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Formstück aus Kunststoff für den Anschluss an aus Asbestzement-Platten bzw.-Wellplatten gebildete Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen und Verfahren zu dessen Herstellung
Für den Anschluss an aus Asbestzement-Platten bzw.-Wellplatten gebildete Dacheindeckungen und Wandverkleidungen werden in neuerer Zeit vielfach Formstücke, wie z. B. Maueranschlussstficke, Wellfirstkappen, Hauben für Pultdächer, Traufenfussstücke usw. benützt, die aus Kunststoffen, vorzugsweise thermoplastischen Kunststoffen, beispielsweise solchen auf Polyvinylchloridbasis, aus Polyesterharzen u. dgl. hergestellt sind. Formstücke aus Kunststoff können mit den gleichen Abmessungen wie Asbestzement-Formstücke erzeugt werden.
Der Einbau von Formstücken aus Kunststoff wird jedoch in vielen Fällen abgelehnt, weil diese Formstücke sich zufolge ihrer glatten, glänzenden Oberflächenbeschaffenheit und der Farbtönung von den Asbestzement-Platten bzw. -Wellplatten in auffällige Weise abheben und als materialfremde Bauelemente empfunden werden, die die Einheitlichkeit der Dacheindeckung oder Wandverkleidung stören. Dieser Mangel lässt sich weder mit einer durchgehenden Färbung des Kunststoffmaterials noch dadurch zufriedenstellend beheben, dass dem Kunststoffmaterial in bekannter Weise Füllmassen beigegeben werden.
Mit der Erfindung wird bezweckt, die Oberfläche von aus Kunststoff gefertigten Formstücken durch eine mit der Oberfläche des Kunststoff-Formstückes fest verbundene, aus Asbestfasern gebildete Schicht gegen Einflüsse der Witterung und Wärmestrahlung zu schützen. Ein Nachteil der bisher erzeugten Kunststoff-Formstücke ist, dass sich die sichtbare Oberfläche dieser Kunststoffschicht grundsätzlich von derje-
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die Verwendung von Kunststoff-Formstücken in Verbindung mit Asbestzement, beispielsweise bei Asbestzementdächern und Wandflächen, ausserordentlich schwierig ist und deren Gesamtansicht beeinträchtigt.
Mit der Erfindung wird ausser dem Schutz der Kunststoff-Formteile gegen Witterungseinflüsse und Wärmestrahlung durch dasAuftragen einer Asbestschicht aufdieOberfläche der Kunststoff-Formstücke bezweckt, dass das Aussehen von Kunststoff-Formstücken der Asbestzementfläche weitgehendst angepasst wird.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei Asbestzementdächern die in Verbindung mit Kunststoff-Formstücken verlegt wurden, nach einer gewissen Zeit sich ganz erhebliche Unterschiede zwischen Asbestzement und Kunststoff-Formstücken im Aussehen ergeben, einmal durch die rauhere und saugfähige Oberfläche des Asbestzementes und zum andern durch die absolut geschlossene und wasserabweisende Oberfläche der Kunststoff-Formstücke.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch vermieden, dass die Formstücke an der Sichtfläche mit einer dünnen Deckschicht aus Asbestfasern versehen sind. Auf diese Weise gelingt es ohne nennenswerte Verteuerung der Herstellungspreise und ohne Erschwerung des Fertigungsverfahrens, die Formstücke aus Kunststoff im Aussehen denen aus Asbestzementmaterial anzupassen.
Weitere Vorteile der nach dem Vorschlag der Erfindung vervollkommneten Kunststoff-Formstücke bestehen darin, dass sie dank des vergrösserten Reibungskoeffizienten ihrer freiliegenden Oberflächen erhöhten Gleitwiderstand beim Begehen einer Dacheindeckung oder beim Auflegen von Laufbrettern bieten und auf diese Weise dazu beitragen, die Unfallgefahr zu vermindern.
Bei aus thermoplastischem Kunststoff, z. B. PVC, gefertigten Formstücken kann die dünne Deckschicht aus Asbestfasern zweckmässigerweise schon beim Fertigungsvorgang der Kunststoff-Formstücke
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bindemittellos auf das Kunststoffmaterial aufgebracht werden, so lange sich der Formling noch im plastisch verformbaren Zustand befindet. Hiebei werden die die Deckschicht ergebenden Stoffe in gleichmässiger dünner Schichthöhe auf die Oberfläche des plastischen Formlings aufgestreut oder in sonst geeigneter Weise an der Sichtfläche der Formstücke angelagert und durch Pressdruck mit der äusseren Schicht der Sichtfläche des noch plastischen Formstückes fest verbunden.
Die Fertigung kann aber auch so erfolgen, dass das fertiggestellte, bereits erstarrte Formstück an der Sichtfläche nochmals plastizifiert und die dünne Deckschicht in die plastifizierte Oberflächenschicht eingedrückt wird.
Bei nicht thermoplastischen Kunststoffen ; wie z. B. Phenolharze oder Harnstoffe werden Asbestfasern auf die Oberfläche der Formstücke vor dem Erhärten des Kunststoffmaterials aufgetragen.
Schliesslich ist es auch möglich, die die dünne Deckschicht bildenden Stoffe mittels eines Klebers oder Zement mit. der Sichtfläche des Kunststoff-Formstückes fest zu verbinden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Formstück aus Kunststoff für den Anschluss an aus Asbestzement-Platten bzw. -Wellplatten gebildete Dacheindeckungen oder Wandverkleidungen, beispielsweise Wellfirstkappe, Maueranschlussstück, Traufenfussstilck od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass das Formstück an der Sichtfläche mit einerdünnen Deckschicht aus Asbestfasern versehen ist.