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Kabelgarnitur
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ner Vergussform umgossen werden. Hiezu ist es bekannt, Metallformen, welche aus Gusseisen oder Alu- minium bestehen, zu verwenden, welche mit einer Vergussmasse (Bitumen) ausgegossen werden. Nach- teilig ist hiebei, dass diese Metallformen relativ teuer, gross und schwer sind und Gussformen überdies zum
Bruch neigen. Ferner muss die Bitumenvergussmasse sehr heiss eingebracht werden, wodurch eine Kunst- stoffisolation der Kabel leidet.
Weiters ist es bekannt, in die Form keine erhärtende Vergussmasse einzubringen, sondern eine Mas- se, welche nach ihrer Einfullung flüssig bleibt. Diese Konstruktion weist den Nachteil auf, dass die flüssi- ge Masse in Längsrichtung in die Kabel hineinfliesst, so dass in die schliesslich hohle Form feuchte Luft eintreten kann, was eine Schlussgefahr bedeutet. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die beiden Formhälften durch eine Vergussmasse zu dichten, wobei als Isolation lediglich die in der Form einge- schlossene Luft dient, welche durch die dichtende Verbindung der beiden Formhälften trocken bleiben soll. Hiebei ist aber zur Vermeidung eines Überschlages ein relativ grosser Abstand der leitenden Teile voneinander erforderlich, abgesehen davon, dass eine derartige Kabelgarnitur sehr sorgfältige Arbeit erfordert.
Schliesslich ist es bekannt, eine Kunststofform (z. B. PVC, Polystyrol usw.) zu verwenden. welche in Form von zwei Halbzylindern um die Verbindungsstelle herumgelegt wird. An den Berührungsstellen der beiden Halbzylinder werden diese verklebt oder durch Nuten verklemmt. Nach Abdichtung der Stirnseiten der durch die beiden Halbzylinder gebildeten Vergussform wird durch eine Eingussöffnung Epoxydharz in die Gussform eingegossen. Nach Erhärten der Vergusssubstanz und Lösung der Verbindungsstellen kann die Form abgehoben und gegebenenfalls neu verwendet werden. Dieses Verfahren hat zwar-den Vorteil, dass die von einer dünnen Folie gebildete oder im Pressverfahren hergestellte Form billig ist und gegebenenfalls sogar wieder verwendet werden kann.
Nachteilig tritt jedoch bei dieser bekannten Konstruktion auf, dass relativ viel Vergusssubstanz (Epoxydharz) benötigt wird, welche teuer ist. Ferner hat es sich herausgestellt, dass keine vollkommen sichere Abisolierung der zu verbindenden Kabelenden erzielt wird. Wenn nämlich Drähte des Kabels, beispielsweise nach lässiger Verbindung, wegstehen, so können sie unter Umständen an die Form anstossen und treten daher nach dem Verguss an die Oberfläche der Vergussmasse.
Mitunter stehen sie sogar aus dieser Vergussmasse heraus. Dies bedingt eine Erdschlussgefahr, welche insbesondere dann besonders kritisch ist, wenn die Form aus Arbeitsersparnisgründen nach dem Verguss nicht abgenommen wird. In einem solchen Fall ist nämlich der Fehler von aussen nicht oder nur schwer sichtbar. In den zwischen der Vergussmasse und der Form gebildeten Ringspalt tritt die Feuchtigkeit ein und bewirkt den Erdschluss.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, die geschilderten Nachteile zu vermeiden und besteht im wesentlichen darin, dass die Vergussform aus einem Isoliermaterial besteht, welches mit der Vergussmasse eine dauerhafte, elektrisch isolierende, insbesondere chemische Verbindung eingeht. Dadurch wird nun in sicherer Weise verhindert, dass die zu verbindenden Kabelenden nach dem Vergussvorgang an die Oberfläche der Kabelgarnitur treten, da ja diese Enden auf jeden Fall durch die Vergussform abgedeckt sind und die Vergussmasse mit der Vergussform nach Erhärten der Vergussmasse eine untrennbare Einheit bildet.
