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Gleitfugenausbildung
Die Erfindung betrifft eine Gleitfugenausbildung für zwei aneinander angrenzende, jeweils an der
Fugenfläche mit je einer Kunststoffolie fest verbundene Bauwerkteile, z. B. Ober-und Unterbau von
Strassen od. dgl.
Die in Bergbaugebieten vorkommenden Bodenbewegungen, insbesondere die aus der Muldenbildung sich ergebenden Horizontalbewegungen, wirken sich in Gebäude- und Brückenfundamenten, Strassenunterbauten od. dgl. in erheblichen, im voraus in der Regel nicht erfassbaren Beanspruchungen aus. Es ist deshalb vielfach üblich, die Fundamente mit einer zusätzlichen starken Zerrbewegung auszustatten, die jedoch den Bau beträchtlich verteuert.
Um diesem Übel abzuhelfen, hat man auch bereits zwischen Fundament und Bauwerk Gleitfugen zur Herabminderung der Reibungswerte vorgesehen, doch ist bei allen diesen Lösungen entweder die Herabminderung der Reibungswerte unbefriedigend oder die Gleitfugenausbildung ist mit derart hohen Kosten verbunden, dass die Einsparung an Baustoff in keinem Verhältnis zu den notwendigen Aufwendungen steht.
Weiterhin ist bereits eine Einlage aus Kunststoffolien vorgeschlagen worden, zwischen welche eine Lage, beispielsweise Flockengraphit, zur Minderung des Reibwertes eingebracht ist.
Diese Anordnung hat sich im grossen und ganzen gut bewährt, jedoch ist das Einbringen der Zwischenlage ausserordentlich umständlich und aufwendig, insbesondere dann, wenn eine in etwa gleichmässige Verteilung des Flockengraphit erreicht werden soll, was für eine gute Gleitwirkung unerlässlich ist. Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einlage für Gleitfugen zu schaffen, welche eine Herabminderung des Reibwertes auf geringste Werte ermöglicht, wobei überdies eine einfache Herstellung und Anbringung gewährleistet ist.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die beiden Kunststoffolien an den einander zugekehrten Seiten in der Gleitfuge mit trockenen Kunststoffteilchen molekularer Grössenordnung auf ihrer ganzen Fläche beschichtet sind. Die Kunststoffolien sind nach Druckfestigkeit, Temperaturbeständigkeit usw. ausgewählt, wobei die Oberfläche jedoch nicht zu rauh ist. Auf die eine Seite dieser Kunststoffolie werden Kunststoffteilchen, z. B. Niederdruckpolyäthylen, in feiner Verteilung aufgebracht, beispielsweise durch Sprühen, Rollen, Schwemmen usw. Die Grösse der Teilchen liegt im Molekularbereich, beispielsweise sind diese hexamolekular.
Die einzelnen Teilchen der aufgebrachten Schicht werden untereinander durch Oberflächenkräfte gehalten, ebenso wie die aus den feinstverteilten Teilchen bestehende Oberflächenschicht an den Kunststoffolien, welche ganz beträchtlich grösser sind, als die auftretenden Beanspruchungen, so dass eine sehr starke Herabminderung des Reibungswertes sichergestellt ist.
Die Einlagen können vorgefertigt zur Baustelle angeliefert werden, so dass diese in kürzester Zeit verlegt werden können.
Die Herstellung der Einlagen ist ausserordentlich einfach, da diese mit einem Minimum an Material und Arbeitsaufwand durchgeführt werden kann.
Mit einer Einlage gemäss der Erfindung lassen sich Reibungswerte von unter 0, 1, beispielsweise
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0, 05 und weniger erzielen, was bisher bei vergleichsweise gleichem Aufwand an Herstellungs- und Materialkosten nicht möglich war.
Diese starke Herabsetzung des Reibungswertes hat erhebliche Vorteile hinsichtlich der Bemessung der Armierung des Bauwerkes zur Folge, so dass auch in dieser Hinsicht eine wesentliche Materialersparnis erzielt wird.
Die erfindungsgemässe Einlage ist überall dort verwendbar, wo ein Gleiten zwischen zwei Teilen erwünscht ist. Hiezu gehören beispielsweise Baukörper, die einer unterschiedlichen Bewegung unterworfen sind, wie Bauwerke aus Beton, Stahl, Holz u. dgl. auf einem durch bergbauliche oder andere Ursache bewegten Baugrund ; Baukörper und Bauteile, die infolge ungleichmässiger Erwärmung eine unterschiedliche Dehnung erfahren, wie z. B. Dachplatten oder Betonstrassendecken, die der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind ; Baukörper, die an einem andern Baukörper entlanggleiten bewegt werden sollen, wie etwa Rohrleitungen beim Vortrieb durch Erdreich ; Spannbetonbauteile, die bei Aufbringen der Vorspannkraft auf ihrer Unterlage gleiten sollen und andere mehr.