<Desc/Clms Page number 1>
Zerkleinerungsvorrichtung für zähklebrige Massen aus harten Körnern, insbesondere für Teer-Dolomit-Mischungen zwecks Herstellung von feuerfesten Auskleidungen metallurgischer Öfen
Für die Auskleidung von metallurgischen Öfen, wie Konvertern, werden feuerfeste Massen verwendet, die aus Magnesit, Dolomit, Kalk oder Mischungen dieser oder ähnlicher Materialien bestehen und die mit Teer gebunden sind. Am bekanntesten sind die Teer-Dolomit-Mischungen für die Herstellung der feuerfesten Auskleidung von Konvertern, die nach dem Thomasverfahren oder dem Sauerstoffaufblaseverfahren arbeiten. Es kann sich dabei um Stampfmasse ebenso wie um Massen handeln, aus denen feuerfeste Steine oder Blöcke grösseren Ausmasses hergestellt werden, die dann zum Ausmauern der metallurgischen Öfen dienen.
Gebrauchsfertige Teer-Dolomit-Mischungen werden hergestellt, indem totgebrannter Dolomit, Magnesit und Kalk oder Mischungen dieser feuerfesten Oxyde bei erhöhten Temperaturen (70-100 C) mit Teer gemischt werden, bis jedes einzelne Oxydteilchen mit einer Teerschicht überzogen ist. Diese Masse muss abkühlen und einige Tage lagern, wobei eine Verfestigung erfolgt. Die Lagergefässe werden sodann entleert, wobei die Masse in mehr oder weniger grossen Brocken und Klumpen oder Blöcken anfällt ; sie muss daher sowohl für ihre Verwendung als Stampfmasse als auch für die Herstellung von kleinerformatigen Steinen oder grossformatigen Blöcken zerkleinert werden.
Die Teerbindung dieser aus sehr harten Einzelkörnern bestehenden Masse ist sehr zäh, weshalb die Zerkleinerung in den üblichen Brennern oder Mühlen kaum möglich ist, da es nahezu sofort zur Verstopfung der Mahlvorrichtungen kommt. Man hat daher die grossen Brocken oder Blöcke der Teer-Dolomit-Masse vor der Aufgabe auf Zerkleinerungsvorrichtungen mittels einer sogenannten Fallbirne zerschlagen und die erhaltenen Klumpen von Hand, z. B. mittels Krampen, zerkleinert.
Dieses Verfahren ist umständlich, zeitraubend und es wirkt sich auf die Qualität der daraus hergestellten Formlinge insofern sehr ungünstig aus, als die rauhe Zerkleinerungsarbeit bewirkt, dass zahlreiche der ursprünglich vollständig teerumhüllten Körner aus dem feuerfesten Oxydmaterial zerbrochen werden und dabei freie Bruchflächen entstehen, die von Teer nicht umhüllt und damit nicht mehr vor der Einwirkung der Luftfeuchtigkeit geschützt sind. Diese freien Bruchflächen zerbrochener Körner haften zudem bei der Stampfung bzw. Steinverpressung nicht aneinander, so dass die hergestellten Formkörper zum Zerfallen neigen.
Es sind bereits Zerkleinerungsvorrichtungen für organische und anorganische Stoffe, insbesondere Kohle, Ölkuchen u. dgl., bekannt, die mit paarweise angeordneten Brecherwalzen, welche an ihrem Umfang ineinander kämmende Brecherspitzen aufweisen, ausgestattet sind. Hiebei können die Brecherspitzen gegen die Umfangsdrehrichtung geneigt ausgebildet sein. Es sind auch Stachelwalzen bekannt, deren radial abstehende Spitzen etwas in Drehrichtung gebogen sind. Die Brecherspitzen solcher Walzen können entlang des Walzenmantels in Schraubenlinienform angeordnet sein. Schliesslich sind bei Zerkleinerungsvorrichtungen Brecherwalzen bekannt, die aus scheibenförmigen, an ihrem Umfang Brecherspitzen aufweisenden Einzelelementen bestehen.
