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Als Zusatzmittel zu Kunstharzen verwendbare Bariumsilikat-Teilchen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf verbesserte Vinylharz-Zusammensetzungen und im beson- deren auf neue Zusammensetzungen, die als Additive für solche Zusammensetzungen verwendbar sind.
Es ist allgemein bekannt, dass Vinylharze den Zusatz von Stabilisatoren erfordern, um ihre Zersetzung durch Wärme und/oder Licht zu verzögern. Andere Additive werden in Abhängigkeit der Verwendung der Harzzusammensetzung ebenfalls oft angewendet. Z. B. können aus veischiedenen Gründen Plasti- fizierer, Färbemittel, Füllstoffe, Pigmente, Schmiermittel u. ähnl. zugegeben werden. Diese Additive können dem Harz durch Mahlen auf erhitzten Walzen zugegeben werden. Oft ist eine weitere Wärme- behandlung notwendig, um die Harzzusammensetzung in die gewünschte physikalische Form zu bringen, wie z. B. Giessen, Kalandern, Extrudieren, Prägen u. ähnl. Verfahren.
Eine unangenehme Schwierigkeit, die meist bei solchen Wärmeverfahren auftritt, ist als "plating" bekannt, das ist die Tendenz der Harzzusammensetzung oder ihrer Komponenten, an der Oberfläche der
Geräte in Form von dünnen, festhaftenden Überzügen zu haften. Dies ist unerwünscht, wenn ein einfaches gleichbleibendes Harz verarbeitet wird und erfordert bei jeder Änderung des Harzansatzes eine Reinigung.
Dies ist besonders notwendig, wenn gefärbte Plastikmaterialien verarbeitet werden und zu einem anders- farbigen übergegangen werden soll. Das "plating" hängt wenigstens in einigen Fällen mit einer geringen
Verträglichkeit der verschiedenen Komponenten der Harzusammensetzung zusammen.
In vielen Fällen treten auch andere Schwierigkeiten auf, die mit der Verträglichkeit der Komponenten der Harzzusammensetzung zusammenhängen. Von diesen seien Trübung, Ausschwitzen und Fettigkeit erwähnt.
Obwohl die Vinylharz-Technik zahlreiche Harzsysteme und Sonderhilfsmittel, um besondere Probleme zu beseitigen, hervorgerufen hat, wurde bis jetzt keine befriedigende allgemeine Lösung für diese Probleme gefunden. Als wirkungsvollstes und im allgemeinen günstiges Additiv wurde bis jetzt eine Bleiorthosilikat-
Zusammensetzung vorgeschlagen. Während dieser Typ eines Additivs die oben beschriebenen Nachteile weitgehend ausschaltete, hatte es den Nachteil, wegen seines Bleigehaltes zur Bildung von Sulfid-Flecken zu neigen.
Es ist bereits bekannt, Materialien durch Überziehen mit verschiedenen Mitteln, wie z. B. mit chemisch inerten festen Substanzen, wie Zellulosenitrat, Mono- und Diglycerid von höheren Fettsäuren oder Paraffin enthaltende Isobutylenpolymerzusammensetzungen, insbesondere gegen Feuchtigkeit zu schützen. Die bisher verwendeten Überzugsmittel wurden alle möglichst inert gegenüber dem zu überziehenden Material ausgewählt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun als Zusatzmittel zu Kunstharzen verwendbare Bariumsilikatteilchen, gekennzeichnet durch einen Überzug von einer Erd-Teilalkaliseife einer 6-24 Kohlenstoffatome enthaltenden Fettsäure.
Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass Bariumsilikat nach dem Überziehen mit einer hier beschriebenen Erdalkaliseife den "plating"-Widerstand wesentlich verbessert und die Wirkungen unzulänglicher Verträglichkeit von Harz-Additiven vermindert. Im Gegensatz zu vielen andern Harz-Additiven vermindern die erfindungsgemässen Zusammensetzungen die Farbänderungen durch Wärme und verursachen keine Flecken in der Umgebung von Sulfiden.
