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Verfahren zur Verbesserung der allgemeinen Anfärbbarkeit von Polyolefinfasern
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der Anfärbbarkeit von Fasern aus Mischungen aus Olefinpolymeren, insbesondere aus Polypropylen, mit basischen Stickstoffverbindungen, wie a) Polyvinylpyridine, erhalten unter Verwendung von radikalischen oder stereospezifischen Katalysatoren ; b) Kondensationsprodukte von Epichlorhydrin, aliphatischen Aminen und Diaminen ; von Epichlorhydrin, aliphatischen Aminen und Iminen ; von Epichlorhydrin, aliphatischen Aminen und Diiminen (Piperazin) ; von Alkylchloriden, Diaminen und Epichlorhydrin ; c) Kondensationsprodukte von Halogenderivaten mit Diaminen u. dgl.
Verfahren zur Herstellung von Textilfasern mit besonderer Farbaufnahmefähigkeit insbesondere für saure Farbstoffe, bei welchen Mischungen aus kristallinen Polyolefinen, insbesondere Polypropylen, mit basischen Stickstoffpolymeren, wie Polyvinylpyridine, die Kondensationsprodukte von Dihalogenderivaten und Diaminen, die basischen Kondensationsprodukte von Epichlorhydrin u. dgl. ausgepresst werden, wurden bereits beschrieben.
Ausserdem wurde bereits ein Verfahren zur Verbesserung der Farbechtheit, des Griffes und anderer Eigenschaften von Fasern auf Basis vonPolyolefinen und basischenStickstoffverbindungen beschrieben, bei welchen die Fasern mit Mono- und Diepoxyverbindungen behandelt werden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass man eine schnellere Erschöpfung des Farbbades, reinere Farbtöne und eine bessere Echtheit erhält, wenn man Fasern aus Mischungen von kristallinen Polyolefinen, insbesondere Polypropylen, und basischen stickstoffhaltigen Polymeren mit Schwefelsäure behandelt.
Erfindungsgemäss wird ein Verfahren zur Behandlung von Garnen od. dgl. aus Mischungen von kristallinen Polyolefinen und basischen stickstoffhaltigen Polymeren vorgesehen, welches darin besteht, dass man die Garne od. dgl. mit einer wässerigen Schwefelsäure behandelt und hierauf mit Wasser oder einem Alkali wäscht.
Die Behandlung mit Schwefelsäure kann vor oder nach dem Verstrecken der Fasern und vor oder nach der Behandlung mit Mono- oder Diepoxyverbindungen durchgeführt werden.
Die Behandlung kann kontinuierlich oder chargenweise durchgeführt werden während einer Zeit von 1 sec bis 60 min bei einer Temperatur von 15 bis IOO C.
Vorzugsweise werden wässerige Schwefelsäurelösungen mit Konzentrationen von 0, 01 bis 30 Gew. -0/0 verwendet.
Nach der Behandlung mit Schwefelsäure werden die Fasern mit Wasser oder alkalischen Substanzen (z. B. Alkali oder Erdalkalihydroxyde oder-karbonate) gewaschen.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern, ohne dass diese jedoch hierauf beschränkt sein soll.
Beispiel I : Ein Garn wird hergestellt aus einer Mischung von 1300 g eines Polyiminkondensats und 36 kg Polypropylen mit folgenden Eigenschaften : [1) ] = 1, 43 (gemessen in Tetrahydronaphthalin bei 1350C), Aschegehalt 0, 028%, Ruckstand nach der Heptanextraktion 95, 71a. (Das Polyiminkondensat wurde hergestellt durch Auflösen von 1160 g Hexamethylendiamin in 1800 ml Wasser bei Raumtemperatur
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unter Rühren in einem 6 l Glasgefäss, Erwärmen der Lösung auf 900C und Zusatz von 897 g Dichloräthan und 725 g einer 50% gen wässerigen Natronlauge.
Nach Ende des Zusatzes wird die Reaktion 3 h lang bei 900C fortgesetzt, dann auf 20 - 250C gekühlt. die obere festeschicht wird abgetrennt, es werden zu dieser 2000 ml Wasser zugesetzt und die Masse wird auf 70 - 800C erhitzt. Nun wird dekantiert und das restliche Wasser wird abdestilliert. Es wird so ein festes Polyiminkondensat erhalten. )
Die Polypropylen-Polyiminkondensat-Mischung wird durch Auspressen in einem Schneckenapparat bei
1600C granuliert.
Das Granulat wird unter folgenden Bedingungen versponnen :
EMI2.1
<tb>
<tb> Spinndüsenart <SEP> 60/0, <SEP> 8 <SEP> x <SEP> 16 <SEP> mm
<tb> Schneckentemperatur <SEP> 2400C
<tb> Kopftemperatur <SEP> 2300C
<tb> Spinndüsentemperatur <SEP> 2200C
<tb> Maximaldruck <SEP> 27 <SEP> kg/crr <SEP>
<tb> Aufwickelgeschwindigkeit <SEP> 310 <SEP> m/min.
