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Mehrspurlöschkopf
EMI1.1
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Es ist das Verdienst des Erfinders, erkannt zu haben, dass durch die erfindungsgemässe Bemessung nicht nur eine Beeinflussung von Nachbarspuren vermieden wird, ohne dass hiefür sonst notwendige Abschirm- massnahmen vorgeschrieben werden müssen, sondern darüber hinaus sogar noch das Band auf seiner ganzen
Breite gelöscht werden kann. Der erfindungsgemässe Kopf ist also andern bekannten Mehrspurlöschköpfen überlegen, weil er viel einfacher als diese im Aufbau ist und mit ihm jede beliebige Spur wie auch das gesamte Band gelöscht werden kann. Diese Wirkung tritt unabhängig davon auf, ob der Kopf nur für zwei
Spuren oder beliebig mehr Spuren eingerichtet ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In Fig. 1 ist ein Zweispurlöschkopf in perspektivischer Aussicht schematisch dargestellt. Fig. 2 zeigt teilweise im Schnitt eine praktische Ausführungsform. Die Fig. 3 und 4 zeigen weitere Ausführungsformen für einen Doppelspaltlöschkopf.
In den Fig. 1 und 2 sind mit 1 und 2 die auf der einen Scitc der Spaltebene in einem Abstand 5 voneinander angeordneten Kernhälften bezeichnet, deren Breite etwa den von den Sprechkopfsystemenbe- schriebenen Spuren entspricht. Die. vorderen, an den Arbeitsluftspalt 4 angrenzenden Pole sind innen in bekannter Weise zugespitzt, und auf den hinteren Polen sind die Erregerwicklungen 6 bzw. 7 aufge- bracht. Der magnetische Rückschluss für den von der Erregerwicklung 6 bzw. 7 erzeugten magnetischen
Fluss wird durch einen Teil 3 gebildet, der an die Stelle der sonst üblichen getrennten Kernhälften auf der andern Seite des Spaltes 4 tritt. Der Teil 3 besteht vorzugsweise aus einer ebenen Platte, die gleich der gesamten Breite des Magnetbandes bemessen ist.
In die in der Spaltebene liegende Fläche der
Polplatte kann am Arbeitsluftspalt ein Absatz 10 eingeschliffen werden (Fig. 2). dessen Tiefe höchstens gleich der Dicke der Spalteinlage ist. Dadurch ist es möglich, die einander berührenden Flächen zwisehen dem Teil 3 und den Kernhälften l und 2 so zu schleifen, dass sie plan aufeinanderliegen.
Es hat sich gezeigt, dass bei gleicher Polung der Erregerspulen und bei gleichzeitiger Einspeisung aller Spulen nicht nur in jeder der Kernhälften ein magnetischer Fluss 8 gleicher Richtung erzeugt wird, der sich unmittelbar über die Einzelspalte schliesst, sondern es tritt ein Fluss 9 von etwa gleicher Grösse auch in den Zonen zwischen denKernhälften 1 und 2 in die Kante der Platte 3 ein, so dass das Band über seine ganze Breite mit etwa gleicher Feldstärke gelöscht wird.
Mit einer praktischen Ausführung konnte bei einer Spaltbreite von zirka 0, 5 mm, einem Spurabstand von 2 mm und einer Erregung von 17, 5 AW je System eine Löschdämpfung von 63 db bei einem vorher mit Vollspur besprochenen Band erreichtwerden. Wird der Zwischenraum 5 zwischen den Systemen auf etwa 1 mm verringert, so beträgt die Löschdämpfung des vorher mit Vollspur besprochenen Bandes etwa 70 db.
