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Mehrschichtiges, lichtempfindliches Material zur Erzeugung von farbigen Diffusions-Übertragungsbildern
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Photographie und beschäftigt sich insbesondere mit Diffusions-Übertragungsverfahren unter Verwendung von Farbstoffentwicklern.
Ein wesentliches Ziel der Erfindung besteht darin, neue lichtempfindliche Materialien und zusammengesetzte Filmmaterialien für Farbdiffusions-Übertragungsverfahren zu schaffen, wodurch man Übertragungsbilder mit besseren photographischen Eigenschaften erhalten kann.
Andere Ziele der Erfindung sind teils selbstverständlich, teils der folgenden Beschreibung zu entnehmen.
Zum besseren Verständnis der Art und der Einzelheiten der Erfindung wird auf die nachfolgende Beschreibung verwiesen.
Die Erfindung bezieht sich auf Farbdiffusions-Übertragungsverfahren der Art, wie sie in der USA- Patentschrift Nr. 2, 983,606 beschrieben sind. Danach werden Farbstoffentwickler zum Entwickeln einer belichteten lichtempfindlichen Emulsion verwendet, und ein Übertragungsfarbbild wird durch unumgesetzten Farbstoffentwickler, der von den unentwickelten Flächen der belichteten lichtempfindlichen Emulsion seinen Ursprung nimmt, auf ein darüber liegendes Bildempfangsmaterial übertragen. Die Farbstoffentwickler, die bei diesem Verfahren benutzt werden, sind Farbstoffe, die im gleichen Molekül eine Silberhalogenidentwicklungsfunktion und das chromophore System eines Farbstoffs enthalten, d. h. ein Farbstoffentwickler ist eine Verbindung, die sowohl einen Farbstoff als auch einen Silberhalogenidentwickler darstellt.
Eine besonders zweckmässige Klasse von Farbstoffentwicklern sind diejenigen Substanzen, die eine Hydrochinonentwicklergruppe enthalten.
Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf diejenige Ausführungsform von Farbdiffusions-Über- tragungsverfahren, die auch in. der USA-Patentschrift Nr. 2, 983, 606 beschrieben sind und bei denen wenigstens ein Hilfsentwickler bzw. Entwicklungsbeschleuniger für belichtetes Silberhalogenid in Verbindung mit dem Farbstoffentwickler verwendet wird. Eine bevorzugte Gruppe von Hilfsentwicklern für belichtetes Silberhalogenid sind Verbindungen auf Arylbasis, d. h. solche, deren Arylkern (Benzol- oder Naphthalinring) durch wenigstens zwei Hydroxyl-, Amino- und/oder A1kylaminogruppen substituiert ist, so dass sie belichtetes Silberhalogenid entwickeln können und dabei chinoide Oxydationsprodukte bilden.
Andere besonders zweckmässige Hilfsentwickler sind diejenigen vom 3-Pyrazolidontyp, z. B. 1-Phenyl- - 3-pyrazolidon. Die Verwendung eines Entwicklers für belichtetes Silberhalogenid auf Arylbasis in Verbindung mit einem 3-Pyrazolidon und einem Farbstoffentwickler ist in der belgischen Patentschrift Nr. 582641 beschrieben. Besonders brauchbare lichtempfindliche Mehrfarbenmaterialien sind solche vom Mehrschichttyp, wie sie in der belgischen Patentschrift Nr. 554933 beschrieben sind.
Bei der Durchführung der oben erwähnten Verfahren wird ein lichtempfindliches Material mit einer Silberhalogenidemulsion belichtet und mit einer wässerigen alkalischen Entwicklerlösung, z. B. durch Eintauchen, Überziehen, Besprühen oder Übergiessen, in der Dunkelheit benetzt ; das belichtete lichtempfindliche Material wird vor, während oder nach dem Benetzen auf bzw. unter einem schicht hn1ichen
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Trägermaterial, das als Bildempfangsmaterial verwendet werden kann, angeordnet.
