<Desc/Clms Page number 1>
Giessverfahren unter Verwendung von vergasbaren, durch das einfliessende Metall nahezu rückstandsfrei verbrennenden
Modellen aus Kunststoffschaum
Die Erfindung betrifft ein Giessverfahren unter Verwendung von vergasbaren, durch das einfliessende
Metall nahezu rückstandsfrei verbrennenden Modellen aus Kunststoffschaum.
Aus der deutschen Patentschrift Nr. 1108861 ist es bekannt, ein ohne merkliche RUckstände verbrennbares Modell, vorzugsweise aus geschäumtem Kunststoff, in eine Giessform einzubetten und unmittelbar durch das Eingiessen des Giessmaterials auszubrennen und zu ersetzen.
Es ist ferner bekannt, dieses Giessverfahren in einem einteiligen Formkasten durchzuführen, wie das bei dem ausschmelzbare Modelle verwendenden Präzisionsgiessverfahren allgemein gebräuchlich ist.
Weiterhin ist in der deutschen Auslegeschrift 1185 339 bereits vorgeschlagen worden, vergasbare Schaumstoffmodelle in einem binderfreien rieselfähigen Formstoff, wie etwa Quarzsand u. dgl., einzubetten und dazu das Modell mit einem dünnen feuerbeständigen gasdurchlässigen Überzug zu versehen.
Für die Herstellung von Massengussteilen in einer einteiligen Giessform wurden bisher praktisch ausschliesslich die aufwendigen Feingussverfahren, die sich ausschmelzbarer Modelle bedienen, verwendet.
Das unter Verwendung vergasbarer Schaumstoffmodelle durchzuführende sogenannte Vollformgiessverfahren hat dagegen bisher nur für schwere Einzelgussteile eine nennenswerte Anwendung gefunden und liess sich wegen der erheblichen technischen Schwierigkeiten zur Herstellung von Massengussteilen bisher nicht heranziehen.
Zur Beseitigung dieses Mangels sieht nun die Erfindung ein Verfahren vor, das sich durch die Kombination folgender, an sich bekannter Verfahrensschritte kennzeichnet. a) Ein der deutschen Auslegeschrift 1185339 entsprechendes Modell aus geschäumtem Kunststoff mit einem feuerbeständigen gasdurchlässigen Überzug wird in eine einteilige Giessform mit festem oder losem Boden, deren Boden bereits mit einer den Dimensionen des Gussstückes angepassten Schicht aus rieselfähi- gem, gegebenenfalls härtbarem Formstoff gedeckt ist, eingebracht. b) Das gegebenenfalls gestützt Modell wird mit weiterem rieselfähigem Formstoff umgeben, bis der Formkasten gefüllt ist, wobei das Einbetten des Modells durch leichte Vibration der Giessform unterstützt wird.
c) NachHerstellung einer mit dem Rahmen der Giessform glatt abschliessenden Oberfläche des Formstoffes, etwa durch Abstreichen, wird die Oberfläche der Giessform zur Verhinderung des Treibens, etwa durch Aufsetzen einer Deckplatte oder durch oberflächliches Abbinden des Formstoffes gesichert. d) Die Giessform wird unmittelbar nach dieser Vorbereitung abgegossen. e) Die Giessform wird anschliessend rüttelfrei umgedreht und/oder von ihrer Unterlage abgehoben, wobei das Gussstllck der Putzerei und der Formstoff der Wiederverwendung zugeführt wird.
Durch die neuartige Kombination zum Teil an sich bekannter Schritte ergibt sich ein von den bisher bekannten Verfahren zur Massengussherstellung völlig abweichendes Form- und Giessverfahren, mit dem sich einwandfreie Gussstücke aus Legierungen, wie z. B. Gusseisen, Temperguss, Stahlguss, Leichtmetall-
<Desc/Clms Page number 2>
und Schwermetallegierungen erhalten lassen.
Gemäss der Erfindung kann man im einfachsten Falle so vorgehen, dass ein einteiliger Formkasten auf eine Rüttelplatte u. dgl. gesetzt und zunächst mit einer den Dimensionen des Gussstückes angepassten
Schicht des binderfreien rieselfähigen Formstoffes gefüllt wird. In diesen Formkasten wird das mit einem feuerfesten gasdurchlässigen Überzug umhüllte Modell eingesetzt und der verbleibende Raum wird unter leichter Vibration mit weiterem Formstoff der gleichen Beschaffenheit bis zum oberen Rande des Formkastens ausgefüllt. Das Modell soll dabei in an sich bekannter Weise mit Modellen für das Einguss-,
Steiger-, Speiser- oder Anschnittsystem bereits versehen sein. Es ist vorteilhaft, alle TeiledesGiesssy- stems mit dem gasdurchlässigen Überzug zu versehen.
Im Anschluss daran wird die Oberfläche des Formstoffes glattgestrichen oder auf eine ähnliche Weise zum glatten Abschluss mit dem Formkastenrahmen gebracht und mit einer den Abmessungen des Formkastens möglichst genau angepassten Deckplatte beschwert. Diese Deckplatte muss selbstverständlich zumindest an der Stelle des Eingusssystems mit entsprechenden Durchbrüchen versehen sein. Nach dieser Vorbereitung ist die Giessform bereits fertig zum Abguss. Sobald das GussstUck genügend abgekühlt ist, kann der Formkasten umgedreht, das GussstUck der Putzerei zugeführt und der Formstoff in die Aufbereitungsanlage gegeben werden.
Bei kompliziert gestalteten Modellen empfiehlt es sich, dieses Verfahren dahin abzuwandeln, dass man einen einteiligen Formkasten mit loser Bodenplatte verwendet. In diesem Falle wird das Modell in den Formkasten zunächst umgekehrt, d. h. mit den Eingussmodellen nach unten weisend, eingesetzt und der verbleibende Raum mit dem Formstoff gegebenenfalls unter Rütteln ausgefüllt. Anschliessend wird die eingeebnete Oberfläche des Formstoffes mit einer in den Formkasten genau eingepassten Deckplatte verschlossen und der Formkasten gewendet, wobei gegebenenfalls unter erneutem Rütteln im Bedarfsfall weiterer Formstoff nachgefüllt und seine Oberfläche mit einer weiteren, durchbrochenen Deckplatte beschwert wird.
Um Verlagerungen des Modells zu verhindern, soll nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung das Modell an der Bodenplatte des Formkastens befestigt werden. Dies kann einmal geschehen, indem man die bewegliche Bodenplatte mit entsprechenden Aussparungen versieht, in die die Fortsätze des Modells, insbesondere die Eingussmodelle u. dgl., eingreifen können.
Nach einem andern Vorschlag, der sich insbesondere fUr Formkästen ohne losen Boden eignet, sollen mit der Bodenplatte ausgebildete Formstücke aus mit einem Bindemittel verfestigten Formstoff verbunden werden, die das Modell abstützen und vor Verlagerung schützen.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, die giessbereiteForm mit einer Abdeckplatte zu beschweren. Man kann vielmehr die Oberfläche des Formstoffes oder auch beide Oberflächen durch Aufbringen eines kalt härtenden Binders bis in eine gewisse Tiefe hinein erhärten. Auch mit dieser Massnahme lässt sich ein "Treiben" in vielen Fällen verhindern.
Als Formstoff bzw. Stützmaterial für das Auffüllen des Formkastens kann grundsätzlich jedes riesel-
EMI2.1
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.