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Anordnung zur Durchführung der automatischen Wahl in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
Die Herstellung eines Verbindungsweges in Fernmeldeanlagen zur Übertragung eines Signales oder einer Meldung von irgendeiner Stelle nach einer bestimmten, aus einer Vielzahl erreichbarer anderer Stellen erfolgt im allgemeinen in der Form, dass an der Sendestelle zunächst eine Wahlinformation ausgesendet wird, die der Herstellung des Verbindungsweges zur gewünschtenEmpfangsstelle dient. Diese Wahlinformation besteht durchwegs aus einer Vielzahl von Kennbuchstaben und bzw. oder Kennziffern, die mittels einer Nummernscheibe oder mittels den einzelnen Kennzeichen zugeordnete Tasten in Form von Wahlimpulskriterien oder Wahlcodezeichen ausgesendet werden.
Auskunft über die jeweils auszusendende Wahlinformation gibt dabei ein Teilnehmerverzeichnis, in dem alle zu erreichenden Empfangsstellen aufgeführt sind.
Um das zeitraubende Lesen der zu wählenden Wahlinformation in dem Verzeichnis und damit verbundene Irrtümer, die besonders bei vielstelligen Wahlinformationen leicht auftreten können und dann zu Fehlverbindungen führen, zu umgehen und die Verbindungsherstellung zu beschleunigen, ist es bekannt, an den Sendestellen mit Zieltasten versehene Speichergeräte vorzusehen, die eine begrenzte Anzahl häufig zu wählender Wahlinformationen gespeichert enthalten und bei Betätigung einer der Zieltasten die zugehörige Wahlinformation selbsttätig aussenden.
Für die Speicherung der verschiedenen Wahlinformationen haben die verschiedensten Verfahren der Datenverarbeitung und der Fernmeldetechnik Anwendung gefunden. So arbeiten einige der bekannten Speichergeräte mit magnetischen Trägern in Form von endlosen Drähten oder Bändern sowie Walzen, die an festliegenden Leseköpfen vorbei bewegt oder aber in Umkehrung der Relativbewegung von den Leseköpfen überlaufen werden. Die Einstellung der Leseköpfe auf eine bestimmte Informationsspur erfolgt dabei automatisch bei Betätigung einer Zieltaste.
Andere Geräte arbeiten mit Lochkartensteuerung, d. h. mit gelochten Karten oder Streifen. Mechanische Fühlstifte an Stelle der elektromagnetischen Leseköpfe bewirken durch Einrasten in ein aufgefundenes Loch des Trägers oder bei Kontaktgabe mit einer metallischen Unterlage die Auswertung der jeweiligen Wahlinformation.
Weiterhin ist es bekannt, an Stelle von Lochungen Erhebungen eines Speicherträgers auszuwerten, indem diese von einem Kontakt abgefühlt werden, oder aber den Speicherträger mit Lichtstrahlen abzutasten, die abhängig vom Grad der Reflexion über eine Photozelle die Impulsgabe steuern.
Im Gegensatz zu der möglichen Speicherung einer Vielzahl von Wahlinformationen ist die Zahl der Zieltasten aus wirtschaftlichen Gründen nicht beliebig ausdehnbar. Insbesondere ist es praktisch nicht möglich, auch nur irgend einem Teilnehmer, beispielsweise des öffentlichen Fernsprechdienstes, einen derartigen Zieltastensatz zur Verfügung zu stellen, der es ihm gestattet, jeden andern Teilnehmer im Ortsnetz oder gar im Landesfemnetz mittels einer Zieltaste zu rufen.
Vorteilhafter sind demgegenüber die Anordnungen, bei denen die Träger in Form von Karten oder Streifen in einem Karteikasten herausnehmbar aufbewahrt werden können, da hiedurch die Möglichkeit gegeben ist, eine grössere Zahl von Teilnehmern ähnlich wie mit den Zieltasten anzusteuern. Bei diesen Anordnungen besteht allerdings die Gefahr, dass bei dem ständigen Herausnehmen der Karten oder Streifen aus dem Aufbewahrungskasten bei einer Wahl die anfangs bestehende Ordnung, z. B. die alphabetische Reihenfolge, durch falsches Zurücklegen nach der Wahl durcheinander gebracht und damit die Suche nach einer bestimmten Karte erschwert wird.
