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Tor für Alm-oder Güterwege
Alm- und Güterwege führen in der Regel durch die verschiedensten Weidegebiete und sonstigen
Besitzungen verschiedener Eigentümer, es müssen dort Tore vorgesehen werden, insbesondere um das
Vieh an dem Austritt aus seinem zugewiesenen Weideplatz zu hindern. Der Nachteil der üblichen
Tore liegt darin, dass man, wenn man sie mit einem Fahrzeug durchfährt, vor und nach dem Tor absteigen muss, um es zu öffnen und wieder zu schliessen.
Zur Behebung dieses Mangels wurde bereits vorgeschlagen, das Tor um eine im wesentlichen waagrechte Achse schwenkbar zu machen und durch unterhalb der Fahrbahn angeordnete Hebel- und Seil- züge durch das Gewicht des Fahrzeuges selbsttätig zu öffnen und wieder zu schliessen. Solche Konstruktionen versagen aber auch in Gebieten mit Schneelage, da sich die unterhalb der Fahrbahn befindlichen Gruben mit Schnee verstopfen und die einzelnen Betätigungsglieder vereisen würden.
Es wurde weiters bereits vorgeschlagen, zu beiden Seiten des Tores je eine Stange anzuordnen, die mit der Stange verbunden war, an der das Tor um eine im wesentlichen waagrechte Achse schwenkbar war, und an diesem Gerüst Zugseile anzuordnen, mittels welcher man das Tor öffnen bzw. schliessen konnte. Auch solche Gerüste eigenen sich nicht für Gegenden mit harten Wetterbedingungen, wie Schnee und Stürme, da sie solchen Beanspruchungen nicht gewachsen wären, insbesondere nicht dann, wenn man die beidseits des Tores angeordneten Stangen so weit entfernt von der Stange anordnen würde, an der das Tor angelenkt ist, dass man nicht vom Fahrzeug abzusteigen bräuchte.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, ein Tor für Alm- oder Güterwege der Gattung zu schaffen, dem diese Nachteile nicht anhaften. Sie geht von einem Tor der Gattung aus, das von seiner Vorder- bzw.
Rückseite aus mittels je eines über Umlenkrollen geführten Zugseiles um eine in der Nähe eines seiner unteren Ecken angeordnete, im wesentlichen waagrechte Achse schwenkbar ist und erreicht ihr Ziel dadurch, dass das Tor über seine Totpunktlage in seine "Offen" -Stellung schwenkbar zwischen zwei Säulen angeordnet ist, die unten die Schwenkachse und an ihren oberen Enden je eine Umlenkrolle für das Zugseil tragen. Man kann aber anstatt zweier Säulen auch eine einzige mit einem Schlitz für den Durchtritt des Tores vorsehen.
Ordnet man zu beiden Seiten des Tores in einigem Abstand je einen weiteren Pfahl mit einer Umlenkrolle für das Zugseil an, an dessen Ende ein gleichzeitig als Handgriff dienendes Gewicht angeordnet sein kann, dann kann man vor dem Tor durch Ziehen an dem Zugseil dieses in die"Offen"-Stellung verschwenken und nach Durchfahrt durch das Tor durch Ziehen an dem zweiten Zugseil an der nächsten Säule das Tor wieder in die geschlossene Stellung bringen. Man braucht also, wenn man mit einem Wagen oder Traktor durchfährt, nicht abzusteigen, sondern kann vom Fahrzeug aus die Zugseile und damit das Tor betätigen. Damit wird auch die Gefahr von Unfällen verhindert, die schon dadurch entstanden sind, dass das Fahrzeug bzw. der Traktor sich während des Absteigens zum Öffnen des Tores in Bewegung gesetzt hat.
Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Tores wird also nicht nur eine bedeutende Zeitersparnis beim Durchfahren der Tore erzielt, sondern bei geringeren Kosten als den bekannten Toren und Viehsperren eine vollkommene Sicherheit einerseits sowohl gegen einen Durchtritt des Viehs als auch anderseits für den Fahrer und die Insassen des durchfahrenden Fahrzeuges.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform eines erfindungsgemäss ausgebildeten Tores schematisch dargestellt, u. zw. ist Fig. 1 eine Ansicht des Tores, gesehen in der Fahrtrichtung,
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Fig. 2 ist eine Draufsicht und die Fig. 3 und 4 zeigen in der Seitenansicht, senkrecht auf die Wegrich- tung gesehen bzw. in der Draufsicht in kleinerem Massstab, die Anordnung des erfindungsgemäss ausge- bildeten Tores in einem Alm- oder Güterweg.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist als Lager für das Tor eine Säule 1, beispielsweise aus
Lärchenholz, vorgesehen, die in ihrem oberen, über den Erdboden herausragenden Teil mit einem auf die Längsrichtung des Weges senkrecht stehenden Schlitz 2 versehen ist. In der Nähe des unteren
Endes des Schlitzes 2 ist eine parallel zur Wegrichtung verlaufende Achse 3 in der Säule 1 an- geordnet, um die das beispielsweise aus einem Rahmen mit dazwischen gespannten Drähten bestehende
Tor 4 an einer seiner unteren Ecken schwenkbar gelagert ist. In Fig. 1 ist in vollen Linien die Stel- lung des Tores im geschlossenen Zustand dargestellt und in gestrichelten Linien seine"Offen"-Stel- lung. In der geschlossenen Stellung ruht das Tor mit seinem andern unteren Eck auf einem Auflager 5 auf.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass das Tor in seiner "Offen"-Stellung über seinen Totpunkt hinaus ver- schwenkt wird, da sein Schwerpunkt ausserhalb des Weges zu liegen kommt. An die der Achse 3 ge- genüberliegende Seite des Tores schliesst mit einem Zaunpfosten 6 der Zaun an, der die beiden Grundstücke voneinander trennt. Selbstverständlich ist auch an der Aussenseite der Säule l ein solcher
Zaun angeschlossen.
An einer schrägen Strebe 7 des Tores greift bei 8 an jeder der beiden Seiten des Tores ein
Zugseil 9 an, das über eine an der Säule 1 angeordnete Umlenkrolle 10 zu einer weiteren
Umlenkrolle 12 geführt ist, die an einem Pfahl 11 ein Stück, etwa 7 - 10 m vor bzw. nach der
Säule 1, an derselben Seite des Weges 14 wie diese Säule 1 angeordnet ist. Das Ende jedes
Zugseiles ist durch einen gleichzeitig als Gewicht dienenden Griff 13 belastet.
Fährt man den Weg beispielsweise in der Richtung des Pfeiles 15 in Fig. 4, dann zieht man, wenn man zu dem vor der Säule 1 gelegenen Pfahl 11 gelangt, an dem Griff 13 und kann dadurch das Tor 4 aufwärts schwenken, bis es über die Totpunktlage gelangt ist, und dann in der in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Lage mit seinem einen Eck auf dem Boden aufruht. Ist man durch das Tor 4 durchgefahren und gelangt man mit dem Fahrzeug zu dem dahinter liegenden Pfahl 11, dann zieht man dort wieder an dem Griff 13 und kann dadurch das Tor 4 über die Totpunktlage bewegen, worauf es von selbst in die geschlossene Stellung (volle Linien in Fig. l) einfällt. Bei einiger Geschicklichkeit braucht man an den Pfählen 11 überhaupt nicht anzuhalten, sondern kann dort die Seile im Vorbeifahren betätigen.
Es lassen sich noch die verschiedensten Abänderungen denken, ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen, beispielsweise könnten die Tore anders ausgestaltet sein als in den Zeichnungen dargestellt, auch könnten zwei getrennte Säulen nebeneinander aufgestellt werden anstatt einer Säule 1 mit einem Schlitz 2 " an Stelle der Umlenkrollen könnten unter Umständen auch nur einfache Ösen angeordnet werden usw.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tor für Alm- oder Güterwege, das von seiner Vorder- bzw. Rückseite aus mittels je eines über Umlenkrollen geführten Zugseiles um eine in der Nähe eines seiner unteren Ecken angeordnete, im wesentlichen waagrechte Achse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass es über seine Totpunktlage in seine"Offen"-Stellung schwenkbar zwischen zwei Säulen (l) angeordnet ist, die unten die Schwenkachse (3) und an ihren oberen Enden je eine Umlenkrolle (10) für das Zugseil (9) tragen.