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Verfahren zur Entwicklung elektrostatischer Bilder und
Entwickler zu dessen Ausführung
Die in der Elektrophotographie üblicherweise verwendeten Toner bestehen aus Natur- oder Kunstharzen in feiner, puderartiger Verteilung. Bei ihrer Anwendung zum Entwickeln von latenten, elektrostatischen Bildern werden diese Toner mit sogenannten Tonerträgern, d. h. Teilchen mit etwas grösserem Durchmesser, die meist aus anorganischem Material, z. B. Eisenpulver bestehen, gemischt.
Besonders bevorzugt wird Eisenpulver als Tonerträger, da es magnetisch, beispielsweise mit Hilfe einer Walze, die durch elektrischen Strom erregt wird, geführt werden kann. Der auf der Oberfläche des Eisenpulvers befindliche Toner wird so in günstiger Weise an die Oberfläche des. zu entwickelnden, elek trostatischen Bildes herangebracht. Eine gleichmässige Auftragung des Toners auf grosse Flächen ist dadurch möglich.
Toner und Tonerträger laden sich beim Mischen gegenseitig triboelektrisch auf, wobei die Tonerpartikelchen meist eine positive oder eine schwach negative Ladung erhalten. Auch beim Mischen der Tonerteilchen mit Eisenpulver laden sich diese meist positiv oder schwach negativ auf. Als noch nicht zum Stand der Technik gehörend zählen auch Toner, die aus 2 Komponenten bestehen, welche etwa gleiche Korngrösse besitzen. Die eine Tonerkomponente lädt sich beim Hantieren positiv, und die andere Tonerkomponente negativ auf. Die Anwendung dieser Toner bringt besonders vorteilhafte Ergebnisse bezüglich der Grundfreiheit und der Schärfe der damit erzeugten Bilder.
Es ist daher wünschenswert, die Vorteile eines magnetischen Antragsystems mit den guten Eigenschaften dieser zuletzt genannten Toner zu kombinieren. Hiebei ergaben sich jedoch grössere Schwierigkeiten, da die gegenseitige Aufladung bzw. Umladung der 3 Komponenten keine reproduzierbaren Ergebnisse erwarten lässt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entwicklung latenter elektrostatischer Bilder mittels eines aus Träger und Toner bestehenden Entwicklers, dadurch gekennzeichnet, dass man magnetisch beeinflussbares Pulver als Träger mit einem Toner mischt, der aus mindestens einer sich positiv und mindestens einer sich negativ aufladenden Komponente etwa gleicher Korngrösse besteht, diesen Entwickler durch eine Magnetanordnung aufnimmt, wobei man diese gleichzeitig als Antrags-System für den Entwickler und als Entwicklungs-Elektrode verwendet.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Material zur Ausführung des genannten Verfahrens, bestehend aus Träger und Toner, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Träger aus einem magnetisch beeinflussbaren Pulver und der Toner aus mindestens einer sich positiv und mindestens einer sich negativ aufladenden Komponente etwa gleicher Korngrösse besteht.
In dem Fall wirkt erfindungsgemäss das Eisenpulver im Eisen-Toner-Gemisch nicht wie üblich als Partner der triboelektrischen Aufladung gegenüber den Tonern, sondern in Verbindung mit einer geeigneten magnetischen Anordnung als Antragsystem und gegebenenfalls als Entwicklungselektrode. Die durch die erfindungsgemässe Kombination erzielten Effekte machen es möglich, ein latentes, elektrostatisches Bild so zu entwickeln, dass gleichzeitig feine Striche und grosse Flächen einwandfrei sichtbar gemacht werden können. Gleichzeitig wird damit ein praktisch grundfreies Bild erreicht.
Die Korngrösse des anzuwendenden Eisenpulvers soll etwa zwischen 50 und 400 fi, vorzugsweise zwi-
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schen 100 und 300 u betragen, jedoch bringen auch Korngrössen, die ausserhalb dieser Grenzen liegen, noch befriedigende Ergebnisse.
