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Hochalkalische, lagerstabile und schaumarme Flaschenreinigungsmittel in fester Form
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zeigen. Das verwendete Atzalkali kann hiebei pulverförmig oder feinkörnig sein, wobei die Korngrösse nicht mehr als 3 mm betragen soll und wobei vorzugsweise über 60% eine Korngrösse von weniger als 1, 5 mm besitzen sollen. Bei einem gröberen Korn können Entmischungen auftreten. Vorzugsweise werden als Ätzalkalien Natrium- und Kaliumhydroxyd verwendet.
Als Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds mit Polyalkoholen werden bevorzugt Umsetzungsprodukte mit aliphatischen Polyalkoholen mit vier und mehr Hydroxylgruppen im Molekül verwendet. Hiebei zeigten Pentaerythrit und Dipentaerythrit eine besonders grosse Wirksamkeit in bezug auf die Reduzierung des Schaumvolumen der Flaschenreinigungsmittel.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Umsetzungsprodukten des Polyglycerins, welches als billiges Nebenprodukt bei der grosstechnischen Glycerinherstellung anfällt. Bei der technischen Darstellung des Glycerins hinterbleibt ein Destillationsrückstand, der aus einem Gemisch höhermolekularer Kondensationsprodukte des Glycerins, bevorzugt aus solchen mit 2 -10 Glycerinresten im Molekül, besteht. Die Polyglycerine sind charakterisiert durch ihre OH-Zahl, die vorzugsweise zwischen 900 und 1200 liegt. Die entsprechenden Polyglycerine können natürlich auch auf synthetischem Wege erhalten werden. Erfindungsgemäss werden vorzugsweise Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds mit Polyglycerinen, deren Trübungspunkt zwischen 20 und 350 C liegt, verwendet.
Die Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds mit aliphatischen Polyalkoholen werden bevorzugt in einer Konzentration von 0, 5 bis 3, 50/0, bezogen auf das feste Flaschenreinigungsmittel, eingesetzt.
Um den oben angegebenen Trübungsbereich von 10 bis 500 C zu erreichen, muss eine bestimmte Anzahl von Propylenoxydgruppen an die aliphatischen Polyalkohole angelagert werden. Diese Anzahl richtet sich nach der Art des jeweiligen Polyalkohols. Der Trübungspunkt wird im allgemeinen mit zunehmender Zahl der Propylenoxydgruppen erniedrigt. Die Herstellung dieser Verbindungen ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Der Trübungspunkt wird jeweils festgestellt durch die langsame Erwärmung einer langen Lösung und die Beobachtung der ersten optisch gut erkennbaren Trübung. Die angegebenen Trübungspunkte beziehen sich auf reine Lösungen der jeweiligen Stoffe. Durch Zugabe von Fremdstoffen wird der Trübungspunkt verändert.
Die erfindungsgemässen Flaschenreinigungsmittel können neben feinkörnigem Ätzalkali und den oben beschriebenen Umsetzungsprodukten des Propylenoxyds die üblichen Bestandteile, wie Orthophosphate, Polymerphosphate, Soda, Pottasche, Gluconate sowie gegebenenfalls auch Netzmittel, enthalten.
Die Mittel werden in den üblichen Badkonzentrationen von 0, 1 bis 2%, vorzugsweise von 0, 5 bis 1%, angewendet. Die günstigste Anwendungstemperatur beträgt 60 - 800 C.
Die erfindungsgemässen Flaschenreinigungsmittel sind über lange Zeiten völlig lagerstabil. Sie ändern ihre schaumdrückende Wirkung nicht und sind gegen alle bei der Flaschenreinigung üblicherweise auftretenden Schäume wirksam.
Beispiel l : Die Lagerbeständigkeit der Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds mit Polyalkoholen in Gegenwart festen, feinkörnigen Ätzalkalis wurde wie folgt ermittelt : 98% feinpulverisiertes Natriumhydroxyd wurde in einem hochtourigen elektrischen Mixgerät mit 210 der zu prüfenden Substanz innig vermischt und bei Raumtemperatur gelagert. Über einen Zeitraum von drei Monaten wurde in dreiwöchentlichem Abstand von dieser Mischung der Trübungspunkt in l% figer Lösung bestimmt. Die Bestimmung des Trübungspunktes wurde durch langsame Erwärmung der entsprechenden Lösung und durch Beobachtung der ersten erkennbaren Trübung der Lösung vorgenommen.
Als lagerstabil sind diejenigen Mischungen anzusehen, deren Trübungspunkt sich nicht ändert. Bei einer Zersetzung der untersuchten Substanz trat ein Anstieg des Trübungspunktes auf. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengefasst. Als Vergleich wurde ein Umsetzungsprodukt von Äthylenoxyd mit Polypropylenglykol getestet.
Die gleichen Ergebnisse wurden erzielt, wenn an Stelle von Natriumhydroxyd feinpulverisiertes Kaliumhydroxyd verwendet wurde.