Der Mechanismus der günstigen Wirkungen der erfindungsgemässen Stoffe ist nicht völlig klar. Es wurde jedoch beobachtet, dass das erfindungsgemässe Überziehen des Bariumsilikats ein leichteres Vermahlen ermöglicht und das Zusammenbacken des gemahlenen Stoffes vermindert. Die erhaltene verbesserte Dispersion des Bariumsilikats kann wenigstens zum Teil für die ungewöhnliche Wirksamkeit der Verminderung des "plating", des Fettigwerdens und der andern oben erwähnten Schwierigkeiten verantwortlich sein. Es wurde auf jeden Fall festgestellt, dass das erfindungsgemäss überzogene Bariumsilikat wesentlich wirksamer ist als in gleicher Weise hergestelltes Bariumsilikat, das jedoch nicht überzogen wurde.
Die Harze, auf die die Erfindung anwendbar ist, sind Vinylharze, wobei dieser Ausdruck die verschiedenen Vinylharz-Verbindungen und deren Kombinationen einschliesst, wie z. B. VinylhalogenidPolymere, Vinylharze, die durch gemeinsame Polymerisation eines Vinylhalogenidharzes mit Vinylacetat
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oder einem andern Vinylester oder mit einem Vinylidenhalogenid hergestellt werden. Vinylharzcopolymere mit Acrylverbindungen, wie z. B. Äthylmethacrylat oder Methylmethacrylat und auch Vinylidinchloridpolymere. Das bevorzugte Vinylhalogenid ist das Chlorid, es können jedoch auch andere, wie das Bromid oder Fluorid verwendet werden. Für die erfindungsgemässen Harzzusammensetzungen kann jeder üblicher Stabilisator verwendet werden.
Charakteristische Beispiele sind : Bleisalze (wenn Sulfidflecken kein Problem
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basische-sulfate, basische-phosphite-salze, Fettsäureseifen von Zink und Zinn und organometallische Stabilisatoren, wie Dibutylzinndilaurat und Dibutylzinnmaleat.
Diese Stabilisatoren können einzeln oder vermischt verwendet werden. Wie oben erwähnt, werden Harzzusammensetzungen, die Mischungen von Barium-, Cadmium- oder Zinkstabilisatoren enthalten, durch die erfindungsgemässen Produkte hinsichtlich "plating" besonders verbessert. Zusammen mit den erfindungsgemässen Stabilisatoren können irgendwelche der mit Vinylharzen gewöhnlich angewendeten Plastifizierer verwendet werden. Diese Plastifizierer werden im allgemeinen aus folgenden Gruppen ausgewählt.
Organische Ester, wie Phthalate, Adipate, Azelate und Sebacate ; Aryl-, Aryl-Alkyl-oder Alkylphosphate, organische Esterepoxyde ; Atherester, wie Polyäthylenglykolester usw. ; aliphatische ungesättigte Ester einschliesslich ungesättigter Ölderivate ; Polyester und andere polymere Plastifizierer ; chlorierte Paraffine und Aromaten ; verschiedene Gruppen, wie Kohlenwasserstoffe, Nitride, Amide, schwefelhaltige Stoffe usw.
Diese Plastifizierer können allein oder in Kombinationen angewendet werden.
Die zur Herstellung des neuartigen Produktes anwendbaren Silikate sind wasserlösliche handelsübliche
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oder KaliumsilikatKohlenstoffatomen. Unter diesen Stoffen seien besonders erwähnt die bevorzugten Bariumseifen, wie Bariumcaprat,-caproat,-caprylat,-laurat,-myristat,-oleat,-stearat,-linoleat,-linolenat,-behenat, und ähnliche. Ebenfalls anwendbar, jedoch nicht bevorzugt sind die entsprechenden Seifen von Kalzium,
Strontium und Magnesium. Alle diese Stoffe sind unlösliche Festkörper von polar-nichtpolarer Natur, die auf der Oberfläche der Bariumsilikatteilchen festhaften und diese organophil machen und die auch die Oberfläche hinreichend abschirmen, um ein Zusammenbacken benachbarter Teilchen zu verhindern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist das Überziehmittel eine Bariumseife, die jedoch eher in situ gebildet als als solche zugesetzt wird u. zw. durch Überziehen des Bariumsilikats mit einer geeigneten organischen Säure, die dann mit dem Bariumsilikat auf der Teilchenoberfläche reagiert und einen Überzug von Bariumseife ergibt. Das Bariumsilikat kann durch doppelte Umsetzung aus einem löslichen Silikat und einem löslichen Bariumsalz, welches in äquivalenter Menge zum Anion des Silikats zugegen ist, hergestellt werden. Die Herstellung und Anwendung eines hydratisierten Barium- silikats mit einem Molverhältnis von BaO : 2 Si02 und BaO : 4 Si02 wird bevorzugt.
