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Dämpfungsvorrichtung an einem Wendewerk für einen Drehpflug
Die Erfindung betrifft eine. Dämpfungsvorrichtung an einem Wendewerk eines an einer Aushebevorrichtung angebrachten Drehpfluges, dessen die Pflugkörper tragender Rahmen gegenüber der Aushebevorrichtung in seine beiden Arbeitsstellungen drehbar ist.
Bei Drehpflügen dieser Art besteht eine erhebliche Gefahr in dem sogenannten "Schlagen" des Pfluges, d. h. in dem sehr raschen Ablaufdes Wendevorganges. Durch dieses sehr rasch erfolgende Umschlagen des Pfluges aus der einen Arbeitsstellung in die andere Arbeitsstellung können neben dem Pflug befindliche Personen von Pflugteilen erfasst werden, weil diese Pflugteile sich in den Arbeitsstellungen im wesentlichen in einer vertikalen Ebene befinden, beim Umschlagen des Pfluges aber eine Kreisbahn um die Wendeachse ausführen. Die Gefahr kann dadurch verringert werden, dass man die Wendebewegung des Pfluges verzögert, so dass eine Überraschung der neben dem Pflug befindlichen Personen durch den schlagartig ablaufenden Wendevorgang verhindert wird und somit genügend Zeit besteht, dass sich die gefährdeten Personen in Sicherheit bringen.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, am Pflugrahmen Dämpfungszylinder anzubringen, welche mit Kolben zusammenwirken, die an der Aushebevorrichtung angeordnet sind. Diese bekannte Vorrichtung ist aber so ausgebildet, dass die Kolben und die Zylinder nur in der Endphase der Wendebewegung miteinander zusammenwirken, um den Anprall des drehenden Pflugrahmens an der Aushebevorrichtung am Ende der Drehbewegung zu dämpfen. Diese bekannte Vorrichtung ist also nicht geeignet, das vorstehend geschilderte"Schlagen"des Pfluges zu verhindern.
Einebekannte Dämpfungsvorrichtung besitztdie Form einer einfach aufgebauten Luftfederung, welche den harten Anprall des drehenden Pflugrahmens am Ende des Wendevorganges dämpfen soll. Wenn diese Luftfederung wirksam wird, ist der Wendevorgang im wesentlichen bereits abgeschlossen. Diese Vorrichtung weist den Nachteil auf, dass eine Verzögerung des Bewegungsablaufes während des Wendevorganges bzw. die Beschränkung der maximalen Drehgeschwindigkeit nicht möglich ist. Weiterhin besitzt diese Vorrichtung eine beträchtliche Störanfälligkeit, da die Zylinder der Luftfederung jeweils an einer Seite völlig offen sind, leicht verschmutzen können und somit den Eintritt der Kolben behindern.
Bekannt ist auch ein Wendewerk für einen Drehpflug, bei welchem mit Hilfe der Federkraft der Wendevorgang bewirkt wird. Nach Überschreiten der Totlage erfolgt infolge der Federwirkung, d. h. infolge der plötzlichen Federentspannung, einschlagartiges Schwenken des die Pflugkörper tragenden Teils in die andere Endstellung. Der Wendevorgang verläuft also entsprechend der Federkennlinien unharmonisch und ruckartig. Statt einer Verzögerung des Bewegungsablaufes wird eine Beschleunigung erzielt mit dem Ergebniseines harten Aufpralles des drehenden Teils am Ende seiner Drehbewegung. Diese Beschleunigung ist jedoch gerade zu vermeiden, da das schnelle Umschlagen des Pfluges während des Wendevorganges in jeder Hinsicht gefährlich ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, eine Vorrichtung zu schaffen, welche neben einer Verzögerung des Bewegungsablaufes während des Wendevorganges auch den harten Aufprall des drehenden Pflugrahmens am Ende seiner Drehbewegung sicher verhindert. Die Vorrichtung soll ein-
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fach herstellbar, aber völlig funktionssicher sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zwischen Aushebevorrichtung und Pflugrahmen eine eine Relativbewegung dieser beiden Teile beim Wenden verzögernde, energieverzehrende Vorrichtung angeordnet ist.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass nunmehr während des ganzen Bewegungsablaufes eine Verzögerung des Wendevorganges eintritt und ein harter Aufprall des drehenden Pflugrahmens am Ende seiner Drehbewegung sicher vermieden wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Aushebevorrichtung und der Pflugrahmen über eine Flüssigkeitsbremse verbunden sind. Eine weitere zweckmässige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Flüssigkeitsbremse einen die Bremsflüssigkeit enthaltenden Zylinder und einen in diesem Zylinder beweglichen Kolben besitzt und dass der Kolben mindestens eine Durchtrittsöffnung für die Flüssigkeit besitzt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung istes noch, dass Pflugrahmen und Aushebevorrichtung zwischen sich einen eine Bremsflüssigkeit enthaltenden, die Wendeachse konzentrisch umgebenden Ringraum einschliessen und dass dieser Ringraum durch zwei Trennwände unterteilt ist, deren eine am Pflugrahmen und deren andere an der Aushebevorrichtung angebracht ist, wobei mindestens eine Trennwand eine Durchtrittsöffnung aufweist.
