AT245736B - Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Kollagenfäden - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Kollagenfäden

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AT245736B AT858263A AT858263A AT245736B AT 245736 B AT245736 B AT 245736B AT 858263 A AT858263 A AT 858263A AT 858263 A AT858263 A AT 858263A AT 245736 B AT245736 B AT 245736B
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Description


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  Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Kollagenfäden 
 EMI1.1 
 

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   :Ferner ist Gegenstand der Erfindung die Herstellung eines runden Kollagenstranges oder Bindfadens, der einen gleichmässigen Querschnitt auf seiner gesamten Länge besitzt. 



   Das Verfahren der Erfindung betrifft ferner die Überwachung der Feuchtigkeitsmenge in einem extru- dierten Kollagenmehrfachfaden, einem Mehrfachband, einem Strang oder einem Bindfaden. 



   Darüber hinaus ist Gegenstand der Erfindung die Herstellung eines Bindfadens aus einem Kollagen- mehrfachfaden oder einem Mehrfachband. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem ein kontinuierlich laufender, feuchter Kolla- genmehrfachfaden, ein Band, ein Mehrfachband oder ein Strang einer Wringung unterworfen wird, wobei die Feuchtigkeitsmenge im Kollagen überwacht wird. Dies wird unter Verwendung einer Vorrichtung durchgeführt, die als Falschzwirner bezeichnet wird und die automatisch dem Strang eine falsche Zwir- nung verleiht. Eine Flaschzwirnung kann als eine Zwirnung aufgefasst werden, deren Richtung auf einer Seite eines Berührungspunktes umgekehrt zur gegenüberliegenden Seite verläuft, so dass die Zwirnung aufgehoben wird. Durch Variieren der Geschwindigkeit des Falschzwirners kann die Feuchtigkeit im Kollagenmehrfachfaden, im Band, im Mehrfachband oder im Strang eingestellt werden, und dadurch die Spannung während des Spinnprozesses.

   Die im extrudierten Kollagen enthaltene Flüssigkeitsmenge ist sehr wichtig, da die Feuchtigkeit die Reissfestigkeit herabsetzt, so dass ein feuchtes Kollagenprodukt nicht genügend ohne Brechen gestreckt werden kann. 



   Darüber hinaus erhöht die Zwirnung eines Kollagenmehrfachfadens, eines Bandes, eines Mehrfachbandes oder eines Stranges beim Verlassen des Dehydratisierungsbades die Stärke des sich bewegenden Kollagens an derjenigen Stelle, an der es am schwächsten ist. 



   Der Betrieb des Falschzwirners kann gemäss der Erfindung zur Erzielung verschiedener Ergebnisse variiert werden. So ist die Geschwindigkeit des Falschzwirners eine der Spinnbedingungen, die für das Ausmass der Vereinigung des Mehrfachfadens zur Bildung eines Stranges verantwortlich ist. Wenn sich der Falschzwirner in feuchter Atmosphäre langsam dreht, wird ein Strang erhalten, aber je trockener die Atmosphäre ist, desto geringer ist die Neigung zur Bindung. Wenn er sich in einer feuchten Atmosphäre schnell dreht, wird die Neigung, sich als Folge der schnellen Drehung nicht zu binden, durch die Feuchtigkeit kompensiert und es wird eine Bindung erzielt. 



   Die Erfindung geht aus der folgenden, ins einzelne gehenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen, die eine zweckmässige Ausführungsform der Erfindung darstellen, klarer hervor. 



   Fig. 1 ist eine schematische Ansicht einer Spinnmaschine, die zur Herstellung kontinuierlicher Kollagenmehrfachfäden oder Stränge verwendet werden kann. Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht eines Falschzwirners, der zum Auswringen der Feuchtigkeit des Mehrfachfadens und zur Rundung des Stranges während des Spinnprozesses verwendet wird. Fig. 3 ist eine andere perspektivische Ansicht des Falschzwirners gemäss Fig. 2. Fig. 4 ist eine Schnittansicht des Falschzwirners gemäss Fig. 3. Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht eines verbesserten Falschzwirners. Fig. 6 ist eine Schnittansicht des Falschzwirners gemäss Fig. 5 und zeigt mit Hilfe eines Getriebes angetriebene Teile. 



