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Vorrichtung zum Aufzeichnen und/oder Abtasten von Hochfrequenzsignalen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufzeichnen und/oder Abtasten von Hochfre- quenzsignalen, insbesondere Videosignalen, mittels mindestens eines in einem Schlitz einer stillstehen- den Trommel in einer Ebene senkrecht zur Trommelachse rotierenden Kopfes auf einem bandförmigen magnetischen Träger, der schraubenlinienförmig ganz oder teilweise um die Trommel geschlungen ist, wobei die Vorrichtung mindestens einen zusätzlichen Magnetkopf (z. B. Tonkopf) zum Aufnehmen oder
Wiedergeben von Signalen in einer Spur parallel zur Längsrichtung des Trägers enthält.
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art ist der Tonkopf an einer Stelle angeordnet, die in eini- ger Entfernung von der Trommel liegt. Dies bedeutet, dass der einem bestimmten Bildteil zugeordnete
Schall räumlich weit vor oder hinter diesem Bildteil aufgezeichnet ist. Dies hat folgenden Nachteil : Wenn infolge schlechter Bildqualität Kürzungen vorgenommen werden müssen, wobei üblicherweise der Träger von Rand zu Rand längs einer Linie parallel zu einer Videozeile durchgeschnitten wird, verschwindet der einer guten Bildaufnahme entsprechende Schall, während der dem schlechten Bildteil zugeordnete Schall beibehalten wird.
Auch wenn der Träger aus irgendeinem andern Grunde durchgeschnitten werden muss, enthält der eine Teil nicht mehr die der letzten Bildaufnahme entsprechende Schallaufzeichnung, weil diese auf dem ändern Teil steht, auf dem das entsprechende Bild fehlt.
Um diesen Nachteil zu beheben, ist eine Vorrichtung nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Tonkopf in einem derartigen Abstand vom Videokopf angebracht ist, dass die entsprechende Zeitdifferenz zwischen der betreffenden Toninformation und der zugeordneten Bildinformation unmerkbar klein ist (z. B. 0, 1 s).
Unter"Abstand"soll in diesem Zusammenhang stets der Abstand verstanden werden, der längs der Tonspur von der Stelle, an der eine bestimmte Toninformation aufgezeichnet wird, bis zu einer Stelle in der Tonspur, an der man den Schnitt durch die zugeordnete Bildinformation vornehmen würde, gemessen wird, wobei der Fall ausgeschlossen werden muss, in dem der Abstand zwischen der Stelle einer Toninformation und der Stelle, an der die zugeordnete Videozeile die Schallspur berührt, Null ist, weil in diesem Falle der Tonkopf in der Ebene liegen würde, in der der Videokopf umläuft, was selbstverständlich unmöglich ist.
Durch die erwähnte Massnahme liegen die betreffende Toninformation und die entsprechende Bildinformation räumlich näher beieinander auf dem Träger, so dass die Durchführung von Kürzungen oder das Schneiden des Trägers mit weniger Schwierigkeiten verknüpft ist, wobei der so gewählte Abstand so viel Freiheit gibt, dass der Tonkopf auf oder unmittelbar vor der Trommel angebracht werden kann.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein einer Zeitdifferenz von 0, 1 s entsprechender Abstand zwischen Videokopf und Tonkopf für das Vornehmen von Kürzungen oder das Schneiden des Trägers unbedenklich ist, weil der Schall dabei der Toninformation, die wirklich zur ersten Bildinformation des gekürzten Trägers gehört, um 0, 1 s vorangeht bzw. die einer bestimmten Bildinformation zugeordnete Toninformation während 0, 1 s fehlt. Diese Zeit ist aber unmerkbar klein. Wird der Träger mit einer Geschwindigkeit von 38 cm/s bewegt, so bedeutet dies, dass der Hörkopf in einem Abstand von 3,8 cm von der Stelle, an der eine Zeile der Videospur die Tonspur berührt, die zugeordnete Toninformation aufnimmt oder wiedergibt. Dabei lässt sich der Tonkopf an einer Stelle auf oder ausserhalb der Trommel unterbringen.
Wenn jedoch in Abweichung vom Normalfall, in dem man von Rand zu Rand gemäss einer
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Zeile der Videospur schneidet, derart geschnitten wird, dass man am Anfang und am Ende der Videozeile je 3, 5 % dadurch fallen lässt, dass man senkrecht zur Längsrichtung des Trägers schneidet, während man für die übrigen 93 % der Videozeile folgt, welcher Fall in der Figurenbeschreibung näher erläutert wird, so kann man, wenn die Zeilenlänge 1 m beträgt, abermals einen Abstand von etwa 3,5 cm, der einer
Zeitdifferenz von 0. 1 s entspricht, gewinnen, so dass der Tonkopf in einer Entfernung von höchstens etwa
7 cm vom Videokopf angeordnet werden kann.