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Bei der Anordnung nach der Erfindung werden die Nachteile der bekannten Methoden bzw. Anordnungen dadurch vermieden, dass der Speicher für die Wahlinformationen aus einem buchförmig ausgebildeten und normalerweise eine unlösbare Einheit bildenden Fernsprechverzeichnis besteht und dass ein mit einem Auslöseschalter, z. B. von Hand betätigbare Taste oder ein mit Aufsetzen des Auswerteorganes wirksam werdender Kontakt, versehenes Auswerteorgan vorgesehen ist, das auf die jeweils ausgewählte Wahlinformation von Hand aufsetzbar ist.
Durch die buchförmige Ausbildung des Speichers für die Wahlinformationen als normalerweise nicht auseinander lösbare Einheit, wie sie beispielsweise das öffentliche Fernsprechbuch darstellt, wird vermie-
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Zum andern ist die Möglichkeit gegeben, beliebig viele Wahlinformationen auf möglichst kleinem Raum unterzubringen. Des weiteren entfällt infolge des von Hand ansetzbaren Auswerteorganes die feste Zuordnung zwischen je einer Zieltaste und je einer Wahlinformation. Die Auswahl einer bestimmten Wahlinformation trifft der Teilnehmer durch Aufsetzen des Auswerteorganes auf die der gewünschten Verbindung entsprechende Wahlinformation.
Damit entfallen die notwendigen Betätigungs- und Auswahlschaltmittel, durch die bei bekannten Anordnungen mit Zieltastensatz. die Einstellung einer bestimmten Wahlinformation zwangsläufig herbeigeführt wird.
Das Auswerteorgan dient dabei in gleicher Weise wie bei den bekannten Speicherverfahren lediglich der Umsetzung der einzelnen Wahlinformationentin elektrische Steuersignale, die beispielsweise einen in bekannter Weise ausgebildeten Impulssender steuern, der irgendwo an geeigneter Stelle, beispielsweise in
Form eines Beikastens, untergebracht sein kann.
Die Anordnung nach der Erfindung ist damit nicht an ein bestimmtes Speicherverfahren gebunden.
Gegenüber Anordnungen mit auf Bändern aneinander gereihten Wahlinformationen bietet die Ausführung des Speichers in Buchform den Vorteil, dass eine gesuchte Information schneller aufgefunden werden kann, insbesondere dann, wenn die einzelnen Seiten, wie bei den heutigen Femsprech-oder Adressbüchern üblich, mit alphabetischen Bezugszeichen versehen sind. Es entfällt dadurch das zeitraubende Abspulen des Bandes, wenn beispielsweise eine Information am Ende des Bandes nach einer am Anfang des Bandes aufzusuchen ist.
Dabei ist es für die Erfindung unerheblich, ob das Auswerteorgan die einzelne Wahlinformation in ihrer Gesamtheit überdeckt und während des gesamten Lesevorganges unbewegt bleibt oder ob das Auswerteorgan zum Zwecke des Lesens über die Wahlinformation von Hand in Leserichtung hinweggeführt und die einzelnen Symbole der Wahlinformation vom Auswerteorgan nacheinander überdeckt werden.
Im ersten Fall würde ein mit Wirksamwerden des Auslösekontaktes aufnahmebereit geschalteter Lesekopf des Auswerteorganes die einzelnen Symbole der Wahlinformation selbsttätig nacheinander abtasten oder aber mehrere Leseköpfe sämtliche Symbole gleichzeitig.
Im andern Fall wäre es zweckmässig, jedem Symbol der Wahlinformation besondere Signalzeichen zu- zuordnen, die zusammen mit dem Auslösekontakt das Wirksamwerden des einen Lesekopfes bei bewegten Auswerteorganen steuern, um so eine Abstimmung zwischen der Bewegungsgeschwindigkeit und dem Lesekopf zu schaffen. Weiterhin ist es vorteilhaft, mit dem Auslösekontakt eine Signallampe zu steuern, die den Betriebszustand des Auswerteorganes kennzeichnet.