   Die Verfahrensstufe, in der der Kollagenmehrfachfaden aus der Spinndüse durch die Spinnsäule über 
 EMI2.1 
 

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   Der Kollagenmehrfachfaden wird dreimal um die Walze 101 geschlungen, bevor er die erste
Streckungsstufe durchläuft. Drei Schleifen genügen zur Verhinderung des Gleitens, weil das Kollagen feucht ist, wenn es diese Stelle erreicht. Am Ende der ersten Streckungsstufe ist das Kollagen jedoch ver- hältnismässig trocken, so dass etwa zwölf Schleifen um die Walze 102 erforderlich sind, um ein Glei- ten zu verhindern. 



   In der ersten Streckungsstufe zwirnt ein Falschzwirner 112 den Kollagenmehrfachfaden, wenn er die Walze 101 verlässt, und verbessert so die Reissfestigkeit in demjenigen Teil des Mehrfachfadens, der sich vom oberen Punkt des Falschzwirners 112 bis zur Walze 101 erstreckt. Es ist dies der Teil des extrudierten Kollagens, der infolge eingeschlossener Feuchtigkeit am schwächsten ist, und die vom
Falschzwirner 112 verliehene Zwirnung verhindert Brüche, die sonst eintreten, wenn der Kollagen- mehrfachfaden die Walze 101 verlässt. Der Falschzwirner 112 wringt auch die Feuchtigkeit aus dem Mehrfachfaden und bestimmt zusammen mit einem Heizkörper 133 den Feuchtigkeitsgehalt des
Kollagenmehrfachfadens. 



   In der ersten Streckungsstufe wird der Kollagenmehrfachfaden teilweise durch den Falschzwirner ge- rundet und gebunden und bildet einen Strang. Die Bindung, die in der ersten Streckungsstufe eintritt, kann durch Anfeuchten des Mehrfachfadens mit Wasser an der Walze 101 und durch Arbeiten in einer feuchten Atmosphäre zwischen 1, 8 und 3, 6 g (30 und 60 Grän) Feuchtigkeit pro etwa 0, 45 kg trockener
Luft] erhöht worden. Es ist jedoch üblich, in einer trockenen Atmosphäre zu spinnen [weniger als   I, 2   g (20 Grän) Feuchtigkeit pro etwa 0, 45 kg trockener Luft], und unter diesen Bedingungen entsteht eine ge- ringe oder gar keine Bindung des Kollagenmehrfachfadens in der ersten Streckungsstufe. 



   Wie oben hervorgehoben, bestimmt die Geschwindigkeit des Falschzwirners 112 den Feuchtig- keitsgehalt im Kollagenmehrfachfaden und bewirkt dabei die Spannung, die vom Spannungsmesser 142 registriert wird, und das Ausmass der Streckung, das ohne Brechen des Stranges angewandt werden kann.
Die Geschwindigkeit, mit der der Falschzwirner betrieben wird, hängt von der relativen Feuchtigkeit der
Spinnatmosphäre, der Grösse (Querschnittsbereich) des Kollagenmehrfachfadens oder Stranges und der Be- schaffenheit der Kollagendispersion ab. 



   Es wurde gefunden, dass eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Falschzwirners dazu führt, den Bindungsgrad zu verringern, und es wird ein trockener loser Mehrfachfaden auf der Walze 102 gesammelt, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre niedrig gehalten wird. 



   Anderseits führt das Betreiben des Falschzwirners mit geringerer Geschwindigkeit zu einer teilweisen oder   vollständigen   Bindung, wenn der Mehrfachfaden oder die Atmosphäre feucht sind. 



   Die zwischen den Walzen 101 und 102 verliehene Streckung verursacht eine Ausrichtung des trokkenen Mehrfachfadens oder Stranges und verbessert die Reissfestigkeit. 