Bei einer bevorzug- ten Ausführungsform dieser Verfahren werden die Farbsroffentwickler in einer gesonderten, alkalidurch- lässigen Schicht hinter der Silberhalogenidemulsionsschicht angeordnet und die wässerige alkalische Ent- \'lickler1Ïsung auf das lichtempfindliche Material in einer gleichmässigen Schicht aufgebracht, sobald das lichtempfindliche Material und das Bildempfangsmaterial übereinanderliegend angeordnet werden. Mit dem Fortschreiten des Verfahrens dringt die flüssige Entwicklerzubereitung in die Emulsion ein und leitet die Entwicklung ein. Der Farbstoffentwickler wird als Folge dieser Entwicklung in den entwickelten Flächen immobilisiert bzw. ausgefällt.
Diese Immobilisierung ist offensichtlich wenigstens zum Teil eine Folge der Änderung der Löslichkeitseigenschaften des Farbstoffentwicklers durch Oxydation, insbesondere hinsichtlich seiner Löslichkeit in alkalischen Lösungen. Sie kann auch teilweise auf eine Gerbwirkung auf die Emulsion durch die oxydierte Entwicklersubstanz und/oder auf eine lokalisierte Verminderung der Al- kalikonzentration zurückgeführt werden. Bei unentwickelten und teilweise entwickelten Flächen der Emulsion bleibt der Farbstoffentwickler unumgesetzt und diffundierbar. Auf diese Weise wird eine bild- ähnliche Verteilung von unoxydiertem Farbstoffentwickler, der in der flüssigen Entwicklerzubereitung diffundierbar ist, unter Steuerung der Punkt-für-Punkt-Entwicklung der Silberhalogenidemulsion erzielt.
Wenigstens ein Teil dieser bildähnlichen Verteilung von unoxydiertem Farbstoffentwickler wird durch Quellen auf eine darüberliegende Bildempfangsschicht bzw. Bildempfangsmaterial übertragen, wodurch man das gewünschte Übertragungsbild erhält.
In der USA-Patentschrift Nr. 2, 983, 606 ist erwähnt, dass ein oder mehrere Hilfsentwickler in der wässerigen alkalischen Entwicklerlösung oder im lichtempfindlichen Material entweder in den Silberhalogenidemulsionsschichten oder in gesonderten alkalidurchlässigen Schichten hinter den Silberhalogenidemulsionen zusammen mit den verwendeten Farbstoffentwicklern angeordnet sein können. Es hat sich nun gezeigt, dass es besonders vorteilhaft ist, anfangs eine Hilfsentwicklersubstanz, besonders eine auf Basis von Arylverbindungen, in einer Schicht über der äussersten bzw. blau-empfindlichen Silberhalogenidemulsion eines Mehrfarbennegativs anzuordnen, das die Farbstoffentwickler enthält.
Durch das Einbringen der Hilfsentwickler in einer solchen oberen Schicht kann weiters die Verwendung solcher Hilfsentwickler ermöglicht werden, die während der Lagerung in einer alkalischen Entwicklerlösung zur Instabilität neigen. Das Einbringen von Hilfsentwicklern in die Silberhalogenidemulsion selbst kann eine Schleierbildung oder eine zu frühe Entwicklung des Silberhalogenids zur Folge haben, wodurch die Qualität des Übertragungsbildes ungünstig beeinflusst würde. Es hat sich gezeigt, dass das Einbringen eines Hilfsentwicklers in eine alkalidurchlässige Schicht, die auf die äusserste Silberhalogenidemulsion aufgebracht ist, Übertragungsbilder mit besserer Farbtrennung und verminderten Lichtflecken (high-light stain) ergibt.
Eine weitere Menge der gleichen oder einer andern Hilfsentwicklersubstanz kann in die Entwicklerzubereitung und/oder in eine Zwischenschicht eingearbeitet sein.
Die lichtempfindlichen Materialien gemäss der Erfindung sind besonders in solchen zusammengesetz- tenFi1mmaterialien zur Verwendung in Farbstoffentwicklerverfahren geeignet, bei denen alle Materialien
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vorhanden sind. Im allgemeinen besteht ein derartiges Filmmaterial aus einem lichtempfindlichen Material, einem Bildempfangsmaterial und einem zerreissbaren Behälter, in dem sich eine wässerige alkalische Entwicklerlösung befindet. Der zerreissbare Behälter ist dem lichtempfindlichen Material und dem Bildempfangsma' : erial so zugeordnet, dass er beim Entwickeln aufgerissen werden kann und die wässerige alkalische Entwicklerlösung zwischen die übereinander liegenden Materialien entleert.
