<Desc/Clms Page number 1>
Rücklaufvorrichtung für eine Gärvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Rücklaufvorrichtung für eine Gärvorrichtung, insbesondere für die Rotweinbereitung, bei welcher über dem geschlossenen Gärraum ein darüber angeordneter Überflutraum vorgesehen ist, der durch den Druck der Gärgase mit gärendem Most gefüllt wird, wobei in der Trennwand zwischen den beiden Räumen ein Rücklaufventil angeordnet ist, welches das Rückfluten des gärenden i Mostes über den Tresterhut im Gärraum bewirkt.
Es sind bereits Rücklaufvorrichtungen für Gärvorrichtungen dieser Bauart bekanntgeworden, bei denen für das Rücklaufventil mechanische Betätigungsorgane verwendet werden. Diese sind durch Verschmutzung gefährdet, so dass im Betrieb oft Störungen auftreten. Ausserdem ist die Lebensdauer dieser Apparate durch den Verschleiss der mechanischen Bauteile gering.
Eine andere bekannte Bauform vermeidet die geschilderten Nachteile dadurch, dass zur Betätigung des Rücklaufventils ein Hilfsstromkreis vorgesehen ist. Bei dieser Konstruktion, die funktionell gut entspricht, ist aber nachteilig, dass ein Stromanschluss nötig ist. Dadurch werden einerseits die Anlagekosten und anderseits wegen des Stromverbrauches die Betriebkosten erhöht.
Die Erfindung hat zur Aufgabe diese Nachteile der zuletzt angeführten Bauform zu vermeiden, ohne j mechanische Betätigungsorgane für das Rücklaufventil zu verwenden.
Die Rücklaufvorrichtung nach der Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Ventilteller des Rücklaufventils ein Entspannungsventil für den Abbau des Kohlensäuredruckes im Gärraum und ein Schwimmergehäuse mit einem Schwimmer zur Betätigung des Entspannungsventils und mit einem Entleerungsventil für das Schwimmergehäuse angeordnet ist, wobei das Schwimmergehäuse bei Erreichen eines bestimmten Niveaus des Mostes im Überflutraum, durch Überfliessen aus diesem gefüllt, dadurch mittels des Schwimmers das Entspannungsventil geöffnet und nach Abbau des Kohlensäuredruckes das Rücklaufventil und das Entleerungsventil durch den Flüssigkeitsdruck im Überflutraum und im Schwimmergehäuse geöffnet werden.
Zur Betätigung des Rücklaufventils werden also gemäss der Erfindung weder mechanische Betätigungs- ! organe noch eine Energiezufuhr von aussen in Form eines elektrischen Stromes benötigt.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt. Fig. 1 zeigt den Gärbehälter, den darüber angeordneten Überflutraum und die den Gärbehälter und den Überflutraum miteinander verbindenden Steigrohre sowie die Anordnung der Rücklaufvorrichtung nach der Erfindung. Fig. 2 zeigt eine konstruktive Ausführungsform der erfindungsgemässen Rücklaufvorrichtung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, befindet sich im Gärbehälter 1, dessen Einfüll- und Ablassöffnungen dicht verschlossen sind, die Maische 3 mit dem Flüssigkeitsspiegel 2. Auf der Maische 3 schwimmt der Tresterkuchen 4 (Schalen, Stengel, Kerne usw.). Während des Gärvorganges werden aus der Maische 3 Gärgase gebildet. Die Gärgase drücken, den Kuchen 4 durchdringend, von oben her auf die Flüssigkeit 3 und treiben diese durch die oben offenen, mit Überstand in den Überflutraum 5 eini mündenden Steigrohre 6 nach oben, wo sie frei in den Überflutraum 5 ausfliesst, welcher unter atmosphärischem Druck steht. Sobald im Überflutraum 5 ein bestimmter Flüssigkeitsstand 7 erreicht wird, beginnt die in Fig. 2 im Detail gezeigte Apparatur 8 zu arbeiten.
<Desc/Clms Page number 2>
In Fig. 2 gelten die wieder verwendeten Bezugszeichen 1 und 5 - 7 für dieselben Bauteile wie in Fig. 1. Das Rücklaufventil, das als ganzes mit 22 bezeichnet ist, besteht aus der Dichtung 10 und dem Ventilsitz 11. Der Ventilsitz 11 trägt die Träger 18 und ist mit einer Flanschverbindung am Zwischenboden 27, welcher den Gärbehälter 1 gasdicht vom Überflutraum 5 trennt, befestigt. Die ganze Apparatur 8 kann daher vom Zwischenboden 27, nach Lösen der Flanschverbindung, abgehoben und durch einen Deckel, welcher in Fig. 2 nicht gezeichnet ist, ersetzt werden, so dass der Gärbehälter 1 auch als Vorratsbehälter verwendet werden kann.
Auf dem Ventilteller 9 des Rücklaufventils 22 ist nach oben hin ein Schwimmergehäuse 26 aufgesetzt, in welchem der Schwimmer 15 schwimmt, sobald nach Erreichung des Flüssigkeitsstandes 7 im Überflutraum 5, der durch die Steigrohre 6 mit Gärflüssigkeit gefüllt wird, das Schwimmergehäuse 26 mit Flüssigkeit volläuft. Der Schwimmer 15 hebt dann über das Verbindungsgestänge 16 den Ventilteller 13 des Entspannungsventils an, das als ganzes mit 28 bezeichnet ist und aus dem Ventilteller 13 und der Dichtung 14 besteht. Der Ventilteller 13 schliesst mittels der Dichtung 14 das Gasableitungsrohr 12 gasdicht ab, solange ihn das Gewicht des Schwimmers 15 niederhält.