Die im erfindungsgemässen Entwickler in Mischung mit dem Eisenpulver vorliegenden Toner besrehen aus mindestens einer sich positiv und mindestens einer sich negativ aufladenden Komponente etwa gleicher Korngrösse.
Vorteilhafterweise sind diese beiden Tonerkomponenten so geartet, dass mindestens der oder die Toner eines Ladungssinnes in Wasser, Alkalien oder Säuren löslich sind und bzw. oder sich beim Erhitzen zu flüchtigen oder in den angegebenen Medien leicht löslichen Substanzen zersetzen.
Als Toner-Komponente, die sich gegenüber der andern Toner-Komponente positiv auflädt, eignen sich natürliche und synthetische Harze, wie Kolophonium, Kopale, Dammarharz, Asphalte, kolophonium-modifizierte Phenolharze, Ketonharz, Maleinharz, Cumaronharz, Polyacrylsäureharz und Polystyrole. Man kann auch Gemische dieser Harze verwenden. Man setzt diesen Harzen anorganische und bzw. oder organische Pigmente und bzw. Farbstoffe zu, um ihnen einen ausgeprägten positiven Ladungssinn zu verleihen. Als solche kommen beispielsweise Russ, Zinkoxyd, Titandioxyd, Bariumsulfat, Mennige und Farbstoffe, etwa solche, wie sie in Schultz-Farbstoff-Tabellen, Band 1 [1931], 7. Auflage angegeben sind, in Frage. Auch Gemische von solchen Farbstoffen und bzw. oder Pigmenten sind. gut brauchbar.
Von diesen Substanzen genügen oftmals geringe Mengen, z. B. 0, 5% Russ, um den Harzen einen eindeutig positiven Charakter zu verleihen. Es ist ferner oft zweckmässig, den positiven Tonern geringe Mengen, beispielsweise 0, 1-10%, vorzugsweise 1 - 50/0, Wachse und bzw. oder niedrig schmel - zende organische Verbindungen und deren Substitutionsprodukte zuzusetzen, um den Schmelzpunkt und das Haftvermögen des Tonergemisches in gewünschter Weise zu beeinflussen.
Als Wachse für diesen Zweck kommen natürliche Wachse, wie Carnaubawachs, Bienenwachs, Japanwachs, Montanwachs, Ceresin und synthetische Wachse, wie die unter der Bezeichnung A-Wachs, OP- -Wachs,SPO-Wachs,V-Wachs, O-Wachs, E-Wachs, Hartwachs H, Hartwachs W, verschiedene sogenannte Rührwachse und besonders die unter dem Namen Gersthofener Wachse mit der Bezeichnung S, L, 0, OP im Handel befindlichen Produkte in Frage.
Als niedrig schmelzende organische Verbindungen kommen besonders substituierte und unsubstituierte aromatische Verbindungen mit Schmelzpunkten zwischen etwa 40 und 1500C in Frage.
Solche Verbindungen sind Naphthole, wie 1-Naphthol und 2-Naphthol, ferner aromatische Verbindungen, wie Acenaphthen, Acylaminoverbindungen, wie Acetanilid, halogenaromatische Verbindungen, wie p-Dibrombenzol, Aminoverbindungen, wie 2, 4-Diaminotoluol, o-Phenylendiamin, Phenole, wie Resorzin und Diphenylamin und seine Derivate.
Als negativ geladene Toner eignen sich insbesondere Metallresinate. Unter Metallresinaten, auch Harzseifen genannt, werden die Harzsäure-Salze der Metalle der 1.-8.Gruppe des Periodensystems verstanden.
Für den vorliegenden Fall kommen insbesondere Metallresinate und Gemische davon von solchen Metallen, wie Aluminium, Barium, Blei, Kalzium, Cer, Eisen, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan und Zink, in Frage.
Neben diesen Metallresinaten können den negativen Tonern auch noch bis zu 50% der Harze, wie sie zur Herstellung der psoitiven Toner benutzt werden können, zugesetzt werden. Ebenfalls können den Metallresinaten auch Anteile der oben genannten Wachse und niedrig schmelzende organische Verbindungen vom Schmelzpunkt zwischen etwa 40 und etwa 1500C zugesetzt werden.