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Tabelle 1 :
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<tb>
<tb> 98% <SEP> NaOH <SEP> mit <SEP> 2% <SEP> Zusatz
<tb> Trübungspunkte <SEP> nach
<tb> Zusatz <SEP> 0 <SEP> 3 <SEP> 6 <SEP> 9 <SEP> 12
<tb> Wochen
<tb> Umsetzungsprodukt <SEP> von
<tb> Pentaerythrit <SEP> mit
<tb> 20 <SEP> Mol <SEP> Propylenoxyd <SEP> 54 C <SEP> 55 C <SEP> 55 C <SEP> 60 C <SEP> 61 C
<tb> Umsetzungsprodukt <SEP> von
<tb> Dipentaerythrit <SEP> mit
<tb> 20 <SEP> Mol <SEP> Propylenoxyd <SEP> 60 C <SEP> 70 C <SEP> 69 C <SEP> 69 C <SEP> 72 C
<tb> Umsetzungsprodukt <SEP> von <SEP> Polyglycerin <SEP> (OH-Zahl <SEP> von <SEP> 1080)
<tb> mit <SEP> 5 <SEP> Mol <SEP> Propylenoxyd/OH-Gruppe <SEP> 43 C <SEP> 47 C <SEP> 48 C <SEP> 51 C <SEP> 50 C
<tb> Umsetzungsprodukt <SEP> von <SEP> Polypropylenglykol <SEP> mit
<tb> Äthylenoxyd <SEP> (Pluronic <SEP> L <SEP> 61)
<SEP> 28 <SEP> C <SEP> 54 <SEP> C <SEP> 81 C <SEP> > <SEP> 95 C <SEP> > <SEP> 95 C <SEP>
<tb>
Beispiel 2 : Die Reduktion des Schaumvolumens von Reinigungslaugen durch die erfindungsgemässen Mischungen wurde wie folgt ermittelt. Die verwendeten Laugen wurden durch 10stündiges
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kräftig geschüttelt. Das entstandene Schaumvolumen in ml wurde sofort nach dem Schütteln abgelesen.
Zur Bestimmung der Schaumstabilität wurde nach 30 und 60 sec nochmals das Schaumvolumen festgestellt. Die Versuche sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Die gleichen Versuche wurden mit dem Unterschied durchgeführt, dass den jeweiligen Laugen vor dem Kochen 0,045 Vol. -0/0 der folgenden Stoffe zugesetzt wurden :
Umsetzungsprodukt von Pentaerythrit mit
20 Mol Propylenoxyd (Trübungspunkt 300 C)
Umsetzungsprodukt von Dipentaerythrit mit
20 Mol Propylenoxyd (Trübungspunkt 370 C)
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1060) mit
6,6 Mol Propylenoxyd pro OH-Gruppe (Trübungspunkt 26, 5 C).
Die ermittelten Schaumvolumen sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Tabelle 2 :
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<tb>
<tb> Schaumvolumen <SEP> nach <SEP> zwanzigmaligem <SEP> Schütteln.
<tb>
Die <SEP> Laugen <SEP> enthalten <SEP> 3% <SEP> NaOH <SEP> mit <SEP> folgenden <SEP> Zusätzen <SEP> : <SEP>
<tb> Lauge <SEP> 1 <SEP> = <SEP> 30/0 <SEP> Dextrinleim, <SEP> Lauge <SEP> 2=3% <SEP> Caseinleim, <SEP> Lauge <SEP> 3 <SEP> = <SEP> 3% <SEP> Milch,
<tb> Lauge <SEP> 4=0,075% <SEP> Tetrapropylenbenzolsulfonat <SEP> (100%ig).
<SEP> Lauge <SEP> 5=0,1% <SEP> Kernseife.
