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Überzug für ein Sitz-Polstermöbel Die Erfindung bezieht sich auf einen Überzug aus faltbarem, insbesondere textilem Flächenmaterial für ein Sitz-Polstermöbel, das mindestens einen Sitzquader und eine Rückenlehne umfasst, mit einem den Sitzquader abdeckenden Mittelteil, einem die Rückenlehne abdeckenden Rückenlehnenteil und mit beiderseitigen die Möbel-Seitenflächen abdeckenden Seitenteilen und mit am Flächenmaterial angebrachten kontraktierenden elastischen Streifen, die das Flächenmaterial in Rüschen legen. Das Flächenmaterial derartiger Überzüge ist im allgemeinen Stoff, kann jedoch auch Leder, Kunstleder usw. sein. Die Überzüge dienen insbesondere der Schonung, jedoch auch der dekorativen Verkleidung der Polstermöbel.
Ein Problem der Überzüge oder Möbelschonbezüge ist die erforderliche einigermassen genaue Anpassung an das damit zu versehende Möbelmodell. Es wäre erwünscht, Überzüge zu schaffen, die eine gewisse Toleranz im Hinblick auf die damit zu versehenden Möbel haben.
In diesem Sinne sind aus elastisch dehnbaren Gewirken oder Gestricken bestehende Überzüge bekannt, die als Stretch-Bezüge den gesamten Korpus des Polstermöbels umspannen. Solche in einem verwertbaren Ausmass dehnbaren textilen Flächenmaterialien sind jedoch relativ teuer.
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Es sind deshalb Überzüge entwickelt worden, die an sich grösser sind als das Polstermöbel, den gesamten Korpus des Polstermöbels umspannen und aus einfachem bedrucktem, ganzflächig gerüschtem Stoff bestehen, auf dessen Unterseite elastische Streifen in Form von Gummibändern partiell aufgenäht sind, die zur Rüschung des gesamten Überzuges und ihre Aufschrumpfung auf das Polstermöbel führen. Auch diese Technik lässt jedoch noch Wünsche offen. Speziell auf der Sitzfläche, aber auch an der Rückenlehne zergliedert sich der Überzug durch die Rüschung in kleine Stoff-Fältchen.
In diese setzen sich im Gebrauch Schmutz, Flugfasern und Krümelreste ab. Die Reinigung wird durch die Fältchen stark behindert. Zu diesem Gebrauchsnachteil gesellt sich der Geschmacksnachteil, dass sich die gerüschten Reihen im Sitzbereich zusammenpressen und verflachen und deshalb im Verhältnis zu den übrigen Stoffteilen unschön und abgenutzt aussehen.
Demgegenüber soll durch die Erfindung die Möglichkeit der Anpassung in gewissem Umfang ohne Inkaufnahme der genannten Nachteile geschaffen werden. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die elastischen Streifen, die vorzugsweise durch unterseitig auf das Flächenmaterial des Überzuges aufgenähte Gummibänder gebildet sind, überwiegend an den Seitenteilen des Überzuges angebracht sind und der Mittelteil sowie die Rückenlehne des Überzuges ganz oder nahezu frei von elastischen Streifen sind. Durch elastische Streifen nur im Bereich der Seitenteile des Überzuges lassen sich Längendifferenzen der Polstermöbel, die beispielsweise einsitzig, zweisitzig oder auch dreisitzig sein können, ohne weiteres in der Grössenordnung von 15 Prozent ausgleichen.
Elastische Streifen im Bereich des Mittelteils und des Rückenlehnenteils befinden sich vorzugsweise, wenn überhaupt, an den unteren Rändern bzw. an dem Teil des Rückenlehnenteils, der entlang dem oberen Rand der Rückenlehne zu liegen kommt.