Anderseits wird beiEinspeisung nur eines Systems, z. B. des Systems 1, durch die Platte 3 verhindert, dass ein Streufluss durch den Nutzspalt des Nachbarsystems 2 fliesst, weil der Streufluss 8', der quer von der Kernhälfte 1 in die Kernhälfte 2 eintritt, sich über die hinteren Spalte und den diesen benachbarten Teil der Platte 3 schliesst. Der magnetische Widerstand zwischen den hinteren Polen der Kernhälften l und 2 und der Platte 3 ist nämlich sehr klein gegenüber dem magnetischen Widerstand, den der vordere Nutzspalt des Systems 2 für den in dieses eingekoppelten Streufluss bildet. Die sonst bei Mehrspurlöschköpfen unvermeidliche Löschung der Nachbarspur im Monobetrieb wird durch die erfindungsgemässe Anordnung auf einen nicht mehr messbaren Wert herabgesetzt.
Die beschriebene Flussverteilung bei Monobetrieb lässt sich noch für einen weiteren Vorteil ausnutzen.
Bemisst man nämlich den Löschkopf so, dass bei Einspeisung nur eines Systems der sich quer über das Nachbarsystem schliessende Streufluss gleich gross ist wie der Nutzfluss im vorderen Luftspalt des eingespeisten Systems, so wird dem Generator bei Monobetrieb die gleiche Leistung entzogen wie bei Doppelspurbetrieb, so dass auf diese Weise die Einschaltung eines Ersatzwiderstandes nicht erforderlich ist.
Eine Möglichkeit der Bemessung hiefür besteht darin, die Kernteile und deren Abstände zueinander so zu wählen, dass der magnetische Widerstand zwischen den mit Spulen versehenen Kernhälften gleich gross ist wie der magnetische Widerstand zwischen einer Kernhälfte und der Platte, Das bedeutet, dass unter der Annahme, dass die Spule 6 eingespeist wird, auf dem Weg von der Kernhälfte 1 über den Arbeitsluftspalt 4 und die Polplatte 3 ein bestimmter Nutzfluss verläuft, und sich eine gleich grosse Menge an Streufluss 8' von der Kernhälfte 1 zur Kernhälfte 2 zurück über die Polplatte 3 zur Kernhälfte 1 schliesst.
Da der Abstand der Kernhälften voneinander durch die Spurlage in etwa gegeben ist, kann diese Bedingung bei der üblichen Breite des vorderen Luftspaltes 4 durch unmittelbare Anlage der rückwärtigen Pole an der Platte 3 und eine entsprechende Wahl der Grösse der voneinander gegenüberliegenden Flächen der Kernhälften 1 und 2 erfüllt werden.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Kernhälften und deren Abstände zueinander so zu bemes- sen, dass der magnetische Widerstand zwischen den mit Spulen versehenen Kernhälften kleiner ist als der magnetischeWiderstand zwischen einerKernhälfte und der Polplatte und die Spule des nicht eingespeisten
Nachbarsystems kurz zu schliessen. Durch den Kurzschluss der Spule wird erreicht, dass der Streufluss, der an sich auf Grund des kleinen magnetischen Widerstandes zwischen den Kernhälften grösser als der Nutzfluss wäre, in dem nicht eingespeisten System geschwächt wird, u. zw. in solchem Masse, dass der Streufluss wieder die gleiche Grösse wie der Nutzfluss am Arbeitsluftspalt des eingespeisten Systems hat.
Diese Lö- sung hat den Vorteil, dass bei der Umschaltung von Mono- auf Mehrspurbetrieb oder umgekehrt keine
Schaltstösse auf das Magnetband aufgezeichnet werden.
Bei Studiomagnetbandgeräten, an die besonders hohe Anforderungen bezüglich der Löschung des Auf- zeichnungsträgers gestellt werden, ist es bekannt, zur Erhöhung der Löschdämpfung Löschköpfe mit zwei in Laufrichtung des Magnetbandes aufeinanderfolgenden Arbeitsluftspalten mit vorzugsweise unterschied- licher Breite einzusetzen, so dass die Magnetschicht auf dem Band nacheinander zwei Felder mit unter- schiedlicher Vektorrichtung durchläuft, Auch bei solchen Geräten besteht die Forderung, im Interesse der Bandaustauschbarkeit bei für Mehr- spuraufzeichnung eingerichteten Geräten das Band auf seiner vollen Breite löschen zu können.
