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Tonbandzählwerk mit Herzkurven-Rückstellgetriebe
Die Erfindung betrifft ein Tonbandzählwerk, bei welchem ein durch eine Handhabe über Schalthebel betätigbares Herzkurven-Rückstellgetriebe die Nullstellung aller auf einer Zählwerksachse angeordneten Ziffernrollen bewirkt und hiebei die Zehnerschalttriebe durch einen Aushebemechanismus ausser Eingriff mit den Ziffernrollenverzahnungen gebracht sind.
Herzkurven-Rückstellgetriebe sind beiRollenzählwerken bekannt, so z. B. bei Hubzählern mit einem Klinkenrad und einer Hubklinke, welche den schrittweisen Drehantrieb des Zählwerkes bewirkt. Dieser schrittweise Drehantrieb der Ziffernrollen ist an Tonbandzählern nicht verwendbar, da diese Umdrehungzähler sind, die mit dem Tonbandantrieb ständig verbunden sind. Auch sind die bekannten Zähler meist räumlich zu gross und ungünstig aufgebaut, wenn z. B. der Mechanismus des Rückstellgetriebes seitlich der Ziffernrollen angeordnet ist. Bei einem andern bekannten Zähler erfolgt eine Nullstellung durch eine genutete Zahlenrollenwelle mit in die Nut eingreifenden Klinken, die jeder Zahlenrolle zugeordnet sind.
Es ist auch ein Umlaufzähler mit einem Herzkurvenrückstellgetriebe bekannt, bei aem ein seitlicher Druckhebel entgegen einer Nullstellfeder niederdrückbar ist, wobei eine Nullstellwelle betätigt wird. Ein Einbau dieser Zähler ist jedoch schwer möglich.
Tonbandgeräte sollen für langzeitige Übertragung eingerichtet sein, wobei die Tonbänder teilweise eine ununterbrochene Laufzeit von mehr als 180 min haben. Bei derartig langen Tonbändern ist das Wiederauffinden einer bestimmten Tonaufnahme, die im Vorlauf oder Rücklauf eingestellt werden kann, von der Güte des Tonbandzählers abhängig.
Zunächst benutzte man das Mass des jeweils gewickelten Spulendurchmessers, das an einer geeichten Skala abzulesen war. Bei der geringen Bandstärke ist diese Ablesung jedoch unzulänglich. Man hat deshalb bereits sogenannte Banduhren benutzt, die ein Zeigerzählwerk aufweisen, das mit der Bandlänge direkt gekuppelt ist bzw. durch den Tonbandantrieb betätigt wird. Da aber der Antrieb des Zeigers mit einer grossen Untersetzung erfolgt, ist die Ablesung ebenfalls zu ungenau.
Eine grundlegende Verbesserung ermöglichte erst die Anwendung eines ein Rollenzählwerk enthaltenden Tonbandzählers, bei dem der jeweilige Zählerstand statt an Teilstrichen an einer grossen deutlichen Ziffer ablesbar ist. Auf derartige Tonbandzähler richtet sich die Erfindung.
Bei diesen bisher zum Einbau in Tonbandgeräten verwendeten Tonbandzählem erfolgt die Rückstel- lung aller Ziffernrollen auf Null durch eine mit der Zählwerksachse verbundene Rändelscheibe, wobei die Ziffernräder mit einer federnden Klinkenkupplung versehen sind, welche die Ziffernrollen bei einer in Zählrichtung ausgeführten Drehung mitnehmen und auf eine gemeinsame Nullstellung ausrichten. Beim Betrieb des Gerätes werden die Ziffernrollen im Vorlauf (Zählrichtung) exakt mitgenommen, da die Klinkenkupplungen überrascht werden. Das ist nicht der Fall, wenn das Tonband zurückläuft. In diesem Falle zählen die Ziffernrollen gegen die Zählrichtung rückwärts, während die Rändelscheibe zwangläufig mitgenommen wird durch Einfall der Klinkenkupplung der Antriebsrolle.
Voraussetzung für eine exakte Rückwärtszählung ist aber, dass die Rändelscheibe, die ja auf der Zählwerksachse sitzt, nicht festgehalten oder gebremst wird. In diesem Falle würde nämlich die auf der Schnurscheibe laufende Antriebspeese schleifen und dadurch eine Tonbandverschiebung zu der im Rücklauf angezeigten Zahl auftreten. Diese Tonbandverschiebung kann auch auftreten, wenn der Tonbandzähler, wie es ebenfalls vorkommt, mittels einer biegsamen Welle angetrieben wird, wenn nämlich die Rändelscheibe verklemmt oder festgehalten wird, da dann die Antriebskupplung ausrastet.