Die Erfindung ist sowohl auf Sitz-Polstermöbel mit Seitenlehnen als auch auf solche ohne Seitenlehnen anzuwenden, und bei Möbel mit Seitenlehnen wiederum bei solchen, bei denen die Seitenlehnen niedriger sind als die Rückenlehne, und solchen, deren Seitenlehnen ebenso hoch sind wie die Rückeniehne. Die Ansprüche 8 bis 10 geben hierfür passende Positionierungen der elastischen Streifen an. Bei geringfügiger Anpassung sind die erfindungsgemässen Überzüge auch bei über Eck oder im Bogen
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stehenden Polstermöbeln einsetzbar.
Eine Dimensionierung, die zu einer hinsichtlich Aussehen und Passform akzeptablen Anpassung an unterschiedliche Möbelbreiten (Längen) führt, besteht darin, dass entlang den elastischen Streifen das Längenverhältnis der Länge im maximal gedehnten Zustand, also die Länge des gestreckten textilen Flächenmaterials, zur Länge im maximal kontraktierten, also in keiner Weise gezogenen elastischen Streifen im Bereich von 1, 3 bis 2, 5, vorzugsweise von 1, 5 bis 2, 1 liegt.
Übrige Stofflänge des Überzüge-Mittelteils kann in den Zwickeln bzw. Spalten zwischen dem zentralen Sitzquader und den Seitenteilen oder Seitenlehnen versenkt werden.
Damit diese überschüssigen Längenteile sich nicht nach mehrfachem Niedersetzen und Aufstehen zunehmend aus dieser Spalte herausziehen und zu unregelmässigen Faltungen führen, umfasst der Überzug vorzugsweise noch zusätzliche, biegsame Stäbe, beispielsweise aus Moosgummi, Schaumstoff oder dergleichen, die in die versenkte Falte des Überzuges gelegt und mit dieser in die Polsterspalte eingeschoben werden.
Hierdurch findet der Überzug in der Polsterspalte einen ausreichenden Halt.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen : Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein über einen Polsterstuhl gezogener erfin- dungsgemässer Überzug ;
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;hinsichtlich der Breite des Sessels eine erhebliche Toleranz hat und insofern auf eine Vielzahl unterschiedlicher Sesselmodelle aufziehbar ist. Für zwei- oder dreisitzige Poistersofas gibt es vergleichbare Überzüge, die ebenfalls hinsichtlich der Breite des
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Möbels nicht sehr kritisch sind. Beispielsweise kann die Variationsbreite bei einem Sofa 30 bis 50 cm betragen.
Die Fig. n 2 bis 4 zeigen die Bauart des Überzuges. Er besteht aus einem Mittelteil 3 und einem Rückenlehnenteil 4, die aus einer zusammenhängenden Stoffbahn bestehen, sowie aus zwei zueinander spiegelbildlichen Seitenlehnenteilen 5. Die Seitenlehnenteile 5 lassen sich ihrerseits wiederum unterteilen in einen Aussenseitenteil 9, in einen Innenseitenteil 10, eine Oberseite 11, einen Vorderseitenteil 12 und einen RückenlehnenSeitenteil 13, die insgesamt einstückig aus einer gemeinsamen Stoffbahn geschnitten sind (Fig. 4). Die beiden gegenüberliegenden Seitenlehnenteile 5 sind zueinander spiegelbildlich ausgebildet.
Der Seitenlehnenteil 5 ist insgesamt in sehr grosszügiger Breite zugeschnitten und quer über seine Unterseite (Innenseite) oder über Teile seiner Unterseite sind beim dargestellten Beispiel fünf Gummibänder 17 mit Hilfe von Steppstich-Nähmaschinen oder Überdeckstich-Nähmaschinen angenäht. Die Befestigung der Gummibänder 17 am Stoff des Überzuges ist punktweise in kleinen Abständen, die die Faltungsbreite der Rüschen bestimmen. Beim Annähen sind die Gummibänder gespannt und beim anschliessenden Zusammenziehen legt sich der Seitenlehnenteil entsprechend in feine Rüschen. Die Steppstichmaschinen können Einnadel- oder Mehrnadelmaschinen oder -automaten sein.