Beispiele für solche zerreissbare Behälter findet man in den USA-Patentschriften Nr. 2, 543, 181 und Nr. 2, 634,886.
Die bereits erwähnten oberenSchichten stellen ein im wesentlichen inertes Medium dar, in dem sich die Entwicklersubstanzen so lange befinden können, bis die Entwicklung eingeleitet wird.
Das erfindungsgemässe mehrschichtige lichtempfindliche Material zur Erzeugung von farbigen Dif- fusions-Übertragungsbildern mit verbesserter Farbtrennung, welches Material mindestens eine Silberhalogenidemulsion, mindestens einen Farbstoffentwickler und mindestens einen ungefärbten Hilfsentwickler für belichtetes Silberhalogenid enthält, ist nun dadurch gekennzeichnet, dass das mehrschichtige Material in seiner äussersten, alkalidurchlässigen Schicht einen oder mehrere ungefärbte Hilfsentwickler für belichtetes Silberhalogenid enthält.
Die Hilfsentwicklersubstanz kann in der Überschicht, z. B. in einer Schicht eines Phthalsäureesterderivats von Celluloseacetat (Celluloseacetat-Hydrogenphthalat) molekular dispergiert sein, oder aber in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel gelöst und die dabei entstandene Lösung in einem geeigneten Trägermedium, wie Gelatine, dispergiert sein. Besonders zweckmässige Konzentrationen des Hilfsentwicklers im Überzug liegen im Bereich von 5 bis 50 mg/0, 09 m2. Im allgemeinen sind auch gleiche
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oder etwas niederere Konzentrationen des Hilfsentwicklers für die Zwischenschicht brauchbar.
Wie bereits erwähnt, stellen die Farbstoffentwickler Verbindungen dar, die im gleichen Molekül sowohl das chromophore System eines Farbstoffes als auch eine Silberhalogenid entwickelnde Funktion besitzen. Mit dem Ausdruck "Silberhalogenid entwickelnde Funktion" ist eine Gruppe gemeint, welche belichtetes Silberhalogenid zu entwickeln vermag. Eine bevorzugte Silberhalogenidentwicklerfunktion ist eine Hydrochinoylgruppe. Andere geeignete Entwicklerfunktionen sind 0 - Dihydroxyphenyl-, 0- und p-aminosubstituierte Hydroxyphenylgruppen. Im allgemeinen erstreckt sich die Entwicklerfunktion auf Entwicklersubstanzen vom Aryltyp. Zahlreiche Beispiele für Farbstoffentwickler finden sich in der USAPatentschrift Nr. 2, 983,606 und in den belgischen Patentschriften Nr. 554933 und Nr. 582641 sowie in andern in diesen Patentschriften erwähnten Druckschriften.
Die Hilfsentwickler sind im wesentlichen farblos, zumindest in ihrer unoxydierten Form, und in der alkalischen Entwicklerzubereitung natürlich löslich und diffundierbar. Bei der bevorzugten Ausführungform ist die Hilfsentwicklersubstanz im wesentlichen wasserunlöslich ; diese Gruppe von Hilfsentwicklern hat die besten Ergebnisse erbracht, wenn sie im Überzug eingebracht waren.
Die Hilfsentwickler beschleunigen und leiten möglicherweise die Wirkung des Farbstoffentwicklers ein. Aus diesem Grunde wurden sie auch als Entwicklerbeschleunigungssubstanzen (Entwicklungsbeschleuniger) bezeichnet. Es ist anzunehmen, dass ein Teil des Farbstoffentwicklers, der bei der Entwicklung oxydiert wird, durch eine Energieübertragung vom oxydierten Entwicklungsbeschleuniger oxydiert werden kann. Beispiele für Entwicklerbeschleunigungssubstanzen sind Phenylhydrochinon, Metol, Amidol, Benzylaminophenol sowie die 3-Pyrazolidonentwickler der Formel :
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worin d, R, R3, R4 und RS Substituenten, wie Wasserstoff, Aryl- oder Alkylgruppen, die gegebenenfalls substituiert sein können, darstellen.
Die Alkylgruppen enthalten vorzugsweise 1 - 4 Kohlenstoffatome.