<tb>
Die die Spinndüse verlassenden Fäden werden mit einer 10% igen wässerigen Lösung von Äthylenglykoldiglycidyläther benetzt.
Hierauf werden sie unter Dampf mit einem Streckverhältnis von 1 : 6, 4 verstreckt und gekräuselt.
Die gekräuselten Fäden werden durch ein Gefäss gezogen, welches eine tige wässerige Schwefelsäurelösung mit einer Temperatur von 25 C enthält.
Die Geschwindigkeit der eintretenden Fäden wird so reguliert, dass eine Verweilzeit der Fäden in der Schwefelsäurelösung von 5 sec erzielt wird. Aus der Schwefelsäurelösung werden die Fäden in ein anderes Gefäss geleitet, das eine lomige wässerige Natriumbikarbonatlösung enthält.
Die Fäden werden dann geschnitten und getrocknet. Der so erhalteneStapel kann intensiv mit sauren, metallisierten, plastolöslichen oder Küpenfarbstoffen angefärbt werden.
Die Echtheit insbesondere gegenüber Waschen der auf den gemäss der vorliegenden Erfindung mit Schwefelsäure behandelten Fasern erhaltenen Anfärbungen ist eindeutig besser als die der auf entsprechenden nicht behandelten Fasern erhaltenen Anfärbungen.
Beispiel 2 : Eswird ein gleiches Garn wie in Beispiel 1 hergestellt, jedoch werden die Fäden nach Verlassen der Spinndüse nicht epoxydiert.
Die unter Dampf mit einem Streckverhältnis von 1 : 6, 4 verstreckten Fäden werden mit einer 5% eigen wässerigen Äthylenglykoldiglycidylätherlösung befeuchtet und dann in einem Autoklaven mit Dampf unter vermindertem Druck (150 mm Hg) bei 105 - 1100C behandelt.
Hierauf werden sie in ein Gefäss gebracht, welches eine 10% igue wässerige Schwefelsäurelösung bei 250C enthält. Die Geschwindigkeit der eintretenden Fäden wird so reguliert, dass eine Verweilzeit der Fäden in der Schwefelsäurelösung von 2 sec erzielt wird.
Aus der Schwefelsäurelösung werden die Fäden in ein anderes Gefäss geleitet, das eine leoige wässe- rige Natriumbikarbonatlösung enthält.
Die Fäden werden dann geschnitten und getrocknet. Der so erhaltene Stapel kann intensiv mit sauren, metallisierten, plastolöslichen oder Küpenfarbstoffen angefärbt werden. Die Echtheit insbesondere gegen- über Waschen der auf den gemäss der vorliegenden Erfindung mit Schwefelsäure behandelten Fasern erhal- tenen Anfärbungen ist eindeutig besser als die der auf entsprechenden nicht behandelten Fasern erhaltenen Anfärbungen.
Beispiel 3 : Ein Garn wird hergestellt durch Mischen von 900 g Poly-2-vinylpyridin, hergestellt
EMI2.2
=versponnen :
EMI2.3
<tb>
<tb> bpmnausenart <SEP> cu/u, <SEP> s <SEP> x <SEP> io <SEP> mm <SEP>
<tb> Schneckentemperatur <SEP> 2300C
<tb> Kopftemperatur <SEP> 2200C
<tb> Spinndüsentemperatur <SEP> 220 C
<tb> Maximaldruck <SEP> 50 <SEP> kg/cm2
<tb> Aufwickelgeschwindigkeit <SEP> 250 <SEP> m/min.
<tb>
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Die die Spinndüse verlassenden Fäden werden unter Dampf mit einem Streckverhältnis von 1 : 5 verstreckt, mit einer wässerigen lligen Lösung vonÄthylenglykoldiglycidyläther befeuchtet, mit Dampf in einem Autoklaven unter vermindertem Druck (160 mm Hg) bei 105 - 1100C behandelt und dann gekräuselt und geschnitten.
Der so erhaltene Stapel wird 10 min lang mit einer 5'igen wässerigen Schwefelsäurelösung bei deren Siedepunkt bei einem Faserbadverhältnis von 1 : 20 behandelt.
Die so erhaltenen Fasern erschöpfen schnell das Farbbad und die erhaltenen Anfärbungen besitzen besondere Echtheit insbesondere gegen Waschen, die eindeutig besser ist als die von Anfärbungen, die an den entsprechenden nicht mit Schwefelsäure behandelten Fasern erhalten wurden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verbesserung der allgemeinen Anfärbbarkeit von Polyolefinfasern und insbesondere zur Verbesserung der Echtheit vor allem gegen Waschen der Anfärbungen auf Fasern, die durch Auspressen von Mischungen von kristallinen Polyolefinen, insbesondere Polypropylen, mit basischen stickstoffhaltigen Polymeren erhalten wurden, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern vor oder nach Behandlung mit Mono- oder Diepoxyverbindungen mit wässerigen Schwefelsäurelösungen einer Konzentration von vorzugsweise 0, 01 bis 30 Gew.-% behandelt und dann mit Wasser und/oder alkalischen Mitteln gewaschen werden.