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Insbesondere dann, wenn zumindest im Randbereich eine chemische Verbindung zwischen den Materialien von Vergussform und Vergussmasse gebildet wird, tritt eine sichere Verbindung zwischen dem Verguss- körper und der Vergussform ein. Bei der oben erwähnten bekannten Konstruktion ist dies nicht der Fall, da das Epoxydharz mit der Polyvinylchloridform keine Verbindung eingeht und daher an dieser Form auch nicht haftet. Während somit bei den bekannten Konstruktionen die Isolierung nach aussen durch die Ver- gussmasse gebildet werden musste, bildet bei der Erfindung die Aussenform die Isolierung, während die
Vergussmasse lediglich die Funktion eines Verbindungsmittels erfüllt, welches die isolierenden Formhälf- ten zusammenhält.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass, da auf jeden Fall die Abisolierung nach aussen durch die Wandstärke der Vergussform gesichert ist, die Stärke des Vergusskörpers geringer bemes- sen und daher an Vergussmasse gespart werden kann. Dies ist insbesondere dann von Wichtigkeit, wenn im Rahmen der Erfindung die Vergussform aus einem insbesondere glasfaserverstärkten Polyesterharz be- steht, während'die Vergussmasse in an sich bekannter Weise von einem Epoxydharz oder einem Polyester- harz gebildet ist. Es kann somit an dem relativ teuren Epoxydharz als Vergussmasse gespart werden, und diese Kostenersparnis wiegt die relativ geringen Mehrkosten für die Herstellung der Vergussform aus einem insbesondere glasfaserverstärkten Polyesterharz reichlich auf.
Aus Ersparnisgründen ist es dabei vorteilhaft, wenn die Form die zu verbindenden Kabelenden möglichst eng umschliesst, damit an Vergussmasse gespart werden kann.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand zweier beispielsweiser Ausführungsformen schematisch veranschaulicht. Fig. 1 zeigt eine Giessharzverbindungsmuffe für zwei Dreileiterkabel im
Längsschnitt, während Fig. 2 eine Abzweigmuffe in Stirnansicht, teilweise im Schnitt, zeigt.
In Fig. 1 sind die beiden zu verbindenden Kabel mit 1 bzw. 2 bezeichnet. Die Kabelleiter 3,4, 5 bzw. o6, 7,8 sind in bekannter Weise durch Verlötungen od. dgl. 9 miteinander verbunden. Die gesamte Verbindungsstelle umgibt eine Vergussform, welche längs ihrer horizontalen Mittelebene in eine obere Hälfte 10 und eine untere Hälfte 11 zweigeteilt ist. Die obere Hälfte weist einen Eingusstrichter 12 für die Vergusssubstanz auf. An den Stirnenden weisen die Formhälften 10,11 Flanschen 10', 11' auf, welche zur Halterung von Schaumstoffringen 13 dienen. Diese Schaumstoffringe liegen an den Kabelenden 1, 2 sowie an der Innenseite der Form an und bilden eine Abdichtung der Formstirnenden gegen Austritt der Vergussmasse.
Vor dem Verguss werden die beiden Formhälften 10,11, welche aus einem sich mit dem Giessharz untrennbar verbindenden Duroplast, z. B. einem glasfaserverstärkten Polyesterharz bestehen, in geeigneter Weise miteinander verbunden oder in ihrer Lage festgehalten. Nach Einfüllen der Vergusssubstanz, welche von einem giessbaren Duroplast, insbesondere einem Epoxydharz oder einem Polyesterharz gebildet ist, durch den Trichter 12 wird bis zum Erhärten der Vergusssubstanz gewartet, wobei die Vergusssubstanz mit den Formhälften 10,11 eine untrennbare Verbindung eingeht, welche mechanisch dauerhaft, feuchtigkeitsdicht und elektrisch isolierend ist.
Fig. 2 zeigt eine Abzweigmuffe, wobei die Formhälften 10,11 in ihrer horizontalen Verbindungsebene unter Zwischenschaltung eines Schaumstoffstreifens 14 aneinander anliegen. Nach links weisen die beiden Formhälften10, l1 eine Abzweigung auf, welche zur Einführung eines weiteren Kabels 15 dient.
Auch dieses Kabel ist gegen die Form durch einen Schaumstoffring 13 abgedichtet.
Der Verguss erfolgt in derselben Weise wie bei Fig. 1 durch den Trichter 12.
Die Wandstärke der Form richtetsich nach denGegebenheiten. Im allgemeinen kann mit einer Wandstärke der Polyesterharzform von 2 bis 3 mm pro KV Kabelspannung das Auslangen gefunden werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kabelgarnitur, bei welcher die Kabelenden unter Verwendung einer Vergussform, insbesondere aus Kunststoff, mit einer Kunststoffmasse umgossen werden, dadurch gekennzeichnet, dass die vergussform aus einem Isoliermaterial besteht, welches mit der Vergussmasse eine dauerhafte, elektrisch isolierende, insbesondere chemische Verbindung eingeht.