DE252977C

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Publication number: DE252977C
Application number: DENDAT252977D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 252977 KLASSE 54 c. GRUPPE

und ähnlichen Stoffen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1910 ab.

Vorrichtungen zum festen Wickeln von geklebten Hülsen sind bekannt. Diese arbeiten derart, daß die das Werkstück bildenden Streifen mit Leim bestrichen und mit der Leimschicht nach außen um einen mit Greifvorrichtung versehenen Dorn aufgewickelt werden. Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß die das Werkstück an den Wickeldorn andrückenden Walzen unmittelbar mit dem

ίο Leim in Berührung kommen, hierdurch verschmiert werden und zeitweise die gute Wirkung~ der Vorrichtung stören können.

Gegenstand der Erfindung ist eine Wickelvorrichtung, bei welcher kein Teil des Wickelwerkes mit dem Leim in Berührung kommt. Hierdurch soll die Ursache für die vorgenannten Arbeitsstörungen beseitigt werden.

Andere bekannte Wickelvorrichtungen sind derart gebaut, daß die Bewegung des Wickeldornes aus Rücksicht auf das Greifen des aufzuwickelnden Werkstückes regelmäßig unterbrochen werden muß. Bei dem Erfindungsgegenstand kann jedoch der Wickeldorn dauernd umlaufen, so daß ein ganz einfacher Antrieb verwendet werden kann. Auch braucht der Wickeldorn mit keiner Greifvorrichtung ausgerüstet sein, die an bekannten Wickelvorrichtungen, welche mit nur teilweise beleimten Werkstücken arbeiten, nicht zu vermeiden ist.

Dadurch, daß kein Teil des Wickelwerkes mit dem Klebstoff in Berührung kommt, werden äußerst saubere, vollkommene Hülsen erzielt. Infolge Fehlens der Greifeinrichtung wird .die

Hülse vom Anfang bis zum Ende des gewickelten Streifens vollkommen verklebt, im Gegensatz zu den auf anderen Vorrichtungen hergestellten Hülsen, bei denen meistens das in der Greifvorrichtung gewesene Stück des gewickelten Streifens unverklebt bleibt.

In der Zeichnung stellen Fig. 1 die Wickel-Vorrichtung im Querschnitt x-y und Fig. 2 dieselbe im Grundriß dar.

Die Vorrichtung besteht in ihren Hauptteilen aus dem Wickeldorn e, der Leimauftragvorrichtung c, d, der Mitnehmerwalze f, der Spannwalze k und den Führungsbügeln h. Ein um die Achse α schwingendes Doppelhebelpaar b, b trägt auf dem einen Arm die Leimauftragwalze c mit dem Leimbehälter d und auf dem anderen Arme die an den Wickeldorn e sich anlegende Mitnehmer- und Andrückwalze f. Das Werkstück wird zwischen die angehobene Leimauftragwalze c und deren Gegenwalze g hindurchgeführt, bis es mit seiner vorderen Kante in die Berührungslinie des Wickeldornes e und der Mitnehmerwalze f gelangt. Das Doppelhebelpaar b, b wird nun an seinem freien Ende niedergedrückt und dadurch das Werkstück zwischen dem umlaufenden Wickeldorn e und der sich an diesen anpressenden Mitnehmerwalze f vorgezogen, von den Führungen h abgelenkt und um den Wickeldorn geleitet. Dann wird das Werkstück von der mit größerer Geschwindigkeit als der Wickeldorn getriebenen Spannwalze k, die ebenfalls unter Vermittlung der

Claims

. Zugstangen I und der Winkelhebel i beim Niederdrücken des Doppelhebelpaares b an den Wickeldorn sich anpreßt, um den Dorn gespannt und bei weiterer Drehung des Dornes ganz um ihn aufgewickelt. Gleichzeitig trägt von dem Augenblick an, in welchem der Anfang des Werkstückes zwischen Wickeldorn e und Mitnehmerwalze f gefaßt wird, die Anschmierwalze c Klebstoff auf das Werkstück

ίο auf. Damit diese Klebstoffauftragung auf das Werkstück sich auch noch fortsetzt, wenn sich mehrere Lagen um den Wickeldorn legen und dadurch die Anschmierwalze c gehoben wird, ist die Gegenwalze g federnd im Gestell der Vorrichtung gelagert, so daß sie der Anschmierwalze c, gegen letztere das Werkstück andrückend, bis zu einem entsprechend angeordneten Anschlage folgen kann.

Da der ersteingeführte Teil des Werkstückes nicht mit Leim bestrichen ist, wird der Wickeldorn gegen Verschmieren mit Leim geschützt, aber auch die den Dorn umgebenden Teile können mit der Leimschicht nicht in Berührung kommen, weil diese Schicht dem Dorne zugewendet ist.

Die Entfernung von der Berührungslinie zwischen Wickeldorn e und Andrückwalze f einerseits und zwischen Anschmierwalze c und Gegenwalze g andererseits entspricht ungefähr dem Umfange des Wickeldornes e, damit die erste innere Lage der gewickelten Hülse frei von Klebstoff bleibt.

Die fertige Hülse wird mit einer Abstreifvorrichtung von dem Wickeldorn abgezogen.

Pate ν t-An s PRU c H :

Vorrichtung zum festen Wickeln von geklebten Hülsen aus Papier, Karton, Geweben und ähnlichen Stoffen, bei welcher das eingelegte flache Werkstück von einem aus dem Wickeldorn und einer an diesen parallel sich anlegenden Gegenwalze bestehenden getriebenen Walzenpaare vorgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine an dem Wickeldorn mit größerer Umfangsgeschwindigkeit als dieser tangential abrollende Spannwalze (k) das Werkstück straff spannt, und daß eine mit der Gegenwalze ffJ verbundene Leimauftragwalze (c) in dem Augenblick sich auf dem Werkstück abzurollen beginnt, in welchem der Anfang desselben zwischen dem Wickeldorn (e) und der Gegenwalze (f) gefaßt wird, wobei die Entfernung zwischen Walzenpaar und Leimauftragwalze so bemessen ist, daß die unbeleimte Strecke des Werkstückes mit dem Umfange des Wickeldornes übereinstimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.