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Verfahren und Vorrichtung zum Formen von hohlen Gegenständen aus keramischem Material
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen von hohlen Gegenständen aus keramischem Material, wie z. B. aus Oxyden, Carbiden, Nitriden, Karbonaten, Silicaten von Metall oder alkalischen Erden.
Keramisches Material wird üblicherweise durch statischen oder dynamischen Druck als Pulver in plastischer oder flüssiger Form mit verschiedenem Anteil von Wasser oder anderem organischem und anorganischem Material als Bindemittel geformt. Der Druck wird auf das keramische Material üblicherweise mittels eines geeigneten Werkzeuges bzw. einer besonderen Anordnung aus Metall, Gummi od. dgl. oder durch Fliehkraft ausgeübt. Das keramische Material füllt unter dieser Druckwirkung die entsprechende Form aus und behält nach Beenden der Druckwirkung und Auseinandemehmen der Form die erwünschte Form.
Die Technologie des Formens von keramischem Material durch Druck kennt eine Reihe von Erzeu-
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die Grösse der Anlage begrenzt. Bei jeder dieser verwendeten komplizierten Anlagen, wie mechanische oder hydraulische Pressen, Ziehpressen, Formmaschinen u. dgl. wird ein wesentlicher Teil der zugeführten Energie für den eigenen Betrieb verbraucht und ist für den Formvorgang nicht ausnutzbar.
Diese Nachteile werden bei dem eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäss dadurch behoben, dass das zu einem Hohlkörper vorgeformte Material in bei der Hochenergieverformung von Metallrohren u. dgl. bekannter Weise durch elektrische Entladung im Hohlraum des Körpers geformt wird, wobei die elektrische Entladung durch einen Hilfsleiter eingeleitet wird, und die Entladungslänge einen wesentlichen Teil der Länge des geformten Körpers bildet.
Es ist bekannt, verschiedene Metallgegenstände in geschlossenen Formen durch Explosion einer Sprengstoffladung oder durch elektrische Entladung einer geladenen Kondensatorbatterie zu formen. Diese Verfahren haben sich in manchen Fällen gut bewährt, haben aber trotzdem nicht zu einer allgemeineren Anwendung geführt, da damit verhältnismässig hohe Anschaffungs- und Betriebskosten verbunden waren.
Die Technologie des Formens von keramischen Stoffen erfordert wesentlich andere Bedingungen als Metall. Es handelt sich hier vor allem um Gegenstände, deren Wandungen beträchtlich dicker sind und deren Masse üblicherweise grösser ist, so dass die damit verbundenen Forderungen an die Formkraft und Beschleunigung des Materials anders geartet sind als bei Metall. Das Formen keramischer Gegenstände
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Es kann daher auch in derartigen Fällen das Formen durch eine Reihe von Entladungswellen vollzogen werden. Es kann entweder eine wiederholte Einwegentladung sein, oder es können einige aufeinanderfolgende Wechselstromentladungen sein, gegebenenfalls mit abgestuften Amplituden.
In Fig. 5 ist eine Entladung mittels einer gleichgerichteten Halbwelle dargestellt. Die zugeführte Energie wird wirtschaftlicher ausgenutzt, falls eine Reihe von Entladungswellen verwendet wird, wie dies in Fig. 6 durch eine Reihe von gedämpften Wechselstromwellen angedeutet ist. Gemäss Fig. 7 wird eine Reihe von gleichgerichteten Halbwellen verwendet, die in gleichen oder verschiedenen Intervallen folgen können, mit gleichen oder verschiedenen Amplituden. In Fig. 8 ist schliesslich eine Reihe von hintereinander folgenden Gruppen von gedämpften Wechselstromwellen gezeigt.
Das grobe Formen wird durch die erste Druckwelle erzielt, die den grössten Teil des geformten Materials gegen die Oberfläche der Form --2-- überführt; die folgenden Druckwellen sorgen dann für das nachträgliche Formen, für welches üblicherweise eine geringere Energie erforderlich ist. So können auf wirtschaftliche Weise bessere Ergebnisse erzielt werden als durch eine einzige starke Druckwelle.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Formen von hohlen Gegenständen aus keramischem Material, wie z. B. aus Oxyden, Carbiden, Nitriden, Karbonaten, Silikaten von Metall oder alkalischen Erden, dadurch ge kenn zeichnet, dass das zu einem Hohlkorper vorgeformte Material in bei der Hochenergieverformung von Metallrohren u. dgl. bekannter Weise durch elektrische Entladung im Hohlraum des Körpers geformt wird, wobei die elektrische Entladung durch einen Hilfsleiter eingeleitet wird, und die Entladungslänge einen wesentlichen Teil der Länge des geformten Körpers bildet.
2. VerfahrennachAnspruchl, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Entladung in einem Flüssigkeitsmedium vorgenommen wird.
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