   Wenn die Falschzwirner 112 und 113 genau betrieben werden, können die Spinnbedingungen eingehalten werden, so dass die Walze 101 mit 10 Umdr/min, die Walze 102 mit 14 Umdr/min und die Walze 103 mit 15 Umdr/min angetrieben werden. Unter diesen Bedingungen erhält man zusätzlich zu der   40% gen   Streckung zwischen den Walzen 101 und 102 eine weitere   10% luge   Streckung zwischen den Walzen 102 und 103. Die Gesamtstreckung wird zweckmässig zwischen etwa 20 und   50Vlo   variiert. Da die optimale Streckung zu einem Maximum an Stärke führt, wird die Maschine zweckmässig so betrieben, dass sie eine Streckung ergibt, die etwas geringer ist, als es zum Bruch der Fäden oder des Stranges erforderlich ist. 



   In der   zweiten Streckungsstufe   wird der sich bewegende Mehrfachfaden oder Strang kontinuierlich gewaschen und/oder gegerbt durch Berührung mit einem abwärts fliessenden Strom von Gerblösung 144 in entgegengesetzter Richtung zur Richtung des Stranglaufes. Der angefeuchtete Strang wird von einer frei laufenden Walze 132 zurückgeführt zu einer nicht angetriebenen Walze 105 und kommt mit dem Gerbbad ein zweites Mal in Berührung. In seinem feuchten Zustand wird der gegerbte Strang durch eine schnellere Drehung der Walze 103 um zusätzlich   100/0   gestreckt. 



   Das Problem in der zweiten Streckungsstufe besteht in der vollständigen Bindung des Mehrfachfadens zur Bildung eines runden Stranges. Zahlreiche Läufe über die kreisförmigen Walzenoberflächen, besonders wenn die Fäden unter Spannung stehen, bilden einen abgeflachten Strang. Die Verformung findet sehr schnell statt, wenn der Strang am feuchtesten ist, wenn er das Spinnbad und das Gerbbad verlässt. 



  Feuchtigkeit ist jedoch erforderlich, um die Kollagenfäden zur Bildung eines einheitlichen Stranges zu binden. 



   Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird dieses Problem durch Verwendung eines Falschzwirners 113 gelöst, um dem Strang. eine Zwirnung zu verleihen. Der gezwirnte Strang läuft zur nicht angetriebenen Walze 135 und wenn der feuchte Strang von ihr weiterläuft, fin- 

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 det eine allmähliche Verjüngung statt, die den Strang rundet und die Feuchtigkeit auswringt.

   Durch An- ordnung der nicht angetriebenen Walze 135 in genügender Entfernung über dem Falschzwirner 113 (zweckmässig 1, 20 m), so dass der Strang ganz trocken ist, wenn er den Falschzwirner berührt, bleibt die
Rundung erhalten und es tritt eine Bindung im Strang ein, die nicht aufgehoben wird, wenn der erhaltene
Bindfaden unter dem   Falschzwimer hinausläuft.   Wenn notwendig, kann eine Heizdüse 134 auf den trockenen Strang unter dem Falschzwirner gerichtet werden und für dauernd dem Strang einen gleichmä- ssigen, kreisförmigen Querschnitt verleihen, der für den Strang oberhalb des Falschzwirners 113 cha- rakteristisch ist. Die Wringwirkung während der Bildung der Zwirnung hilft, den Strang zu trocknen. 



   Eine zweckmässige Ausführungsform des Falschzwirners, der durch drei nicht angetriebene Walzen, die sich in einer gemeinsamen Ebene drehen, gekennzeichnet ist, ist in den Fig. 5 und 6 der Zeichnung dargestellt. 



