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Vorrichtung zur Kultivierung von Nutzpflanzenreihen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kultivierung von Nutzpflanzenreihen unter
Verwendung eines seitlich ausladenden, steuerbaren Kultivators für die Zwischenräume der
Nutzpflanzen.
Derartige Vorrichtungen sind in grosser Zahl bekannt,. haben aber den Nachteil, dass für den seitlich ausladenden Kultivator umlaufende Zinken verwendet werden.
Derartige rotierende Fräsen haben jedoch für die Kultivierung der Zwischenräume zwischen den
Stämmen der Nutzpflanzenreihen namentlich im Weinbau und im Hopfenbau und bei Spezialkulturen, wie z. B. Tabakpflanzen od. dgl., eine Reihe von Nachteilen, die hier kurz erwähnt werden sollen :
Die rotierende Fräse bewirkt eine zu feine Krümelung des Bodens, wodurch sich die Kapillaren der Erdoberfläche für die Wasserverdunstung rasch wieder bilden können und daher die Verdunstung des für die Nutzpflanzenwurzeln erforderlichen Grundwassers beschleunigt wird. Ausserdem wird durch die Feinkrümelung der Unkrautbewuchs gefördert und schafft die umlaufende rotierende Fräse beim Einzug vor der Nutzpflanze zum Schlepper eine grabenförmige Vertiefung im Boden, die die Ebene des
Feldes bzw. Gartens vor und hinter den Nutzpflanzen zerstört.
Da der seitlich ausladende, aus-und einziehbare Kultivator möglichst nahe an die Nutzpflanzenstämme herangeführt werden muss, ist es wesentlich, dass er in seiner Breitendimension (gemessen in der Längsachse des Schleppers) möglichst schmal ist, damit er sofort nach Vorbeifahrt des Schleppers an einem Nutzpflanzenstamm ausgeschoben, möglichst lange zwischen zwei Nutzpflanzenstämmen in dieser Stellung arbeiten kann und erst knapp vor dem nächsten Nutzpflanzenstamm wieder zum Schlepper hineingezogen werden kann.
Die rotierende Fräse entspricht dieser Forderung schon wegen ihres erforderlichen grossdimensionierten Trommeldurchmessers nicht. Aus diesem Grund kann sie praktisch auch bei geringen Pflanzenstammabständen nicht verwendet werden, wie sie im Wein- und Hopfenbau mit etwa einem Meter üblich sind, der bei Spezialkulturen, wie Tabak od. dgl., bis zu 60 cm unterschritten wird.
Für diese Anwendungsgebiete ist daher die rotierende Fräse unverwendbar, da sie wegen der hohen Abmessungen ihres Trommeldurchmessers bei derart geringen Pflanzenstammabständen erst nach grösserer Entfernung vom Pflanzenstamm zwischen die Stammreihe eingeschoben werden kann, um sogleich wieder herausgezogen zu werden, um nicht den nächsten Pflanzenstamm in der Schlepperfahrtrichtung zu gefährden.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die geschilderten Nachteile zu vermeiden und eine auch für die Kultivierung derartiger Anlagen geeignete Vorrichtung zu schaffen, die in einer vom Schlepperführer aus übersichtlichen Stellung von Hand aus mechanisch oder hydraulisch steuerbar und nicht am Schlepper zu befestigen ist.
Erfindungsgemäss besteht der seitlich ausladende steuerbare Kultivator aus einem verschiebbaren Pendelzinkenausleger. Zweckmässigerweise sind die Schwenkachsen der zweiarmigen Pendelzinken auf einem Schlittenausleger gelagert, der mit Rollen in einem am Antriebsgestänge des Seitenkultivators starr befestigten Profilrahmen verschiebbar gelagert ist. In einer einfachen Ausführungsform werden die Oberarme der Pendelzinken über eine Schubstange durch eine Exzenterkulisse über Gelenkachsen von der Zapfwelle des Schleppers dauernd in ihrer Pendelbewegung angetrieben. Hiebei kann der Ein- und
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Ausschub dieses Pendelzinkenauslegers durch ein Lenkgestänge in an sich bekannter Art händisch erfolgen oder aber zum gleichen Zweck hydraulisch gesteuert werden.
In den Zeichnungen ist in Fig. 1 ein Grundriss der Vorrichtung dargestellt, während Fig. 2 einen Seitenaufriss des Pendelzinkenauslegers darstellt. Auf einem Schlepper --1-- beliebiger Bauart ist in bekannter Weise mittels seiner drei Hydrauliklenker --2-- ein Kultivator --3-- üblicher Bauart mit
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--3-- etwaHilfswelle --6-- mit dem Wellenstutzen --7a-- abgestützt ist. Der Wellenstutzen-7a-wird mittels eines Kreuzgelenkes mit der Zapfwelle --7-- des Schleppers --1-- fallweise verbunden.