Ausserdem können als Farbstoffe und Pigmente die bei den positiven Tonern beschriebenen benutzt werden. Jedoch soll im allgemeinen der Gehalt an Pigmenten und Farbstoffen 10% der Metallresinate nicht übersteigen, um den negativen Ladungscharakter in ausreichendem Masse zu wahren.
Verwendet man jedoch metallhaltige Farbstoffe, so kann man Mengen bis etwa 50%, vorzugsweise jedoch nicht mehr als 35% zusetzen.
Als metallhaltige Farbstoffe seien solche genannt, die im Molekül beispielsweise Metalle, wie Kupfer, Zink, Magnesium, Eisen, Natrium oder Kalium komplex gebunden, enthalten. Das sind Komplexe, wie Chlorophyll oder Kupfer- Zink- oder Magnesiumphthalocyanine oder Naphtholgrün B.
Ausserdem kommen Doppelsalze von Farbstoffmolekülen, z. B. Zinkchlorid-Doppelsalze in Frage.
Auch Komplexe von Heteropolysäure, wie Phosphor-Molybdän-Wolframsäure mit Farbstoffen, sind gut brauchbar.
Als alkalilösliche Toner kommen Sulfosäuren und insbesondere Carbonsäuren ir Frage, wie Oxalsäure, Adipinsäure, Weinsäure, Benzoesäure, Aminobenzoesäure, Chlorbenzoesäure, Naphthalsäure, 2-Oxy-l-naphthoesäure, Tetrachlorphthalsäure, Anthrachinoncarbonsäure, Benzolsulfosäure, Chlorben-
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Naphthylsäureanhydrid, Phthalsäüreanhydrid und Säureimide, wie Naphthalsäureimid, Oxynäphthalsäureimid, Sulfonamide, wie Toluolsulfonamid, Naphthalinsulfonamid, Naphthalinsulfonanilid, Phenylsulfanilid, Imidazole, wie Benzimidazol, 2-Mercapto-benzimidazol, 2- (4-Amino-phenyl)-4, 5-diphe- nyl-imidazol, Hydroxyverbindungen, wie Resorzin, 4-Oxy-diphenyl, 4-Oxy-benzophenon, Naphthole, wie 1-Naphthol, Purpurogallin, Pyrogallol, 2, 3-Dioxynaphthalin,
5-Oxy-acennaphthen, Triazolverbin-
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3, 5-Diphenylpyrazol,wendung.
Die alkalilöslichen organischen Verbindungen können ungefärbt oder auch mit organischen Farbstoffen oder organischen oder anorganischen Pigmenten gefärbt sein. Als Farbstoffe und Pigmente kommen dieselben in Frage, die auch zum Färben von positiv bzw. negativ aufgeladenen Tonern genommen werden. Auch die Darstellungsweise ist dieselbe.
Als alkalilösliche Toner sind auch Harze sehr gut geeignet, die durch Polymerisation von Vinylchlorid mit Estern von Fettsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, erhalten wurden, und die noch einen gewissen Anteil an ungesättigten Monocarbonsäuren, wie Crotonsäure, Zimtsäure oder ungesättigte Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure enthalten. Solche Produkte sind im Handel erhältlich. Auch Styrol und Maleinsäure-Mischpolymerisate und Harze, die eine hohe Säurezahl, beispielsweise über 150, besitzen, kommen in Frage. Solche Harze sind Harze mit massgeblichem Kolophoniumanteil.
Als säurelösliche Toner kommen feste basische organische Verbindungen, wie Phenylendiamin. Benzidin, Diphenylamin, Naphthylamin, Naphthylendiamin, 5,6-Benzochinolin, 5,6-Benzochinaldin, 4-Chloranilin, 4, 4-Diaminobenzophenon und diejenigen bereits unter alkalilöslichen Verbindungen genannten Triazol-, Imidazol- und Pyrazol-Verbindungen, die durch die Anwesenheit einer NH-Gruppe auch säurelöslich sind, in Frage.