Die verschiedenen Gummibänder des einzelnen Überzuges können unterschiedliche Breite und unterschiedliche Dehncharakteristik haben. Im folgenden werden entsprechende Charakteristiken eines praktischen Beispiels genannt : Am unteren Rand des Seitenlehnenteils, also unten an dessen Aussenseitenteil 9, ist auf 120 cm Stoffbreite ein Gummiband aufgenäht, das im kontraktierten Zustand 60 cm misst ; in einem Abstand darüber beträgt das Verhältnis 120/68 und noch etwas höher, im durch den Vorderseitenteil 12 verbreiterten Bereich, beträgt das Verhältnis 125/70.
Am Grunde eines Trennschnitts, der den Innenseitenteil10 vom Rückenlehnen-Seitenteil 13 trennt, ist ein Gummiband mit einem Längenverhältnis 105/55 aufgenäht, und den RückenlehnenSeitenteil 13 überspannt ein Gummiband mit dem Verhältnis 33/18.
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Der Mittelteil3 und der Rückenlehnenteil 4 sind im wesentlichen frei von Gummibändern, ein Gummiband ist am Mittelteil 3 nur entlang von dessen vorderem unteren Rand 20 verlegt, und am Rückenlehnenteil 4 ist ein Gummiband entlang einer oberen Randlinie 21 verlegt, die am Polstermöbel entlang dem oberen Rand der Rückenlinie läuft. Ein weiteres Gummiband ist beim dargestellten Schnitt entlang dem hinteren unteren Rand 22 des Rückenlehnenteils 4 angenäht. Die Dehnungscharakteristiken dieser Gummibänder sind, von vorne unten bis hinten unten, beim dargestellten Beispiel 90/42,110/60 und 110/54.
Bei den verschiedenen Grundbreiten der Überzüge sind bei einer Modellserie die Seitenlehnenteile 5 gleich, während das Stück aus dem Mittelteil 3 und dem Rückenleh- nenteil 4 bei gleichen seitlichen Rändern unterschiedliche Breite hat. Die Teile 3,4 und
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Wie ersichtlich ist, verlaufen Gummibänder 17 um den gesamten unteren Rand des Überzuges, also am vorderen und hinteren Rand des Stücks aus dem Mittelteil 3 und dem Rückenlehnenteil 4 sowie am unteren Rand jedes der Seitenlehnenteile 5. Diese vier Gummibänder 17 können auch aus einem einzigen rundum angenähten Gummiband bestehen, beispielsweise, indem mit Hilfe einer Überwendlichmaschine eine etwa 10 mm breite Gummilitze rundherum in einem Stück angebracht ist oder der Überzug mit einem elastischen Gallonband eingesäumt ist.
Die in den Seitenteilen angebrachten Gummibänder bewirken, dass der Überzug in diesen Teilen dehnbar ist und an Polstermöbel etwas grösserer Breite durch Dehnung anpassbar ist. Der Mittelteil 3 und der Rückenlehnenteil 4 bleiben hierbei trotzdem im wesentlichen glatt und faltenfrei. Überlängen ziehen sich etwas um die Ecken herum und/oder werden in die Polsterspalte 25 zwischen dem Sitzquader, der durch den Mittelteil 3 bedeckt ist, und die Seitenlehnen, die durch den Seitenlehnenteil 5 bedeckt sind, eingeschoben.
Zur Festlegung dieser Falten der Überlänge im Polsterspalt 25 und zum Verhindern, dass diese Falten sich im Lauf des Dehnungsspiels der Polster des Möbels wieder herausentwickeln, dient ein mit dem Überzug mitgelieferter biegsamer Stab 26, der im Scheitel der Falte in den Polsterspalt 25 eingeschoben wird, wie in Fig.
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2 durch Pfeile angedeutet ist. Dieser beispielsweise 20 cm lange Stab kann die Form einer Rolle, eines Streifens, eines Vierkants usw. haben und beispielsweise aus Moosgummi, Polyurethan, Styropor oder Regenerat, sei es pur oder stoffummantelt, bestehen. Er kommt natürlich nur an Polstermöbelstücken zum Einsatz, die einen derartigen Polsterspalt 25 oder einen ähnlichen Zwickel haben.