Stranggarnbündel dicht am Innenumfang der Trommel anliegen.
In den freien Raum der Trommel 3 reicht ein exzentrisch angeordnetes Zuführungsrohr 5. das am Deckel 6 des Zentrifugengehäuses gehaltert ist. Das obere Ende des Zuführungsrohres 5 ist etwa mittels eines Schlauches oder einer für das ungehinderte Öffnen des Gehäusedeckels 6 mit einer Steckkupplung versehenen Leitung 7 an ein Messgefäss 8 angeschlossen, in das die erforderliche Flüssigkeitsmenge für den jeweils nachzubefeuchtenden Ladungsposten über eine Dosierpumpe 9 von einem Vorratsbehälter her eingefüllt wird.
Das zur Kontrolle der Füllung zweckmässig aus durchsichtigem Stoff bestehende Messgefäss 8 trägt oben noch einen durch ein Ventil abschliessbaren Anschluss 10 für eine Druckluftleitungsowie ein Rückschlagventil 16 an der Einmündung der Leitung der Dosierpumpe 9 in das Messgefäss 8 und ein Ent- lüftungsventil 11 zur Entlüftung des Messgefässes beim Einfüllen der Nachbefeuchtungsflussigkeit.
An das untere Ende des Zuführungsrohres 5 ist ein Spritzrohr 12 mit drei Schlitzdüsen 13 angeschlossen, deren fächerförmigestrahlen 14 in senkrecht untereinanderliegenden Abschnitten die Garnstränge 2 am Innenumfang der Trommel 3 absatz- und überdeckungslos bestreichen. Die Strahlen 14 sind, wie Fig. 2 erkennen lässt, etwa in Sehnenrichtung gegen die Umlaufrichtung der Trommel 3 geneigt, so dass
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chend ausbreiten können. Die dadurch ermöglichte Beschränkung des Austrittswinkels der Schlitzdüsen kommt dem Bestreben zugute, die an sich geringe aufzubringende Befeuchtungsmenge durch kleine Düsen- querschnitte auf eine grosse Anzahl von Trommelumläufen zu erstrecken und dadurch die Befeuchtung zu vergleichmässigen.
Dieser Zweck kann besonders bei geringen aufzubringenden Nachbefeuchtungsmengen auch gunstig erfüllt werden, wenn statt mehrerer Schlitzdüsen gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel nur eine einzige Schlitzdüse verwendet wird, die am Ende eines im Gehäusedeckel der Zentrifuge axial verschieblich gelagerten Zuführungsrohres angeordnet und durch dessen Auf- oder Abwärtsbewegung zur gleichmässigen Befeuchtung der Stränge 2 über deren Höhe verstellbar ist. Zugleich mindert eine einzige Düse durch ihren im Vergleich zu einer Mehrzahl von Düsen wählbaren grösseren Querschnitt die Gefahr der Verstopfung, die bei mehrerenSchlitzdüsen mit einem unterschiedlichen Grad der Verstopfung die gleichmässige Verteilung der Befeuchtung über die Ladehöhe der Stränge stört.
ZumNachbefeuchten vonstranggam in der dargestellten Vorrichtung wird in folgender Weise verfahren :
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Feuchtigkeitsgehalt1. Verfahren zum Nachbefeuchten von Stranggarn auf den handelsüblichen Feuchtigkeitswert, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, zu einzelnen Bündeln zusammengefasste Garnstränge der Einwirkung der Zentrifugalkraft ausgesetzt und zumindest über einen Teil der Einwirkungsdauer mit der Befeuchtungs- flüssigkeit besprüht werden, so dass die Flüssigkeit die Garnstränge infolge der Zentrifugalkraft durchdringt.
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