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Belagplatte für Fensterbänke
Die Erfindung betrifft eine Belag- oder Abdeckplatte für Fensterbänke, die sowohl im Gebäudeinneren als auch an der Aussenseite desselben angewendet werden kann. Die erfindungsgemässe Belagplatte besteht aus einer äusseren, aus glasfaserverstärktem Polyester- oder ähnlichem Kunststoff gebildeten dünnen Decklage mit Traufenrand und einer mit dieser durch Eindrücken in das noch weiche Kunstharz unmittelbar verbundenen, grobporösen Bindeschicht und zeichnet sich gegenüber dem Bekannten durch mehrere Vorteile aus.
Ausser den an der Aussenseite eines Gebäudes häufig verwendeten, aus Blech oder Metallprofilen bestehenden Fensterbankabdeckungen und den hauptsächlich im Gebäudeinneren verwendeten Holzabdeckungen, kennt man Abdeckplatten aus Natur-oder Kunststein. Beide zuletzt genannten Plattenarten sind teuer, haben grosses Gewicht und die Gefahr, dass sie beim Transport brechen, ist beträchtlich. Ferner sind aus Asbestzementplatten bestehende Fensterbankabdeckungen bekannt, doch verursacht deren dauernd feste Verbindung mit dem Mauerwerk Schwierigkeiten. Für die Fensterinnenseite kommen solche Abdeckungen seltener in Frage.
Ein wesentliches Erfordernis einer Abdeckung der hier interessierenden Art liegt in der Einfachheit ihrer Sicherung an dem auf die noch unabgedeckte Fensterbank aufgebrachten Mörtelbett. Dies soll durch blosses Eindrücken in das Mörtelbett geschehen und es soll so eine dauernd feste Verbindung zwischen Platte und Fensterbank zustandekommen.
Die eingangs angeführten Platten, die insbesondere zur Innenwandverkleidung vorgeschlagen wurden, besitzen zur Verankerung in dem Mörtelbett eine Drahtziegelgewebeschicht, also eine Art grobporösen Körper. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Platten dieser Art wegen des beträchtlichen Gewichtes des Drahtziegelgewebes pro Flächeneinheit, das aber anderseits mit einer sehr geringen, praktisch kaum in Erscheinung tretenden Biegefestigkeit verbunden ist, bruchanfällig sind, es sei denn, man verwendet Kunststoffschichten beträchtlicher Dicke mit starken Glasfasereinlagen an, was die Platte indes beträchtlich verteuern und die Herstellung ganz glatter Plattenoberflächen erschweren würde.
Je dicker nämlich die Kunststofflage ist, desto mehr Sorgfalt ist für die Plattenherstellung nötig, wenn vollkommene Glätte der Sichtfläche gewünscht wird, wie dies für Fensterbankabdeckungen besonders für Innenverwendungen der Fall ist.
Die Erfindung kennzeichnet sich nun bei einer Plattenbeschaffenheit der eingangs genannten Art dadurch, dass die grobporösen aus einer in sich selbst steifen Platte aus mineralisierten Holzspänen, insbesondere aus einer Magnesiazement-Holzfaserplatte oder aus mehreren Streifen dieses Materials besteht. Eine solche erfindungsgemässe Platte ist frei von den angeführten Nachteilen des Drahtziegelgewebes oder des in diesem Zusammenhang ebenfalls vorgeschlagenen Drahtgewebes, das ja ebenfalls keine genügende Biegefestigkeit besitzt und der Platte auch keinen Körper verleiht.
Die Holzspanplatte, wie sie im vorliegenden Zusammenhang angewendet wird, hat bei geringem Gewicht, d. h. schon bei geringen Dicken (vorzugsweise um 15 mm) eine so grosse Festigkeit und Biegesteifigkeit, dass sie auch einer rauheren Handhabung widersteht ; sie verleiht anderseits der Platte Körper und dies führt insgesamt zu einer Senkung des Kunststoffverbrauches.
Die grobporige Unterseite, die aus den mineralisierten, d. h. mit einem Überzug aus erhärtetem Portland- oder Sorelzement, Wasserglas od. dgl. versehenen Holzspänen und insbesondere Hobelscharten besteht, bildet langgestreckte, sich nach innen
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stellenweise sogar erweiternde Hohlräume, welche eine einwandfreie Verbindung mit dem Mörtelbett sichern, anderseits aber auch bestehende Verschiedenheiten des Wärmedehnungsverhaltens der Kunststoffschicht und des Mörtelbetts auszugleichen erlauben, was für die Verwendung der vorliegenden Fensterbankabdeckungen an Gebäudeaussenseiten für Klimaten mit grossen Temperaturunterschieden von Bedeutung ist, weil dies ein im Laufe der Zeit auftretendes Lockern der Belagplatte ausschliesst,
wodurch wieder die Herstellung dauernd dichter Verbindungen zwischen den Plattenenden und den Vertikalflächen des Fensterausschnittes sehr erleichtert wird. Es ist dadurch im Sinne einer Ausgestaltung der Erfindung möglich, die Fensterbankabdeckung auch mit aufwärtsgebogenen Enden zur unmittelbaren Einbettung in den Putz auszuführen.
Zweckmässig wird die vorliegende Abdeckplatte so geformt, dass sie einen im verlegten Zustand nach unten gezogenen vorderen Längsrand, d. h. einen Traufenrand besitzt, der über die vertikale Aussenfläche der Fensterbank bzw. über das Fensterparapet etwas vorsteht.
Zur Herstellung der Platte wird so vorgegangen, dass in eine Form, nach an sich bekannter Antihaftpräparierung ihrer Oberfläche, eine dünne Farbpigmentschicht eingebracht, darüber eine erste Lage von bei Normaltemperatur nicht umkehrbar erhärtendem Kunstharz, insbesondere Polyesterharz oder Epoxyharz eingegossen wird, sodann in diese Schicht wenigstens eine Glasfaserlaminatschicht eingebettet, darüber eine zweite gleichartige Kunstharzschicht gegossen und in diese Schicht, unter Freilassung des im Enderzeugnis den Traufenrand bildenden Formenteiles, die steife Holzspanplatte oder eine Mehrzahl von schmalen, parallel laufenden Spanplattenstreifen unter Freilassung ihrer Aussenseite von Kunstharz eingedrückt und die Abdeckplatte nach Erhärten des Kunstharzes aus der Form entnommen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Belagplatte für Fensterbänke, bestehend aus einer äusseren, aus glasfaserverstärktem Polyesterod. ähnl Kunststoff gebildeten dünnen Decklage mit Traufenrand und einer mit dieser durch Eindrücken in das noch weiche Kunstharz unmittelbar verbundenen, grobporösen Bindeschicht, dadurch ge- kennzeichnet, dass letztere aus einer in sich selbst steifen Platte aus mineralisierten Holzspänen, insbesondere aus einer Magnesiazement-Holzfaserplatte oder aus mehreren Streifen dieses Materials besteht.
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