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Einrichtung zur Betätigung des Stoffschiebers und des Ahlenträgers an Maschinen zur Befestigung der Sohlen an das Oberleder von Schuhwerk.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Einrichtung zur Betätigung des Stoffschiebers und dos Ah) enträgors für diejenige Art von Maschinen zur Befestigung von Schuhsohlen am Oberleder, bei welchen der als Nähfaden dienende Draht durch eine im Schuhhorn angeordnete, aufrecht stehenden Nadel in Form einer U-förmigen Schliefe in die aufeinander liegenden Teile der Sohle und des Oberleders gestossen und das Herausziehen der so gebildeten Schleifen durch seitlich in die Sohle eingetriebene Stifte verhindert wird. Derartige Maschinen sind u. a. durch die deutschen Patentschriften Nr. 52772, 60985 und das österreichische Privilegium, Reg. Bd. 47, Seite 1718, bekanntgeworden.
Bei diesen Maschinen hat sich aber gezeigt, dass die Vorschubvorrichtung für das Arbeitsstück nicht in geeigneter Weise wirkt, indem beim jedesmaligen Vorschube des letzteren um eine Stichlänge immer nur ein der Stichlänge entsprechende Stück des zur Nahtbildung benutzten Drahtes von der Drahtspule abgezogen wird, wodurch der Draht bei seiner infolge der Schleifenbildung stattfindenden Spannung in das Leder einschneidet, auch leicht den Bruch der ihn in das Leder drückenden Nadel herbeiführt.
Um diesen Übelstand zu beseitigen, ist die Vorschuhvorrichtnng gemäss \orliegendor Erfindung derart eingerichtet, dass das Arbeitsstück vor Bildung eines neuen Stiches um ein grösseres Stück als die Länge des Stiches vorgerückt wird, so dass auch ein grösseres Stück Draht, als der Stichhinge entsprechen würde, von der Spule abgezogen wird, worauf
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geringeres Stück zurückbewegt und der abgezogene Draht etwas gelockert wird, so dass bei seinem Einstossen in Ösenform keine grossen Spannungen des Drahtes entstehen können.
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und zwar ist der Stoffschieber in einem Schlitze des Hebels g verschiebbar und mittels
Stellschraube j feststellbar befestigt.
Der Stoffschieberhebel g ist mit einem seitlichen
Ansatz k ausgestattet, der einen Längsschlitz In hat, in welchem ein Stift o gleiten kann (Fig. 2). Durch den Kurvenschieber p, welcher gegen den Ansatz k wirkt, wird der
Hebel g nnd mit ihm der Stoffschieber h nach aussen bewegt, und zwar gegen die Wirkung
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dargestellten Stellung befindet, in welcher die Vorschubnase h nach beendetem Vorschub nach aussen gerichtet ist, so bleiben die Teile in dieser Stellung, bis die Schubkurvo p sich genügend weit nach links bewegt und der Hebel g und der Stoffschieber h wieder zurückgezogen werden ; hiebei tritt die Nase vollständig in die Öffnung, welche am vorderen
Ende des Ahlenträgers f vorgesehen ist, zurück.
Da ausserdem die Ahlenträgerplatte f eine ebonsolche Längsbewegung wie der Stoffsebieberhobel y erhält, so behält letzterer seine Lage gegen die Schubkurve p bei, unabhängig von der Längsbewegung der Platte f,
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Das vordere Ende des Hebels a ist mit einem Schlitz 11 vorsehen, in weichen ein an dem
Stotschieberhebcl g befestigter Zapfen z greift.
In den Fig, 2 und 3 ist der Stoffschieber in derjenigen Stellung dargestellt, welche die Teile einnehmen, wenn ; der Vorschub eben beendet ist. Bei weiterer Bewegung der
Betriebsmittel tritt die Rückgangsbewegung des Stoffschieborhobels ein. Um die Wirkung der bezüglichen Kurvenschoibon besser zu erklären, sei in Fig. 3 ein geeigneter Punkt auf der Kurvenscheibe w angenommen, der als Punkt 1 bezeichnet wird.
Sobald die Kurven- scheibe p so weit gedreht ist (in der Richtung des Pfeiles (in Fig. 3), dass der Stoffschieberhebel g freigegeben wird, hat der Punkt 1 sich bis zu den punktierten
Linien 2 und 3 bewegt ; die Entfernung zwischen diesen beiden Linien entspricht dabei der in der Zeit, während welcher die Kurvenscheibe p von einer unwirksamen Lage in die andere tritt, durchlaufenen Strecke. Es geht hieraus hervor, dass der Stoffschieber- hebel, unmittelbar bevor die Fläche v des Gabelhebels s mit dem mit 1 bezeichneten
Punkt der Kurvenscheibe iv zusammentrifft, zurückgezogen worden ist.
