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Blockform für den steigenden Guss von Stahl
Die Erfindung betrifft eine Blockform für den steigenden Guss von Stahl.
Es ist bekannt, dass Stahlblöcke vielfach insofern nicht den an sie gestellten Anforderungen entsprechen, als sie unter ihrer Oberfläche als Lunker bezeichnete Hohlräume aufweisen, die sich in einer Tiefe von einigen Millimetern bis zwei oder drei Zentimeter unter der Oberfläche und über die gesamte Oberfläche verteilt erstrecken.
Diese Mängel sind bei Edelstahlblöcken nicht tragbar, da sie auf der Oberfläche der Walzlinge zur Bildung von Adern führen, die über die gesamte Oberfläche verteilt sind und eine Länge von zwei bis drei Zentimetern und eine veränderliche Tiefe haben.
Diese nachteilige Erscheinung, die bei der Edelstahlherstellung in allen Stahlwerken auftritt, hat zur Anwendung von Herstellungszyklen gezwungen, die Nachbearbeitungen durch Drehen bzw. Entflammen der Stahlblöcke oder Fräsen, Hobeln, Schleifen und Entkrusten der Halbfabrikate umfassen. Diese Bearbeitungen, die sich auf die Herstellungskosten stark auswirken, geben jedoch keine vollkommene Gewähr dafür, dass die Mängel gänzlich beseitigt werden, da die Bearbeitung der Blockoberflächen, um die Kosten innerhalb tragbarer Grenzen zu halten, auf eine Tiefe von einigen wenigen Millimetern beschränkt wird, wobei nicht alle Lunker beseitigt werden. Die verbleibenden Lunker kommen dabei näher an die Oberfläche und sind dadurch noch schädlicher.
Es scheint festzustehen, dass von den verschiedenen Ursachen dieser Mängel die einzige bisher nicht beseitigbare und weitaus schwerwiegendste diejenige der Bildung von Kohlenoxyd zufolge der Umsetzung des sich an der Oberfläche des geschmolzenen Stahls bei dessen Berührung mit der Luft bildenden Eisenoxyds mit dem Kohlenstoff des Stahls, wenn dieser beim Füllen der Kokillen die sich vorher gebildete Eisenoxydschicht bedeckt, ist.
Es sind einige Verfahren zur Begrenzung der Bildung von Kohlenoxyd bekannt, die alle bestrebt sind, die Atmosphäre der Kokillen zu verändern. Es wurde sogar schon vorgeschlagen, im Vakuum zu giessen, doch wird dabei hauptsächlich eine Entgasung des Stahles bezweckt.
Was die Gase anbelangt, so wird dieses Problem nach dem bekannten Stand der Technik z. B. auch dadurch gelöst, dass der Stahl in eine vollkommen geschlossene Kokille gegossen wird (schwedisches System). Dieses System bringt aber einen andern Nachteil mit sich : nachdem in diesem Fall die Abkühlung an der Gesamtoberfläche des Blockes gleichförmig ist, ergeben sich zentrale Saugkegel und Seigerungen, die fast über die Gesamtlänge des Blockes verbreitet sind. Dieser Nachteil kann bei der Herstellung gewöhnlicher, insbesondere weicher Stähle, vernachlässigt werden, ist aber bei der Edelstahlherstellung untragbar.
Ferner kann hier ein Verfahren zum Giessen von Stahl in steigendem Guss erwähnt werden, bei dem eine Kokille mit einer aufgesetzten Haube verwendet wird, in der ein Material vorhanden ist, das imstande ist, bei Wärmeeinwirkung ein Gas zu entwickeln, das auf die gegossene Stahlmasse einen Druck ausübt. Bei dieser Arbeitsweise besteht jedoch insbesondere die Gefahr, dass durch den Druck der Gase in der Eingusskolonne Stauungen eintreten.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Blockform für den steigenden Guss von Stahl zu schaffen, bei deren Verwendung die oben angeführten Nachteile vermieden werden und Gussblöcke mit in jeder Hinsicht befriedigenden Eigenschaften erhalten werden. Dieses Ziel wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die Blockform, die aus einer Kokille besteht, deren Durchmesser vorzugsweise nach oben grösser wird und in die unten ein Giesskanal einmündet und auf die eine Wärmehaube mit einer Auskleidung aus feuerfestem Material aufgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmehaube oben geschlossen und in an sich bekannter Weise mit einer feuerfesten Auskleidung versehen ist. Diese feuerfeste Auskleidung ist vorzugsweise stark wärmeisolierend, um die Abkühlung des aufsteigenden Stahls zu verlangsamen.
Es ist jedoch auch möglich, zusätzlich in der Wärmehaube eine Wärmezufuhr mit Hilfe von Flammen oder elektrischer Heizwiderstände od. dgl. vorzusehen oder den geschmolzenen Stahl selbst mittels induzierter elektrischer Ströme zu erwärmen. Ferner kann man feuerfeste wärmeabgebende Auskleidungswerkstoffe verwenden, die bei Berührung mit dem aufsteigenden geschmolzenen Stahl Wärme entwickeln.
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EMI2.1
bezieht sich auf eine Blockform gemäss der Erfindung.
In beiden Figuren weist die Blockform eine Kokille 1 mit einem Giesskanal 2 auf. Gemäss Fig. 1 hat die Kokille 1 eine aufgesetzte Wärmehaube 3, die wie üblich oben offen und mit einem gegebenenfalls wärmeabgebenden Werkstoff 4 ausgekleidet ist. In Fig. 2 ist die Wärmehaube 5 hingegen vollständig geschlossen und die feuerfeste Auskleidung 6 erstreckt sich auch über die obere Abschlusswand.
Während im Fall der Blockform gemäss Fig. 1 der aufsteigende Stahl 7 oben einen stark und tief oxydierten Saugkegel 8 bildet, kann der im Fall der Fig. 2 in der Kokille aufsteigende Stahl nach Aufnahme der geringen in der eingeschlossenen Luft vorhandenen Sauerstoffmenge keine weitere Oxydation mehr erfahren.
Die oben völlig geschlossene und gegebenenfalls erwärmte Wärmehaube ermöglicht es, dass der in der Blockform enthaltene Stahl genügend lang flüssig bleibt, um beim Abkühlen ein Nachsaugen zu ermöglichen, wie dies üblicherweise bei verlorenen Köpfen der Fall ist. Der Nachsaugkegel 9 wird daher kleiner und bleibt auf die Zone der Wärmehaube begrenzt, wie dies in Fig. 2 ersichtlich ist. Man erhält auf diese Weise Blöcke, die keine Tropfen, Falten, Lunker u. dgl. unterhalb der Oberfläche aufweisen. Die Luft u. a. Gase, die durch die Säule des geschmolzenen Stahls, die in der Kokille aufsteigt, nach oben gedrückt werden, werden leicht zwischen dem Stahl und den lotrechten Wänden der Kokille abgeführt und treten am Boden aus, so dass es sich praktisch als überflüssig erweist, hiefür in der Wärmehaube Auslässe vorzu- sehen.