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Apparat zur Entnahme und Untersuchung von Atmungsluft
Die Bestimmung des Blutalkoholgehaltes einer Versuchsperson durch Untersuchung der Atmungsluft derselben ist nur dann verlässlich, wenn die aus den Lungen ausgeatmete Luft untersucht wird. Befindet sich im zu untersuchenden Gas ein Anteil, der nicht aus den Lungenflügeln stammt, so stimmt die Messung nicht mehr mit den tatsächlichen Verhältnissen überein.
Die Erfindung betrifft einen Apparat zur Entnahme und Untersuchung von Atmungsluft, bei dem verlässlich dafür gesorgt ist, dass er nur aus den Lungen der Versuchsperson stammende Luft aufnimmt, und der weiters eine Einrichtung zur Bestimmung des in der Atmungsluft enthaltenen Alkoholgehaltes aufweist.
Wie andere bekannte, dem angegebenen Ziele dienende Apparate, enthält der erfindungsgemässe auch einen aufblasbaren Behälter. Erfindungsgemäss ist nun ein solcher Apparat dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllstutzen des Behälters mit einer Einrichtung versehen ist, die zunächst Ausspülen des Behälters mit Atomluft gestattet und die am Ende der Füllperiode ein dichtes Abschliessen des Behälters bewirkt, und dass der Behälter eine Prüfeinrichtung enthält, die erst nach Beendigung der Füllperiode mit dem Behälterinneren in Verbindung treten kann.
Mit Hilfe eines solchen Apparates kann somit Atmungsluft gespeichert werden, wie sie am Ende des Ausatmungsvorganges die Lungen verlässt, so dass die Sicherheit gegeben ist, dass sie nicht mit fremder Luft gemischt ist. Der erfindungsgemässe Apparat zeichnet sich durch einfachen Aufbau und sofortige Verwendbarkeit aus.
Die Zeichnungen zeigen drei schematisch dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung. Die beiden ersten Ausführungsformen erlauben sowohl die Aufnahme des zu prüfenden Gases als auch die Feststellung des Alkoholgehaltes. Die dritte Ausführungsform betrifft einen aufblasbaren Behälter mit einem Rückschlagventil.
Die Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer ersten Ausführungsform, Fig. 2 in gleicher Darstellung einen zweiten, jedoch teilweise geschnittenen Behälter, Fig. 3 eine Teilansicht einer dritten Ausführungsform des aufblasbaren Behälters, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 3, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 3 und Fig. 7 einen Schnitt ähnlich wie in Fig. 4, wobei jedoch im Rückschlagventil des Behälters ein starres Rohr zum Füllen und Entleeren des Behälters eingeführt ist.
Gemäss Fig. 1 enthält ein erfindungsgemässer Apparat einen aus einem abgeflachten Rohr 10 aus weichem, jedoch unelastischem Material hergestellten Behälter, welches Rohr an seinen beiden Enden etwa durch Verschweissen geschlossen wurde. Die Schweissnaht an einem Rohrende ist mit 11 bezeichnet. Ein weiteres, ebenfalls flaches, jedoch kleineres Rohr 12 aus gleichem Material, ist in das erstgenannte eingeführt und dort mittels der Schweissnähte 13,14 befestigt. Diese Schweissnähte bilden zugleich den Verschluss des Behälters 10 an seinem andern Ende. Bevor das Rohr 12 in das Rohr 10 eingeführt wird, werden seine beiden gegenüberliegenden Wände mittels zweier Schweissnähte 15, 16 miteinander verheftet.
Diese Schweissnähte bewirken, dass das in den Behälter 10 eingeführte Rohr 12 für diesen wie ein Rückschlagventil wirkt.
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Ein Prüfröhrchen 17 ist im Behälter 10 zwischen der Schweissnaht 11 und einer weiteren Naht 18 festgehalten. Dieses Röhrchen ist an seinen beiden Enden offen, und das mit 19 bezeichnete Ende mündet in das Behälterinnere, während das mit 20 bezeichnete in einen mittels der Nähte 11 und 18 abgeschlossenen Raum 21 mündet. Das Röhrchen 17 enthält Kalium-Bichromat von gelber Farbe.
Ein Stroh- oder Schilfhalm 22 ist zwischen den Schweissnähten 13,14 bzw. 15,16 in den Behälter 12 eingeführt und mündet in den Behälter 10. Dieser Halm spreizt die Kanten 23 des Rohres 12 auseinander und stellt eine Verbindung des Behälters 10 mit der Umgebungsluft her.