Als wasserlösliche Toner kommen die Salze der alkalilöslichen Toner, insbesondere ihre Alkalimetallsalze, in Frage, ausserdem die Salze der säurelöslichen Toner, insbesondere mit starken organischen Säuren.
Solche sind beispielsweise Alkalisalze von organischen, aliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Carbonsäuren oder Sulfosäuren, wie Natriumacetat, Lithiumcitrat, Natrium-kalium-tartrat, Natriumbenzoat, das Natriumsalz der Naphthalin-1-carbonsäure, das Dinatriumsalz der Naphthalin-1, 5-di- sulfosäure, das Kaliumsalz der Anthracen-1-sulfosäure. das Kaliumsalz der Fluorendicarbonsäure, das Na-
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säure, Apfelsäure, Zitronensäure, Salicylsäure, Resorcylsäure, und wasserlösliche Harze, wie Polyvinylalkohole, Polyvinylpyrrolidone und niedrig kondensierte Melamin-Formaldehydharze in Frage.
Alshitzezersetzbare Toner können insbesondere leicht zersetzliche Carbonsäuren, wie Malonsäure, Aceton-dicarbonsäure, Citraconsäure und Furfuralmalonsäure verwendet werden.
Gute Ergebnisse werden auch erzielt, falls'man zur Herstellung des erfindungsgemässen Entwicklers einen Toner anwendet, der aus mindestens einer organischen, harzartigen, sich positiv aufladenden Tonerkomponente und mindestens einer sich negativ aufladenden, anorganischen Tonerkomponente, etwa gleicher Korngrösse, besteht.
Als positive Tonerkomponentekönnen die voranstehend genannten Substanzen zur Anwendung gelangen.
Als anorganische, sich negativ aufladende Tonerkomponenten kommen fein gepulverte, anorganische Substanzen, wie Salze, z. B. Kaliumsulfat, Kalziumsulfat, Ammoniumchlorid. Natriumchlorid, Kaliumbromid, Kupfersulfat, Aluminium/Kaliumsulfat, Natriumsulfat ; Oxyde, z. B. Eisenoxyd, Titandioxyd.. Zinkoxyd, Aluminiumoxyd, Kupferoxyd ; Silikate, z. B. Kieselgur, Silikagel, Talkum, Glaspulver ; Borate. z. B. Natriummetaborat, Kaliumborat ; Karbonate, wie Kalziumkarbonat, Magnesiumkarbonat, Kaliumkarbonat, in Frage.
Die organischen Tonerkomponenten werden zweckmässigerweise hergestellt, indem man die zerkleinerten Ausgangsstoffe gemeinsam sehr fein zermahlt, das Gemisch zum Schmelzen erwärmt. bis zur weitgehenden Homogenität umrührt und die Schmelze dann abkühlt. Man kann auch die schmelzbaren Ausgangsmaterialien durch Erwärmen verflüssigen und die restlichen Bestandteile unter Rühren eintragen und abkühlen. Die so erhaltene Tonermasse wird fein gemahlen und gesiebt. Für den Toner verwendet man
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Siebfraktionenmit einer durchschnittlichen Korngrösse von etwa 1 bis etwa 100 vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 30 u.
Die anorganischen Tonersubstanzen werden ebenfalls fein gemahlen und gesiebt. Man verwendet durchschnittliche Korngrössen von etwa 1 bis etwa 100 go, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 10 u und bzw. oder etwa 10 bis etwa 20 . Manmischt die sich negativ aufladende mit der sich positiv aufladenden Tonerkomponente im Verhältnis 1 : 1-20 : 1. Vorzuziehen sind etwa gleiche Mengenverhältnisse von beiden Tonersorten.