Eine grosse Anzahl von Entwicklersubstanzen dieser Klasse sind bekannt, s. z. B. die USA-Patentschriften Nr. 2, 289, 367 und Nr. 2, 731, 300. Besonders brauchbare Entwickler dieser Substanzklasse sind 1-Phenyl-3-pyrazolidon sowie 1-Phenyl-4, 4-dimethyl-3-pyrazolidon. Im allgemeinen enthalten Entwicklersubstanzen auf Arylbasis einen Arylkern, der in 0- oder p-Stellung durch Hydroxyl- und/oder Aminogruppen, einschliesslich substituierter Aminogruppen, substituiert ist ; auch der Kern kann andere Kernsubstituenten, wie z. B. Alkyl-, Aryl-, Arylthiogruppen, enthalten.
Beispiele für besonders geeignete Hilfsentwickler sind die folgenden : Phenoxyhydrochinon
Toluhydrochinon 4'-Aminophenäthylhydrochinon m-Xylohydrochinon 2-p-TOluWohydrochinon
5, 8-Dihydro-l, 4-naphthohydrochinon
5,6, 7, 8-Tetrahydro-1, 4-naphthohydrochinon
Phenylhydrochinon p-Aminophenylhydrochinon
2, 6-Dimethylhydrochinon 4. - MethyJphenylhydrochinon
2- (4'- Aminophen thyl) -5 -methylhydrochinon
1. 4-Dihydroxy-naphthalin
2, 5-Dichlorhydrochinon
Die erfindungsgemässen Überschichten können auf die lichtempfindlichen Materialien leicht mittels der üblichen Überzugs- und Trockenvorg nge aufgebracht werden.
Die Überzugslösungen enthalten im
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allgemeinen ein filmbildendes Material und eine oder mehrere der gewünschten Entwicklersubstanzen.
Andere für das Verfahren brauchbare Zusätze, wie Antischleiermittel od. dgl., können ebenfalls in der Überzugslösung enthalten sein und mit ihr aufgebracht werden. Die filmbildenden Substanzen, die für die Entwickler als Träger dienen, sollen für alkalische wässerige Lösungen leicht durchlässig sein. Der pH-Wert des Trägermaterials soll vorzugsweise neutral oder schwach sauer sein, damit sich für die Entwickler eine im wesentlichen inerte Umgebung ergibt. Wenn das lichtempfindliche Material durch die Reagensschicht hindurch belichtet werden soll, muss das filmbildende Material im wesentlichen durchsichtig sein, damit die gewünschte Belichtung möglich ist.
Beispiele für als Träger geeignete filmbildende Substanzen sindNatriumcarboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol, Gelatine oder einphthalsäureester- derivat von Celluloseacetat (Celluloseacetat-Hydrogenphthalat).
Die Anwendung einer Überschicht gemäss der Erfindung ist auch bei Mehrfarben-Diffusions-Übertra- gungsverfahren vorteilhaft, bei denen man ein lichtempfindliches Material mit wenigstens zwei selektiv sensibilisierten Silberhalogenidemulsionen verwendet, wobei jeder Emulsion ein entsprechender Farbstoffentwickler zugeordnet ist und die Emulsionen in Form eines Gitters auf einem geeigneten Träger angeordnet sind, wie dies in den USA-Patentschriften Nr. 2, 983,606 und Nr. 2, 968,554 beschrieben ist.
Im allgemeinen enthält ein geeignetes lichtempfindliches Gitter, das nach den eben erwähnten Patentschriften hergestellt worden ist. kleine rot-empfindliche Emulsionsmaterialien, kleine grün-empfindliche Emulsionsmaterialien und kleine blau-empfindlicheEmulsionsmaterialien, die in gegenseitiger Berührung nebeneinander wie ein Gitter angeordnet sind. Jede Emulsion hat in oder hinter sich einen entsprechenden Cyan-Farbstoffentwickler, einen Fuchsin (Magenta)-Farbstoffentwickler und einen Gelb-Farbstoffentwickler. Eine Überschicht, welche erfindungsgemäss einen Hilfsentwickler enthält, kann über derartige lichtempfindliche Gitter aufgebracht werden, und die Einheiten können in der vorstehend beschriebenen Weise entwickelt werden, wodurch man ein Mehrfarben-Übertragungsbild erhält.