UmeinegleichmässigeÜberdeckungdereinzelnen Wahlinformationen durch das von Hand aufgesetzte Auswerteorgan und damit stets gleiche Auswertebedingungen zu gewährleisten, ist es zweckmässig, Passmarken vorzusehen. Diese können flächenmässiger Art sein, beispielsweise zwei sich diagonal gegenüberliegende Ecken des die Auflagefläche des Auswerteorganes umfassenden Polygonzuges, zwischen denen das Auswerteorgan aufgelegt wird. Eine andere Möglichkeit bieten zwei parallel zueinander liegende Skalen, wobei die Verbindungslinie zwischen zwei Skalenmarken jeweils die Mittellinie einer Wahlinformation bildet, nach der das mit zwei an gegenüberliegenden Seiten angebrachten und gleichfalls die Mittellinie kennzeichnenden Zeigern versehene Auswerteorgan ausgerichtet wird.
Ebenso sind parallel zu den einzelnen Wahlinformationen angebrachte Führungslinien denkbar, an denen bewegte Auswerteorgane entlanggeführt werden.
Vorteilhafter dagegen sind räumliche Pass marken, beispielsweise Löcher oder Nuten, in die Führungsstifte des Auswerteorganes eingreifen. oder auch über die Wahlinformation herausragende Begrenzungsansätze als Teile des die Auflagefläche des Auswerteorganes umschliessenden Polygonzuges oder als Anlagekanten bei bewegten Auswerteorganen. Dadurch wird verhindert, dass das einmal aufgesetzte Auswerteorgan sich während der Abtastung verschiebt bzw. bei bewegten Auswerteorganen durch genaue Parallelführung die einzelnen Symbole der Wahlinformation sicher erfasst werden.
Die Darstellung der Wahlinformationen richtet sich nach der Art der Auswertung, d. h. iach der Art
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der Abtastung und Umsetzung in elektrische Steuersignale durch das bewegliche Auswerteorgan. Diese kann nach irgendeiner der bekannten Methoden erfolgen. Besonders geeignet sind vor allem Anordnungen, die wie bei der Teilnehmeranschrift das Aufbringen der Wahlinformationen im Druckverfahren ermöglichen, wodurch sich die Herstellung der Teilnehmerverzeichnisse besonders einfach gestaltet.
Dieses ist beispielsweise bei einer optischen Auswertung der Wahlinformationen möglich, bei der die einzelnen Wahlinformationen beispielsweise nach ihren Konturen ausgewertet werden, was die Verwen- dung von Schriftzeichen in Form von Buchstaben und/oder Ziffern für die einzelnen Wahlinformationen und damit eine besonders einfache Herstellung des Fernsprechverzeichnisses ermöglicht. Eine andere Mög- lichkeit der optischen Auswertung ergibt die Unterscheidung nach Farben oder Helligkeitswerten, indem jedem der die einzelnen Wahlinformationen bildenden Wahlkennzeichen eine bestimmte Farbe oder ein bestimmter Helligkeitswert zugeordnet ist, so dass jede Wahlinformation durch eine Reihe von Farb- bzw.
Graupunkten gebildet wird.
Ähnlich einfach gestaltet sich auch die Herstellung geprägter Zeichen, wie sie beispielsweise bei der
Blindenschrift verwendet werden und die besonders einfach auf mechanischem Wege über Fühlstifte abge- tastet werden können.
Allerdings ist es zweckmässig, bei allen Anordnungen, die keine direkte Auswertung der normaler- weise in Schriftform gedruckten Wahlinformationen erlauben, diese trotzdem in Schriftform auszudrücken, damit der Teilnehmer sie jederzeit auch ohne Kenntnis des Darstellungscodes lesen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anordnung zur Durchführung einer Wahl in Fernmelde-, insbesondere Femsprechanlagen, bei der die eine gewünschte Verbindung kennzeichnende Wahlinformation mit Wirksamwerden eines Auslöseschalt- mittels durch ein Auswerteorgan selbsttätig zur Aussendung gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher für die Wahlinformation aus einem buchförmig ausgebildeten und normalerweise eine unlösbare Einheit bildenden Femsprechverzeichnis besteht und dass ein mit einem Auslöseschalter (z. B. von Hand betätigte Taste, mit Aufsetzen des Auswerteorganes wirksam werdender Kontakt) versehenes Auswerteorgan vorgesehen ist, das auf die jeweils ausgewählte Wahlinformation (Rufnummer) von Hand aufsetzbar ist.