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Gleitlager für Brücken od. dgl. Bauwerke
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Diese Druckschmicrwirkung tritt automatisch ein, da der Kunststoff durch seine Kriechneigung unter schwerer Last bestrebt ist, derartige Vertiefungen auszugleichen, um sie zum Tragen der Last mit heranzuziehen. Nach einer gewissen Zeit ist allerdings der Kriechvorgang abgeschlossen, dann ist jedoch auch keine Schmierung mehr notwendig. Nach Überwindung der Anfangsreibung kann der Kunststoff ohne zusätzliche Mittel auf der Gegenplatte gleiten, da die Reibung dann gering ist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es zweckmässig, die Vertiefungen, die vorzugsweise in gewissen Abstandes über die ganze Gleitfläche des Kunststoffes verteilt sind und kreisförmig oder länglich sein können, in ihrem Querschnitt möglichst flach auszubilden, d. h. ihre Tiefe sollte möglichst nicht grosser als die halbe Breite sein. In diesem Fall wird die Vertiefung einwandfrei durch Kriechen des Kunststoffes von oben her verflacht und dabei das Schmiermittel unter die Gleitfläche gepresst. Insbesondere sollte jede Vertiefung allgemein flach und entsprechend flach abgerundet ausgeführt werden.
Die länglichen Vertiefungen verlaufen vorteilhafterweise über fast die ganze Breite der Kunststoffunterlage. An den Rändern der Platte ist dabei aber ein genügender Abstand von der Aussenkante zu berücksichtigen, damit sich auch ein entsprechender Schmierdruck einstellt, ohne dass das Schmiermittel an dieser Stelle ins Freie gepresst wird. Muss aus besonderen Gründen eine Vertiefung jedoch bis dicht an die Aussenkante herangeführt werden, um auch diesen Bereich zu schmieren, so ist an dieserStelleoder an dieser Seite dann die Vertiefung zweckmässigerweise mit fast senkrechten Wänden und/oder scharfen Kanten auszuführen. Eine solche Gestaltung unterstützt die Dichtwirkung in diesem Bereich.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 ein Brückenlager mit länglichen Vertiefungen im Schnitt ; Fig. 2 eine Draufsicht entlang der Linie A-B in Fig. l, Fig. 3 ein Lager mit kreisförmigen Vertiefungen ebenfalls im Schnitt und Fig. 4 ebenfalls eine Draufsicht entlang der Linie A-B in F ig. 3.
Unterhalb des Brückenträgers 1 (Fig. 1 und 2) ist eine Stahlplatte 2 angeordnet, die sich über eine eingelegte Kunststoffplatte 3 aus Polytetrafluoräthylen auf eine untere Stahlplatte 4, die auf dem Fundament 5 aufliegt, abstützt. Längs- und Querbewegungen des Brückenträgers 1 erfolgen, indem die Kunststoffplatte 3 mit ihrer Unterseite 6 auf der geschliffenen Oberseite 7 der Stahlplatte 4 gleitet.
Um die Anfangsreibung zu überwinden, sind in der Unterseite 6 der Kunststoffplatte 3 in Abständen vier längliche Vertiefungen 8 eingearbeitet, die mit einem Schmiermittel gefüllt sind. Wie die Fig. 2 zeigt, verlaufen die Vertiefungen 8b und 8c nur bis zu einem gewissenBereich über die Unterseite der Platte 3. Diese beiden Vertiefungen laufen auch an ihren Enden 9 mit grossen Radien, d. h. mit flach geneigten oder gewölbten Flächen in die Unterseite 6 aus. Zwischen den Enden 9 und den Seitenkanten 10 verbleibt eine genügende Breite, um eine einwandfreie Abdichtung und damit Druckerhöhung im Schmiermittel beim Kriechen des Kunststoffes unter der in Fig. 1 durch einen Pfeil gekennzeichneten Last L zu gewährleisten.
Um auch die Randgebiete in der Nähe der Längskante 10 ausreichend zu schmieren, reichen die Vertiefungen Sa und 8d bis fast an die Seitenkanten 10. Damit auch bei der nur noch geringen Restbreite eine zur Druckerhöhung unbedingt notwendige Dichtwirkung eintritt, sind hier die Enden 11 nicht flach und abgerundet ausgeführt, sondern scharfkantig und mit geraden Begrenzungsseiten.
Dielagerausführung nach den Fig. 3 und 4 entsprichtim wesentlichen der Ausbildung nach denFig. l und 2. Hier sind lediglich kreisförmige Vertiefungen 12 an der Unterseite 6 der Kunststoffplatte 3 angeordnet.
Auf der oberen Stahlplatte 2 liegt hier allerdings nicht unmittelbar der nicht dargestellte Brükkenträger auf, sondern auf einer Zwischenplatte 13, die wiederum über eine allseits eingeschlossene, elastische oder plastische Masse 14 auf der oberen Stahlplatte 2 ruht. Die allseits eingeschlossene Masse 14 erlaubt zusätzlich Kippbewegungen der Last.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gleitlager für Brücken od. dgl. Bauwerke mit einer mit Vertiefungen versehenen Gleitplatte und einer Gegenplatte, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits die Gleitplatte aus einem Kunststoff mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten, beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen, besteht und anderseits die Vertiefungen mit einem flüssigen oder pastenförmigen Schmiermittel gefüllt sind.