Dies lässt sich in einfacher Weise erreichen, indem bei einem Kopf der beschriebenen Art eine zweite
Polplatte, die sich ebenfalls über die ganze Breite erstreckt, spiegelbildlich zu der ersten Polplatte an der dann mit Polen auszubildenden Gegenseite der mit Spulen versehenen Kernteile angeordnet wird.
In den Fig. 3 und 4 sind mit 11 und 12 zwei Polplatten bezeichnet, die sich über die gesamte
Breite des Kopfes erstrecken und annähernd U-förmig ausgebildet sind. In spiegelbildlicher Anordnung schliessen sie zwischen sich zwei stabförmige Kernteile 13 und 14 ein, deren Breite etwa den Spuren auf dem Magnetband entspricht. Die beiden Kernteile 13 und 14 sind mit je einer Erregerwicklung 18 versehen. Zwischen den Kernteilen 13 und 14 sind an den Polenden nichtmagnetische Abstandstücke 17, vorzugsweise aus Keramik eingefügt, wobei das vorderer Abstandstück mit seiner Stirnfläche gleichzeitg einen Teil der Kopfgleitfläche bildet.
An der Stirnseite bilden die Polplatten 11 und 12 mit den Kern- teilen 13 und 14 Arbeitsluftspalte 15 und 16, wobei in an sich bekannter Weise der in Laufrichtung des Magnetbandes zweite Arbeitsluftspalt 16 schmäler als der Luftspalt 15 bemessen ist.
Die Bemessung der magnetischen Widerstände erfolgt hier für beide Systeme in der gleichen Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 1 und 2, u. zw. so, dass der vom Mittelteil 13 in den Mit- telteil 14 oder umgekehrt eingekoppelte Streufluss bei Erregung nur einer Wicklung sich nicht über die vorderen Arbeitsluftspalte 15 und 16 und die Polplatten 11 und 12 schliessen kann, sondern quer vomKernteil 13 zumKernteil 14 über die hinteren unmittelbar an denKernteilen 13 und 14 an- liegenden Enden der Polplatten 11 und 12 verläuft.
Auf diese Weise wird bei Monobetrieb eine An- löschung der Nachbarspur weitgehend vermieden, während bei Einspeisung beider Spulen infolge der durch- gehendenpolplatten Hund 12 auch der Zwischenraum 17 an beiden Arbeitsluftspalten vom Lösch- feld voll erfasst wird.
Die Ausführungsfonn gemäss Fig. 4 unterscheidet sich von der in Fig. 3 dargestellten lediglich dadurch, dass die mittleren Polteile 13 und 14 annähernd doppel T-förmig und die äusseren Polplatten eben aus- gebildet sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrspurlöschkopf, daduicn gekennzeichnet, dass in an sich bekannter Weise nur die eine Kernhälfte (1, 2) jedes Systems etwa so breit wie die zugeordnete Spur bemessen ist und eine Spule (6,7) trägt, während die andern Kernhälften aus einer einzigen, der Breite des Magnetbandes entsprechenden Polplatte (3) bestehen, welche die Polenden der mit Spulen versehenen Kernhälften längs der Spaltebene überbrückt, dass die Spulen (6,7) gleichsinnig gepolt sind und der Erregerstrom sowie die Grösse und die Abstände der Kernteile (1, 2, 3) voneinander so bemessen sind, dass bei Einspeisung aller Spulen (6, 7) das Magnetband auf seiner ganzen Breite gelöscht wird und bei Einspeisung einer einzigen Spule (z. B. 6) der von deren Kernhälfte (z. B. 1) in die Nachbarkernhälfte (z.
B. 2) eintretende Streufluss (8') sich über die hinteren Spalte und den diesen benachbarten Teil der Polplatte (3) schliesst (Fig. 1).