Um den Entwickler für das erfindungsgemässe Verfahren herzustellen, werden Toner und Eisenpulver in einem Verhältnis 1 Gew.-Teil Toner : 15-50 Gew.-Teile Eisenpulver gemischt. DiesesMischungs- verhältnis lässt sich relativ weitgehend über die angegebenen Grenzen hinaus variieren. Besonders gute Ergebnisse werden erzielt bei einem Mischungsverhältnis 1 - 15 : 25 = Toner : Eisenpulver. Als allgemeine Richtlinie soll gelten, dass man bei Verwendung von relativ feinkörnigem Eisenpulver (etwa 50 bis 100 p) eine grössere Menge Toner zusetzt, als bei einer Mischung mit ziemlich groben Eisenspänen, z. B.
300 - 400/l.
Zur Entwicklung latenter elektrophotographischer Bilder mit dem Entwickler geht man in bekannter Weise vor :
Man gibt den Entwickler in eine Mulde und entnimmt beispielsweise mit einer drehbaren Magnetwal- ze den Entwickler und führt diesen damit über die Oberfläche der bildmässig differenzierten photoelektrisch leitenden Isolierschicht. Das Eisenpulver gibt den Toner ab, und es entsteht ein sichtbares Bild, das fixiert werden kann.
Neben dem Mischungsverhältnis und der Grösse des zugesetzten Eisenpulvers hat natürlich die Art des magnetischen Antragsystems einen Einfluss auf die Qualität des Bildes. Man verwendet zweckmässig mög- lichst"weiche"Magnetbürsten, wie sie beispielsweise permanente oder elektrisch erregte Stabmagnete darstellen. Diese kann man in einer Ebene oder auch strahlenförmig auf einer rotierenden Walze anbringen. Aber auch Magnetwalzen, die Wicklungen in Längsnuten parallel zur Achse besitzen und damit elektrisch erregt werden, sind zur Entwicklung gut geeignet. Man erhält grundfreie Bilder, bei denen auch sehr grosse Bildflächen homogen und farbdeckend entwickelt sind. Ebenso werden feinste Striche scharf wiedergegeben.
Bei Verwendung geeigneter Photohalbleiter, besonders von organischen Photohalbleitern, die sich sowohl negativ als auch positiv aufladen lassen, kann man darüber hinaus positive Bilder von Positiv- wie von Negativ-Vorlagen mit demselben Toner erhalten.
Wählt man beispielsweise einen Toner der oben beschriebenen Art, bei dem die gefärbte Tonerkomponente sich positiv auflädt, so erhält man bei negativer Aufladung der Schicht und Belichtung über eine Positiv-Vorlage eine Betonerung an den Bildstellen.
Um dagegen ein positives Bild von einer negativen Vorlage zu erhalten, lädt man dieselbe Photohalbleiterschicht positiv auf, belichtet durch eine Negativ-Vorlage und erhält zunächst ein latentes Bild, bei dem die Bildstellen keine Ladung mehr tragen, während an den übrigen Teilen die positive Aufladung mehr oder weniger erhalten geblieben ist. Bei der Entwicklung eines solchen latentes Bildes muss man erreichen, dass sich die gefärbte, positiv aufgeladene Komponente des Toners an den ladungsfreien Stellen absetzt. Zu diesem Zweck wird an die Magnetbürste eine positive Vorspannung gegenüber der leitfähigen Unterlage der Photohalbleiterschicht gelegt.
In dem zwischenMagnetbürste und Schicht bestehenden elektrischen Feld werden die positiven Tonerteilchen bevorzugt an den ladungsfreien Stellen niedergeschlagen, während die andere Tonerkomponente des Entwicklers sich an den positiv geladenen Stellen des latenten Bildes anlagert. Die Höhe der angelegten Vorspannung richtet sich nach den nach der Belichtung an den Bild- und den bildfreien Stellen verbliebenen Potentialen. Wählt man die Vorspannung zu niedrig, so ist die Tonerablagerung auf den Bildstellen zu gering.