   In diesen Figuren bezeichnet 1 denZwirnerkopf, 2 die hohle, vertikale Antriebswelle, 3 die horizontale Antriebswelle, 4 Kugellager für die Welle 3,5 Kugellager'für die Welle 2,6 das auf der horizontalen Welle 3 befestigte Kegelzahnrad, 7 das auf der Hohlwelle 2 befestigte Ke- gelzahnrad, 8 und 9 die kleinen Walzen, 13 die Achse der Walze 10,11 und 12 die Achsen der Walzen 8 und 9,10 die grosse Walze, 14 den Mehrfachfaden, das Band, das Mehrfachband oder den Strang und 15 eine der zahlreichen Stellschrauben, die den Zwirnerkopf 1 an der hohlen vertikalen Antriebswelle 2 befestigen. 



   Die Pfeile in Fig. 5 geben die relative Bewegung des Mehrfachfadens und des Zwirnerkopfes an. Es wurde gefunden, dass es vorteilhaft ist, wenn der Mehrfachfaden den   Falschzwirnermechanismus   in der angegebenen Richtung durchläuft, da er in einem solchen Falle in einem stark gezwirnten Zustand durch die Bohrung der vertikalen Welle    2.   läuft. 



   Die zentrale Führung des Mehrfachfadens wird erzielt durch Anordnung der Walzen 8 und 9 auf ihren Achsen 11 und 12 in rechten Winkeln zur Drehachse der Vertikalwelle 2 in einer solchen Weise, dass der Umfang jeder Walze nahezu tangential zur Drehachse der Vertikalwelle angeordnet ist. 



   Die grosse Walze 10 ist zwischen den Walzen 8 und 9 auf der Achse 13 angeordnet, die parallel zu den Achsen 11 und 12, aber versetzt dazu, verläuft. Auf diese Weise drehen sich die Walzen 8,9 und 10 in einer gemeinsamen Ebene, aber die Lage und der Durchmesser der Walze 10 ist so gewählt, dass der Laufweg des Mehrfachfadens 14 bei der Walze 10 von seinem gerade verlaufenden Weg um die Drehachse der Walze 2   in einer Entfernung der Grössenordnung von l, 27 cm abweicht.   Die Dimensionen der Walzen 8,   9 und 10 und die Exzentrizität der Achse 13 sind nicht kritisch, da es   nur notwendig ist, eine genügende Reibung des Mehrfachfadens 14   zu erzielen, um denselbenzuzwir-   nen,   wenn der Zwirnerkopf l gedreht wird.   



   Die Fig.   2 - 4   zeigen eine abgeänderte Ausführungsform des Falschzwirners, der bei der praktischen Durchführung der Erfindung verwendet werden kann. Der Falschzwirner gemäss Fig. 2 wird durch einen Luftstrahl aus der Düse 16 angetrieben, der auf die Schaufeln 17 auftrifft und dabei eine Drehung des Zahnrades 18 hervorruft. Dieses Zahnrad 18 steht in Eingriff mit dem oberen Flansch 19 des Falschzwirners 20 und verursacht eine Drehung in der angegebenen Richtung. 



   Wie in Fig. 3 angegeben, kann der Falschzwirner mit einem Schlitz 21 versehen sein, der sich von der zentralen Öffnung und der vertikalen Achse des Zwirners 22 nach dem Umkreis des   Zwimer-   kopfes 23 hin erstreckt. Dieser Schlitz erleichtert das Einziehen des Fadens in den Falschzwirner für den Fall, dass der Kollagenstrang während der Behandlung bricht. 



     Die zweckmässige   Form der Walze 24 ist am besten in Fig. 4 zu erkennen. Die konische Verjüngung vom inneren Flansch 25 der Walze 24 zum äusseren Flansch 26 verringert den Abrieb des Kollagenstranges, wenn dieser durch den Falschzwirner läuft. 



   Der Betrieb der   Falschzwimvorrichtung   als solcher und in Verbindung mit den   Behandlungsmassnah-   men, denen die Kollagenmehrfachfäden ausgesetzt sind, wird aus der vorangehenden Beschreibung offenbar und es scheint keine weitere Erläuterung notwendig, da der Fachmann ohne weiteres verstehen wird, wie der Falschzwirner arbeitet. Der Fachmann wird auch verstehen, in welcher Weise der Falschzwirner zum Runden und Trocknen nicht nur eines Kollagenmehrfachfadens, sondern auch eines Kollagenbandes und eines   Kollagenmehrfachbandes   betrieben wird. 



