<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft Transportsäcke aus Gewebe und/oder Folienmaterial, wobei das Material aus zwei leitfähigen Aussenschichten und einer Zwischenschicht besteht.
Transportsäcke der beschriebenen Art werden für den Transport schüttfähiger Güter verwendet. Beim Beladen oder Entladen staubförmiger Massen können statische Aufladen entstehen, die abgeleitet werden müssen. Dadurch werden z. B. Funkenbildungen oder Staubexplosionen verhindert.
Die elektrische Ableitfähigkeit der üblicherweise für die Aussenschichten verwendeten Polyolefingewebe wird entweder durch eingewebte Metallfäden, durch eine Metallbeschichtung z. B. mit Aluminium oder durch Einweben von karbonisierten Polyolefinfäden erreicht.
Eine besonders günstige Variante des Materials für derartige Transportsäcke ist eine Sandwich-Konstruktion mit zwei Aussenschichten aus ableitfähigem Gewebe, die durch eine Zwischenschicht in Form einer Polyolefineinlage verbunden sind. Beispielsweise können die Aussenschichten aus leitfähigem Polyprcpylengewebe mit einem Flächengewicht von 110 g/m2 verwendet werden, die leitfähige PolypropylenMonofilamentfäden aufweisen. Zwei Lagen dieses Gewebes werden durch eine Polypropylen-Extrusionsbeschichtung miteinander verbunden.
Ein Nachteil dieses Sandwich-Gewebes liegt allerdings darin, dass die Polypropylenzwischenschicht nicht elektrisch leitend ist. Daher ist es notwendig, die beiden Aussenschichten miteinander leitfähig zu binden, z. B. durch eine karbonisierte leitfähige Polyolefinfolie, die um die Kantenbereiche herumgeschlagen und mit den beiden Aussenschichten des Gewebes verschweisst oder vernäht wird. Dies ist ein zeitraubender und damit teurer Vorgang.
<Desc/Clms Page number 2>
Die erfindungsgemässen Transportsäcke sind dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Aussenschichten durch ein oder mehrere die Zwischenschicht durchragende Verbindungsleiter verbunden sind. Dabei sind die Aussenschichten ein leitfähiges Gewebe und die Zwischenschicht z. B. eine Extrusionsbeschichtung. Die Verbindungsleiter sind bevorzugt leitfähige Fäden, die in die Zwischenschicht eingebettet sind und beide Aussenschichten leitend verbinden. Nach einem weiteren Merkmal verlaufen die Verbindungsleiter vom Boden des Transportsackes bzw. dessen Auslaufstutzen in Richtung zum Einlaufstutzen des Transportsackes und die leitfähigen Fäden in den Aussenschichten verlaufen zumindest quer dazu.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch den Kantenbereich eines Gewebe und/oder Folienmaterials gemäss Stand der Technik. Fig. 2 ist ein analoger Schnitt durch einen erfindungsgemässen Materialaufbau. Fig. 3 ist die Ansicht einer Bahn des Materials und Fig. 4 ein gemäss Erfindung ausgestatteter Transportsack schematisch in Schrägansicht.
Fig. 1 zeigt als Stand der Technik einen Querschnitt durch ein Sandwich-Gewebe. Die beiden Aussenschichten 1, 2 sind leitfähig und bestehen z. B. aus einem Gewebe aus Niederdruck-Polyethylen oder Polypropylen. Die Leitfähigkelt wird durch eingewebt Metallfäden oder durch eine Metallbeschichtung (z. B. mit Aluminium) oder durch Einweben von karbonisierten Polyolefinfäden erreicht.
Ein Beispiel für ein verwendbares Gewebe ist ein Polypropylengewebe mit einem Flächengewicht von 110 g/m2. Die
Leitung wird durch Polypropylen-Monofilamentfäden, die
<Desc/Clms Page number 3>
karbonisiert sind, erreicht. Zwischen den beiden Aussenschichten liegt die Zwischenschicht 3, die die beiden Aussenschichten 1 und 2 miteinander verbindet, aber selbst nicht leitfähig ist. Bei der Herstellung derartiger Sandwich-Gewebe wird üblicherweise die PolypropylenExtrusionsbeschichtung auf die Gewebebahnen aufkaschiert und die drei Schichten werden miteinander bahnförm. ig verpresst.