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Die Abnahmebedingungen für Tonbandzähler mit Rändelscheibe sind aus diesem Grunde sehr streng.
Die Tonbandzähler werden auf Schlagfreiheit geprüft und der Ausschuss ausgesondert. Trotzdem kann die aus dem Durchbruch in der Montageplatte notwendigerweise etwas vorstehende Rändelscheibe, auch wenn sie ursprünglich schlagfrei war, durch unvorsichtige Handhabung Schlag erhalten, so dass sie dann beim Rücklauf bremst und Anzeigefehler verursacht.
Einstellfehler können aber auch bei der Rückstellung auf Null bei eiliger Handhabung vorkommen, weil mit der Rändelscheibe die Nullstellung entweder nicht erreicht oder überzogen werden kann. Im ersteren Falle steht im Bildfenster die Zahl 999, im zweiten Falle die Zahl 111. Wird diese Fehleinstellung nicht sofort beachtet, so sind Fehler bei der Programmauswahl die Folge. Andernfalls muss die Rändelscheibe nochmals betätigt werden, um die Ziffernrollen beim zweiten Mal in Nullstellung zu bringen.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen bedienungssicheren Tonbandzähler der Tonbandgeräteindustrie zur Verfügung zu stellen, der keine Anzeigefehler hat und der leichter bedienbar ist, und der bei seiner Betätigung eine eindeutige Nullstellung aller Ziffernrollen ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Schalthebel der Herzkurven um eine Achse der Zehnerschaltritzel, die am Ende einer sich unterhalb der Ziffernrollen bis zu deren Mitte erstreckenden Schwenkplatte angeordnet ist, schwenkbar sind und das freie, als Rahmen ausgebildete Ende der Schalthebel an einem im Zählwerksgehäuse vertikal beweglichen Druckknopf gelenkig geführt ist, wobei die Grundplatte des Zählwerksgehäuses die Bewegung der Schwenkplatte bei ausgerückten Zehnerschaltritzeln nach unten begrenzt und die Schalthebel ihre einwärts gegen die Herzkurven gerichtete Schwenkbewegung ausführen.
Die Erfindung hat überdies den Vorteil, dass das Umlaufzählwerk besonders kleine Abmessungen hat und deshalb für den Einbau in Tonbandlaufwerke besonders geeignet ist, speziell auch deshalb, weil die Rückstellung auf Null mittels eines Druckknopfes, ohne dass die Konstruktion zusätzlichen Platzbedarf erfordert, möglich ist.
Es ist wesentlich, dass die Nullstellungshandhabe getriebemässig nicht mit dem Bandantrieb verbunden ist, und diese Möglichkeit bietet das an sich bekannte Herzkurvenrückstellgetriebe. Bei einem solchen Tonbandzähler können die Ziffernrollen, wenn sie in Zählrichtung im Vorlauf oder in umgekehrter Richtung beim Rücklauf des Tonbandes angetrieben werden, niemals von der Nullstellungshandhabe her von aussen beeinflusst werden, da sie in beiden Drehrichtungen synchron mit dem Bandantrieb laufen. Dadurch lässt sich an einem solchen Tonbandzähler eine exakte Programmwahl, der Einstellung des Tonbandes entsprechend, gleichgültig, ob der Vorlauf oder der Rücklauf des Tonbandes eingeschaltet ist, vornehmen.
Ausserdem bietet die Erfindung den Vorteil, dass die Nullstellung aller Ziffernrollen immer exakt erfolgt.
In der Deckplatte des Tonbandgerätes ist die in senkrechter Richtung geführte und mit der Ruckstellfeder versehene Drucktaste angeordnet, welche die Herzkurvenrückstellgetriebe aller Ziffernrollen des Tonbandzählers gleichzeitig betätigt und deren tiefste Niederdrückstellung der Nullstellung aller Ziffernrollen entspricht. Wenn die Drucktaste bis zum Endanschlag niedergedrückt ist, ist auch immer die Rückstellung aller Ziffernrollen auf Null erfolgt.
Die Drucktaste des Tonbandzählers, die beliebig ausgebildet und den übrigen Drucktasten des Gerätes angepasst sein kann, lässt sich insbesondere auch wegen der baulichen Kleinheit des Tonbandzählers innerhalb der Drucktastenreihe des Tonbandgerätes einbauen. Diese Möglichkeit schliesst selbstverständlich nicht aus, dass der Tonbandzähler auch an anderer Stelle des Tonbandgerätes seinen Platz findet.
