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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung gestielter Glaswaren - insbesondere von Kelchgläsern
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als zweiteiliger, mit einer Aufnahmeöffnung versehener und gegen den Tragtisch für den Fuss bewegbarer
Halter ausgebildetund sind ferner zwischen diesen beiden Tragorganen eine Distanzlehre und ein Doppel- brenner gegeneinander austauschbar angeordnet.
In der Zeichnung sind zur Veranschaulichung des erfindungsgemässen Verfahrens sowie der zugehörigen Vorrichtung in Fig. - 7 die aufeinanderfolgenden Stufen des Schweissvorganges schematisch darge- stellt ; weiters zeigt Fig. 8'ein nach diesem Verfahren hergestelltes, fertiges Kelchglas mit Mittelschnitt
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Fig. 1 zeigt die Lage der zu verbindenden, vorgefertigten Glasteile in einer automatisch arbeiten- den Maschine. Ein vom Lötrohr kommender Ballon 1 ist in einem Gefässhalter 2 eingesteckt. Koaxial darunter ist auf einem Trägertisch 3 ein vorgefertigter Stiel 5 mit Fuss 4 festgelegt. Oberhalb des Ballons 1, dessen unterer Teil später den Kelch bildet, befindet sich ein Stempel 6, der in Richtung des Pfeiles P abwärts bewegt wird und dadurch den Ballon 1 festlegt (Fig. 2). Zwischen das obere Ende des Stieles 5 und die Unterseitedes Ballons 1 wird dann ein zweiarmiger Fühler 7 eingeführt. Der Tisch 3 verbleibt zu- nächst in seiner eingestellten Lage. Das obere Ende des Stieles 5 bzw. die Schweissfläche 8 befindet sich auf der Höhe einer gestrichelten Linie 9.
Der Fühler 7 bewirkt mittels nicht dargestellter elektrischer
Schalt- und Bedienungsvorrichtungen, dass der Gefässhalter 2 mit dem Stempel 6 in Richtung des Pfeiles
Pl (Fig. 3) abwärts bewegt wird, bis das untere Ende des Ballons 1, d. h. dessen Schweisspunkt 10, einen
Abstand b vom oberen Ende des Stieles 5 hat (s. die Linien 9 und 11). Die Höheneinstellung erfolgt also selbsttätig, u. zw. in dem angegebenen Fall über die zwecks Einstellung des erwünschten Abstandes b vom
Fühler festgestellte Strecke a (Fig. 2 und 3). Nun wird auch der Halter 2 festgelegt.
Nach Herausnahme des Fühlers 7 wird dann zwischen die beiden zu verbindenden Teile ein Doppelbrenner 12 eingeführt, der nach oben eine Flamme auf die Schweissstelle 10 und nach unten eine Flamme auf die Schweissstelle 8 richtet, wobei die Stellung des Brenners und die Wärmeabgabe der Flammen so bestimmt werden, dass beide Schweissflächen auf den gewünschten Erweichungspunkt gebracht werden (Fig. 4).
Wird nun nach Herausnehmen des Brenners 12 der Trägertisch 3 selbsttätig um ein im voraus genau bestimmtes Mass in Richtung des Pfeiles P2 aufwärts bewegt, dann werden beide Teile unmittelbar am unteren Ende des Ballons 1 verschweisst, wie durch die Schweissstelle 13 (Fig. 5) angedeutet.
Nunmehr wird der Gefässhalter, der aus zwei oder mehreren in waagrechter Richtung beweglichen Teilen wie 2a, 2b besteht, geöffnet und der Stempel in Richtung des Pfeiles P3 aufwärts bewegt, so dass das'Kelchglas in Richtung des Pfeiles P4 fortgenommen werden kann (Fig. 6).
Wie Fig. 7 zeigt, wird auch der Trägertisch 3 in Richtung des Pfeiles P5 in seine Ausgangsstellung nach Fig. 1 zurückgeführt und der Gefässhalter 2 geschlossen und um das Mass a angehoben, so dass sich dann alle Maschinenteile 2,3 und 6 wieder in der Lage gemäss Fig. 1 befinden.
Fig. 8 zeigtdas erhaltene Kelchglasin etwas vergrössertem Massstab, nachdem der Oberteil des Ballons 1, der bei den vorhergehend beschriebenen Handlungen auch zum Richten und Festhalten nach einem der bekannten Verfahren dient, längs der aus Fig. 6 ersichtlichen strichpunktierten Linie 14 abgetrennt worden ist.
Die Praxis hat gezeigt, dass man nun mit einem Mindestmass an Ausschuss in der automatischen Her- stellung Kelchgläser herstellen kann, die, was Aussehen und Qualität anbelangt, den nach erprobten, durch die Jahrhunderte hindurch entwickelten Verfahren hergestellten Gläsern, woran bis jetzt das Handwerk weitgehend beteiligt war, in keiner Weise nachstehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung gestielter Glaswaren-insbesondere von Kelchgläsern -, bei welchem der Hauptteil sowie der Fuss samt dem ganzen Stiel je für sich getrennt gefertigt und vor dem Zusammenschweissen an den zu verbindenden Stellen erneut erhitzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass vorerst zwischen der Spitze (8) des Stieles (5) und dem glatt abgerundeten Boden des in einer Entfernung ge-
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tisch in Abhängigkeit von ihrem eingestellten Abstand über eine solche Strecke gegeneinander bewegt werden, dass an der Schweissstelle eine vorbestimmte Glasmenge seitlich zu einem einzigen, an der Bodenrundung des Kelches (1) dicht anliegenden Ringwulst (13) ausfliesst.
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