Bei der eben beschriebenen Entwicklung, wo die gefärbte Komponente des Toners an den nach der Belichtung noch aufgeladenen Bildteilen haftet, erhält man völlig grundfreie Bilder ; die Belichtung muss
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Andernfalls- besondersdelt-verbleiben auch auf den bildfreien Stellen noch Restladungen, die bei der nachträglichen Ablagerung des Toners einen störenden Untergrund zur Folge haben können. Auch dann kann man jedoch völlig grundfreie Kopien mit dem erfindungsgemässen Verfahren und Entwickler herstellen, wenn man an die Magnetbprste eine Vorspannung anlegt, die das gleiche Vorzeichen hat wie die Aufladung der Schicht.
Die oben angeführten Verfahren zur Aufbringung des Toners lassen sich natürlich auch auf einen Entwickler anwenden, bei dem sich die gefärbte Komponente gegen die andere negativ auflädt, falls die Aufladungs-und Belichtungsbedingungen umgekehrt werden.
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Die oben genannten vorteilhaften Ergebnisse bei der Entwicklung mit dem erfindungsgemässen Ver- fahren und Entwickler gewinnen dann besonders an Bedeutung, wenn eine Kopie zu einer Druckplatte wei- terverarbeitet werden soll. Dazu tiberwischt man die fixierte Kopie mit Säuren oder alkalischen Mitteln, um an den Stellen, die wasserführend gemacht werden sollen, die Photoleiterschicht zu entfernen und den
Schichtträger freizulegen. Demgemäss wird man als Photoleiterschichten solche verwenden, die in Säuren oder Alkalien löslich sind.
Hat man beispielsweise ein elektrophotographisches Material vorliegen, dessen Photoleiterschicht in
Alkalien löslich ist, und einen Entwickler, dessen sich positiv aufladender Toner ebenfalls in Alkalien löslich ist, und lädt man die Photoleiterschicht dabei negativ auf, so erhält man nach dem Entwickeln und Fixieren und der alkalischen Behandlung eine Druckform, die ein umgekehrtes Bild der Vorlage dar- stellt. Will man direkte Bilder herstellen, lädt man die Schicht positiv auf und verfährt sonst in gleicher
Weise. Wenn man bei demselben Entwickler als einen sich negativ aufladenden Toner einen säurelösli- chen verwendet, so kann man diesen auch für elektrophotographisches Material verwenden, dessen Photo- leiterschicht in Säuren löslich ist.
Bei negativer Aufladung der Schicht erhält man so direkte Bilder, während man bei positiver Aufladung umgekehrte Bilder erhält.
Nach dem Entwickeln und Fixieren des elektrophotographischen Bildes erfolgt die Überführung in die Druckform, indem man mit einer alkalischen oder einer sauren Flüssigkeit, je nach den Löslichkeitseigen- schaften der Photoleiterschicht, behandelt. Dabei werden an den Stellen, die wasserführend gemacht wer- den sollen, je nach der Art der Entwicklung, die Bildstellen oder die bildfreien Stellen der Photoleiterschicht einschliesslich etwa darauf vorhandenem Toner oder gegebenenfalls seiner Zersetzungsprodukte weggelöst und das Trägermaterial freigelegt, das bei der Behandlung oder durch eine gesonderte Nachbehandlung hydrophil gemacht wird.
Die Behandlung erfolgt durch einfaches Überwischen, beispielsweise mit einem getränkten Wattebausch oder auch durch Eintauchen in das Entwicklungsbad, oder durch entsprechende maschinelle Vorrichtungen, durch die die Behandlungsflüssigkeit angetragen wird, beispielsweise durch Walzen.
Nach der Behandlung mit Alkalien bzw. sauren Flüssigkeiten wird die Druckform mit Wasser abgespült und mit fetter Farbe eingefärbt. Nach dem Einspannen in eine Maschine können von diesen Formen Abdrucke in hoher Auflage hergestellt werden. Bei den erfindungsgemässen Entwicklern werden bei dem Entwicklungsvorgang sowohl die geladenen als auch die nicht geladenen Stellen mit je einem der Toner bedeckt ; hiedurch werden ganz besonders feine und scharfe Konturen erhalten, so dass es möglich ist, auch feine Strichraster herzustellen.