Wenn die Bewegung der Kurvenscheibe w fortdauert, so gestattet ihre Umfläclie, dass sich die Fläche v gegen die Mitte der Welle k'zu bewegt ; diese Bewegung wird durch die Feder x. veranlasst, welche sich mit der Umfläche der Kurvenscheibe in steter Berührung befindet. Infolge der
Einwärtsbewegung der Fläche v wird der Hebel s um eine Stichlänge in der Richtung
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und alsdann werden beide Kurvenscheiben w und p unwirksam.
Diese Unwirksamkeit dauert so lange, bis der mit 1 bezeichnete Punkt nach der Linie 4 kommt ; nun beginnt die Kurvonscheibe p den Stoffschieberhebel g mit dem Stoffschieber h nach aussen zu
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nachdem diese Lage erreicht worden ist, veranlasst die I {urvenscheibe ft1, dass die Flanche r eine Auswartsbeweguug beginnt ; diese Bewegung bewirkt, dass sich das vordere Ende dos Hebels s zusammen mit dem Stoffschieberhebel g und dem Stoffschieber < in der Richtung des Pfeiles in Fig. 3 nach seitwärts bewegt, um das Arbeitsstück vorzuschieben, und dauert so lange, bis die Fläche v den Punkt 6 auf der Kurvenscheibe tf) trifft ;
die Umssäche der Scheibe
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spricht, verschoben ist, d. h. über die in Fig. 2 und 3 gezeichnete Stellung hinaus bewegt worden ist. Diese Bewegung war Veranlassung, dass der Schuh von dem Horn der Maschine mehr Draht abgezogen hat, so dass eine geringe Schlaffheit in dem Draht entstand. Sobald indessen derjenige Teil der Kurvenscheibe, welcher mit 6 bezeichnet ist, die Fläche v passiert hat, veranlasst die Feder x sofort, dass die Teile die Stellung wieder einnehmen, welche in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, wobei der Schuh bei Ausführung dieser kleinen
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nadel (Ahle) und für die Befestigungsstifte enthält, nur bis zu einem gewissen kleinen Winkol um ihren Drehpunkt nach oben geschwungen, dann aber senkrecht in die Höhe gehoben werden kann.
Die Zweckmässigkeit dieser Einrichtung ist aus folgendem zu ersehen : Bei den bisher bekannten Sohlennähmaschinen der eingangs erwähnten Art vollführt die Ahlenträgerplatte je nach der Verschiedenheit in der Dicke einer Sohle eine solche auf-und abwärts gerichtete Schwingbewegung, dass die durch sie zum Festhalten der Drahtschleifen seitiich in die Sohle getriebenen Drahtstifte sich gegen den konkaven Teil der Drahtschleifen legen und dadurch ein Lösen derselben verhindern. Es können daher nur bei einer gewissen, einer bestimmten Sohlendicko entsprechenden mittleren Stellung der Ahlenträgerplatte die Drahtstifte (Befestigungsstifte) horizontal in den Sohlenrand getrieben werden.
Bei jeder anderen, einer grösseren oder kleineren Sohlendicke entsprechenden Stellung der Ahlenträgerplatto wird die Richtung der eingetriebenen Stifte
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die infolge eines besonderen Antriebes auf die ungleich starken Teile der anzunähenden Sonie einen gleichmässigen Druck ausübt. Unterhalb der sich gegen die Sohlenaussenkantc legenden Fübrungsn88e der Ahlenträgerpaltte f dringt die Nadel bezw. das Drabtstück zur Befestigung seitlich in die Sohle ein und legt sich gegen die innere Fläche einer soeben gebildeten Schleife des vom Innern des Schuhes eingetriebenen, fortlaufenden Drahtes.
Diese Schleifen dringen sämtlich bis zu einem bestimmten Abstande von der Aussenkante der Sohle ein. Damit die Ahle oder die Stifte ebenfalls in einer bestimmten, und zwar etwas grösseren Entfernung von der Aussenkante der Sohle in diese eintreten, darf die Ahlentrligerplatte nicht über einen gewissen Punkt schwingen oder sich vertikal bewegen ; diese Regulierung der Höhenlage geschieht durch eine an der Druckstange c angebrachte, als Anschlag dienende Stellschraube n', gegen welche die Kappe v' der Platte f stösst.