   Der in Fig. 5 dargestellte Falschzwirner ist besonders gut zur Herstellung runder Kollagenstränge aus einem Kollagenmehrfachfaden gemäss dem Spinnschema nach Fig. 1 geeignet. Für diesen besonderen Zweck können, wenn die Spinngeschwindigkeit etwa   76 - 127   cm/min beträgt, die Falschzwirner mit etwa   100 1000 Umdr/min betrieben   werden. Beim Spinnen eines Stranges von der Grösse 5/0 werden beide Falschzwirner mit etwa 600-900 Umdr/min angetrieben. Bei der Herstellung eines grösseren Stran- 

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 ges (Grösse 2/0) wird die Geschwindigkeit der beiden Falschzwirner zweckmässig auf etwa 400 Umdr/min herabgesetzt. Wie oben erwähnt, kann die Geschwindigkeit der Falschzwirner entsprechend den Spinnbe- dingungen variiert werden.

   Wenn eine Bindung erreicht ist und ein loser Mehrfachfaden gewünscht wird, wird die Geschwindigkeit der Falschzwirner erhöht. Eine geringere Drehung der Falschzwirner bietet die besten Bedingungen für die Bindung und Rundung des Stranges. 



   Die Spannungsmesser 142 und 143 gemäss Fig. 1 messen die auf den trockenen Mehrfachfaden-   strang durch die Walzen 102 und 103 ausgeübte Spannung. Die durch die Walze   102 bewirkte Span- nung variiert von 10 bis 300 g mit der Feuchtigkeit, der Temperatur, der Geschwindigkeit der Falsch- zwirner und andern Betriebsbedingungen. Diese Betriebsvariablen sind zweckmässig so aufeinander abge- stimmt, um mit einer Spannung zwischen 75 und 150 g zu spinnen. Die Spannung des trockenen Stran- ges, die durch die Walze 103 bewirkt wird, beträgt zwischen 200 und 500 g. Der trockene Strang wird von der Walze 103 durch die Aufnahmewalze mit nahezu 114 cm/min entfernt. 



   Es wurde beobachtet, dass die atmosphärische Feuchtigkeit, eine Variable während des Spinnens eines Stranges, eine bedeutende Rolle bei der Streckung, für die Endreissfestigkeit und die Bindung des
Kollagenmehrfachfadens zur Bildung eines Stranges spielt. Wenn die atmosphärische Feuchtigkeit genü- gend niedrig ist, wird ein lockerer Mehrfachfaden erhalten. Die Feuchtigkeit wird zweckmässig über- wacht, indem man den Spinnprozess in einem Gehäuse durchführt. Es wird Luft von bestimmter Feuchtig- keit in dieses Gehäuse eingeführt zum Ersatz der Feuchtigkeit der gerade enthaltenen atmosphärischen
Luft durch die Feuchtigkeit eines Druckluftsystems. Ausgezeichnet gebundene Stränge werden gesponnen, wenn die Feuchtigkeit zwischen l,   8-3, 6   g (30 - 60 Grän) Feuchtigkeit pro etwa 0, 45 kg trockener Luft liegt.

   Mehrfachfäden können gesponnen werden, wenn die Feuchtigkeit weniger als 1, 2 g (20 Grän) pro etwa 0, 45 kg beträgt. Wenn die Feuchtigkeit oberhalb 3, 6 g (60 Grän) Feuchtigkeit pro etwa 0, 45 kg liegt, werden die Fäden weich und es ist schwierig, eine Spinnspannung zu erhalten. 