Ein Verlust von 7 % der Bildinformation beim Durchführen eines solchen dreigliedrigen Schnittes muss hiebei ningenommen werden, was aber zulässig ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung ist der Tonkopf mit Rück- sicht auf die Durchführung eines zweifach geknickten Schnittes an einer vom Träger überstrichenen Stel- le des Mantels der Trommel angebracht.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Die Fig. 1 und 2 stellen sche- matisch einen bandförmigen Magnetogrammträger dar, bei dem längs einer strichpunktierten Linie ein
Schnitt vorgenommen ist. Fig. 3 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Aufzeichnen und/oder Abtasten von Videosignalen, bei der gemäss der Erfindung der Tonkopf am Umfang der Trommel angebracht ist.
Fig. 4 zeigt einen längs der Linie IV-IV geführten Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 3.
In Fig. 1 ist auf einem Magnetogrammträger 1 in einem Streifen 2 die Videospur in Form langer schräger Spuren 3 aufgezeichnet. Jede Spur enthält ein Teilbild mit 312,5 Bildzeilen und wird in 0,02 s aufgezeichnet. Der Deutlichkeit halber sind nur die Spuren dargestellt, die die ungeraden Zeilen des
Bildrasters enthalten. Die die geraden Zeilen des Bildrasters enthaltenden nicht dargestellten Spuren kön- nen je zwischen zwei Spuren gedacht werden. Eine dargestellte Spur 4 stellt die Spur dar, längs der ein
Schnitt durchgeführt werden soll.
Neben dem Streifen 2 für die Videospur liegt auf dem Träger 1 ein Streifen 5 für die Tonspur. In dieser ist eine Zone 6 angegeben, deren schraffierte äusserste Flächen 7 und 7a die Stellen markieren, die in bezug auf die den in Spur 4 aufgezeichneten Bild entsprechende Toninformation in einem Abstand liegen, der einer Zeitdifferenz von 0, 1 s entspricht, und somit den Abstand angeben, um den der Tonkopf und der Videokopf maximal unbedenklich voneinander entfernt sein dürfen. Wird somit nach Beendigung einer Aufzeichnung durch einen Schnitt längs der Spur 4 der Träger in zwei Stücke la und 1b geteilt und dann das Stück la wiedergegeben, so eilt, wenn der der Spur 4 zugeordnete Schall in der Fläche 7 der
Zone 6 aufgezeichnet ist, der Schall anfangs um 0, 1 s gegenüber dem wiedergegebenen Bild vor, was praktisch nicht merkbar ist.
Nach Ablauf dieser 0. 1 s sind Ton und Bild wieder völlig gleichphasig.
Fig. 2 zeigt den Fall, in dem ein Schnitt längs der strichpunktierten Linie 8 durchgeführt wird. Ein solcher Schnitt wird vorzugsweise durchgeführt, weil die Stücke beiderseits des Schnittes gemäss Fig. 1 einen spitzen Winkel einschliessen und in dessen Scheitelpunkt enden. (Längs einer Zeile bei einem Trommeldurchmesser von 30 cm etwa 1 m und Bandbreite 2 cm.) Diese praktisch unbequemen Scheitelpunkte können dadurch vermieden werden, dass etwa 3, 5 cm vom Anfang und vom Ende der Schnitt senkrecht zur Längsrichtung des Trägers durchgeführt wird. Auf diese Weise verliert man zwar etwa 7 o der Bildinformation bei einer Spur mit einer Länge von 1 m, aber dies ist zulässig, weil diese 7 % in den Schwarzbereich des Bildes fallen.
Dieser Abstand von 3,5 cm entspricht bei einer Trägergeschwindigkeit von 38 cm/s etwa 0, 1 s, so dass, wenn der Tonkopf derart in bezug auf den Videokopf angeordnet ist, dass die der Spur 8 zugeordnete Toninformation in der Fläche 9 der Tonspur 5 aufgezeichnet ist, nach der Kürzung keine Zeitdifferenz zwischen Bild und Ton auftritt, obgleich der Tonkopf in bezug auf den Videokopf um etwa 3, 5 cm verschoben ist. Auf jedem Teil des durchgeschnittenen Trägers ist die einer bestimmten Bildinformation zugeordnete Toninformation vorhanden. Weil eine wirkliche Zeitdifferenz von höchstens 0. 1 s zulässig ist, kann der Abstand zwischen Tonkopf und Videokopf um weitere 3, 5 cm vergrössert werden, so dass ein Gesamtabstand von 7,0 cm erreicht wird, der häufig genügt, um den Tonkopf innerhalb der Trommel unterbringen zu können.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Anordnung, bei der der Tonkopf 12 im Mantel der stillstehenden Trommel 13 angebracht ist. In einem Schlitz 14 ist der Videokopf 15 an einem Arm 16 befestigt, der um eine Welle 17 drehbar ist.
Das vorliegende Problem tritt nicht nur bei der Beziehung von Ton- und Bildsignalen zueinander, sondern auch bei der Orientierung der Stichwort- oder Synchronisiersignale auf. Die vorstehend für die Anordnung des Tonkopfes gegebene Lösung kann mit gleichem Vorteil für die Anordnung des Stichwortoder Synchronisier-Aufnahme- oder Wiedergabekopfes angewendet werden.