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Verfahren zur Herstellung von in organischen Lösungsmitteln löslichen Produkten zur ölabweisenden Ausrüstung von Textilien
Es ist bereits bekannt, Textilien mit wässerigen Dispersionen von Perfluoralkylverbindungen ölabweisend auszurüsten. Für bestimmte Zwecke ist es jedoch erforderlich, die Textilien entsprechend der Trokkenimprägnierung in organischen Lösungsmitteln ölabweisend zu machen, insbesondere trifft dies bei einer Nachbehandlung von fertigkonfektionierten Kleidungsstücken zu. Auch die Ausrüstung von Teppichen, Möbelstoffen usw. durch Besprühen mit entsprechenden organischen Lösungen bietet oft gegenüber einer Nassbehandlung grosse Vorteile.
Wesentliche Schwierigkeiten bestehen nun darin, dass die bekannten Mittel zum Ölabweisendmachen einerseits in den bei der Trockenimprägnierung üblichen Lösungsmitteln, wie Benzin oder chlorierten, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, praktisch nicht löslich sind und dass anderseits zur Erzielung ölabweisender Effekte eine Erhitzung auf Temperaturen über 1300C erforderlich ist. Derartige Temperaturen lassen sich aber in den zur Trockenreinigung und Trockenimprägnierung üblichen Maschinen nur sehr schwierig bzw. bei der Ausrüstung von Teppichen oder Möbelstoffen überhaupt nicht erreichen. Die gleichzeitig erwünschten wasserabweisenden Effekte sind mässige bis schlechte.
Es wurde nun gefunden, dass nachstehend beschriebene Reaktionsprodukte diese Schwierigkeiten und Mängel nicht aufweisen. Die Produkte werden durch Umsetzung von a) 1 Mol eines aromatischen, alicyclischen oder aliphatischen Polyisocyanates mit mindestens 2 Isocyanatgruppen, b) etwa 0, 3-0, 6 Mol je Isocyanatgruppe einer Verbindung der Formel RSO, NR , (I) worin Rf ein Perfluoralkylrest mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen, Rl Wasserstoff oder ein aliphatischer
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atomen ist, und c) etwa 0, 1-0, 5 Mol je Isocyanatgruppe einer Verbindung der Formel RgX.
(H) worin 1\ ein gegebenenfalls verzweigter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit mehr als 12'Kohlenstoffatomen und X eine Hydroxyl-, Carboxyl-, Carbonsäureamid- oder Aminogruppe ist, hergestellt.
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p'-diisocyanat, Triphenylmethan-p, p', p"-triisocyanatschen und alicyclischen Isocyanate, wie Hexamethylendiisocyanat, Methylcyclohexenyldiisocyanat usw. können verwendet werden. Vorzugsweise werden Di-und/oder Triisocyanate verwendet.
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Verbindungen der Formel I sind insbesondere solche, in denen der Perfluoralkylrest 6 - 12 C-Atome besitzt. Diese Verbindungen ihrerseits werden nach bekannten Verfahren hergestellt. Die besten Ergeb- nisse werden erhalten, wenn man solche Verbindungen der Formel I verwendet, in denen R ein niedriger aliphatischer Rest, wie Methyl oder Äthyl, und R ein niedriger Oxyalkylrest, wie Oxyäthyl, ist.
Als Verbindungen der Formel II können alle aliphatischen, mehr als 12 C-Atome enthaltenden Alkohole, Amine, Carbonsäuren oder Carbonsäureamide verwendet werden. Vorzugsweise werden Verbindungen mit einem aliphatischen Rest von 16 bis 22 C-Atomen benutzt. Die besten Ergebnisse erhält man, wenn man gesättigte, geradkettige aliphatische Alkohole mit 16 - 18 C-Atomen einsetzt.
Die Umsetzung der drei Komponenten zu den erfindungsgemässen Verbindungen erfolgt nach üblichen Verfahren. Die drei Komponenten werden gemeinsam auf Temperaturen über 80 C, insbesondere auf 120 bis 160 C, erhitzt. Die Zeitdauer der Erhitzung beträgt 30 - 120 min, kann aber auch länger oder kürzer sein. Die Umsetzung kann in Gegenwart eines indifferenten, hochsiedenden Lösungsmittels, wie aromatischer Kohlenwasserstoffe, halogenierter aromatischer Kohlenwasserstoffe oder cyclischer Sulfone, wie
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Es ist auch möglich, die Umsetzung stufenweise vorzunehmen, also z. B. erst das Polyisocyanat mit einer Verbindung der Formel I und anschliessend mit einer solchen der Formel II zu erhitzen oder umgekehrt.
Die erhaltenen Verbindungen sind in Ketonen, Estern von niedrigen Carbonsäuren mit niedrigen aliphatischen Alkoholen sowie fluorierten Verbindungen, wie Xylolhexafluorid, sehr leicht löslich. Mit den üblichen, zur Imprägnierung von Textilien verwendbaren Lösungsmitteln, wie Benzin oder chlorierten niedrigen aliphatischen Kohlenwasserstoffen, sind sie nach dem Anlösen mit den oben genannten Lösungmitteln leicht verdünnbar.
Zur Behandlung der Textilien verwendet man Lösungen, die je Liter 5 - 20 g, insbesondere 10 - 15 g, der Reaktionsprodukte enthalten. Diesen Lösungen können übliche in der Trockenimprägnierung und Trokkenappretur verwendbare Produkte zugesetzt werden, wobei jedoch zu beachten ist, dass die Öl-und Wasserabweisung durch diese Zusatzprodukte nicht beeinträchtigt werden soll.
