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Feuerfeste Spritzmasse zur trockenen Heissreparatur von
Stahlschmelz- und Wärmebehandlungsöfen aller Art,
Industrieofenanlagen und Feuerräumen
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Trockenmasse beim Auftreffen auf die heisse Ofenwand zur Haftung zu bringen, d. h. ihren Abfall von der Wand zu verhindern.
Bei der Erfindung werden alle die oben aufgezeigten Schwierigkeiten ausgeschaltet und somit ist es möglich, eine pulverförmig-kömige Trockenspritzmasse ohne den geringsten Flüssigkeitszusatz bei heissen Öfen einzusetzen, ohne dabei Verluste durch Abprall, Fortlaufen, Zusetzen bzw. Verstopfen von Spritzrohren usw. zu erleiden.
Zur Schaffung einer Trockenspritzmasse und deren Verwendung ohne jeden Flüssigkeitszusatz müssen folgende Voraussetzungen geschaffen werden :
Die Spritzmassen müssen so zusammengesetzt werden, dass eine feuerfeste, kristallin-keramische Bindung bereits bei relativ niedrigen Temperaturen von beispielsweise 800 C eintritt und diese Bindung auch bei hohen Temperaturen von z. B. 17500C unverändert erhalten bleibt. Die Spritzmassen müssen geeignete Stoffe oder Zusätze enthalten, die verhindern, dass das pulverförmig-körnige Trockengemisch beim Auftreffen auf die mehr oder weniger heisse Ofenwand zum Abfall, Abprall oder Ablaufen kommt, und die bewirken, dass die Spritzmassen sich blitzschnell mit der Fläche, auf die sie auftreffen, wie bei einer Schweissnaht verbinden.
Die Spritzmassen müssen sich mit normalen Maschinen und unter Einsatz normaler Arbeitsmethoden sowie mit nur wenig Arbeiekräften ohne besondere Massnahmen leicht und schnell verarbeiten lassen.
Diese Voraussetzungen werden in der Erfindung wie folgt gelöst : Die Schaffung einer kristallin-keramischen Bindung, die bereits bei etwa 8000C entsteht und bis nahe 18000C stabil bleibt, ist bereits bekannt. Im vorliegenden Falle wurde für die Zusammensetzung der Spritzmasse ein Zusatz von Eisensilikat und Magnesia zu den übrigen Bestandteilen vorgesehen, durch welche es gelingt, die erforderliche kristallin-keramische Bindung bereits ab 8000C zu erhalten.
Es ist bereits mehrfach bekannt, Eisensilikat, Schlacke od. ähnl. Zusätze als Frittungsmittel bei magnesiahaltigen Massen zu verwenden, die insbesondere als Stampfmassen zur Herstellung oder als Flickmassen zur Reparatur von Ofenauskleidungen dienen. So schlägt die österr. Patentschrift Nr. 168268 Flickmassen auf der Grundlage von Sintermagnesit, Sinterdolomit oder deren Mischungen vor, die mindestens zwei verschiedene Arten von Frittungsmitteln enthalten, namentlich Zemente oder Schlacken einerseits und Eisenoxyd enthaltende Stoffe anderseits, welche Frittungsmittel zweckmässig in Mengen von insgesamt etwa 5 - 30go vorliegen sollen.
Derartige Mischungen von Frittungsmitteln beginnen jedoch erst bei Temperaturen im Bereich von 1200 bis 13000C zu schmelzen und die umliegenden feuerfesten Teilchen zu verkleben, was nur eine ungenügende Haftwirkung ergibt. Ausserdem werden derartige Flickmassen zumeist mit Zusatz von Wasser verwendet, wodurch die eingangs geschilderten Nachteile auftreten. Bei einer Spritzmasse, die im pulverförmigen Trockenzustand zur Anwendung kommen soll, kann dagegen die Verwendung von Magnesia und Eisensilikat allein keinesfalls ausreichen, die Spritzmasse beim Auftreffen auf die glühende Ofenwand zur Haftung und Versinterung zu bringen.
Es zeigt sich nämlich, dass die Reaktion, welche ab 8000C durch das Eisensilikat in Verbindung mit der Magnesia ausgelöst wird, viel zu träge und langsam verläuft, so dass der Grossteil der aufgespritzten Masse bereits abgefallen ist, bevor Haftung und Versinterung mit der Ofenwand eingetreten sind.
Ferner ist es bekannt, die Magnesitgrundmasse für die Auskleidung von Zementdrehrohröfen mit Zuschlägen von Silikaten, eisenhaltigem Gut u. dgl. zu versehen, um die Ansatzbildung des Brenngutes an den Magnesit zu fördern, wogegen im vorliegenden Fall das rasche und sichere Anhaften einer Heissreparatur-Trockenspritzmasse erreicht werden soll.
DieErfindung setzt sich zum Ziel, die Feststoffreaktionen, welche das Eisensilikat mit der Magnesia auslöst, so stark zu beschleunigen, dass dadurch Abfall, Abprall und auch Fortlaufen der aufgespritzten Trockenmasse verhindert werden. Dies gelingt erfindungsgemäss durch die Einführung von Reaktionsbeschleunigem, die man auch Aktivatoren nennt. Als solche eignen sich Arsensulfid und/oder Kobaltoxyd, u. zw. schon in geringen Mengen.
Demnach betrifft die Erfindung eine feuerfeste Spritzmasse zur trockenen Heissreparatur von Stahlschmelz- und Wärmebehandlungsöfen aller Art, Industrieofenanlagen und Feuerräumen aus basischem oder neutralem, einen Anteil an Magnesia besitzendem feuerfesten Material und Eisensilikat, letzteres insbesondere in Mengen von 2 bis 30 Gew. -0/0, vorzugsweise von 10 bis 15 Gel.-%, wobei das Eisensilikat 80-60% FeO und 20-40%SiO enthält und wobei die Magnesia gegenüber dem Eisensilikat im Überschuss vorliegt, und kennzeichnet sich dadurch, dass die Masse einen Zusatz von Arsensulfid und/oder Kobaltoxyd als Reaktionsbeschleuniger enthält.
Zusätzlich zu diesen Reaktionsbeschleunigem kann die Spritzmasse noch wenigstens eine Bor-, Alkaliund/oder Erdalkaliverbindung, z. B. Borax, Borsäureanhydrid, Feldspat, Natriumnitrit, Pottasche, ent-
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