Das gefällte hydratisierte Bariumsilikat wird dann zur Entfernung von Alkalisalzen und anderen Ver- unreinigungen gewaschen und mit einer geeigneten Menge Wasser aufgeschlämmt. Zu dieser Auf- schlämmung wird eine Emulsion einer anwendbaren organischen Säure oder einer Erdalkalimetallseife zugegeben, wodurch ein Überzug auf dem Bariumsilikat entsteht.
In einer besonders günstigen Ausführungsart, wobei das Überziehmaterial eine Säure ist, enthält die Überziehemulsion einen Plastifizierer des Äther-Ester-Typs, wie z. B. Triäthylenglykol-di-2-äthyl-hexoat, Triäthylenglykol-dicaprat und Triäthylenglykol-dilaurat, letzteres ist in Form eines Triäthylenglykolesters von Kokosnussöl-Fettsäuren in hinreichend reiner Form leicht erhältlich. Die aus Wasser und organischer Flüssigkeit bestehende Emulsion kann auf übliche Weise, wie z. B. durch Anwendung einer Kolloidmühle, eines hochtourigen Rührers u. dgl., hergestellt werden. Um die Emulsionsbindung zu erleichtern, ist es im allgemeinen zweckmässig, jedoch nicht notwendig, eine kleine Menge eines geeigneten Netzmittels, wie Morpholin oder Triäthanolamin, zuzugeben.
Entfernung von Wasser aus der vereinigten Mischung der Bariumsilikat-Wasseraufschlämmung und der Emulsion aus Wasser und organischer Flüssigkeit kann auf verschiedene Weise, wie z. B. durch Verdampfen, erfolgen. Am bequemsten ist es jedoch, die Mischung kurz zu rühren und nach Beendigung der Reaktion zu filtrieren und zu trocknen.
Zur Erzielung günstiger Ergebnisse arbeitet man vorzugsweise so, dass der Überzug aus 0, 25-10% hydratisiertem Bariumsilikat besteht. Geringere Mengen sind zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse unwirksam, während grössere Mengen an Überzug die Kosten der Zusammensetzung unnütz erhöhen, ohne weitere Vorteile zu bringen.
Bei Anwendung eines Plastifizierers, zusammen mit der Erdalkaliseife, zur Herstellung eines kombinierten Überzuges, sollte der Plastifizierer in einer Menge von 1 bis 10 Teilen für jeden Gewichtsteil Erdalkaliseife zugegen sein, da weniger als 1 Teil unwirksam ist, während Mengen über 10 Teile keine zusätzlichen Verbesserungen bringen und dazu neigen, das Material übermässig nass zu machen.
Das kombinierte überzogene Produkt zeigte nach Zugabe zu einer Vinylhalogenidharz-Zusammensetzung ausgezeichnete Dispersionseigenschaften, die bis jetzt mit nicht überzogenem Bariumsilikat nicht erreicht werden konnten. Darüber hinaus wird der "plating" -Widerstand die Wärmestabilitätsklarheit und die Beständigkeit der Vinylzusammensetzung gegen anfängliche Gelbverfärbung wesentlich verbessert.
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Die Menge Bariumsilikat kann in den Polymerzusammensetzungen beträchtlich variieren. Mengen zwischen 0, 1 und 25% sind wirksam. Vorzugsweise werden 0, 25-4% zugegeben.
Die andern Harzadditive werden in üblichen Mengen angewendet. Geeignete charakteristische Anteile sind 0, 5-10% Stabilisator und 30-60% Plastifizierer, wobei alle Anteile, wenn nicht anders angegeben, Gew.-% bezogen auf das Vinylhalogenidharz sind.
Zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung dienen die folgenden Beispiele :
Beispiel 1 : 16, 506 kg Natriumsilikat wurden in 491 Wasser gelöst und auf 60 I verdünnt.
15, 118 kg Salzsäure (37%ige wässerige Lösung) wurden mit 15, 118 kg Bariumkarbonat, das in 45 I Wasser suspendiert war, umgesetzt und die Mischung auf 60 I verdünnt.
Beide Lösungen wurden dann gleichzeitig mit gleicher Geschwindigkeit unter heftigem Rühren innerhalb von 2 h zu 2421 Wasser gegossen. Nach Beendigung der Zugabe wurde die erhaltene Aufschlämmung weitere 40 min gerührt.