Ein solcher Tonbandzähler hat weiterhin den Vorteil, dass er nicht mehr auf Schlagfreiheit geprüft zu werden braucht und dass demzufolge auch kein diesbezüglicher Ausschuss mehr den Preis der einwandfreien Tonbandzähler beeinflusst. Die Tonbandzähler nach der Erfindung sind auch betriebssicherer, weil die Drucktaste keine Verbindung zur Zählwerksachse, wie es bei der Rändelscheibe der Fall ist, hat.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 das Tonbandgerät mit Drucktaste für die Rückstellung, Fig. 2 das Herzkurvenrückstellgetriebe einer Ziffernrolle in ausgerückter Stellung schematisch, Fig. 3 das Herzkurvenrückstellgetriebe nach Fig. 2 im Augenblick der Rückstellung auf Null, Fig. 4 den im Tonbandgerät eingebauten Tonbandzähler in Ansicht und Fig. 5 den Zähler nach Fig. 4 in Seitenansicht.
Das Tonbandgerät 1 ist mit einer Drucktaste 2 für die Nullstellung aller Ziffernrollen des Tonbandzählers versehen. Nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist diese Drucktaste 2 in der Reihe der übrigen Betätigungstasten 3 des Tonbandgerätes in deren Mitte unterhalb des Tonkopfes 4 eingebaut. Die Deckplatte des Tonbandgerätes ist mit 5 bezeichnet.
Die Deckplatte hat neben dem Druckknopf 2 eine Fensteröffnung 6, welche die von den Ziffernrol-
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len 7 angezeigte Zahl freilässt. Diese Fensteröffnung ist so angeordnet, dass die abzulesende Zahl waagrecht erscheint. Dementsprechend sind die Ziffernrollen 7 auf der Zählwerksachse 8 nebeneinander an- geordnet. Jede Ziffernrolle ist mit einer Herzkurve 9 fest verbunden, die bei allen Ziffernrollen - in dem
Ausführungsbeispiel sind drei Ziffernrollen vorgesehen-die gleiche Phasenstellung haben. Zu jeder Herz- kurve 9 gehört ein Schalthebel 10. Entsprechend den drei Ziffernrollen sind drei Schalthebel 10 vorhan- den, die gemeinsam an einem Schwenkrahmen 1. 1 sitzen, der durch Niederdrücken der Drucktaste 2 ge- gen die Rückstellfeder 12 um die Achse 13 schwenkt.
Die Achse, 13 sitzt an der Schwenkplatte 14, die am
Zählwerksrahmen 15 mittels der Achse 16 ortsfest gelagert ist.
Die auf der Achse 13 sitzenden Ritzel 17 dienen für die Zehnerschaltung der Ziffernrollen, die in dem Rahmen der Erfindung nicht näher erläutert zu werden braucht, da sie bekannt ist.
Der Tonbandantrieb erfolgt über einenicht gezeichnete biegsame Welle oder über eine ebenfalls nicht gezeichnete Schnurscheibe und Peese auf die Welle 18 und auf die Schnecke 19, die mit dem Antriebs- zahnrad 20 kämmt, das auf der Zählwerksachse 8 sitzt.
Bei nicht gedrückter Drucktaste 2 befindet sich das Rückstellgetriebe in der Stellung nach Fig. 2. Die Drucktaste ist dann frei vom Bandantrieb. Die Schalthebel 10 befinden sich ausserhalb der ihnen zugehörenden Herzkurvenscheiben 9. Die Ziffernrollen 7 können also im Vorlauf und im Rücklauf synchron zum Tonband angetrieben werden, ohne dass durch Festhalten oder Bremsen der Nullstellungshandhabe Störungen des Synchronismus hervorgerufen werden können. Deshalb kann die Programmauswahl sowohl im Vorlauf als auch im Rücklauf des Tonbandes erfolgen.
Wenn aber die Drucktaste 2 niedergedrückt wird, wie es die Fig. 3 zeigt, so werden, wie es für die Rückstellung der Ziffernräder selbstverständlich erforderlich ist, zunächst die der Zehnerschaltung dienenden Ritzel 17 mit den Gegenverzahnungen an den Ziffernrollen ausser Eingriff gebracht, damit nämlich die Ziffernrollen frei sind und in die Nullstellung gedreht werden können. Dies bewirken die Schalthebel 10, welche beim Niederdrücken der Drucktaste die in beliebiger Stellung stehenden Herzkurvenscheiben 9 beaufschlagen, bis die Schalthebel den tiefsten Punkt der Herzkurven gleichzeitig einnehmen. Dann aber sind alle Ziffernrollen auf Null zurückgestellt, und diese Nullstellung entspricht der tiefsten Niederdrückstellung der Drucktaste. Die Nullstellung ist daher völlig eindeutig.