Verfahren zur Erzeugung von Mehrfarben-Übertragungsbildern unter Verwendung von Farbstoffenwicklern und eines mehrschichtigen lichtempfindlichen Materials sind in der belgischen Patentschrift Nr. 554933 beschrieben. Danach werden wenigstens zwei selektiv sensibilisierte, auf einem einzigen Träger liegende lichtempfindliche Schichten gleichzeitig und ohne Trennung voneinander mit einer einzigen gemeinsamen Bildempfangsschicht entwickelt. Eine geeignete Anordnung dieser Art umfasst einen Träger mit einer darauf befindlichen rot-empfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, einer grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, einer blau-empfindlichen Silberhalogenidemulsions-
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entwickler und Gelb-Farbstoffentwickler zugeordnet sind. Der Farbstoffentwickler kann in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst, z.
B. in Form von Teilchen, verwendet werden, oder als eine Schicht hinter der entsprechendenSilberhalogenidemulsionsschicht angebracht werden. Jede Silberhalogenidemulsion und dazugehörige Farbstoffentwicklerschicht kann von den andern durch geeignete Trennschichten, z. B. durch eine Schicht aus Gelatine oder Polyvinylalkohol, getrennt sein. Sie können ferner durch geeignete Dämmschichten, z. B. aus Mischungen von Celluloseacetatphthalat und Celluloseacetat, getrennt sein.
Derartige Sperrschichten werden verwendet, um die Farbstoffentwickler bei der Reaktion mit den Silberhalogenidemulsionen zu unterstützen und um die Eindringgeschwindigkeit zu steuern. In manchen Fällen können auch bei Weglassung der Zwischenschichten gute Bilder erhalten werden.
AndereDiffusions-Übertragungsverfahren, bef denen lichtempfindliche Materialien mit erfindungsgemässen Überzügen brauchbar sind, sind solche, bei welchen die Entwicklung mit einem Farbstoffentwickler in Gegenwart einer Oniumverbindung, insbesondere einer quaternären Ammonium-, einer quaternären Phosphoniuni- oder einer tertiären Sulfoniumverbindung vorgenommen wird.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, wobei alle Prozentangaben, falls nichts anderes angegeben ist, auf Gew.-Teile bezogen sind.
Beispiel l : Ein mehrschichtiges lichtempfindliches Material wurde hergestellt durch Überziehen eines mit Gelatine überzogenen Filmträgers mit den folgenden Überzugslösungen, wobei jeweils vor dem Aufbringen der nächsten Schicht der vorhergehende Überzug getrocknet wurde :
1. Cyan-Farbstoffentwickler-Überzugslösung, enthaltend 4, 5 1, 4-Bis-[ss- (2', 5'-dihydroxyphenyl)- - isopropylamino]- anthrachinon, 0, 8% Resoflex R-296 (Warenzeichen für einen Alkydharzweichmacher derCambridge Company, Inc., Cambridge, Massachusetts) und40/0 Celluloseacetat-Phthals1iureester (Gel- luloseacetat-Hydrogenphthalat) einer 1 : 1-Mischung (Vol. -Einheiten) von Aceton und TetrahydrofuraI1.
2. Rot sensibilisierte Silberhalogenidemulsion.
3. Lösung für die Dämmschicht, enthaltend go Celluloseacetat-Phthalsäureesterate und 0, 75 Celluloseacetat in Aceton.
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4. Lösung für die Trennschicht, enthaltend 2% Polyvinylalkoholund einekleinemenge Antarox D-100 (Handelsname der AntaraChemical Division der General Dyestuff Corp., New York, N. Y., für ein nichtionisches oberflächenaktives Mittel).
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6. Grün sensibilisierte Silberhalogenidemulsion.
7. Lösung für die Dämmschicht, enthaltend 2go Celluloseacetat-Phthalsäureesterate und 0, 55o Celluloseacetat in Aceton.
8. Lösung für die Trennschicht, enthaltend 1, 50/0 Polyvinylalkohol und eine kleine Menge Antarox D-100.
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in Tetrahydrofuran.
10. Blau sensibilisierte Silberhalogenidemulsion.
11. Lösung für die äussere Schicht, enthaltend 0, 8% 1-Phenyl-3-pyrazolidon, 0, 61o 2,5-Dihydroxy- -p-benzol-diessigsäure und 4% Celluloseacetat-Phthalsäureesterate in einer 1 : 1-Mischung (Vol. -Ein- heiten) von Aceton und Tetrahydrofuran.
