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Anlage zur Geschwindigkeitsregelung bewegter
Schienenfahrzeuge in Ablaufanlagen
EMI1.1
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läufer in der Bremse eingeholt und unzulässig gestossen wird.
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Geschwindigkeitsregelung bewegter Schienenfahrzeuge in Ab- laufanlagen, in denen am Anfang jedes Richtungsgleises je eine ortsfeste Bremseinrichtung und eine Bewe- gungseinrichtung angeordnet sind. In diesen Ablaufanlagen werden auch bei gesteigerter Leistung die ge- nannten Nachteile erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass die Bremseinrichtung und die Bewegungsein- richtung jedes Richtgleises in mehrere abwechselnd aufeinanderfolgende Abschnitte unterteilt sind, wobei die Länge der einzelnen Abschnitte der Bremseinrichtung kleiner als der oder höchstens gleich dem Aus- laufweg ist, den ein schlecht laufendes Fahrzeug, das mit der erfahrungsgemäss niedrigsten Geschwindig- keit in den betreffenden Abschnitt einläuft,
bei unwirksamer Bremseinrichtung bis zum Stillstand noch zurücklegen kann und die Länge der zwischen den Abschnitten der Bremseinrichtung liegenden Abschnit- te der Bewegungseinrichtung etwa gleich ist dem Achsabstand der am meisten die Anlage benutzenden
Fahrzeuge. Mit einer solchen Anlage wird die Steuerung zur rechtzeitigen Ausschaltung der Bremse sehr einfach, da sie auf der Kontrolle der Fahrgeschwindigkeit basieren kann.
In den Zeichnungen ist ein Beispiel einer erfindungsgemässen Anlage dargestellt. Die Fig. l zeigt den schematischen Grundrissplan einer Ablaufanlage, wobei jedes Gleis durch einen Strich symbolisiert ist. Die Fig. 2 zeigt den Grundrissplan einer Anlage zur Geschwindigkeitsregelung, wie sie im Anschluss an die Verteilzone in jedem Richtungsgleis vorgesehen ist. Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die
Bremseinrichtung und die Fig. 4 die Darstellung des Geschwindigkeitsverlaufes verschiedener Wagen in einer solchen Anlage.
Die in Fig. 1 dargestellte Ablaufanlage ist eine solche für hohe Leistung. Der Ablaufberg 1 ist zwei- gleisig ausgerüstet. Die Hauptfahrstrassen der Verteilzone 2 enthalten keine Bremsen. Als Besonderheit enthält diese Anlage ein Reparaturgleis 3, das über eine Bremse 4 an die Spitze der Verteilzone angeschlossen ist. In dieses Gleis sollen extreme Schlechtläufer und schadhafte Wagen ausgeschieden werden, um die übrigen Teile der Ablaufanlage von diesen zu entlasten und sie möglichst direkt der Reparatur zuzuführen.
Die Anlage zur Geschwindigkeitsregelung der Wagen ist unmittelbar hinter der Verteilzone 2 in der
Zone 5 der Richtungsgleise eingebaut. Sie besteht im vorliegenden Beispiel pro Gleis aus einem Bremsabschnitt 6, einem Abschnitt 7 der Bewegungseinrichtung, einem Bremsabschnitt 8, einem Abschnitt 9 der Bewegungseinrichtung, einem Bremsabschnitt 10 und einem Abschnitt 11 der Bewegungseinrichtung.
Letzterer kann sich über eine mehr oder weniger grosse Teillänge des betreffenden Richtungsgleises ausdehnen.
Selbstverständlich lässt sich diese Anlage zur Geschwindigkeitsverminderung der Wagen, welche in Fig. 2 noch besonders dargestellt ist, mit Vorteil auch in jeder üblichen Ablaufanlage mit Vorbremsung anwenden. Die Gesamtlänge der Bremsabschnitte 6,8 und 10 ist so bemessen, dass der schwere Gutläu- fer noch sicher auf Schrittgeschwindigkeit abgebremst werden kann. Die Bremsabschnitte 8 und 10 sine so bemessen, dass jederzeit möglichst mindestens ein Radsatz eines in der Anlage laufenden Fahrzeuges durch die Bremseinrichtung beeinflussbar ist.
Für die meisten der Güterwagen mit einer Achsdistanz von 5 bis 6 m und einer Länge über Puffer von 8 bis 10 m ist diese Forderung mit einer Länge der Bremsabschnitte 8 und 10 von zirka 6 m zu erfüllen. Die Längen der Abschnitte 7 und 9 der Bewegungseinrichtung (Beidrückabschnitte) sind erfindunggemäss so zu bemessen, dass wenigstens ein Radsatz eines in der Anlage laufenden Wagens nie mehr als den Auslaufweg, welcher der kleinsten vorkommenden Fahrgeschwindigkeit bei ausgeschalteter Bremseinrichtung entspricht, vom folgenden Abschnitt der Bewegungseinrichtung entfernt ist.