Die Aufschlämmung wurde dann durch ein Rotationsfilter filtriert, durch Aufschlämmen in 2421 Wasser gewaschen und wieder filtriert. Das Waschen wurde dann noch 3mal wiederholt, bis die Leitfähigkeit der Aufschlämmung konstant war und nur mehr Spuren von Chlorid im Filtrat nachgewiesen werden konnten.
Die Hälfte des gewaschenen Kuchens wurde 23 h bei 105 C getrocknet, eine 3, 6 kg-Probe des getrockneten Produktes gemahlen und getrennt aufbewahrt.
Die zweite Hälfte des Filterkuchens mit 29% Feststoffen entsprechend 8, 419 kg Feststoffen, bezogen auf Trockensubstanz, wurde in 641 Wasser aufgeschlämmt und mit Stearinsäure umgesetzt. 84 g Stearinsäure wurden in 168 g heissen Triäthylenglykoldilaurat gelöst. 281 g Triäthanolamin, gelöst in 2, 948 kg Wasser bei 770 C wurden zur heissen Stearinsäurelösung unter Bildung einer Emulsion zugefügt. Die Emulsion wurde dann innerhalb von 20 min unter Rühren der Bariumsilikat-Aufschlämmung zugegeben.
Die behandelte Aufschlämmung wurde dann filtriert und getrocknet und eine 3, 6 kg-Probe wurde, wie die oben angeführte gleich grosse Probenmenge, gemahlen. Es zeigte sich, dass die behandelte Probe etwas bessere Mahleigenschaften als die unbehandelte aufwies. Das erhaltene mit Stearinsäure umgesetzte Bariumsilikat enthielt 1, 25% Bariumstearat und 2% Triäthylenglykoldilaurat. Das Triäthanolamin wurde im Filtrat entfernt. Die behandelte und unbehandelte Probe wurden auf Dispersion, "plating"Widerstand, Wärmestabilität und Gelbwerden wie folgt geprüft :
Zur Bestimmung der Dispersionseigenschaften wurde eine Mischung auf 100 Teilen Polyvinylchloridharz, 50 Teilen Dioctylphthalat und 0, 2 Teile Phthalocyaningrün (als Kontrastmittel) in einer hinreichenden Menge hergestellt, so dass verschiedene zu untersuchende Stoffe geprüft werden können.
Zu 225 g dieses Ansatzes wurden 7, 5 g des zu prüfenden Stoffes zugefügt. Die Komponenten wurden gut gemischt und
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wurde dann auf die Anzahl kleiner Punkte (0, 10-0, 20 mm) mittlerer Punkte (0, 20-0, 30 mm) und grosser
Punkte (über 0, 30 mm) geprüft. Die Dispersionsklassifizierung beruht auf der Anzahl und Grösse der nicht dispergierten Teilchen.
Der "plating"-Widerstand wurde geprüft, indem zuerst folgende Testmischung hergestellt wurde :
100 Teile Polyvinylchloridharz, 37 Teile Dioctylphthalat, 3 Teile eines Epoxy-Plastifizierers, 6 Teile einer
50%igen Watchung-Rot-Dioctylphthalatpaste, 2 Teile eines handelsüblichen Barium-Cadmiumstabilisators und ein Teil des zu untersuchenden Stoffes. Diese Komponenten wurden vermischt und 10 min bei 1490 C in einer Zweiwalzenmühle behandelt. Der Ansatz wurde dann aus der Mühle entfernt.
Dann wurde eine Reinigungsmischung aus 100 Teilen Polyvinylchloridharz 25 Teilen Dioctylphthalat, ein Teil
Dibutylzinndilaurat, 1 Teil Ti02 und 10 Teilen hydratisiertes Aluminiumoxyd 10 min bei 1490 C in der Mühle behandelt, worauf eine 0, 30-mm-Folie herausgenommen wurde. Die Reinigungsmischung wird dann auf Intensität der rosa oder roten Farbe geprüft. Stabilisatoren mit geringem "plating" zeigen eine geringe rosa Färbung der Reinigungsmischung, während eine tiefrote Farbe schlechtes "plating" anzeigt.