Nach einer Lagerzeit von sechs Wochen wurde das so hergestellte lichtempfindliche Material belichtet und eine wässerige Entwicklerlösung der Zusammensetzung Natriumhydroxyd 3%
Natriumcarboxymethylcellulose 5, Wo
5-Nitrobenzimidazol 0, 12% aufgebracht, sobald das belichtete lichtempfindliche Material mit dem Bildempfangsmaterial in übereinanderliegende Anordnung gebracht worden war. Das letztgenannte Material enthielt eine mit Celluloseacetat überzogene Berytschicht, die mit einer 4%igen Lösung von N-Methoxymethyl-polyhexamethylen- - adipinsäureamid in wässerigem Isopropanol überzogen worden war. Nach einer Einwirkungsperiode von etwa 3 min wurde das Bildempfangsmaterial abgezogen ; es enthielt ein mehrfarbiges positives Bild des photographierten Gegenstandes.
Beispiel 2 : Ein lichtempfindliches Material wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei aber die Überzugslösung für die äussere Schicht 0, 8% I-Phenyl-3-pyrazolidon, 0, 5% 2, 5-Dihydroxy-p-benzo-di- essigsäure, 0, 1% Trimethylhydrochinon und 4,0% Celluloseacetat-Phthalsäureester in einer 1 : 1-Mischung (Vol.-Einheiten) aus Aceton und Tetrahydrofuran enthielt. Nach einer Lagerung von sechs Wochen wurde das lichtempfindliche Material belichtet und wie in Beispiel 1 entwickelt, wodurch man ein mehrfarbiges positives Bild erhielt.
Beispiel 3 : Ein lichtempfindliches Material wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei aber die
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Tetrahydrofuran enthielt. Nach einer Lagerung von sechs Wochen wurde das lichtempfindliche Material belichtet und wie in Beispiel 1 zu einem mehrfarbigen positiven Bild entwickelt.
Die nach den Beispielen 1 - 4 erhaltenen mehrfarbigen Bilder waren im wesentlichen gleichartig mit mehrfarbigen Bildern, die durch gleichartige Entwicklung entsprechender frisch überzogener Negative erhalten worden sind.
Beispiel 5 : Ein mehrschichtiges lichtempfindliches Material wurde nach den Angaben der belgischen Patentschrift Nr. 554933 und der USA-Patentschrift Nr. 2,983, 606 hergestellt ; dabei wurden für die He@stellung der Farbstoffschichten die gleichen Farbstoffentwickler wie in Beispiel 1 in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel gelöst und in Gelatine dispergiert. Als Trennschichten wurden dünne Gelatineschichten verwendet.
Das Negativ wurde in zwei Hälften aufgeteilt, wobei die eine Hälfte mit einer dünnen Gelatineschicht uberzogen wurde, die in Gelatine dispergiert etwa 30 mg/0, 093 m2. 4'-Methyl- phenylhydrochinon enthielt (nachdem es in einer 1:2-Mischung (Vol.-Einheiten) von Methanol und
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Di-n-butyl-phthalsäureester gelöst worden war) ; die zweite Hälfte des Negativs wurde mit einer reinen
Gelatineschicht als Kontrollversuch überzogen.
Das Negativ wurde belichtet und durch Aufbringen einer wässerigen alkalischenEntwicklerzubereitung einer Dicke von etwa 0,0102 cm (0, 0040") entwickelt, wäh- . rend es mit einer darüber liegenden Bildempfangschicht in Verbindung stand, die eine 1 2-Mischung (Gew.-Einheiten) von Gelatine und Polyvinylalkohol zusammen mit einer kleinen Menge 1-Phenyl-
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der Bezeichnung Natrosol 250 von Hercules Powder
Co., Wilmington99, Delaware, erhältlich] 4, 03 g Natriumthiosu1fat 1, 15 g
Benzotriazol 2, 3 g N-Benzyl- < x-picoliniumbromid 2,3 g Zum Vergleich wurden die beidenNegative mit der genannten Zubereitung entwickelt ;
das Kontroll-
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zwischen derFuchsindichte einer Fläche des Übertragungsbildes, der keine Belichtung entsprach, d. s. die schwarzen Stellen, und der Fuchsindichte derjenigen Fläche des Übertragungsbildes, der eine Rot- und Blaubelichtung entsprach : 0/0 Abfall
Kontrollnegativ 33
Kontrollnegativ und 0, 1 g 55
Kontrollnegativ und 0,2 g 38
Kontrollnegativ und 1, 0 g 47 überzogenes Negativ 24
Die Verwendung eines Überzuges mit 4'-Methylphenylhydrochinon ergab den geringsten FuchsinAbfall ; dadurch wurde die verbesserte Farbtrennung bestätigt. Auch wurde unter diesen Umständen die beste maximale Dichte bei den verschiedenen Bildern erhalten.
