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STEFAN HERZY IN WIEN Verfahren zur Herstellung von Trägerdecken Angemeldet am 6. November 1962 (A 8735/62). - Beginn der Patentdauer : 15. Jänner 1964.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Trägerdecken mit in Abstand von- einander verlegten Fertigbaubalken und mit die Abstände überbruckenden, vorzugsweise deckenoberseitig angeordneten Füllkörpern, wobei die Fertigbaubalken mit ihren Enden in Ausnehmungen von quer zu ihnen verlaufenden Trägern gelagert sind.
5 Von solchen Decken wird nun verlangt, dass nach ihrer Fertigstellung der Rost bzw. die Träger un- sichtbar sind. Werden die Decken auf die Träger aufgesetzt, dann muss unter jedem Träger, der nicht sichtbar sein soll, eine Wand stehen. Kann aus irgendwelchen Gründen unter einem Träger keine Wand angeordnet werden, dann ragt dieser über die Deckenebene vor, was sich architektonisch, besonders in einer Wohnung, ungünstig ausnimmt. Zur Vermeidung dieses Mangels wurde vorgeschlagen, die Decken- 10 balken nicht auf den Rost aufzulegen, sondern in die Träger einzubauen, so dass sie mit dem Rost im we- sentlichen in einer Ebene liegen. Zu diesem Zweck wurden breitflanschartige 1-Profile verwendet, deren innere Flanschflächen als \dflagerflächen für die Deckenbalkenenden dienen.
Diese Träger haben jedoch den Nachteil, dass sie nicht nur schwerer, sondern auch teurer als die normalen I-Träger sind.
Nach einem andern Vorschlag zur Herstellung von Trägerdecken der genannten Art werden die Enden 10 der vorfabrizierten Fertigbaubalken durch Aussparungen von ebenfalls vorfabrizierten Eisenbetonträgern hindurchgesteckt. Diese Aussparungen in den Trägern dürfen, sollen sie mit Rücksicht auf ihre Tragkraft nicht zu sehr geschwächt werden, nur einen verhältnismässig kleinen Querschnitt aufweisen und müssen von der Ober- und Unterkante der Träger einen entsprechenden Abstand haben.
Die Enden der Fertigbau- balken müssen den verhältnismässig kleinen Aussparungen angepasst sein, oder, falls die Enden der vorge- 20 sehenen Fertigbaubalken grössere Aussparungen in den Trägern erforderlich machen müssten diese im Gan- zen stärker dimensioniert werden, was wieder nicht nur einen gesteigerten Material- und Kostenaufwand zur Folge hat, sondern auch das ohnedies schon hohe Gewicht und damit die Transport- und Montage- schwierigkeiten vermehrt. Ein weiterer Nachteil bei den nach diesem Vorschlag hergestellten Trägerdek- ken besteht darin, dass die Fertigbaubalken mit ihrer Oberseite weit unter der Oberseite der Eisenbeton- 25 träger zu liegen kommen und daher ein erhöhter Materialaufwand zur Erzielung einer niveaugleichen
Decke erforderlich ist.
Als ein Mangel bei solchen Trägerdecken wird schliesslich auch noch empfunden, dass eine monolithische Verbindung zwischen den Eisenbetonträgern und den durch deren Aussparungen hindurchgesteckten Enden der Fertigbaubalken nicht herbeigeführt wird.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Trägerdecken, welches die aufgezeigten 30 Mängel vermeidet und daher auch wirtschaftlicher als die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von
Trägerdecken ist.
, Erreicht wird dies erfindungsgemäss dadurch, dass die Enden der Fertigbaubalken mit Abstand vonein- ander zwischen die den Ober- und Untergurt verbindenden Streben von als Fachwerkskonstruktionen aus- gebildeten Trägern hindurchgesteckt, auf dem Untergurt derselben zur Auflage gebracht, hierauf diese 35 Enden samt den als Bewehrung dienenden Fachwerkskonstruktionen zu einem monolithischen Deckentrag- rost ausgegossen und sodann die Füllkörper aufgebracht werden.
Nach einem Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens werden nach Bildung des monolithischen
Deckentragrostes in an sich bekannter Weise als Deckenplatten ausgebildete Füllkörper auf die Balken auf- gelegt und sodann deren Fugen mit dem Deckentragrost zu einer monolithischen Stahlbetondecke ausge- 40 gossen.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles, welches. n der Zeichnung dar- gestellt ist, näher erläutert. In dieser zeigtFig. l inschematischerDarstellung einenLängsschnitt durch eine
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Deckenbalken,gemässen Verfahren hergestellte Decke, teilweise im Zustand vor dem Aufbringen der Füllkörper und dem
Vergiessen mit Beton.
Bei dem in denFig. l und 2 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel, wie es insbesondere im
Zusammenhang mit Skelettbauten Verwendung findet, ist auf eine vorgeformte, feststehende Stahlbeton- säule 1 eine gleichartige Säule 2 unter Zwischenlage von vier, als Fachwerkskonstruktionen ausgebildete
Träger 3 aufgesetzt. Zur Ausrichtung und Halterung der Träger 3 zwischen den Säulen 1, 2 sind die Enden der Träger 3 zum Zusammenwirken mit einer Zentriervorrichtung 4 eingerichtet. Die Träger 3 sind als Fachwerksträger ausgebildet und zum Tragen von mindestens der Baulast bemessen.
Zwischen den den
Obergurt 5 und den Untergurt 6 verbindenden Streben 7 sind in bestimmten Abständen Öffnungen 8 vorge- sehen, durch welche die Enden von bekannten Fertigbaubalken 9 hindurchgeschoben sind, wobei sie sich auf der Innenseite desUntergurtes 6 abstützen. Auf die Balken 9 sind bekannte Füllkörper 10 aufgelegt und deren Fugen 11 mit Vergussbeton ausgegossen. Desgleichen werden wie aus Fig. 3 ersichtlich, auch die
Fachwerksträger 3 samt den durch die Öffnungen 8 derselben hindurchragenden Balkenenden mit Verguss- beton ausgegossen, so dass sich. eine durchgehende monolithische Stahlbetondecke ergibt, die nach dem
Erhärten des Vergussbetons voll lasttragend ist.
Der Obergurt 5 und der Untergurt 6dieserFachwerksträger werden vorzugsweise aus Profilstählen mit einem U-förmigen Querschnitt hergestellt und die die Gurte im wesentlichen in diagonaler Anordnung verbindenden Streben z. B. aus L-förmig gepresstem Bandstahl hergestellt.
DieErfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kön- nen z. B. die Fachwerksträger aus andern Eisenprofilen hergestellt sein und mit andern geeigneten Fertig- baubalken sowie entsprechenden Füllkörpern zu einer monolithischen Decke vereinigt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1.-Verfahren zur Herstellung von Trägerdecken mit in Abstand voneinander verlegten Fertigbaubal- ken und mit die Abstände überbrückenden, vorzugsweise deckenoberseitig angeordneten Füllkörpern, wo- bei die Fertigbaubalken mit ihren Enden in Ausnehmungen von quer zu ihnen verlaufenden Trägern gela- gert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Fertigbaubalken mit Abstand voneinander zwi- schen die den Ober- und Untergurt verbindenden Streben von als Fachwerkskonstruktionen ausgebildeten
Trägern hindurchgesteckt, auf dem Untergurt derselben zur Auflage gebracht, hierauf diese Enden samt den alsBewehrung diensndenFachwerkskonstruktionen zu einem monolithischen Deckentragrost ausgegos- sen und sodann die Füllkörper aufgebracht werden.