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Anordnung zum Erfassen von Bündelbelastungen in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Erfassen von Bündelbelastungen der Verbindungswege in Verbindung mit einer Abtasteinrichtung in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen.
Beim Betrieb von Vermittlungsanlagen wird die Belastung der einzelnen Bündel überwacht. Dies geschieht durch Verkehrsmessungen, die mit Erlangmeter durchgeführt werden. Da diese Messungen und die Auswertung der Messergebnisse einen erheblichen Aufwand verursachen, ist man bestrebt, die Messzeiten möglichst klein zu halten.
Deshalb werden in modernen Vermittlungsanlagen die Verkehrswerte nach dem Abtastverfahren gemessen. Die dabei notwendige Messzeit wird umso grösser, je grösser der Abtastabstand und je kleiner das Bündel ist. Nach dem Stand der Technik ist es dabei üblich, dass die notwendige Messzeit und der Abtastabstand nach dem kleinsten Bündel festgelegt werden. Dabei erhält man für die grösseren Bündel eine grössere Messgenauigkeit als für den Betrieb notwendig ist.
Durch die Erfindung soll eine Anordnung geschaffen werden, bei der die Leitungen kleinerer Bündel häufiger-abgetastet werden als die Leitungen der grossen Bündel. Dadurch wird die Messzeit wesentlich verringert bei gleichbleibender Messgenauigkeit.
Erfindungsgemäss ist nun eine in Abhängigkeit von der jeweiligen Bündelbelastung und bzw. oder der jeweiligen Grösse des Bündels die Abtastgeschwindigkeit ändernde Steuereinrichtung der Abtasteinrichtung zugeordnet.
Als Beispiel sollen zwei Bündel betrachtet werden, deren Belastung gleichzeitig nach dem Abtastprinzip gemessen werden soll. Das kleinere Bündel soll z. B. acht Leitungen bei einer Belastung von drei Erlang haben, während das grössere Bündel aus dreiundfünfzig Leitungen bei einer Belastung von dreissig Erlang bestehen soll.
Bei dem zur Zeit üblichen Messverfahren, bei dem der Abtastabstand nur an das kleinere Bündel angepasst ist, gelten für eine mittlere Belegungsdauer von 100 sec und für einen Vertrauensbereich für die Belastung des kleineren Bündels von 5 lu, der mit 95 % statistischer Sicherheit eingehalten wird, folgende Werte :
EMI1.1
<tb>
<tb> Abstand <SEP> zwischen <SEP> zwei <SEP> Abtastungen <SEP> derselben <SEP> Leitung <SEP> b <SEP> sec
<tb> Notwendige <SEP> Messdauer <SEP> 27,78 <SEP> h
<tb> Anzahl <SEP> der <SEP> in <SEP> beiden <SEP> Bündeln <SEP> notwendigen <SEP> Abtastungen <SEP> je <SEP> Stunde <SEP> 36,000
<tb>
Lässt man für das kleinere Bündel einen doppelt so grossen Vertrauensbereich zu, so sinkt die notwendige Messdauer auf ein Viertel des angegebenen Wertes.
Arbeitet man dagegen gemäss der Erfindung in beiden Bündeln mit unterschiedlichem Abstand zwischen zwei Abtastungen derselben Leitung und wählt man für beide Bündel den Abtastabstand so, dass sich für die Belastungen der beiden Bündel je ein Vertrauensbereich von : 5 % ergibt, der mit 95% statistischer Sicherheit eingehalten wird, so gelten die folgenden Werte, wenn die mittlere Belegungsdauer wieder 100 sec ist :
Abstand zwischen zwei Abtastungen derselben Leitung beim kleineren Bündel (acht Leitungen) 6 sec"
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EMI2.1
<tb>
<tb> beim <SEP> grossen <SEP> Bündel <SEP> (dreiundfünfzig <SEP> Leitungen) <SEP> 1. <SEP> 950 <SEP> sec
<tb> Notwendige <SEP> Messdauer <SEP> 27,7 <SEP> h
<tb> Anzahl <SEP> der <SEP> in <SEP> beiden <SEP> Bündeln <SEP> notwendigen <SEP> Abtastungen <SEP> je <SEP> Stunde <SEP> 4.898
<tb>
Durch Vergleich der Zahl der Abtastungen je Stunde in beiden Fällen erkennt man, dass bei der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Anordnung die Abtasteinrichtung bei gleicher Messdauer mit wesentlich weniger Abtastungen je Stunde auskommt, als bei dem bisher üblichen Messverfahren. Dadurch können sich bei Entwicklung der Messgeräte wesentliche Vorteile ergeben, wie z.
B. gleichzeitige Messung einer grö- sseren Anzahl von Bündeln, kleinere Speicherkapazität, keine zusätzlichen Speicher, um während des Ausspeicherns weiter abtasten zu können. Diese Vorteile bleiben auch erhalten, wenn man beim grossen Bündel den Abtastabstand so korrigiert, dass er durch 3. 600 teilbar ist, so dass dann die Abtastungen leicht gleichmässig auf die einzelnen Hauptverkehrsstunden verteilt werden können.
In der Zeichnung wird eine prinzipielle Anordnung näher erläutert.
Auf dem Bandspeicher B der in einer weiteren Ausführungsform auch endlos sein kann, befinden sich die Steuersignale entsprechend dem. vorgesehenen Abtastprogramm für die einzelnen Bündel, die durch die Abgreifeinrichtung Ab in elektrische Steuersignale umgesetzt werden. Diese werden einem Markierer M
EMI2.2
durchgeschaltet.
Je nach Reihenfolge und Abstand der auf dem Bandspeicher B festgehaltenen Steuerbefehle werden in obengenannter Weise die Leitungen der verschieden grossen Bündel unterschiedlich lange und oft mit der Verkehrsmesseinrichtung verbunden. Auf diese Weise wird ein verschieden grosser Abtastabstand je Bündel erreicht.
Da die absolute Geschwindigkeit der Abtastungen, d. h. der Ablauf des Bandspeichers, einen Einfluss auf die Messungen in bezug auf die jeweilige Verkehrsdichte hat, wird von der Verkehrsmesseinrichtung VME in Abhängigkeit des jeweiligen Messwertes über die Leitung E2 die Ablaufgeschwindigkeit des Bandspeichers B. geregelt.