Die in der Beschreibung erwähnte flüssige Entwicklerzubereitung enthält wenigstens eine wässerige Lösung einer alkalischen Verbindung, z. B. Diäthylamin, Natriumhydroxyd oder Natriumcarbonat. Wenn die flüssige Entwicklerzubereitung auf die Emulsion durch Verteilen aufgebracht wird, soll dies vorzugsweise in einer verhältnismässig dünnen gleichmässigen Schicht erfolgen ; sie kann auch eine viskositätserhöhende Verbindung, die ein filmbildendes Material darstellen kann, von jener Art enthalten, die nach dem Verteilen und Trocknen der Zubereitung einen verhältnismässig starken und verhältnismässig stabilen Film bildet. Ein bevorzugtes filmbildendes Material ist ein hochmolekulares Polymer, wie ein polymerer wasserlöslicher Celluloseäther. der gegenüber einer alkalischen Lösung inert ist, z.
B. eine Hydroxyäthylcellulose oder Natriumcarboxymethylcellulose. Andere filmbildende Substanzen oder VerdickungsmitteL z. B. Polyvinylalkohol, deren Fähigkeit zur Erhöhung der Viskosität beim Verbleib in Lösung für eine lange Zeitspanne ungestört bleibt, können ebenfalls verwendet werden. Das filmbildende Material ist vorzugsweise in der Entwicklerlösung in geeigneten Mengen enthalten, um der Zubereitung einer Viskosität von mehr als 100 cP bei einer Temperatur von. etwa 240C und vorzugsweise in der Grössenordnung von 1000 bis 200-000 CP bei der genannten Temperatur zu verleihen. Beispiele für geeignete flüssige Entwicklerzubereitungen können aus den verschiedenen in dieser Beschreibung genannten Patentschriften und Patentanmeldungen entnommen werden.
Die Farbstoffentwickler werden vorzugsweise nach ihrer Fähigkeit zur Erzeugung solcher Farben ausgewählt, die sich für die subtraktive Farbphotographie eignen, d. h. Cyan, Fuchsin (Magenta) und Gelb.
Es ist zu bemerken, dass es im Bereich der Erfindung liegt, Mischungen von. Farbstoffentwicklern zu verwenden, um. eine gewünschte Farbe, z. B. schwarz, zu erhalten. Der in der Beschreibung verwendete
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Ausdruck "Farbe" soll also sowohl die Verwendung einer Mehrzahl von Farben umfassen, um Schwarz zu erhalten, als auch die Verwendung eines einzigen Schwarz-Farbstoffentwicklers.
Bei allen erfindungsgemäss hergestellten Produkten werden die Filme vorzugsweise von der Emulsions- seite her belichtet. Es ist deshalb erwünscht, das lichtempfindliche Material und das Bildempfangsmate- rial an einem ihrer Enden durch geeignete Befestigungsmittel in einer solchen Weise zusammenzuhalten, dass das lichtempfindliche Material und das Bildempfangsmaterial während der Belichtung von ihrer dar- über liegenden Entwicklerlösung gleichmässig benetzt werden können. Eine Kamera, die sich zur Ent- wicklung von Rollfilmen des oben erwähnten Typs eignet, ist die Polaroid Land Camera der Polaroid Cor- portion, Cambridge, Massachusetts, oder eine ähnliche Kamera, wie sie etwa in der USA-Patentschrift
Nr. 2, 435,717 beschrieben Ist.