In der oberen Fläche der Deckplatte a ist eine Aussparung d für den Schieber e vorgesehen (Fig. 5). Diesem Schieber wird durch eine Schubkorve eine Längsbewegung mitgeteilt, die dazu dient, auf die Ah ! enträgorptatte y gleichfalls eine Längsbewegung zu übertragen, um diese mit der Sohle des Schuhes zu bestimmter Zeit in Berührung zu
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verbunden, der auf dem Schieber e durch eine Schraube (Fig. 5) befestigt ist und sich mit dem Schieber gegen die Wirkung eines federnden Stiftes i'in dem Kopf b nach oben verschieben kann (Fig. !).
Auf der senkrechten Antriebswelle k' der Maxhine, welche durch das Gestell a', die Deckplatte a und den Kopf b hindurchführt, ist eine Schubkurvenplatte l ' befestigt, welche an ihrer unteren Fläche mit einer Anlaufkurve m' versehen ist. Oberhalb und unterhalt dieser Platte I'befindet sich je eine Platte o'bezw. o", die durch Verbindungs- stücke'zu einem in der Längsrichtung verschiebbaren Stossrahmen verbunden sind (Fig. 5 und 7). Die obere Platte o'des Rahmens ist mit zwei Gruppen von nach oben gerichteten Stiften 1 ausgestattet, von denen die eine Gruppe hinten, die andere vorn an der Platte angeordnet ist ; die Stifte der letzteren Gruppe sind länger als die der ersteren.
Die untere Platte o"trägt eine Rolle s', welche je nach der Stellung der Platte I'entweder mit deren unterer Fläche oder mit ihrer Anlaufkurve m'in Berührung ist. Damit diese Berührung eine konstante ist und auch dann stattfindet, wenn die Platte l' so gedreht ist, dass die Rolle s'nicht der Kurve m'gegenüberliegt, liegt die untere Platte roll au unter Federwirkung stehenden Stiften t' (Fig. 7) auf, die in inneren Ansätzen ut des Gestelles a'angeordnet sind und die Platte o'nach oben zu drücken suchen.
In Fig. 5 ist die Stellung der Teile diejenige, bei welcher die RoUe s'mit der Anlaufkurve m' in Berührung ist und die Ahlenträgerplatte f' sich in ihrer unwirksamen horizontalen Stellung befindet ; die vorderen Stifte r'sind bei dieser Stellung in unmittelbarer Berührung mit der unteren Seite des vorderen Teiles der Platte j, während die hinteren Stifte r'bis zu einer kurzen Entfernung von der unteren Fläche des Schiebers e i-eielien. Dreht sich nun die Welle k' und damit die Platte l', so dass die Rolle s'von der Anlaufkurvo m'abläuft, so ist, da die federnden Stifte t'die Rolle s'in ständiger Berührung mit der unteren Platte o" halten, diese Drehung Veranlassung, dass der Stossrahmen o',
o"eine Bewegung nach oben erfährt Diese Bewegung wird der Ahlenträger-
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nicht mehr so arbeiten würde, dass der Befestigungsstift in zweckmässiger Lage in die Schleife eingeführt wird. Kommt nun die hintere Gruppe von Stiften r' mit der unteren Fläche des Schiebers e in Berührung, so veranlasst jede weitere Aufwärtsbewegung des
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Sohle on besonderer Stärke ist, tritt eine vertikale Bewegung der Ahlentragerplatte ein.
Da indessen die Maschine so eingerichtet sein muss, dass sie das Nahen von Sohlen verschiedener Stärke gestattet, ist es unbedingt notwendig, dass die Schwingbewegung der Ahlunträgerplatte auf einen bestimmten Winkel beschränkt wird, ohne dass das Nähen von Sohlen grösserer Dicke ausgeschlossen bleibt ; dies ist der wesentliche Zweck der vorbeschriebenen und dargestellten Einrichtung.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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Sohlen an das Oberleder von Schuhwerk, dadurch gekennzeichnet, dass der in horizontaler Richtung schwingende Stoffschieber zunächst das Werkstück um mehr als die Stichtänge vorschiebt, wobei auch ein grösseres Stück des als Nähfaden dienenden Drahtes von den Spulen abgezogen wird, dann aber das Werkstück um ein kleines Stück zurückbewegt, so dass der infolge dieser Rückbewegung sich stauchende Nähfaden bei Bildung des neuen Stiches keine gefährliche Spannung erleidet und ein Zerreissen des Nähfadens oder Einschneiden desselben in das Leder dadurch vermieden wird.