Die an den Trägern 18 oben eingehängten Federn 17 sind so bemessen, dass sie den Ventilteller 9 samt Dichtung 10, Schwimmergehäuse 26, Schwimmer 15 und Entspannungsventil 28 so stark nach oben ziehen, dass die Dichtung 10 gerade aufliegt, wenn sowohl das Schwimmergehäuse 26 als auch der Überflutraum 5 keine Flüssigkeit enthalten.
Das Schwimmergehäuse 26 besitzt ein Entleerungsventil, das als ganzes mit 29 bezeichnet und aus dem Ventilteller 20, der Dichtung 21 und dem Ventilsitz 23 gebildet ist. Der Ventilteller 20 mit der Dichtung 21 wird durch eine am Ventilteller 9 mittels Träger 25 abgestützte Feder 24 gegen den Ventilsitz 23 gedrückt, wobei die Feder 24 so bemessen ist, dass die Dichtung 21 gerade schliesst, wenn im Schwimmergehäuse 26 keine Flüssigkeit enthalten ist. Die Drosselscheibe 19 für das Entleerungsventil 29 ist so bemessen, dass der Inhalt des Schwimmergehäuses 26 nur langsam ablaufen kann.
Die beschriebene Apparatur arbeitet wie folgt :
Sobald im Überflutraum 5 der Pegelstand 7 überschritten wird, füllt sich das Schwimmergehäuse 26, wodurch der Schwimmer 15 angehoben und das Entspannungsventil 28 geöffnet wird.
EMI2.1
im Gärbehälter l vorhandene Kohlensäuredruck wird dadurch abgebaut und drückt daher nicht mehrvon unten her auf den Ventilteller 9.
Die Kraft der Federn 17 reicht daher unter dem Gewicht der von oben her auf dem Ventilteller 9 lastenden Flüssigkeitssäule nicht mehr aus, um den Ventilteller 9 nach oben gegen den Ventilsitz 11 flüssigkeitsdicht zu halten, so dass dieser nach unten hin öffnet und der im Überflutraum 5 befindlichen Flüssigkeit den Weg nach unten zum Tresterkuchen 4 im Gärbehälter 1 freigibt. Gleichzeitig öffnet, infolge Fehlens des Gasdruckes im Gärbehälter l, auch der Ventilteller 20 unter dem Druck der auf ihm lastenden Flüssigkeitssäule im Inneren des Schwimmergehäuses 26 das Entleerungsventil 29 und gibt den Weg für die Entleerung des Schwimmergehäu- ses 26 frei, so dass der Schwimmer 15 langsam absinkt und den Ventilteller 13 allmählich wieder auf seinen Sitz zurückgleiten lässt.
Der Gärvorgang im Gärbehälter 1 geht währenddessen ununterbrochen weiter, der Gasdruck im Gärbehälter 1 beginnt aber erst dann wieder zu steigen, wenn der Ventilteller 13 aufgesetzt hat.
Bei richtiger Abstimmung der Ausflusszeiten aus dem Überflutraum 5 und aus dem Schwimmergehäu- se 26 kann erreicht werden, dass die ganze Flüssigkeit aus dem Überflutraum 5 abgeflossen ist, ehe der Ventilteller 13 wieder aufgesetzt hat. Von diesem Moment an ist nur noch das Entleerungsventil 29 offen und wird, da der Druck im Gärbehälter 1 nur sehr langsam ansteigt, erst dannschlie- ssen, wenn das Schwimmergehäuse 26 vollkommen leergelaufen ist. In diesem Moment reicht die Kraft der Feder 24 aus, um den Ventilteller 20 anzuheben. Sobald das Schwimmergehäuse 26 ausgeleert ist, reicht auch die Kraft der Feder 17 aus, um den Ventilteller 9 anzuheben, so dass die Dichtung 10 am Ventilsitz 11 zum Anliegen kommt. Zu diesem Zeitpunkt sind also alle Ventile 22,28, 29 wieder in geschlossener Stellung, so dass das Arbeitsspiel von vorne beginnen kann.
Der Vorgang wiederholt sich demnach periodisch in Zeiträumen, welche durch entsprechende Bemessung der Ausflusszeiten beeinflussbar sind.
Der Ventilteller 9 samt allen mit ihm verbundenen Aufbauten wird durch eine hier nicht gezeigte Führung in seiner Mittelachse vertikal geführt.
Die Erfindung ist auf die in Fig. 2 nur beispielsweise dargestellte Ausführungsform nicht beschränkt.
So bleibt der Erfindungsgedanke unverändert, wenn die Form des Ventiltellers, der Träger, der Halte-
<Desc/Clms Page number 3>
rungen, der Federn usw. abgeändert wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rücklaufvorrichtung für eine Gärvorrichtung, insbesondere für die Rotweinbereitung, bei welcher über dem geschlossenen Gärraum ein darüber angeordneter Überflutraum vorgesehen ist, der durch den Druck der Gärgase mit gärendem Most gefüllt wird, wobei in der Trennwand zwischen den beiden Räumen ein Rücklaufventil angeordnet ist, welches das Rückfluten des gärenden Mostes über den Tresterhut
EMI3.1
Schwimmergehäuse (26) mit einem Schwimmer (15) zur Betätigung des Entspannungsventils (28) und mit einem Entleerungsventil (29) für das Schwimmergehäuse (26) angeordnet ist, wobei das Schwimmergehäuse (26) bei Erreichen eines bestimmten Niveaus (7) des Mostes im Überflutraum (5) durch Überfliessen aus diesem gefüllt, dadurch mittels des Schwimmers (15) das Entspannungsventil (28)
geöffnet und nach Abbau des Kohlensäuredruckes das Rücklaufventil (22) und das Entleerungsventil (29) durch den Flüssigkeitsdruck im Überflutraum (5) und im Schwimmergehäuse (26) geöffnet werden.