   Es wird das Spinnen der Dispersion aus   gequollenen Kollagenfäserchen   eines runden gebundenen Stran- ges mit ausgezeichneten Eigenschaften in Beispiel 1 erläutert. In Beispiel 2 wird der Falschzwirner in einer trockenen Atmosphäre betrieben zur Herstellung eines lockeren ungebundenen Kollagenmehrfach- fadens. In den Beispielen sind alle Mengen in Gewichtsteilen angegeben, wenn nicht etwas anderes erwähnt ist. 



     Beispiel l :   Eine Kollagendispersion, hergestellt gemäss dem in der USA-Patentschrift Nr. 2, 919, 998 beschriebenen Verfahren, wird 4 h unter Vakuum entlüftet, 31 h bei   250C   und 16 h bei   5 C   gealtert und dann in einer vertikal aufwärts arbeitenden Spinnmaschine gemäss Fig. 1 versponnen. 



  Der Druck im Dispersionsbehälter, wie er durch das Messgerät 141 angezeigt wird,   beträgt-6, 8   kg. Die Pumpe 115 wird so angetrieben, dass sie 2, 82 ml/min der Dispersion extrudiert. Der Druck am Filter, wie er durch das Messgerät 119 gemessen wird, beträgt nahezu 4, 5 kg. Als Spinndüse   kann eineMes-   singplatte mit 40 Durchbohrungen verwendet werden, die in drei konzentrischen Kreisen angeordnet sind. 



  Das Acetondehydratisierungsbad wird kontinuierlich im Kreislauf zur Spinnsäule mit einer Geschwindigkeit von etwa 900 ml/min geführt. 



   Die Geschwindigkeit der Walzen 101,102 und 103 wird auf 10, 13, 5 und 14 Umdr/min gehalten. Die Falschzwirner 112 und 113 werden beide mit 600 Umdr/min gedreht. Der Strang wird kontinuierlich bei der Walze 102 durch Berührung mit einer wässerigen Lösung aus 4 ml   40%obigem   wässerigem Formaldehyd und 1 g Aluminiumammoniumsulfat pro Liter gegerbt. Die Lösung wird mit einer Geschwindigkeit von 50 ml/min (25 ml/min durch jede Düse) geführt. Die Düse 133 ist eingestellt, um eine Spannung von 45 bis 50 g gemäss der Anzeige des Spannungsmessers 142 aufrechtzuerhalten. Die Düse 134 ist oberhalb des Falschzwirners 113 in einer solchen Weise angeordnet, dass die durch den Spannungsmesser 143 angegebene Spannung etwa 190 g beträgt.

   Die Feuchtigkeit wird auf etwa 1, 8 g (30 Grän) Feuchtigkeit pro etwa 0, 45 kg trockener Luft während des Spinnens gehalten. 



   Unter diesen Bedingungen trocknet der feuchte gegerbte Strang aus, bevor die Umkehrzwirnung durch den Falschzwirner 113 ausgeübt wird. Da der Strang im wesentlichen trocken ist am Berührungspunkt mit dem Falschzwirner, wird die dem Strang in nassem Zustand verliehene Rundheit nicht entfernt. 



   Die Spinnmaschine arbeitet unter diesen Bedingungen kontinuierlich und ohne irgendwelche Schwierigkeiten,   wie gebrochene Stränge. Die Aufrollgeschwindigkeit an der Walze   147   beträgt etwa 107 cm/   min. Nach 6 h kontinuierlichen Spinnens werden etwa 390 m eines runden und gleichmässigen gebundenen Kollagenstranges (Grösse 5/0,244 Denier) erhalten. 



   Die Reissfestigkeitseigenschaften dieses Produkts übertreffen die in der Pharmacopeia of the United States,   Bd. XV, S. 708,   niedergelegten Erfordernisse. 