Eine weitere zweckmässige Ausgestaltung der Erfindung ist es, dass die Durchtrittsöffnung einstellbar ist, wobei nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal die Durchtrittsöffnungdurch Madenschraube einstellbar ist.
In der nun folgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung ist diese näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Verzögerungsvorrichtung in Frontansicht, Fig. 2 die zugehörige Draufsicht, Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer Verzögerungsvorrichtung in Seitenansicht, Fig. 4 den zugehörigen Querschnitt in der einen Wendestellung des Pfluges und Fig. 5 den Querschnitt in der andern Wendestellung des Pfluges.
An einer Aushebevorrichtung 1 ist eine aus einem Rohr bestehende Wendeachse 2 fest angebracht, auf welchem in an sich bekannter, hier nur schematisch angedeuteten Weise mittels eines Lagers 3 ein Pflugrahmen 4 drehbar gelagert ist. Anschläge 5 und 6 an der Aushebevorrichtung 1 wirken mit einem Arm 7 des Pflugrahmens zusammen und begrenzen die Drehbewegung des Pflugrahmens in seinen beiden arbeitsrichtigen Lagen. Je nach Konstruktion des Wendepfluges können an den Anschlägen 5 und 6 noch Verriegelungsvorrichtungen angebracht sein, welche mit dem Arm 7 zusammenwirken, um den Pflugrahmen in seinen Arbeitsstellungen festzuhalten.
Ein Bremszylinder 8 (Fig. l) ist in Punkt 9 am Pflugrahmen 4 angelenkt und enthält einen axial in ihm verschieblichen Kolben 10, dessen Kolbenstange 11 im Punkt 12 an die Wendeachse 2 angelenkt ist. Der Bremszylinder 8 ist beiderseits des Kolbens 10 mit einem Strö- mungsmitiel, z. B. Öl, gefüllt, das durch eine Öffnung 13 im Kolben 10 strömen kann, wenn der Kolben 10 im Zylinder 8 in axialer Richtung verstellt wird. Die Drosselung durch die Öffnung 13 bewirktdiebeabsichtigte Verzögerung. In der verriegelten Stellung des Pfluges ist die Kolbenstange 11 am weitesten ausdem Zylinder 8 herausgezogen.
Beim Wenden des Pfluges wird die Kolbenstange 11 während der ersten Hälfte der Wendebewegung (90 in den Zylinder 8 hineingeschoben, weil dabei der Anlenkpunkt 9 des Zylinders 8 einen Kreisbogen um die Wendeachse beschreibt, die Kolbenstange 11 aber um den unterhalb dieser Wendeachse A-A befindlichen Anlenkpunkt 12 verschwenkt wird. Während der zweiten Hälfte der Wendebewegung wird die Kolbenstange 11 aus dem gleichen Grunde wieder aus dem Zylinder 8 herausgezogen. Dabei wird das Öl zunächst in den Zylinderraum hinter den Kolben 10 und anschliessend wieder in den Raum vor dem Kolben 10 gedrückt.
Bei einer andern Lösung (Fig. 3) ist ein Zylinder 14 koaxial zur Wendeachse 2 angeordnet, welcher mit dem Pflugrahmen 4 in fester Verbindung steht, sich also beim Wenden des Pfluges mitdreht. Der Zylinder 14 ist an seinen beiden Stirnseiten abgeschlossen und gegenüber der Wende- achse 2 abgedichtet. Sein lichter Durchmesser ist grösser als der Aussendurchmesser der Wendeachse 2, so dass zwischen beiden ein Ringraum 15 freibleibt. Dieser Ringraum ist mit Öl oder einem andern Strömungsmittel gefüllt und durch eine an der Innenwandung des Zylinders 14 angebrachte Längsleiste 16 sowie durch eine andere Wendeachse 2 befestigte Längsleiste 17 unterteilt.
Mindestens eine der Leisten 16 oder 17 hat eine Durchtrittsöffnung 18, deren Durchgangsweite mittels einer Madenschraube 19 zur Einstellung des Drosselwiderstandes und damit der Bremswirkung veränderlich ist.
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Beim Wenden des Pfluges dreht sich der Zylinder 14 zusammen mit der Leiste 16 gegenüber der ruhenden Wendeachse 2 und der ebenfalls stillstehenden Leiste 17, wodurch Öl durch die Öffnung 18 gedrückt wird, was infolge der Drosselwirkung der Öffnung 18 einen Bremswiderstand erzeugt.
Besonders vorteilhaft kann eine Verzögerungsvorrichtung der geschilderten Art bei Pflügen angewendet werden, bei welchen sich der Pflug schon allein unter der Wirkung der exzentrisch angreifenden Schwerkraft dreht. Hiebei bedarf es zur Durchführung der Wendebewegung keiner von aussen zugeführten kinetischen Energie, welche durch eine zu starke Dämpfung vernichtet werden könnte. Der Wendevorgang wird daher bei derartigen Pflügen, auch wenn er sehr langsam vonstatten geht, stets vollständig durchgeführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dämpfungsvorrichtung an einem Wendewerk eines an einer Aushebevorrichtung angebrachten Drehpfluges, dessen die Pflugkörper tragender Rahmen gegenüber der Aushebevorrichtung in seine beiden
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