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Kombinierte Huf- und Klauenuntersuchungszange für
Rinderklauen und Pferdehufe
Die Erfindung bezieht sich auf eine kombinierte Huf- und Klauen-Untersuchungszange für Rinderklauen und Pferdehufe mit einem geradlinigen und einem bogenförmigen Maulteil, die an ihren Enden Palpationsflächen aufweisen. Diese Untersuchungszange ermöglicht durch ihre spezifische Ausbildung die Untersuchung (Palpation), sowohl der Klauen der Rinder - hier namentlich der Zwischenklauenwände-als auch der Hufe der Pferde.
Die bisher bekannten Untersuchungszangen waren mit einer Ausnahme für die Untersuchung der Pferdehufe konstruiert, wurden aber auch an Rinderklauen verwendet. Der Nachteil dieses zweckentfremdeten Gebrauches war vor allem der, dass man die Zwischenklauenwände bei den Paarhufern nicht oder nur in ihren distalen Abschnitten untersuchen konnte, weil die Krümmung der Maulteile dieser Hufuntersuchungszangen ein tieferes Einführen in den Zwischenklauenspalt unmöglich machten. Da aber gerade hier zahlreiche Krankheitsprozesse ihren Sitz haben und die Leistungen der betroffenen Tiere sehr stark beeinträchtigen, ist eine genaue Untersuchung der Zwischenklauenwände unumgänglich.
Lancz, E. (1964) konstruierte eine Untersuchungszange für Rinderklauen, bei der ein'Schenkel fast ganz gerade verläuft und auf diese Weise in den Zwischenklauenspalt der Rinder eingeführt werden kann.
Beide Maulteile tragen an Gelenken beweglich angeordnete Palpationsflächen (25 x 12 mm). Die an dem gestreckten Maulteil sitzende Palpationsfläche ist konvex und wird immer an die Zwischenklauenwand bzw. an die Klauensohle angelegt, während die am gekrümmten Maulteil befindliche Palpationsfläche konkav ausgebildet ist und zur Palpation der gekrümmten abaxialen Klauenwände dient.
Diese Zange kann wohl in den Zwischenklauenspalt eingeführt werden, doch ermöglichen die relativ grossen Palpationsflächen keine genaue Lokalisation des etwa vorhandenen Schmerzes. Weiterhin ist eine federnde Palpation, die besonders auch für das Abschätzen der Stärke der Hornsohle und des Hornballens bei Huf- und Klauentieren von grösster Bedeutung ist, nicht möglich. Schliesslich verursachen die Gelenke der Palpationsflächen, die rasch und immer wieder mit Kot und Sand verunreinigt werden, ein häufiges Verklemmen der Palpationsflächen. Dadurch wird das Einführen des Zangenmauls in den Zwischenklauenspalt erschwert und die Palpation selbst unübersichtlich.
Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Zangen zu vermeiden. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Palpationsfläche des geradlinigen Maulteiles an einem kurzen mit dem geradlinigen Teil einstückigen und zu diesem senkrecht verlaufenden Abschnitt angeordnet und dass ferner der andere Maulteil mit der andern Tastfläche ungefähr eiförmig gebogen ist, wobei die Eispitze beim Zangenschloss liegt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Zange dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Aufriss der erfindungsgemässen Untersuchungszange. Fig. 2 stellt einen Schnitt nach der Linie A, Fig. 3 nach der Linie Bund Fig. 4 nach der Linie C dar.
Der eine Maulteil 1 der Untersuchungszange verläuft ziemlich gestreckt. Die relativ kleine Tastfläche 4 sitzt an einer kurzen rechtwinkeligen Umbiegung 2 an diesem Maulteil und besitzt den gleichen Durchmesser wie jene 4'an dem gegenüberliegenden gekrümmten Maulteil. Gegen das Abgleiten von den Hufen oder Klauen sind beide Tastflächen geriffelt vorzugsweise mit spitzen
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Zähnen versehen. Der gestreckt verlaufende Maulteil 1 kann ohne Schwierigkeiten auch in normale Zwischenklauenspalten eingeführt werden und ermöglicht so die Palpation der Zwischenklauenwände.
Der gegenüberliegende Maulteil 3 wurde derart gekrümmt, dass die Zange sowohl bei der Palpation der Hornwände und der Hornsohle bzw. des Hornballens an Rinderklauen, als auch an Pferdehufen ver-
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Bei grossen Hufen gelingt sie dann, wenn man die Zange dazu ausnahmsweise senkrecht zur Tragrandebene hält. Die Dimensionen der Zange wurden so gewählt, dass die Klauen erwachsener Rinder, einschliesslich schwerer Stiere, untersucht werden können.
Die Tastflächen sind mit 10 mm Durchmesser möglichst klein gehalten, um ein genaues Lokalisieren zu ermöglichen. Ihre Form ist kreisrund, damit der Druck sich nach allen Seiten gleichmässig ausbreitet.
Länge und Querschnitt der Maulteile A, des Schlosses B und der Griffschenkel C sind so bemessen, dass die Zange federt, ein Umstand, dem für eine gefühlvolle, tastende Palpation grosse Bedeutung zukommt.
Die Maulteile besitzen normalerweise kreisrunde Querschnitte zwecks leichterer Herstellung und Vermeidung von Kanten.
Die Griffschenkel C haben vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt, um ein Federn des Schenkels zu begünstigen, wobei die Aussenseite zwecks besseren Griffgefühls gewölbt ist.
Folgende Masse haben sich als zweckmässige Dimensionierung der erfindungsgemässen Zange ergeben :
Vor allem ist es für die Anwendung der Zange beim Rind wichtig, dass die Höhe 6 des rechtwinkelig umgebogenen Abschnittes 2 maximal 15 mm beträgt. Die Gesamtlänge der Zange sollte mit 412 mm und die Länge der Griffschenkel bis zum Schloss mit 286 mm, die Länge des Maulteiles mit 126 mm und die grösste Maulbreite 5 mit 70 mm gewählt werden. Erfahrungsgemäss hat sich als zweckmässig ergeben, die Entfernung der Tastflächen voneinander bei geschlossener Zange mit 18 mm und bei maximal geöffneter Zange mit 195 mm festzulegen. Um ein handliches Arbeiten zu gewährleisten, soll das Gewicht der Zange 725 g nicht wesentlich überschreiten.
Somit genügt eine Zange für die Palpation der Rinderklauen und der Pferdehufe.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kombinierte Huf- und Klauenuntersuchungszange für Rinderklauen und Pferdehufe mit einem geradlinigen und einem bogenförmigen Maulteil, die an ihren Enden Palpationsflächen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Palpationsfläche (4) des geradlinigen Teiles (l) an einem kurzen mit dem geradlinigen Teil einstückigen und zu diesem senkrecht verlaufenden Abschnitt (2) angeordnet ist und dass ferner der andere Maulteil (3) mit der andern Palpationsfläche (4') ungefähr eiförmig gebogen ist, wobei die Eispitze beim Zangenschloss liegt.