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Verfahren und Vorrichtung zum ein-oder beidseitigen Beschichten von Papierbahnen,
Aluminiumfolienbahnen od. dgl. mit einer thermoplastischen Kunststoffolie
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum ein-oder beidseitigen Beschichten von Papierbahnen, Aluminiumfolienbahnen od. dgl. mit einer thermoplastischen Kunststoffolie aus Poly- äthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid od. dgl. mittels Kalanderwalzen, durch welche die Materialbahn mit der Kunststoffolie verbunden wird.
Aus der vorzugsweise beidseitig beschichteten Materialbahn werden vor allem Behälter hergestellt, die besonders von der Getränkeindustrie zum Verpacken von Milch, Buttermilch, Milchmischgetränken und Fruchtsäften verwendet werden.
Die Beschichtung der Materialbahn erfolgt in der Regel an der einen Seite, die bei den herzustellenden Verpackungen die Aussenseite bildet, mit einer dünneren, etwa 10-20 bol starken Folie als an der andern Bahnseite, die mit einer etwa 50 je dicken Folie beschichtet wird. Der Transport und die Führung von solchen dünnen, besonders der 10 - 20/l starken Folien in den Beschickungsmaschinen bereitet aber Schwierigkeiten, da sich die Folien über den verhältnismässig langen Weg verziehen sowie Falten und Blasen erhalten, die die Qualität der beschichteten Materialbahn beeinträchtigen. Es ist bisher nicht gelungen, selbst mit aufwendigen Konstruktionen, eine einwandfreie Führung dieser dünnen Folien zu erreichen.
Das erfindungsgemässe Verfahren, das nicht nur diese Mängel beseitigt, sondern noch zusätzliche Vorteile bringt, ist dadurch gekennzeichnet, dass eine verhältnismässig starke, z. B. 0, 1 mm, Kunst- stoffolie, zugeführt und diese knapp vor den Kalanderwalzen auf die gewünschte Stärke, z. B. 10-20 je, durch Streckung reduziert wird.
Die verhältnismässig starke Folie, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren bis nahe an die Kalanderwalzen herangebracht wird, verzieht sich zufolge ihrer Stärke nicht und es können auch keine Falten od. dgl. auf dem Weg von der Vorratsrolle bis zur Verstreckung entstehen. Da die Folie unmittelbar nach ihrer Streckung der einen Kalanderwalze zugeführt wird, ist auch auf dieser Wegstrecke kein Verzug möglich. Es ergibt sich aber bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens noch der besondere Vorteil, dass die mechanischen Eigenschaften durch die Verstreckung der Folie verbessert werden und die weiteren Vorteile, dass von einer wegen ihrer grösseren Stärke billigeren Folie ausgegangen werden kann und aus diesen Folien verschiedener Stärke verstreckt werden können, so dass sich auch die Lagerhaltung von verschieden starken Folien erübrigt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus Zuführungsrollen für die Materialbahn und die Kunststoffolie und einem Paar Kalanderwalzen und ist dadurch gekennzeichnet, dass in Bewegungsrichtung der Kunststoffolie vor dem Kalanderwalzenpaar Streckwalzen vorgesehen sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum einseitigen Beschichten nach dem erfindungsgemässen Verfahren schematisch dargestellt.
Von der Papierrolle 1 wird die strichpunktiert dargestellte Papierbahn 2 über Umlenkrollen 3,4 beheizten, unter Druck federnd aneinander liegenden Kalanderwalzen 5,6 zugeführt.
Die von der Rolle 7 abgenommene, strichliert dargestellte Kunststoffolie 8 besitzt eine Stärke von beispielsweise 0, 1 mm. Sie wird über Umlenkrollen 9,10 und nach Reduzieren ihrer Stärke durch Streckwalzen 11,12 den Kalanderwalzen 5,6 zugeführt, zwischen welchen die Beschichtung der
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Papierbahnmitderdünnen, z. B. lOj. t starken Folie erfolgt. Die beschichtete Materialbahn 13 wird bei 14 aufgewickelt.
Die Umlenkrollen 9,10 und die Strekwalzen 11,12 sind zueinander und zu der einen Kalanderwalze 6 so angeordnet, dass die Überführung der Folie von einer zur andern Walze unmittelbar erfolgt. Die Anpressung der zu verstreckenden Folie an die Streckwalze 11 wird durch die mit hitzebeständigem Material überzogene Umlenkrolle 10 bewirkt. Die Walze 11 ist mit Kunststoff, z. B.
Tetrafluoräthylen, belegt und beheizbar. Der Umschlingungswinkel der auf ihr aufliegenden Folie ist so gross wie möglich zu wählen. Die erhitzte und in den Grenzen der Thermoplastizität befindliche Folie wird nunmehr von der Streckwalze 12, die hochglanzpoliert ist, aufgenommen und der Kalanderwalze 6 übergeben. Die Streckwalze 12 besitzt die gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie die Kalanderwalze 6, wogegen die Umfangsgeschwindigkeit der Streckwalze 11 kleiner ist. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Walzen 11,12 bestimmt die Streckung bzw. die Stärke der Folie. Der Abstand zwischen diesen beiden Walzen 11,12 kann regelbar sein, ist aber so klein als möglich zu halten, um eine unerwünschte Einschnürung in der Breite zu verhindern.
Das schlupffreie Abziehen der Folie von der Streckwalze 11 wird durch eine mit hitzebeständigem Gummi überzogene, an der Streckwalze 12 angepasste Rolle 15 bewerkstelligt.
Bei einer Vorrichtung für eine zweiseitige Beschichtung der Papierbahn können die Folienrolle 7, die Umlenkrolle 9,10 und die Streckwalzen 11,12 spiegelbildlich an der Seite der Kalanderwalze 5 angeordnet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum ein-oder beidseitigen Beschichten von Papierbahnen, Aluminiumfolienbahnen od. dgl. mit einer thermoplastischen Kunststoffolie aus beispielsweise Polyäthylen, mittels Kalanderwalzen, durch welche die Materialbahn mit der Kunststoffolie verbundenwird, dadurch gekenn- zeichnet, dass eine verhältnismässig starke, z. B. 0, 1 mm, Kunststoffolie zugeführt und diese knapp vor den Kalanderwalzen auf die gewünschte Stärke, z. B. 10 - 20 Jl, durch Streckung reduziert wird.