Um die beiden Aussenschichten 1, 2 miteinander leitend zu verbinden, ist gemäss Stand der Technik um eine Kante herum eine elektrisch leitende Verbindungsfolie 4 vorgesehen.
Die Fig. 2 zeigt einen analogen Schnitt durch ein erfindungsgemässes Sandwich-Gewebe. Die beiden Aussenschichten, die leitfähig sind, wie zuvor beschrieben, werden durch Verbindungsleiter 5 miteinander elektrisch leitend verbunden, wobei die Verbindungsleiter die Zwischenschicht durchragen.
Diese Verbindungsleiter sind bei der Herstellung des Sandwich-Gewebes einfach vorzusehen, indem bei der Extrusionsbeschichtung, also dem Auftragen der Zwischenschicht 3, automatisch und ohne grösserem Aufwand leitfähige Fäden in Längsrichtung der Materialbahn zwischen den Schichten mitlaufen gelassen werden.
Bei quergewebten leitfähigen Fäden der Aussenschichten 1, 2 ergibt sich dadurch ein guter Kontakt zwischen den Aussenschichten.
In den Figuren 1 und 2 sind die Schichtdicken nicht mass- stäblich eingetragen. Bevorzugt ist die Zwischenschicht 3 nur sehr dünn z. B. 30 bis 45 Micron. Die in Längsrichtung der Materialbahn mitlaufenden leitfähigen Fäden als Ver- bindungsleiter 5 sind demgegenüber wesentlich dicker, sodass
<Desc/Clms Page number 4>
sich durch den Druck der Anpresswalzen der Herstellmaschine und durch den Druck innerhalb der aufgewickelten Materlalbahnrolle ein sehr guter Kontakt mit querlaufenden lelt- fähigen Fäden der Aussenschichten ergibt.
Die leitfähigen Fäden, die als Verbindungsleiter 5 dienen, können beliebig über den Querschnitt einer Materialbahn verteilt werden. Bevorzugt ist entweder eine gleichmässige Verteilung oder es werden entlang der Längskanten 6 der Materialbahn (siehe Fig. 3) mehrere z. B. zwei leitfähige Längsfäden als Verbindungsleiter 5 und im Mittelbereich eine Fadenschar von drei oder vier Verbindungsleiter angeordnet.
Die mittlere Fadenschar hat den Vorteil eines besseren Kontaktes zu den Einfüllstutzen und Auslaufstutzen des Transportsackes.
Fig. 4 zeigt in Schrägansicht schematisch einen erfindungsgemässen Transportsack. Schematisch sind an einer Seitenwand des Sackes die quer verlaufenden leitfähigen Fäden 11 der aussenliegenden Aussenschicht eingezeichnet. Die Materialbahn gemäss Fig. 3 bildet jeweils die Seitenwände des Transportsackes 8 und aus diesen Materialbahnen sind auch der Einfüllstutzen 9 und der Auslaufstutzen 10 gebildet. Die Verbindungsleiter 5, insbesondere der mittleren Schar, erstrecken sich bis in diese Stutzen hinein und sichern somit eine ausreichende Leitfähigkeit und leitfähige Verbindung der beiden Aussenschichten der Materialbahnen, sodass etwaige statische Ladungen über den Erdanschluss 12 abgeleitet werden können.
Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nichr-beschränkt. Die leitfähigen Fäden der Aussenschichten können quer-und längsgewebt sein. Der Transportsack kann ede gewünschte Form und Schnittart haben. Die Flächen-
<Desc/Clms Page number 5>
gewichte der Gewebe sind der Tragkraft des Transportsackes anzupassen. Anstelle von Geweben kann auch Folienmaterial Verwendung finden. Die Zwischenschicht kann neben der verbindenden Wirkung auch andere Eigenschaften vermitteln, wie Wasser-oder Luftdichtheit. Die Verbindungsleiter können z. B. auch bandförmig sein oder von Metallfäden oder -drähten gebildet werden.