Eine derartige Kamera erlaubt die aufeinanderfolgende Belichtung einzel- ner Bilder des lichtempfindlichen Materials von dessen Emulsionsseite her als auch die individuelle Ent- wicklung eines belichteten Bildes, indem man das belichtete Bild mit einem bestimmten Abschnitt des
Bildempfangsmaterials in Berührung bringt, wobei man diese Abschnitte der Filmeinheit zwischen zwei
Druckwalzen hindurchzieht, welche den zugeordneten Behälter. aufreissen und dadurch bewirken, dass die freigegebene Entwicklerflüssigkeit sich zwischen dem belichteten lichtempfindlichen Bild und der be- stimmten Fläche des Bildempfangsmaterials verteilt.
Das Bildempfangsmaterial enthält eine Schicht eines undurchsichtigen oder durchsichtigen Materials, das flüssigkeitsdurchlässig ist und von alkalischen Lösungen anfärbbar ist. Es enthält vorzugsweise einen
Träger, auf dem wenigstens eine flüssigkeitsdurchlässige und anfärbbar Schicht angeordnet ist. Die Trä- gerschicht kann eine wasserundurchlässige Zwischenschicht besitzen, auf die die Schicht aus dem durch- lässigen und anfärbbaren Material aufgebracht ist. In bestimmten Fällen kann die färbbare Schicht eine
Schicht der flüssigen Entwicklerzubereitung enthalten, die befähigt ist, an der Trägerschicht nach dem
Abstreifen zu haften.
Bevorzugte Materialien für die Bildempfangschicht sind Polyamide (Nylon), vorzugsweise N-Meth- oxymethyl-polyhexamethylenadipinsäureamid, Gelatine und Polyvinylalkohol. Geeignete Beizmittel, wie Poly-4-vinylpyridin, können in das Bildempfangsmaterial, z. B. aus Gelatine oder Polyvinylalkohol, einverleibt sein. Andere für Bildempfangschichten geeignete Materialien sind teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, wie das unter dem Namen Vinylite MA-28-18 der Bakelite Division, Carbide and Carbon Chemicals Co., handelsübliche Produkt, ferner Barytpapier, d. h. ein Träger, auf dem sich ein Baryt- überzug befindet, Celluloseacetat mit Füllmittel, z. B. ein Cellulosemischester mit gleichen Teilen Essigsäure und Oleinsäure bzw. ein Gemisch von gleichen Teilen Celluloseacetat und Ölsäure u. a.
Mate- rialien ähnlicher, Natur, die an sich bekannt sind.
Obgleich ein zerreissbarer Behälter ein übliches Mittel zum Verteilen einer flüssigen Entwicklerzubereitung zwischen denSchlchteneines Filmmaterials darstellt, wodurch also die Entwicklerlösung Innerhalb einer Kamera mitgeführt werden kann, lässt sich die Erfindung auch auf andere Weise durchführen.
Beispielsweise kann ein lichtempfindliches Material nach der Belichtung in einer geeigneten Vorrichtung und unter Vermeidung einer weiteren Belichtung durch aktinisches Licht aus dieser Vorrichtung entfernt und mit der flüssigen Entwicklerzubereitung getränkt werden, indem man das lichtempfindliche Material damit überzieht oder sonstwie benetzt, worauf das getränkte, belichtete lichtempfindliche Material immer noch unter Vermeidung weiterer Belichtung durch aktinische Licht in Berührung mit dem Bildemp- fangsmaterial gebracht wird, um ein Bild in der oben beschriebenen Weise herzustellen.
Der in der Beschreibung verwendete Ausdruck "positives Bild" soll nicht in einem eingeengten Sinn verstanden werden, da er in erster Linie nur zur Erläuterung verwendet worden ist er soll nämlich bedeuten, dass das auf dem Bildempfangsmaterial erzeugte Bild im positiv-negativ-Sinn im Hinblick auf das Bild im lichtempfindlichen Material umgekehrt ist. Als Beispiel für eine andere Bedeutung des Ausdruckes "positives Bild" wäre zu erwähnen, dass das lichtempfindliche Material durch ein Negativ mit aktinischem Licht belichtet wird. In diesem Fall ist das latente Bild im lichtempfindlichen Material ein Positiv und das auf der Bildempfangschicht erzeugte Bild ein Negativ. Der Ausdruck "positives Bild" soll also auch ein derartiges auf der Bildempfangschicht erzeugtes Bild umfassen.
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