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Fahrbare Sieb- und Mischmaschine für bituminöse Strassenbaustoffe
Bekanntlich sind alle bituminösen Strassenbaustoffe aus bestimmten Kornstufungen zusammengesetzt. die jeweils der Aufgabe und den einzubauenden Deckenstärken, den Belastungsbedingungen u. dgl. entsprechen müssen. Ein gesamter bituminöser Strassendeckenaufbau besteht aber mindestens aus zwei verschiedenen Rezepten, kann jedoch auch aus vier oder sechs verschiedenen Rezepten bestehen, u. zw. je nachdem wie gross die Zahl der bituminösen Schichten ist, aus denen die Fahrbahndecke bestehen soll.
Bei den bekannten Sieb-und Mischmaschinen werden die getrockneten Strassenbaustoffe durch das sogenannte Heissbecherwerk dem Mischturm zugeführt. Der Mischturm ist wie folgt aufgebaut : Zunächst gelangen die Strassenbaustoffe auf ein Schwingsieb. Durch dieses Schwingsieb werden die Strassenbaustoffe den Vorsilos zugeführt. Aus diesen Vorsilos gelangen die Strassenbaustoffe in ihren verschiedenen Körnungen genau abgemessen in den Doppelwellenzwangsmischer. Dort werden sie nach erfolgter Bedüsung mit dem bituminösen Material gemischt.
Das Schwingsieb hat also die Aufgabe, die Strassenbaustoffe in die einzelnen Körnungen zu unterteilen und die entsprechenden Vorsilos damit zu füllen.
Um mehrere verschiedene Körnungen absieben zu können und die Baulänge möglichst kurz zu halten, werden die Siebbespannungen in zwei-oder dreifachen Lagen übereinander angeordnet.
Um die Verschleisserscheinungen möglichst niedrig zu halten und ein Flattern der Siebbespannungen zu verhindern, ist es erforderlich, die Siebgewebe bei den kleineren Maschenweiten in Rahmen festzuschrauben und diese wieder in den Siebkasten einzuspannen. Bei den grösseren Maschenweiten kann die Spannung an den Gewebedrähten, aus denen das Siebgeflecht besteht, direkt angeordnet werden.
Ein Wechsel dieser Siebbespannungen bringt naturgemäss eine verhältnismässig zeitraubende Arbeit mit sich, da gerade, wie bei den Aufbereitungsanlagen für bituminöses Mischgut, auch noch Temperaturen bis zu 200 durch das abzusiebende Material von den Metallteilen aufgenommen werden.
Bei diesen Schwingsieben ist der Konstruktionsaufbau etwa folgender :
Ein viereckiger (meistens rechteckiger) Stahlkasten, bestehend aus vier Stahlblechwänden, wird mit verschiedenen Siebgeweben derart bespannt, dass die gröbste Körnung vorab abgesiebt wird und die andern Bespannungen in Materialflussrichtung gesehen folgen. Der gesamte Kasten einschliesslich der Siebbespannung wird in federnden Elementen aufgehängt und bei mechanisch angetriebenen Sieben durch eine in Ma- terialflussrichtung querliegende, in der Mitte angeordnete Welle angetrieben.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, die zeitraubende Arbeit, die das Auswechseln der Siebe mit sich bringt, zu vermeiden. Es soll erreicht werden, dass mit wenigen Handgriffen im Laufe einer Minute das Schwingsieb allen in Frage kommenden Kornstufungen angepasst werden kann, so dass dieKornzusammensetzung ohne weiteres exakt abgesiebt werden kann.
Es soll also erreicht werden, dass bei einemMehrdeckerschwingsieb doppelt soviel verschiedene Siebgewebe zu installieren sind wie bisher, u. zw. derart, indem das gröbste Rezept einer Kornzusammensetzung als Grundbespannung aufgebaut ist und das möglichst kleinste als Zusatzbespannung angeordnet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, innerhalb des Siebkastens an den beiden Längswandungen je die Hälfte eines Siebes drehbar anzuordnen urd die eine Hälfte des Siebes mit einer Spannvorrichtung, z. B. einem Exzenter, zu versehen.
Diese Zusatzbespannung wird um 90 drehbar an den Seiten des Siebmaschinenkastens eingehängt und
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ist längs des Materialflusses in der Mitte geteilt. Die Längskanten der Siebgeweberahmen, die in der
Mitte zusammenstossen, sind mitHalteklauen versehen, damit sie bei einer Zugbelastung festmiteinander verbunden sind.
Wie bereits oben erwähnt, ist eine Seite der drehbaren Befestigungsanordnung der geteilten Zusatz- siebbespannungen konstruktiv so ausgebildet, dass eine zusätzliche Exzenterbewegung über die gesamte
Längsseite jeweils in der Länge einerSiebf1äche eineSpannmöglichkeit erlaubt, um bei heruntergeklapp- ter Zusatzsiebfläche von beiden Seiten her zwei fest übereinander gespannte Siebf1ächen zu erreichen, wo- bei die obere darüberliegende (Zusatzbespannung) immer einer kleineren Kornstufe zugeordnet sein muss als die darunter liegende Grundbespannung.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigen Fig. 1 die Seitenansicht ei- nerSieb-undMischmaschine mit Mischturm und Schwingsieb, Fig. 2 einen Schnitt durch dasSchwingsieb in schematischer Darstellung.
In Fig. 1 ist 1 dasSchwingsieb. Der Antrieb erfolgt über 2 und 3. Die Vorsilos, in denen die Körnungen abgesiebt werden, sind mit 4 bezeichnet. Aus den Vorsilos 4 werden die Strassenbaustoffe nach Abwägen in den Zwangsmischer 5 befördert.
Die einzelnen Siebe in dem Schwingsieb 1 sind mit la, 1b und Ic bezeichnet.
Wie Fig. 2 zeigt, sind an den beiden Seitenwänden des Schwingsiebes 1 die beiden Hälften des Zusatzsiebes 6a und 6b angelenkt, u. zw. in den Achsen 7 und 8. Die Siebhälfte 6a sitzt auf der Exzenterwelle 8a. Beide Siebhälften sind in der Mitte mit einer Hakenverbindung 6c und 6d versehen. In dem unteren Teil der Fig. 2 befindet sich das Zusatzsieb, das zusammengeklappt ist, in der Anfangsstellung und ist mithin ungespannt. Das kann man aus der Stellung des Exzenters 8a erkennen. In der oberen Stellung, der Endstellung, ist das Sieb gespannt, der Exzenter ist nach unten verdreht.
Man erkennt, dass das Schwingsieb mit wenigen Handgriffen innerhalb kürzester Zeit allen Erfordernissen, die an die Sieb- und Mischmaschine gestellt werden können, angepasst werden kann.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Fahrbare Sieb-und Mischmaschine für bituminöse Strassenbaustoffe, in derem Mischturm über den Vorsilos ein Schwingsieb mit mehreren übereinander angeordneten Siebfläche angebracht ist, wobei die einzeInenSiebf1ächen die Strassenbaustoffe je nach den Körnungen in die einzelnen'Vorsilos abgeben, dadurch gekennzeichnet. dass in dem Schwingsieb in ihrer Maschenweite veränderbare, in ihrer Längsrichtung geteilte Zusatzsiebflächen an den Seitenwandungen des Siebkastens (1) drehbar gelagert sind.