Am andern Ende der Hilfswelle --6-- ist eine Riemenscheibe oder ein Kettenrad --8-- vorgesehen, welche die Drehung der Welle --6-- mittels einer gleich gearteten Scheibe --9-- auf die Antriebswelle --5-- überträgt. Am vorderen Ende des Rohrgestänges --4-- ist eine Konsole --10-- mit einem U-Profilrahmen-11-aufgeschweisst oder auf andere Art fest verbunden.
Der
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hinteren Ende eine Kulisse-19-trägt. In die Kulisse --19-- greift der Zapfen eines Exzenters --20-- ein, der auf einer Lagerkonsole--21-auf dem Schlitten --13-- verdrehbar gelagert ist.
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Zu der in den Zeichnungen dargestellten hydraulischen Verschiebung des Schlittens --13-- ist auf dem Rahmen --11-- ein Hydraulikzylinder --25-- befestigt, dessen Kolbenstange--24--
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--15-- befestigten Zapfen --23-- gelenkig- vor und hinter den Kolben-24-des öldruckzylinders-25-und über ein Steuerventil-28-, das vom Schlepperfahrer händisch bedienbar ist.
Um die beschriebene Konstruktion in ihrer weiten Ausladung vom Kultivator abzustützen, ist ein Stützrad Rahmen --11-- zweckmässigerweise höhenverstellbar befestigt. Für die Steuerung des Schlittens --13-- im Falle von hartstämmigen Kulturen (Wein oder Obstbäume) kann die Schaltung des Hydraulikkolbens --24-- auch in an sich bekannter Art durch einen am Rahmen
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welch letzterem aus durch besondere Oldruckleitungen der Kolben --24-- unmittelbar gesteuert wird.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Die beschriebene Vorrichtung, die eine bauliche
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Antrieb der Zapfwelle -7a-- wird durch die Hilfswelle-6--, die beiden Triebräder --8 und 9-- die Antriebswelle --5-- in Umlauf gebracht, durch deren Gelenkwelle --22-- der Exzenter - mitrotiert. Da der Zapfen des Exzenters --20-- in die Kulisse --19-- des Auslegers - eingreift, wird beim Umlauf des Exzenters-20-die Schubstange-18-hin-und herbewegt, so dass die Pendelzinken die durch den Pfeil-p-in Fig. 2 angedeutete hin- und hergehende Bewegung ausführen und hiebei den Boden kultivieren.
Gelangt nun der Schlepper mit dem Ausleger--15-an eine Nutzpflanze, so wird durch Verstellung des Ventils --28-- der Kolben --24-- unter Druck gesetzt und zieht mittels des Mitnehmerzapfens-23-den Ausleger-15- und damit den mit ihm fest verbundenen Schlitten --13-- ein, wobei die Rollen-14-im
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ausgestossen, wodurch der Mitnehmer --15-- wieder in die in Fig. 1 dargestellte ausgezogene Stellung gelangt. Die Pendelbewegung der Pendelzinken--17--wird durch die Zapfwelle ebensowohl in der ausgezogenen wie in der eingezogenen Stellung bewerkstelligt.
Durch die beschriebene Vorrichtung kann demnach auch im Hopfenbau eine verlässliche Kultivierung zwischen den einzelnen Pflanzenstämmen einer Reihe vorgenommen werden, wobei die Pendelzinken unabhängig davon, ob die Pflanze angehäufelt ist oder nicht, ohne Veränderung ihrer Höhenlage ihre Kultivierarbeit verrichten.
Bei hartstämmigen Pflanzen kann die Steuerung des Auslegers --15-- auch durch einen
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Die beschriebene Vorrichtung ist im Aufbau äusserst einfach, ferner nicht an eine Schlepperbefestigung gebunden, da sie mit dem Kultivator --3-- in fester Verbindung steht, der an den Schlepper einfach angehängt wird.
Die örtlichkeit des seitlichen Kultivators liegt vor dem Schleppersitz, so dass der Schlepperfahrer die Steuerung des Auslegers vom Sitz aus während der Fahrt exakt vornehmen kann.
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beschriebene Vorrichtung durch einen an ihrer Stelle montierten Häufelpflug ersetzt werden kann. An Stelle der beschriebenen hydraulischen Steuerung des aus-und einschiebbaren Auslegers--15--kann dieser naturgemäss auch durch ein Hebelgestänge vom Schleppersitz aus ein- und ausgeschaltet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Kultivierung von Nutzpflanzenreihen unter Verwendung eines seitlich ausladenden, steuerbaren Kultivators für die Zwischenräume der Nutzpflanzen, der von der Schlepperzapfwelle angetrieben und dessen verschiebbarer Aus- und Einzug entweder durch Anschlag am Nutzpflanzenstamm oder vom Schleppersitz aus steuerbar ist, gekennzeichnet durch einen verschiebbaren Pendelzinkenausleger (15).
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