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Pflug mit das Ablösen der Schollen von der Pflugschar fördernden Einrichtungen
Eine Aufgabe des Pfluges ist es, die Schollen vom Boden zu lösen und zu wenden, gegebenenfalls auch zu zerkleinern. Hiezu wird die Erdscholle lotrecht vom Pflugmesser und waagrecht von der Pflug- schar geschnitten und vom Abstreifblech umgelegt. Die in verschiedenen Formen bekannten Pfluges- ser und Pflugscharen genügen bei gewöhnlicher Erde den agronomischen Notwendigkeiten, wogegen beim
Umlegen der vom festen Erdreich abgelösten Scholle beim Pflügen tonigen Erdreiches Schwierigkeiten bestehen. Das Anhaften der abgelösten Scholle, die sich auf der Arbeitsoberfläche des Abstreifbleches befindet, verringert in beträchtlichem Ausmass die richtige Arbeitsmöglichkeit und erhöht den Kraftbe- darf für das Ziehen des Pfluges.
Die erfindungsgemässen Einrichtungen, welche diese Schwierigkeiten ausschalten, umfassen eine an sich bekannte, am Hinterende der Pflugschar, jedoch bündig mit dieser angeordnete, drehbare, mit einem Abstreifer zusammenwirkende, vorzugsweise schalenförmige Scheibe sowie eine hinter der Pflugschar in der Bewegungsrichtung der Schollen drehbare Walze umfassen, welch letztere an der Hinterseite der Pflugschar, in einem mit dem Boden nicht mehr in Berührung kommenden Bereich angeordnet ist und mit ihrem Umfang durch einen fensterförmigen Ausschnitt der Pflugschar über deren Vorderfläche vorragt.
Es ist bereits ein Pflug bekannt, mit dessen Schar zwar eine rotierende Scheibe zusammenwirkt, doch hat diese die Aufgabe, den längs der Schar sich bewegenden Erdstrom zu teilen. Dementsprechend ist die Scheibe so gestellt, dass sie mit ihrer Schneidebene senkrecht zur Pflugschar steht.
Ferner ist vorgeschlagen worden, am Ende der Pflugschar eine Stachelwalze vorzusehen, die zwar auch die Aufgabe erfüllen soll, das längs der Schar vorbeiströmende Erdreich zu zerkleinern und sein Wenden zu erleichtern, allein es kann in diesem Fall das Wenden nur dadurch-wenn überhaupt-begünstigt werden, dass das Erdreich in Schollen zerfällt und diese dann, mehr oder minder zufällig, nach unten fallen und dabei gewendet werden. Eine Voraussetzung für eine solche Arbeitsweise wäre aber, dass das Erdreich ziemlich trocken ist und dass es sich um einen Boden handelt, der nicht klebriger, toniger Beschaffenheit ist : gerade damit beschäftigt sich aber die Erfindung.
Diese zielt danach, den Erdstrang, nachdem er zuerst von der Pflugscharinnenfläche abgehoben wurde-was die zur Entlangfuhrung der Erde an der Schar erforderliche Arbeit verringert-mit Sicherheit zu wenden, mag er zuvor geteilt worden sein oder nicht. Die im vorliegenden Falle angewendete Walze ist demnach primär eine Abhebewalze und nicht eine Zerkleinerungswalze und man braucht sie demnach auch nicht mit einem Stachelumfang auszurüsten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in den schematischen Zeichnungen dargestellten einscharigen Ausfuhrungsbeispieles.
Fig. 1 ist eine ähnliche seitliche perspektivische Ansicht, Fig. 2 eine Ansicht aus einer um etwa 900 geänderten Richtung.
Der Pflug besteht im wesentlichen aus der Achse 1, dem Pflugmesser 2, einer glockenförmigen Scheibe 10, die vorzugsweise eine kugelige Innenfläche aufweist und einerAbstreifeinrichtung 20, die vorzugsweise in ihrem freien Endteil eine Form aufweist, die sich der konkaven Oberfläche der Scheibe 10 anpasst.
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Der Arm 15 ist das Aufhängungsmittel für die Scheibe 10 am hinteren Teil 3 der Sohle 4 und der
Arm 21 ist die Haltevorrichtung für den Abstreifer 20.
Die Scheibe 10 hat die Aufgabe, die Grundscholle zu wenden und das Ablösen von dem Abstreifer
20 zu begünstigen, wodurch gleichzeitig eine Verringerung der Reibungskraft erzielt wird, die auf das
Abstreichblech durch die Schollen ausgeübt wird. Ein Teil der Oberfläche der Scheibe 10 wird demgemäss von der Erdscholle beaufschlagt, die, nachdem sie die Pflugschar 6 verlassen hat, längs dem Oberteil 5 der Pflugschar nach oben gleitet und da die Scheibe 10 sich um ihren Träger 14 drehen kann und daher auch in Drehung versetzt wird, bewirkt sie das einwandfreie Umlegen des Erdstreifens an die Seite des
Pfluges.
Die von dem Mittel 11 der Scheibe 10 eingenommene Lage gegenüber dem Abstreichblech kann ver- änderlich sein, je nach den eigentlichen Erfordernissen des Pflügen eines bestimmten Geländes.
Ein kleiner Arm 16, der starr an der Sohle 4 befestigt ist, trägt eine Stossfängerrolle 17, die, indem sie gegen die äussere konvexe Oberfläche der Scheibe 10 drückt, jene Kräfte aufnimmt, die von der Grundscholle ausgeübt werden, wenn die Scholle an der Oberfläche des Pflugscharoberteiles 5 entlangsteigend gegen die konkave Fläche der Scheibe drückt.
Die zusätzliche Walze 18 erleichtert die Ablösung der Erde von der Pflugschar. Diese Walze 18 ist mit ihrem Achszapfen 19 an der hinteren Oberfläche des Pflugscharoberteiles 5 so befestigt, dass sie aus der vorderen Fläche der Schar 5 durch ein rechteckiges Fenster herausragt. Die Walze 18 kann frei um ihre Zapfen 19 umlaufen.
Durch praktische Versuche mit einem Pflug nach der Erfindung unter verschiedenen Bedingungen wurde festgestellt, dass es zweckmässig sein kann, der Scheibe 10 während des Pflügens eine kontinuierliche Antriebsdrehung um die eigene Achse zu vermitteln. Dies kann über nicht dargestellte Zusatzeinrichlun- gen von der Zapfwelle des Traktors aus erfolgen.