Unter Auslaufweg ist dabei die Distanz zu verstehen, welche ein mit einer bestimmten Geschwindigkeit ablaufender Wagen zurücklegt, bis er zum Stillstand kommt. Mindestens ein Radsatz eines Wagens soll beim Ausschalten der Bremseinrichtung vor Stillstand in einen Abschnitt der Bewegungseinrichtung zu liegen kommen, so dass er durch letztere weiterbefördert werden kann. Bei einer Länge der Bremsabschnitte 8 und 10 von zirka 6 m und mindestens Schrittgeschwindigkeit dürfte diese Bedingung mit einer Länge der Abschnitte 7 und 9 der Bewegungseinrichtung von 6 bis 8 m zu erfüllen sein. Mit einer solchen Anlage besteht Gewähr, dass unabhängig vom Ort in der Bremseinrichtung, wo die verlangte Austrittsgeschwindigkeit erreicht wird, die Weiterbeförderung bis zum. Lautziel erfolgt. Dabei soll möglichst jederzeit, bis der Wagen die Anlage verlässt, eine Bremsmöglichkeit bestehen.
Analoges gilt auch für mehrere gekuppelte Wagen.
Praktisch wird man nun mit Vorteil die in der Zone 5 vorgesehene Anlage in beispielsweise zwei Teilzonen einteilen. Die erste Teilzone besteht aus dem Bremsabschnitt 6. Die Bremseinrichtung dieses Abschnitts soll eingeschaltet werden, wenn ein Wagen mit einer Geschwindigkeit einläutt, welche grö-
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sser ist als ein festgelegter Wert von beispielsweise 3 m/s und soll wieder ausgeschaltet werden, wenn die- se Fahrgeschwindigkeit erreicht ist und der vorderste Radsatz den Kontakt 70 noch nicht betätigt hat. Die
Einlaufgeschwindigkeit kann dabei durch Messen der Schliesszeit des Kontaktes 60 beim Befahren durch das Rad genügend genau gemessen werden.
Die Fahrgeschwindigkeit im Bremsabschnitt wird durch eine über diesen sich erstreckende Geschwindigkeitsmesseinrichtung überwacht, welche bei Unterschreitung des dem Kontakt 60 zugeordneten Geschwindigkeitswertes die Bremseinrichtung des Abschnittes 6 aus- schaltet. Die Geschwindigkeitsmesseinrichtung kann die Geschwindigkeit dabei mit Vorteil aus der zeit- lichen Folge und/oder Dauer der Impulsgabe einer Anzahl in regelmässigen Abständen längs einer'der Fahr- schienen angeordneten und vom Rad zu betätigender Kontakte 61,62, 63.... 6 m ableiten.
Die zweite Teilzone umfasst die Abschnitte 7 und 9 der Bewegungseinrichtung sowie die Bremsab- schnitte 8 und 10. Befahren die Radsätze eines Wagens den Kontakt 70, so erfolgen Einschaltimpulse auf die Bremseinrichtung der Abschnitte 6,8 und 10, sofern die Fahrgeschwindigkeit den diesem Kontakt zu- geordneten Wert von beispielsweise 1 m/s überschreitet, oder Einschaltimpulse auf die Bewegungseinrich- tung der Abschnitte 7,9 und 11, sofern die Fahrgeschwindigkeit diesen Wert unterschreitet. Die Eintritts- igeschwindigkeit in diese Teilzone wird mit genügender Genauigkeit aus der Schliesszeit des Kontaktes 70 beim Befahren durch das Rad ermittelt. Ist die Bremseinrichtung eingeschaltet worden, so wird die Fahr- geschwindigkeit durch über die Bremsabschnitte 8 und 10 sich erstreckende Einrichtungen überwacht.
Die GeschwindigkeitkannähnlichwieinAbschnitt6ausderImpulsgabederKontakte81, 82,... 8nbzw. 101,
102,... 10p ermittelt werden. Unterschreitet beim Befahren der Abschnitte 7-10 die Fahrgeschwindig- keit den dem Kontakt 70 zugeordneten Geschwindigkeitswert, so erhalten die Bremseinrichtungen der Ab- schnitte 6,8 und 10 einen Ausschaltimpuls und die Bewegungseinrichtungen der Abschnitte 7,9 und 11 einen Einschaltimpuls.
Die Fig. 4 zeigt den Geschwindigkeitsverlauf zweiachsiger Wagen verschiedenen Gewichtes und Fahr- widerstandes in der Anlage bei konstanter Erregung der Bremsabschnitte 6,8 und 10. S bezeichnet den
Verlauf eines leichten Schlechtläufers. Er tritt mit mässiger Geschwindigkeit VI in den Abschnitt 6 ein und wird wegen seiner kleinen Masse im Abschnitt 6 relativ rasch (Fahrort W1 des vorderen Radsatzes) auf den dem Kontakt 60 zugeordneten Geschwindigkeitswert V60 abgebremst. Er läuft nach Abschaltung der
Bremse ungebremst weiter, bis der vordere Radsatz den Kontakt 70 (Fahrort W2) betätigt und wird noch vor
Austritt des hinteren Radsatzes aus dem Abschnitt 6 (Fahren W3) auf den dem Kontakt 70 zugeordneten
Geschwindigkeitswert V70 abgebremst, worauf er durch die Bewegungseinrichtung aus der Anlage be- fördert wird.