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   Beispiel 2 : Es wird eine Kollagendispersion   (0, 86%   Feststoffe) in der vertikal aufwärts arbeiten- den Spinnmaschine gemäss Fig. 1 versponnen. Die Pumpe 115 wird so betrieben, dass sie   19, 1 mlfmin   der Dispersion extrudiert. Die verwendete Spinnsäule hat einen Innendurchmesser von 2, 69 cm und das   Acetondehydratisierungsbad   wird durch die Spinnsäule mit einer Geschwindigkeit von etwa 2380 ml/min geführt. Der aus dem Dehydratisierungsbad austretende Mehrfachfaden wird 1 1/2 mal um die Walze
101 geschlungen und durchläuft den Falschzwirner 112. Zur Vermeidung einer Bindung des Mehr- fachfadens wird eine trockene Atmosphäre aufrechterhalten [weniger als 1, 2 g (20 Grän) Feuchtigkeit pro etwa 0, 45 kg trockener Luft] und der Falschzwirner wird mit 200 Umdr/min gedreht.

   Die Geschwindig- keit der Walzen 101 und 102 wird auf 10 und 13 Ümdr/min gehalten, wodurch eine Streckung zwischen den Walzen 101 und 102 von   3í : P/o   erhalten wird. Durch den Heizkörper 133 unter dem Falschzwirner
112 wird Wärme zugeführt und der trockene MehrfachfÅaden wird zwölfmal um die Walze 102 ge- schlungen. Von der Walze 102 geht der Mehrfachfaden unmittelbar auf die Aufnahmewalze. Dieser
Mehrfachfaden kann angefeuchtet, gegerbt, gestreckt und gebunden werden, wie es in Beispiel 1 oben beschrieben ist. zur Bildung eines Stranges (Grösse 2/0), der in jeder Beziehung dem Catgut aus Därmen äquivalent ist. 



   Während die Beschreibung sich besonders auf die Extrudierung und Behandlung eines Mehrfachfadens bezieht, ist es klar, dass ein Band oder Mehrfachband in ähnlicher Weise nach einem ähnlichen Verfahren mit nur geringen Abänderungen bezüglich der Maschine nach Fig. 1, wie unter Verwendung einer Spinn- düse mit einem oder mehreren Schlitzen an Stelle von Rundöffnungen, extrudiert werden kann. 



   Der Zusatz eines Bindemittels zu den Kollagenfäden oder Bändern ist nicht erforderlich, weil die einzelnen Kollagenfäden in nassem Zustand aneinander anhaften. Es können jedoch Bindemittel bei der   Durchführung   des   erfindungsgemässen   Verfahrens verwendet werden, wenn es gewünscht wird, einen runden Strang aus Fäserchen, Fäden oder Bändern mit den Falschzwirnen herzustellen, die ohne ein Bindemittel oder infolge der Anwendung von Betriebsbedingungen, die nur einen unvollständig gebundenen Mehrfachfaden erzeugen würden, nicht aneinander haften. 



   Es ist selbstverständlich notwendig, dass die Bindungsstufe vollendet ist, bevor die Umkehrzwirnung angewendet wird. 



   Während die Erfindung in ihren Einzelheiten an Hand einer zweckmässigen Ausführungsform des Verfahrens und der damit erhaltenen Produkte beschrieben wurde, ist es für den Fachmann selbstverständlich, nachdem er die Erfindung verstanden hat, dass Änderungen und Abänderungen vorgenommen   werdenkön-   nen, ohne dass vom Erfindungsgedanken in irgendeiner Weise abgewichen wird. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung eines Kollagenproduktes, insbesondere von Kollagennähfäden, nach welchem eine Vielzahl nasser Kollagenfäden zu einem einheitlichen Gefüge mit gleichmässigem Querschnitt verformt wird, dadurch   gekennzeichnet,   dass man die Vielzahl der Kollagenfäden zur Befreiung von überschüssiger Feuchtigkeit zwirnt, die im gezwirnten Zustand befindlichen Fäden trocknet und die Zwirnung wieder aufhebt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vielzahl der Fäden, in dem gezwirnten Zustand und vor dem Entzwirnen, unter Bildung eines flachen Bandes oder eines runden Stranges vereint werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden einander folgenden Streckungen unterworfen werden, wobei jeder dieser Streckvorgänge ein Zwirnen, Trocknen und ein Aufheben der Zwirnung einschliesst.
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