<tb> ohne <SEP> Zusatz <SEP> Pentaerythrit <SEP> Dipentaerythrit <SEP> Polyglycerin
<tb> +20 <SEP> PO <SEP> + <SEP> 20 <SEP> PO <SEP> +6,6 <SEP> PO/OH
<tb> Temperatur <SEP> (TP <SEP> 30,0 C) <SEP> (TP <SEP> 37 C) <SEP> (TP26,5 C)
<tb> 0 <SEP> sec <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 60 <SEP> sec <SEP> 0 <SEP> sec <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 60 <SEP> sec <SEP> 0 <SEP> sec <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 60 <SEP> sec <SEP> 0 <SEP> sec <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 60 <SEP> sec
<tb> 600 <SEP> C <SEP> Lauge <SEP> 1 <SEP> 100 <SEP> 70 <SEP> 50 <SEP> 5 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 10 <SEP> 5 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP>
<tb> Lauge <SEP> 2 <SEP> 250 <SEP> 50 <SEP> 25 <SEP> 15 <SEP> 15 <SEP> 10 <SEP> 25 <SEP> 20 <SEP> 15 <SEP> 20 <SEP> 15 <SEP> 15
<tb> Lauge <SEP> 3 <SEP> 400 <SEP> 280 <SEP> 250 <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 0---65 <SEP> 55 <SEP> 50
<tb> Lauge <SEP> 4 <SEP> 250
<SEP> 200 <SEP> 180 <SEP> 15 <SEP> 15 <SEP> 10 <SEP> 25 <SEP> 20 <SEP> 20 <SEP> 165 <SEP> 65 <SEP> 65
<tb> Lauge <SEP> 5 <SEP> 250 <SEP> 150 <SEP> 100 <SEP> 50 <SEP> 35 <SEP> 20---80 <SEP> 70 <SEP> 50
<tb> 800 <SEP> C <SEP> Lauge <SEP> 1 <SEP> 50 <SEP> 45 <SEP> 45 <SEP> 5 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 5 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP>
<tb> Lauge <SEP> 2 <SEP> 295 <SEP> 195 <SEP> 100 <SEP> 25 <SEP> 20 <SEP> 15 <SEP> 10 <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP>
<tb> Lauge <SEP> 3 <SEP> 400 <SEP> 350 <SEP> 225 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0---50 <SEP> 40 <SEP> 35
<tb> Lauge <SEP> 4 <SEP> 155 <SEP> 125 <SEP> 100 <SEP> 25 <SEP> 25 <SEP> 20 <SEP> 20 <SEP> 20 <SEP> 15 <SEP> 140 <SEP> 40 <SEP> 35
<tb> Lauge <SEP> 5 <SEP> 300 <SEP> 200 <SEP> 150 <SEP> 150 <SEP> 45 <SEP> 40 <SEP> 25 <SEP> 25 <SEP> 20 <SEP> 45 <SEP> 40 <SEP> 30
<tb>
PO = Mole Propylenoxyd TP = Trübungspunkt
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Beispiel 3 : Ein Flaschenreinigungsmittel der folgenden Zusammensetzung
85 % NaOH (Korngrösse geringer als 2 mm)
10 % Polymerphosphat
3, 5% Natriumsilicat (NaO : SiO2 =3, 35)
1, 5% Umsetzungsprodukt aus Polyglycerin (OH-Zahl 1040) mit 6, 6 Mol Propylenoxyd (Trübungspunkt 26 C) wurde in einem Mischer hergestellt und 6 Monate gelagert. Bei der anschliessenden Verwendung in einer mechanischen Flaschenreinigungsmaschine bei 650 C besass das Reinigungsmittel eine ausgezeichnete Reinigungswirkung bei sehr geringer Schaumentwicklung. Es konnten Bier-, Milch- und Limonadenflaschen, die teilweise mit Etiketten versehen waren, einwandfrei gereinigt, und die abgelösten Etiketten entfernt werden.
Beispiel 4 : Ein Flaschenreinigungsmittel der folgenden Zusammensetzung
60% feinkörniges KOH (Korngrösse geringer als 1,5 mm)
20% Polymerphosphat
7% Natriumsilicat (NaO : SiO2 =3, 35) 100/0 Füllmittel (NaSO)
3% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1010) mit 5, 2 Mol Propylenoxyd pro OH-Gruppe (Trübungspunkt 320 C) wurde durch gutes Mischen hergestellt und 6 Monate gelagert. In einer mechanischen Flaschenreinigungsmaschine konnten bei einer Behandlungstemperatur von 800 C Bier-, Limonaden- und Milchflaschen, die teilweise mit Etiketten versehen waren, einwandfrei bei einer sehr geringen Schaumentwicklung gereinigt werden, und die abgelösten Etiketten konnten gut entfernt werden.
Beispiel 5 : Ein Flaschenreinigungsmittel der folgenden Zusammensetzung 75% NaOH (Korngrösse geringer als 2 mm) 15% Polymerphosphat
8% Natriumsilicat (NaO : SiO2 =3, 35) 2% Umsetzungsprodukt aus Dipentaerythrit mit
20 Mol Propylenoxyd (Trübungspunkt 370 C) wurde durch gutes Mischen hergestellt und 6 Monate gelagert. In einer mechanischen Flaschenreinigungsmaschine konnten bei einer Behandlungstemperatur von 800 C Bier-, Limonaden- und Milchflaschen, die teilweise mit Etiketten versehen waren, einwandfrei bei einer sehr geringen Schaumentwicklung gereinigt werden, und die abgelösten Etiketten konnten gut entfernt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hochalkalische lagerstabile und schaumarme Flaschenreinigungsmittel in fester Form mit vorzugsweise 50 - 950/0 Ätzalkali, gekennzeichnet durch einen Gehalt an feinkörnigem Ätzalkali mit einer Korngrösse von weniger als 3 mm Durchmesser und oberflächenaktiven Umsetzungsprodukten des Propylenoxyds mit aliphatischen Polyalkoholen, deren Trübungspunkt zwischen 10 und 500 C, vorzugsweise zwischen 15 und 400 C, liegt.