Die Wärmestabilität und das Gelbwerden werden durch Herstellen folgender Plastikzusammensetzung ermittelt : 100 Teile Polyvinylchloridharz, 40 Teile Dioctylphthalat, 3 Teile Epoxy-Plastifizierer, 0, 5 Teile Starinsäure, 2, 0 Teile handelsüblicher Barium-Cadmium-Stabilisator und 1, 0 Teile des Prüfmaterials. Die Zusammensetzungen werden gewogen und vermischt und bei 157 C 3 min auf einer Zweiwalzenmühle vermahlen, bis sie im wesentlichen gleichförmig sind. Die Zusammensetzung wird dann in 1, 02-mm-Filme übergeführt und in einem Saugzug-Ofen bei 204 C geprüft. Proben der Zusammensetzung wurden dann nach geeigneten Intervallen entnommen.
Das erfindungsgemäss mit Stearinsäure behandelte Bariumsilikat zeigte hervorragende Dispersionseigenschaften im Vergleich zum nichtüberzogenen Material, welches in dieser Hinsicht unzulänglich und unannehmbar war. Der "plating"-Widerstand der Harzzusammensetzung war ebenso wie die Wärmestabilität durch Zugabe des mit Stearinsäure umgesetzten Bariumsilikats im Vergleich zum nicht überzogenen Bariumsilikat wesentlich verbessert. Bezüglich Gelbwerden der Zusammensetzung war kein bedeutender Unterschied festzustellen.
Beispiel 2 : 364 g Bariumhydroxyd-Octahydrat, Ba (OH) 2'8 HsO wurden zusammen mit 6 I Wasser in ein 10-1-Gefäss gegeben und auf 40 C erhitzt. 699 g Natriumsilikat wurden mit einem gleichen Volumen Wasser verdünnt (etwa 400 ml) und wie folgt dem Bariumhydroxyd zugegeben :
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<tb>
<tb> Erste <SEP> 15 <SEP> min <SEP> 75 <SEP> ml, <SEP>
<tb> Zweite <SEP> 15 <SEP> min <SEP> 225 <SEP> ml,
<tb> Dritte <SEP> 15 <SEP> min <SEP> der <SEP> Rest <SEP> (Gesamtvolumen <SEP> etwa <SEP> 800 <SEP> ml). <SEP>
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Das ausgefallene Bariumsilikat bildete eine Aufschlämmung und wurde 1 h gerührt. Dann wurde der Ansatz filtriert und mit 21 Wasser gewaschen.
Ein Teil des gewaschenen Filterkuchens (etwa 450 g) wurde 2mal aufgeschlämmt und filtriert, wobei
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wendet wurden. Der Kuchen wurde dann getrocknet und als Kontrollprobe aufbewahrt.
Zu einem andern 450-g-Anteil des ursprünglichen gewaschenen Bariumsilikats-Filterkuchens wurden 1% seines Gewichts (auf Basis des trockenen Feststoffes) Stearinsäure gelöst in 35 ml In-Natronlauge zugegeben. Die Mischung wurde etwa i h gerührt und dann filtriert. Der Filterkuchen wurde 2mal mit je einem l Wasser aufgeschlämmt, filtriert und mit je 500 ml Wasser gewaschen. Er wurde dann bei
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C,gefüllt. In ein 25 X 25 cm-Gefäss wurden 5 1 Wasser gegeben und dazu unter intensivem Rühren innerhalb von 2 h gleichzeitig und gleichmässig die Bariumchlorid- und Natriumsilikatlösungen gegeben. Nach
Beendigung der Zugabe wurde die Aufschlämmung in einen 24-cm-Büchner-Trichter überführt, filtriert und 4mal unter Anwendung von je 61 Wasser nochmals aufgeschlämmt.
Nach dem letzten Waschen war der Chloridgehalt sehr gering.
Etwa des gewaschenen Filterkuchens wurden mit 2 1 Wasser aufgeschlämmt und mit einer Emulsion von 20 g Triäthylenglykoldilaurat und 10 g Stearinsäure in 300 ml Wasser und 3, 4 g Triäthanolamin behandelt. Die Aufschlämmung wurde dann filtriert, getrocknet und gemahlen. Das erhaltene Produkt wurde als Anteil 1 bezeichnet.
Ein zweiter Teil, ebenfalls etwa des gewaschenen Bariumsilikat-Filterkuchens wurde in gleicher Art behandelt, mit Ausnahme, dass nur 13, 4 g Triäthylenglykoldilaurat, 6, 6 g Stearinsäure, 200 ml Wasser und 2, 2 g Triäthanolamin verwendet wurden. Das erhaltene Produkt wurde als Anteil 2 bezeichnet.