Der soweit beschriebene Apparat ist bereits gebrauchsbereit. Er dient zur Aufnahme der Atmungsluft und zum Feststellen deren Alkoholgehaltes.
Zu diesem Zwecke nimmt die Person, deren Blutalkoholgehalt zu bestimmen ist, das Ende 24 des Halmes 22 in den Mund und bläst die Atmungsluft in den Behälter 10 hinein. Das somit bei 25 eingeblasene Gas dringt bei 26 in den Behälter ein, bläst diesen auf und kreist in ihm, wie es durch die Pfeile 27 angedeutet ist, und strömt dann entlang des Mittelteiles des Halmes 22 innerhalb des Rohres 12 zurück, wie es die Pfeile 28 andeuten, um schliesslich wieder auszutreten. Dieser Gaskreislauf hält solange an, als geblasen wird. Am Ende des Ausatmens wird der nur lose eingesteckte Halm 22 aus dem Rohr 12 ganz herausgezogen. Dieses Rohr erfüllt sodann seine Ventilwirkung, und der hermetisch abgeschlossene Behälter 10 ist mit einem bestimmten Volumen an Atmungsluft gefüllt.
In diesem Zustand wird der Raum 21 mit der Umgebungsluft verbunden, etwa indem man ihn aufreisst. Wenn man dann den Behälter 10 mit der Hand zusammendrückt, ist das in ihm enthaltene Gas gezwungen, durch das Prüfröhrchen 17 in Richtung der Pfeile 29 und 30 zu durchströmen. Während dieses Durchströmens reduziert der in dem Gas enthaltene Alkohol das Kalium-Bichromat, und dieses nimmt vom Ende 19 ausgehend in Richtung des Endes 20 eine grünliche Färbung an. Die Grenze zwischen der ursprünglich gelben Färbung und der grünlichen verschiebt sich innerhalb des Rohres 17 vom Ende 19 zum Ende 20. Sobald der gesamte Gasinhalt des Behälters 10 durch das Röhrchen 17 ausgeströmt ist, gibt eine nicht dargestellte Teilung am Rohr 17 den Blutalkoholgehalt der Versuchsperson in Promille an. Der Apparat ist ein zweites Mal nicht verwendbar.
Der in Fig. 2 dargestellte Apparat enthält ebenfalls die Bauteile 10,11, 13,14, 17 - 22 und 24 wie der nach Fig. 1. Beide Apparate unterscheiden sich durch den Aufbau der Einrichtung, welche das Ausströmen der Atmungsluft während des Einblasens ermöglicht.
Bei dieser Ausführungsform ist ein starres Rohr 31 dicht im Behälter 10 befestigt. Am innen liegenden Ende dieses Rohres ist ein Rückschlagventil 32 angeordnet, welches dort durch elastische Organe 33 festgehalten ist.
Für den Gebrauch dieses Apparates wird der Strohhalm 22 genügend weit in das Rohr 31 eingeführt, bis er das Rückschlagventil 32 von seinem Sitz abhebt. Während des Einblasens befindet sich der Ventilkörper, wie die Fig. 2 zeigt, etwas entfernt vom Ende des Halmes und unterliegt der Rückführkraft der elastischen Organe 33. Das einströmende Gas durchläuft den durch die Pfeile 34-37 dargestellten Kreis und srömt in Richtung der Pfeile 38,39 aus.
Am Ende des Einblasens wird der Halm wieder aus dem Rohr 31 entfernt, und das Ventil 32 schliesst das Rohr und sperrt das Gas in dem Behälter 10 ein. Somit befindet sich ein bestimmtes Volumen an Atmungsluft im Behälter. Die weitere Behandlung des Apparates erfolgt wie vorbeschrieben.
Die Fig. 3-7 zeigen einen aufblasbaren Behälter mit einem Rückschlagventil, von dem sich wenigstens ein Teil innerhalb des Behälters befindet, und welcher Teil von einem abgeflachten Rohr aus wei- chem Material gebildet ist, das durch Schweissstellen zusammengehalten ist. Diese Schweissstellen sind kreisförmig ausgeführt und liegen beidseits des Füll- bzw. Entleerungsrohres für den Behälter.