Die Textilien werden mit diesen Lösungen getränkt oder besprüht, ein Überschuss der Lösung wird durch übliche Methoden entfernt und danach werden die Textilien getrocknet. Hiezu genügen Temperaturen unter 100 C. Eine Nachkondensation ist nicht erforderlich. Die Textilien werden sehr gut ölund auch gut wasserabweisend, selbst nach der strengen Beregnungsprüfung auf dem Bundesmannapparat.
Ferner haben die Gewebe, welche nur mit erfindungsgemäss hergestellten Produkten behandelt sind, eine verminderte Trockenanschmutzung.
Beispiel l : 50 g (0, 1 Mol) Perfluoroctan-sulfonsäureamid werden mit 17, 4 g (0, 1 Mol) Toluylendiisocyanat in 250 ml Xylolhexafluorid 1 h unter kräftigem Rückfluss erhitzt. Man lässt abkühlen, setzl 7 g (0, 026 Mol) Octadecylalkohol zu und erhitzt erneut 1 1/2 h am Rückfluss. Nach beendeter Reaktior wird das Lösungsmittel im Vakuum abgezogen. Der ölige braune Rückstand erstarrt im Exsikkator zu eine glasartigen Masse. Entfernt man das Xylolhexafluorid nicht restlos, so ist eine Verdünnung mit Perchlor- äthylen sehr leicht möglich.
Beispiel 2 : 50 g (0, 1 Mol) Perfluoroctan-sulfonsäureamid werden mit 36, 7 g (0, 1 Mol) Triphe- nylmethan-4, 4', 4" -triisocyanat und 28, 6 g (0, 1 Mol) Stearinsäure 1 h in 250 ml -Dichlorbenzol unte Rückfluss gekocht. Nach Abziehen des Lösungsmittels hinterbleibt ein violettes, glasartiges Produkt.
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hitzt. In die Schmelze trägt man 27 g (0, 1 Mol) Octadecanol ein und erhitzt noch 1/2 h auf 140-1500C Nach dem Abkühlen erstarrt das Produkt zu einer violetten, glasharten Masse.
Beispiel 5 : 57 g (0, 1 Mol) N-Äthyl-N-ss-hydroxyäthyl-perfluoroctansulfonsäureamid und 40
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rinsäureamid werden 30 min auf 190 - 2000C erhitzt, etwas abgekühlt und nach Zugabe von 52, 7 (0, 1 Mol) N-Äthyl-perfluoroctansulfonsäureamid noch weitere 20 min auf die gleiche Temperatur ei hitzt. Das entstandene Produkt ist braun-violett und hart.
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:(0, 084 Mol) Thiophosphorsäure-tris-4-(isocyanatophenyl)-ester werden 1 h in 200 ml w-Dichlorbenzol unter Rückfluss gekocht. Die Masse wird etwas abgekühlt, mit 16, 3 g (0, 05 Mol) Behenylalkohol versetzt und das Kochen am Rückfluss noch 1/2 h fortgesetzt.
Nach Entfernen des Lösungsmittels hinterbleibt eine hellbraune, glasklare Masse.
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:(0, 1 Mol) Triphenylmethan-4, 4', 4'-triisocyanat und 13, 5 g (0, 05 Mol) Octadecylamin werden 1 h in 250 ml Xylolhexafluorid unter Rückfluss gekocht. Man zieht das Lösungsmittel im Vakuum ab und erhält ein violettes, sprödes Produkt.
Beispiel 9 : 58, 5 g (0, 1 Mol) N-N-Propyl-N-ss-hydroxyäthyl-perfluoroctansulfonsäureamid, 25 g (0, 1 Mol) Diphenylmethan-p,p'-diisocyanat und 7 g (0, 025 Mol) Octadecanol werden ohne Lösungsmittel 1/2 h auf 160 - 1700C erhitzt.
Beispiel 10 : 60 g (0, 1 Mol) Perfluordecansulfonamid und 17, 5 g (0, 1 Mol) Toluylendiisocyanat werden in 300 ml #-Dichlorbenzol 1 h unter Rückfluss gekocht. Man kühlt etwas ab, gibt 15 g (0,05 Mol) Stearinsäureamid zu und erhitzt noch 1/2 h am Rückfluss. Nach Abziehen des Lösungsmittels im Vakuum fällt ein bräunliches, hochviskoses Öl an.
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11 : 52, 7methan-p, p'-diisocyanat und 18 g (0, 075 Mol) Cetylalkohol werden 1/2 h ohne Lösungsmittel auf 160 bis 1700C erhitzt.
Beispiel 12 : 57 g (0, 1 Mol) N-Äthyl-N-ss-hydroxyäthyl-perfluoroctansulfonsäureamid, 36, 7 g (0, 1 Mol) Triphenylmethan-4, 4', 4" -triisocyanat und 12, 8 g (0,05 Mol) Palmitinsäure werden in 300 ml Tetramethylensulfon 1 h auf 170 - 1800C erhitzt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum abgezogen. Es hinterbleibt eine violette, spröde Masse.
Die Produkte sind alle wasserunlöslich, können jedoch nach etwaigem Anlösen mit einem geeigneten Lösungsmittel in den für die Trockenimprägnierung gebräuchlichen Lösungsmitteln gelöst und zur ölund wasserabweisenden Imprägnierung von Faserstoffen aller Art, besonders textilen, verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen, in organischen Lösungsmitteln löslichen Kondensationsprodukten, die zum Öl- und Wasserabweisendmachen von Faserstoffen aller Art durch Trocken-
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Rest mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen und R2 Wasserstoff oder ein w-Oxyalkylrest mit 2 - 5 Kohlenstoffatomen ist, und mit c) 0, 1-0, 5 Mol je Isocyanatgruppe einer Verbindung der Formel R, x
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mittels unter Erwärmen umsetzt, bis ein in den für die Trockenimprägnierung gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln lösliches Produkt entstanden ist.