Das restliche Drittel des gewaschenen Bariumsilikat-Filterkuchens wurde in gleicher Art behandelt mit Ausnahme, dass in diesem Fall 10 g Triäthylenglykoldilaurat und 5 g Stearinsäure in 150 ml Wasser und
1, 7 g Triäthanolamin verwendet wurden. Das erhaltene Produkt wurde als Anteil 3 bezeichnet.
Die 3 Proben wurden auf Wärmestabilität, Gelbwerden und Dispersion wie in Beispiel 1 geprüft.
Der Anteil 3 hatte die besten Wärmestabilitätseigenschaften, dann folgte Anteil 2, Anteil 1 und eine vergleichbare handelsübliche Standard-Zusammensetzung die in ähnlicher Weise hergerichtet wurde, jedoch nicht mit Triäthylenglykoldilaurat und Bariumstearat überzogen war.
Das anfängliche Gelbwerden, welches häufig entsteht bei der Heissfabrikation von Vinylharzprodukten, war am wenigsten bemerkbar in den Anteilen 2 und 3, etwas mehr im Anteil 1, jedoch weniger im Anteil 1 als in der Vergleichsprobe.
Die Klarheit aller drei Anteile war etwa gleich und wesentlich besser als jene der Vergleichprobe.
Die Dispersionseigenschaften der Proben waren alle wesentlich besser als jene der Vergleichsprobe.
Beispiel 4 : Das Verfahren von Beispiel 3 wurde wiederholt, nur dass an Stelle der Unterteilung des gewaschenen Bariumsilikats in drei Anteile und nachfolgendem Behandeln mit Stearinsäure und Äthylenglykoldilaurat der Kuchen in 2 Anteile geteilt wurde. Ein Anteil wurde ohne Additiv getrocknet und als Vergleichsprobe aufbewahrt. Der andere Teil wurde wie in Beispiel 3 mit einer solchen Menge Stearinsäure behandelt, die einem Gewichtsteil pro 100 Teilen Bariumsilikat entsprach und einer solchen Menge Äthylenglykoldilaurat, die 2 Gew.-Teilen pro 100 Teilen Bariumsilikat entsprach.
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lHarzzusammensetzung, die mit dem behandelten Bariumsilikat hergestellt wurde, zeigte jedoch eine wesentlich bessere Wärmestabilität.
Beispiel 5 : Das Verfahren nach Beispiel 3 wurde zur Herstellung eines mit Caprinsäure überzogenen Bariumsilikats durch Anwendung einer Emulsion von Caprinsäure in wässerigem Triäthanolamin an Stelle einer Emulsion von Stearinsäure, Triäthylenglykoldilaurat und Triäthanolamin benutzt. Die Caprinsäure wurde in einer Menge von 1 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teile Bariumsilikat zugefügt. Das erhaltene Produkt hatte eine Wärmestabilität und einen "plating"-Widerstand, die gleich einer vergleichbaren, mit Stearinsäure überzogenen Bariumsilikatzusammensetzung war, und zeigte ausgezeichnete Dispersionseigenschaften.
Obwohl die Erfindung mit besonderem Hinweis auf die Anwendung von Bariumstearat als Überziehmaterial beschrieben wurde, werden ähnliche Ergebnisse erhalten bei Anwendung von Kalzium-und Strontiumseifen. Diese Stoffe können wie Bariumstearat auf die Teilchenoberflächen aufgebracht werden, indem eine Wasseremulsion der gewünschten Seife an Stelle der Stearinsäureemulsion angewendet wird.
Ebenfalls kann Bariumstearat oder eine andere Bariumseife als wässerige Suspension der Seife aufgebracht
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werden, anstatt es in situ durch Anwendung einer Stearinsäureemulsion zu bilden. Es ist jedoch bequemer, bei Anwendung eines Barium-Seifenüberzuges die Säure zu verwenden.
An Stelle von Stearin- oder Caprinsäure können auch die andern Fettsäuren mit 6-24 C-Atomen mit ähnlichen Ergebnissen in allen Fällen verwendet werden. Die Durchführung ist identisch mit jener bei Anwendung von Starin- oder Caprinsäure.
Die Erfindung wurde in Form von bestimmten bevorzugten Ausführungsarten beschrieben, sie wird jedoch dadurch in keiner Weise eingeschränkt oder begrenzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Als Zusatzmittel zu Kunstharzen verwendbare Bariumsilikat-Teilchen, gekennzeichnet durch einen Überzug von einer Erdalkaliseife einer 6-24 Kohlenstoffatomen enthaltenden Fettsäure.