Bei Verwendung eines Tonergemisches, von dem mindestens ein Toner nach oder bei dem Fixieren auf einfache Weise entfernt werden kann, ist es möglich, diesen Effekt insbesondere bei Druckformen auszuwerten. Es ist ferner möglich, zwei Toner mit ziemlich verschiedenem Erweichungspunkt bzw. Schmelzpunkt anzuwenden, beispielsweise mit Schmelzpunktdifferenzen von 20 bis 200oC, vorzugsweise von 50 bis 1500C. Benutzt man als Toner, der wieder entfernt wird, den höher schmelzenden, so verhindert dieser ein Breitwerden der Konturen des niedriger schmelzenden Toners, so dass eine weitere Steigerung der Schärfe der Druckformen erhalten werden kann.
Die vorstehend beschriebenen Entwickler werden vorteilhaft bei der Entwicklung von Druckplatten verwendet, bei denen ein Toner mit einem Teil der Schicht wieder entfernt wird. Es ist aber auch möglich. besonders wenn ein'Toner farblos ist, jedes sonstige elektrostatische Bild zu entwickeln. Dabeiist es unerheblich, auf welchem Wege das elektrostatische Bild entstanden ist, z. B. durch Einwirkung von sichtbarem Licht, Röntgenstrahlen, UV-oder UR-Licht auf entsprechend empfindliche Schichten oder durch direkte elektronische Erzeugung des Bildes auf einer Isolierschicht oder Übertragung eines elektrostatischen Bildes auf eine Isolierschicht.
Beispiel l : 20 Gew.-Teile Eisenpulver der Krongrösse 100-150 p werden mit 1 Gew.-Teil Toner mit einer durchschnittlichen Korngrösse von 10 bis 15 Jl gemischt. Der dafür verwendete Toner besteht aus zwei Komponenten : a) aus 10 Gew.-Teilen eines pulverförmigen, farblosen Mischpolymerisates aus 85% Vinylchlorid, 140/0 Vinylacetat und l% Maleinsäure und b) aus 3 Gew.-Teilen eines Toners, der durch Schmelzen, Mahlen und Sieben von 3 Gew.-Teilen eines niedrig schmelzenden Polystyrols, 3 Gew.-Teilen eines Maleinatharzes, 0, 3 Gew.-Teilen Nigrosin spritlöslich und 0, 1 Gew.-Teil Pigmenttiefschwarz erhalten wurde.
Der so hergestellte Entwickler, bei dem die Tonerkomponente a) sich negativ und die Tonerkomponente b) sich positiv auflädt, wird durch eine elektrisch erregte Magnetwalze aus einer Vorratsmulde aufgenommen. Die dadurch gebildete Magnetbürste, die aus dem Eisenpulver, das an seiner Oberfläche
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und 20 j. t wird mit 25 Gew.-Teilen Eisenspänen mit einer Korngrösse zwischen 100 und 200 gemischt. Mit diesem Entwickler kann mit Hilfe eines magnetischen Antragsystems ein latentes, elektrostatisches Bild, das auf einer Zinkoxyd-Photohalbleiterschicht, die sich auf einer Papierfolie befindet und das im Reflexverfahren hergestellt wurde, entwickelt werden. Das sichtbar gemachte Tonerbild kann man in bekannter Weise übertragen.
Es entsteht eine Kopie, die die Vorlage scharf und grund- frei wiedergibt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Entwicklung latenter elektrostatischer Bilder mittels eines aus Träger und Toner bestehenden Entwicklers, dadurch gekennzeichnet, dass man magnetisch beeinflussbares Pulver als Träger mit einem Toner mischt, der aus mindestens einer sich positiv und mindestens einer sich negativ aufladenden Komponente etwa gleicher Korngrösse besteht, diesen Entwickler durch eine Magnetanordnung aufnimmt" wobei man diese gleichzeitig als Antrags-System für den Entwickler und als Entwicklungs-Elektrode verwendet.