Dieser Behälter ist Bestandteil eines erfindungsgemässen Apparates zur Aufnahme von Atmungsluft.
Er kann aber auch für andere Zwecke verwendet werden. Beispielsweise könnte er allgemein zur Aufnahme und Speicherung von Gasen verwendet werden. Vorteilhaft besteht dieser Behälter aus weichem Material, wie z. B. Polyäthylen. Er kann eine weitgehende Anwendung für viele Aufgaben bei chemischen Analysen und auf industriellem Gebiet finden.
Gemäss den Fig. 3-7 besteht der Behälter 10 aus zwei Blättern plastischen Materials (z. B. Poly- äthylen), die aufeinander liegen und durch Schweissränder 11 verbunden sind.
Ein Rohr 12, ebenfalls aus plastischem Material, ist teilweise in den Behälter eingeführt und ist in ihm durch Schweissstellen 13,14 befestigt.
Das Rohr 12, das an beiden Enden 115 und 116 offen ist, erhält, bevor es in den Behälter ein- geführt wird, vier kreisförmige Schweissstellen 117-120. Beispielsweise kann das Rohr 12 80 mm lang
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(zwischen den Enden 115,116) und 50 mm breit sein. Die Schweissstellen 119 und 120 können vom Ende 116 einen Mittelpunktabstand von 15 mm und einen gegenseitigen Abstand von 30 mm (auch von den Mittelpunkten aus gerechnet) haben. Die Mittelpunkte der Schweissstellen 117,118 können voneinander 25 mm entfernt sein. Der Durchmesser jeder Schweissstelle kann 15 mm sein.
Die Schweissnähte 13 und 14 erstrecken sich nicht über die ganze Breitseite des Behälters, an der das Rohr 12 angebracht ist. Vielmehr bleibt ein Abstand 121 frei. Beide Schweissstellen. 13 und 14 verlaufen tangential zu den Schweissstellen 117 und 118 und übergreifen ein wenig dieselben, wie es bei 122 und 123 angedeutet ist.
Die vierschweissstellen 117 - 120 bewirken eine gewisse Wellung des Rohres 12 innerhalb des im Behälter 10 befindlichen Bereiches und verheften überdies die Rohrwände miteinander. Diese Anordnung bewirkt, dass der im Inneren des Behälters 10 befindliche Teil des Rohres 12 wie ein Rückschlagventil wirkt, in dem das im Behälter befindliche Gas auf die beiden gegenüberliegenden Wandabschnitte des Rohres 12 drückt und sie aufeinanderpresst. Bei Abwesenheit einer Gasfüllung werden diese Wandabschnitte durch die Schweissstellen 117 - 120 aneinandergehalten.
Zum Füllen des Behälters 10 wird die Füllung durch die Öffnung 121 eingeführt. Zweckmässig wird zu diesem Zwecke in das Rohr 12 innerhalb des Bereiches 121 ein Halm 124 eingeführt (Fig. 7). Dieser Halm spreizt die Wände des Rohres 12 auseinander. In gleicher Weise ist der Halm zum Entleeren des Behälters notwendig.
Der Kanal im Bereiche des Zwischenraumes 121 und zwischen den Schweissstellen 117-120 bildet den Füll-und Entleerungsstutzen für den Behälter 10.
Der Behälter 10 kann auch mit einem Prüfrohr gleich dem Rohr 117 gemäss den Fig. l und 2 versehen sein. Damit kann also dieser Behälter auch als Prüfgerät zur Bestimmung des Blutalkoholgehaltes verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Apparat zur Entnahme und Untersuchung von Atmungsluft mit einem zur Aufnahme der Atmungsluft bestimmten, aufblasbaren Behälter, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllstutzen des Behälters (10) mit einer Einrichtung (12,16, 23 bzw. 31, 32,33) versehen ist, die zunächst Ausspülen des Behälters mit Atmungsluft gestattet und die am Ende der Füllperiode ein dichtes Abschliessen des Behälters (10) bewirkt, und dass der Behälter eine Prüfeinrichtung (17) enthält, die erst nach Beendigung der Füllperiode mit dem Behälterinneren in Verbindung tritt.
2. ApparatnachAnspruchl, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (lO) aus weichem, nichtelastischem Material besteht, und die Prüfeinrichtung (17) ein Reagenzmaterial enthält, durch das der Behälterinhalt durch Zusammenpressen desselben hindurchgedrückt wird.