Ein schwerer Gutläufer tritt mit grosser Geschwindigkeit V2 ein und wird gemäss der Kurve G abge- bremst. Da bis zur Betätigung des Kontaktes 70 durch den vorderen Radsatz (Fahrort W2) der dem Kontakt
60 zugeordnete Geschwindigkeitswert V60 noch nicht erreicht ist, wird die Bremsung nicht unterbrochen, sondern in den Bremsabschnitten 6,8 und 10 weitergeführt, bis der dem Kontakt 70 zugeordnete Ge- schwindigkeitswert V70 beim Fahrort W4 des vorderen Radsatzes erreicht ist. Die Kurve M zeigt den Ge- schwindigkeitsverlauf eines Mittelläufers mit der Eintrittsgeschwindigkeit V3. Bei Ablaufanlagen mit ge- nügender Vorbremsung in der Verteilzone kann der Bremsabschnitt 6 weggelassen werden, so dass in die- sem Fall die Anlage zur Geschwindigkeitsregelung direkt mit dem Bewegungsabschnitt 7 beginnt.
Die Bremseinrichtung besteht mit Vorteil aus einer an sich bekannten Anordnung gemäss Fig. 3 mit nach oben offenen Fahrschienen 20 von U-förmigem Querschnitt, in deren Längsrille die Radkränze der
Radsätze 21 eintauchen. Beim Speisen der Leiter 22 mit einem Strom von einigen 1000 A werden die Rad- kränze von einem magnetischen Fluss durchflutet. Die Bremsung erfolgt durch eine Wirbelstrom-Kraft- komponente sowie durch eine von den beweglichen Bremsschienen 23 herrührende mechanische Kraft- komponente.
Als Impulsgeber können in diesem Fall mit Vorteil Schutzrohrkontakte 24 angewendet werden. Diese bestehen aus zwei in einer Ampulle eingeschmolzenen Kontaktfedern aus ferromagnetischem Mate- rial, welche durch einen magnetischen Fluss betätigt werden können. Werden solche Kontakte in der dargestellten Weise an die Fahrschiene 20 angebaut, so schalten sie bei erregter Bremse, wenn ein Rad vorbeifährt, ähnlich wie ein mechanisch betätigter Kontakt. Der Vorteil gegenüber letzteren besteht darin, dass keine Abnutzung und keine Verschmutzung zu befürchten ist.
Die Bewegungseinrichtung besteht gemäss Fig. 2 mit Vorteil, wie bereits bekannt, aus zwei voneinander isolierten Fahrschienen 16,17, welche mit den Klemmen so leistungsfähiger elektrischer Stromquellen 14,15 leitend verbunden sind, dass beim Befahren der Schienen durch einen Radsatz eines Wagens in diesem ein Strom von mehreren tausend Ampere fliesst.
Die Speisung des Bremsabschnittes 6 erfolgt aus einem Speiseaggregat 12, vorzugsweise mit Gleichstrom, während die Bremsabschnitte 8 und 10 aus einem ebensolchen aber vom Aggregat 12 unabhängi-
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gen Speiseaggregat 13 gespeist werden. Diese Trennung ist vorgesehen, um bei dichten und ungünstigen
Wagenfolgen Kollisionen möglichst zu vermeiden. Die Speisung der Abschnitte 7,9 und 11 der Bewe- gungseinrichtung erfolgt mit Vorteil aus sekundär parallelgeschalteten Transformatoren 14,15 usw. mit
Wechselstrom.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anlage zur Geschwindigkeitsregelung bewegter Schienenfahrzeuge in Ablaufanlagen, in denen am
Anfang jedes Richtungsgleises je eine ortsfeste Bremseinrichtung und eine Bewegungseinrichtung angeord- net sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung und die Bewegungseinrichtung jedes Richt- gleises in mehrere abwechselnd aufeinanderfolgende Abschnitte (6,8 und 10 bzw.
7, 9 und 11) unterteilt sind, wobei die Länge der einzelnen Abschnitte (6, 8 und 10) der Bremseinrichtung kleiner als der oder höchstens gleich dem Auslaufweg ist, den ein schlecht laufendes Fahrzeug, das mit der erfahrungsgemäss niedrigsten Geschwindigkeit in den betreffenden Abschnitt einläuft, bei unwirksamer Bremseinrichtung bis zum Stillstand noch zurücklegen kann und die Länge der zwischen den Abschnitten der Bremseinrich- tung liegenden Abschnitte (7 und 9) der Bewegungseinrichtung etwa gleich ist dem Achsabstand der am meisten die Anlage benutzenden Fahrzeuge.