Mit den bekannten Vorrichtungen war es nicht möglich, eine schonende Zerkleinerung einer TeerDolomit-Mischung zu erreichen, wobei die einzelnen Feuerfeststoffteilchen und-körner geschont werden und keine freien Bruchflächen entstehen.
Erfindungsgemäss wird dieses Ziel bei einer Zerkleinerungsvorrichtung für zähklebrige Massen aus harten Körnern, insbesondere für Teer-Dolomit-Mischungen zwecks Herstellung von feuerfesten Auskleidungen metallurgischer Öfen, mit paarweise angeordneten Brecherwalzen aus scheibenförmigen, an ihrem Umfang Brecherspitzen aufweisenden Einzelelementen dadurch gelöst, dass die Brecherspitzen der scheibenförmigen Einzelelemente annähernd tangential in Umfangsdrehrichtung weisen und dass zwischen den Brecherspitzen Ausnehmungen vorgesehen sind.
<Desc/Clms Page number 2>
Zweckmässig sind an jedem scheibenförmigen Einzelelement um den Umfang verteilt je drei Brecherspitzen und dazwischenliegende Ausnehmungen vorgesehen. Die Brecherspitzen sind vorzugsweise in an sich bekannter Weise entlang des Walzenmantels in Schraubenlinienform angeordnet, indem die einzelnen, die Brecherspitzen und die dazwischenliegenden Ausnehmungen aufweisenden, scheibenförmigen Einzelelemente auf der Walzenwelle um einen kleinen Winkel gegeneinander versetzt befestigt sind.
Die Erfindung ist in beispielsweiser Ausführungsform in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung ; in Fig. 3 ist ein Querschnitt durch zwei nebeneinander liegende Walzen und in Fig. 4 die entsprechende Draufsicht gezeigt.
Mit 1 ist der Fundamentrahmen bezeichnet, der die Vorrichtung trägt. 2 und 3 sind die beiden Behälterteile, zwischen welchen die Walzenachsen gelagert sind. Mit 4 ist der Walzenantriebsmotor bezeichnet ; 5 ist das Getriebe und 6 die Kupplung. Auf den Walzenachsen 8 sitzen kämmende Zahnräder 7, so dass die einzelnen benachbarten Walzen gegenläufig rotieren. Jede Brecherwalze besteht aus auf der Welle aufgekeilten scheibenförmigen Einzelelementen 9, die entlang ihres Umfanges einerseits Brecherspitzen 10, anderseits Ausnehmungen 11 aufweisen. Die Brecherspitzen sind annähernd tangential in Umfangsrichtung jedes scheibenförmigen Elementes angeordnet, wie dies aus Fig. 3 hervorgeht.
12 und 13 sind Lagerböcke. Aus Fig. 3 ist auch ersichtlich, dass die einzelnen Scheiben der Brecherwalzen mit ihren Brecherspitzen und Ausnehmungen jeweils um einen kleinen Winkel gegeneinander versetzt sind und jedes Walzenpaar in einem etwas kleineren Achsabstand, als die Summe der Walzenradien beträgt, angeordnet ist. Bei der gegensinnigen Rotation der beiden Walzen jedes Paares greifen somit die Brecherspitzen und die Ausnehmungen ineinander, wobei von dem auf ihnen liegenden Block 14 der zu zerkleinernden Teer-Dolomit-Mischung die einzelnen Körner schonend abgerieben werden, ohne dass dieselben zerbrochen werden. Somit bleibt der an ihnen haftende Teerfilm unverletzt geschlossen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zerkleinerungsvorrichtung für zähklebrige Massen aus harten Körnern, insbesondere für TeerDolomit-Mischungen, zwecks Herstellung von feuerfesten Auskleidungen metallurgischer Öfen, mit paarweise angeordneten Brecherwalzen aus scheibenförmigen, an ihrem Umfang Brecherspitzen aufweisenden Einzelelementen, dadurch gekennzeichnet, dass die Brecherspitzen (10) der scheibenförmigen Einzelelemente (9) annähernd tangential in Umfangsdrehrichtung weisen und dass zwischen
EMI2.1