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Verfahren zur Herstellung von linearem Chinacridon der -Kristallphase
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von linearem Chinacridon der y-Kristallphase durch Umwandlung des bei der Kondensation von2, 5-Dianilino-terephthalsäure mit Polyphosphorsäure erhaltenen Rohchinacridons, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man das bei Siedehitze mit wässerigem Alkali, wie z. B. verdünnter Natron- oder Kalilauge, gegebenenfalls unter Zusatz eines niedrigsiedenden Alkohols, wie beispielsweise Methanol, Äthanol oder Isopropanol, vorbehandelte Rohchinacridon in Form einer neutralen Paste einer Druckerhitzung von 1 bis 5 h in Wasser bei Temperaturen von etwa 120 bis 2000C unterwirft.
Aus der USA-Patentschrift Nr. 2, 844. 581 ist bekanntgeworden, dass man das lineare Chinacridon der Formel
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das man durch Oxydation des 6, 13-Dihydrochinacridons mit m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium in alkoholischer Natronlauge erhält, in eine einheitliche Kristallphase (y -Phase) umwandeln kann. Diese einheitliche Kristallphase ist durch drei intensive und vier schwächere Linien im Röntgenbeugungsdiagramm gekennzeichnet, denen Netzebenenabstände von 13, 58 , 6, 41 , 3, 37 , 6, 70 , 5, 24 , 4, 33 und 3, 74 entsprechen.
Die Umwandlung in die y-Phase ist deshalb von Bedeutung, weil diese ein leuchtend blaustichig rotes Pigment darstellt, das dem Rohchinacridon bezüglich der Brillanz der Färbung, der Echtheiten, vor allem der Lichtechtheit, und der Farbstärke deutlich überlegen ist. Zur Herstellung der y-Phase wird nach denAngaben der USA-Patentschrift das trockene Rohchinacridon mit der4- bis 9fachen Menge eines anorganischen Salzes in einer Rollmühle bis zur Erreichung einer Oberfläche von mindestens 60 m2/g vermahlen, dann mit Dimethylformamid befeuchtet und das Ganze dann mit verdünnter Schwefelsäure aufgekocht, das Pigment isoliert und getrocknet. Die Salzvermahlung kann auch in Gegenwart von Dimethylformamid vorgenommen werden.
Das bekannte Verfahren setzt eine Vermahlung des trokkenen Chinacridons, d. h. also eine Überführung in eine feine Verteilung, voraus, ohne die eine vollständige Umwandlung in die gewünschte y-Phase nicht möglich ist. Es gestattet nicht, wässerige Phasen, bei denen das Rohchinacridon bereits in einer äusserst feinen, für die Umwandlung in eine reine Phase sehr geeigneten Form vorliegt, direkt in die gewünschte Phase zu verwandeln. Vielmehr muss zuerst eine Trocknung und damit zwangsläufig eine Vergröberung der einzelnen Teilchen erfolgen, die dann erst wieder durch Salzvermahlung rückgängig gemacht werden muss.
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Ferner sind durch die belgische PatentschriftNr. 580924 weitere Verfahren zur Herstellung der y-Kri- stallphase bekanntgeworden, die darin bestehen, dass man das trockene Rohchinacridon in der 32fachen Gewichtsmenge Dimethylsulfoxyd und der 3,6fachen Gewichtsmenge einer 10 Gew.-Mgen alkoholischen Kalilauge löst, die erhaltene blaue Lösung filtriert und dann bei 1000C das Pigment durch Zugabe von Wasser ausfällt, oder dass man das Rohchinacridon in einer Mischung von 50 Gew.-Teilen Dimethylform- amid und 2 Gew.-Teilen einer 10 Gew.-loigen alkoholischen Kalilauge löst und die kochende Lösung bis zur Ausfällung des Pigmentes mit Wasser versetzt.
Die in der zitierten belgischen Patentschrift genannten Verfahren haben den Nachteil, dass sich, wie bei der obengenannten Umwandlung durch vorherige Salzvermahlung, ebenfalls keine feuchten Pasten des Rohchinacridons verwenden lassen, und dass sich die Umwandlung nur mit sehr grossen Mengen von Lö- sungsmitteln durchführen lässt.
Es wurde nun gefunden, dass man in sehr einfacher Weise das lineare Chinacridon in seiner y-Kristallphase erhalten kann, indem man 2, 5-Dianílinoterephthalsäure in Polyphosphorsäure mit einem PC*-Ge- halt von mindestens 82% bei Temperaturen von etwa 120 bis 1400C zum linearen Chinacridon kondensiert, das feuchte Rohchinacridon mit wässerigem Alkali, beispielsweise verdünnter Natron- oder Kalilauge, gegebenenfalls unter Zusatz eines niedrig siedenden Alkohols, wie beispielsweise Methanol, Äthanol oderlsopropanol, bei Siedehitze behandelt und dann anschliessend in Form einer neutralen Paste einer Druckerhitzung in Wasser bei Temperaturen von etwa 120 bis 2000C unterwirft.
Beispielsweise lässt sich das nach dem Verfahren von Liebermann (A. 518, S. 244-259) durch Cyclisieren mit Phosphorpentoxyd in Cymol als Lösungsmittel erhaltene Chinacridon nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung nicht in ein brauchbares Pigment der y -Kristallphase umwandeln.
Die zweite Voraussetzung für das Gelingen der Umwandlung ist die wässerigalkalische Behandlung des feuchten Rohchinacridons. Wird nämlich das feuchte Rohchinacridon ohne die vorausgehende Alkalibehandlung mit Wasser unter Druck erhitzt, so entsteht ein Gemisch aus der 0-und y-Phase.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird zweckmässig auf folgende Weise durchgeführt :
Man trägt trockene 2, 5-Dianilinoterephthalsäure bei etwa 80 - 900C in Polyphosphorsäure mit einem P,0-Gehalt von mindestens 82% ein, heizt unter Rühren und Feuchtigkeitsausschluss auf etwa 125-130 c und hält 1 h bei dieser Temperatur. Dann wird die Phosphorsäureschmelze durch Eintragen in Eiswasser hydrolysiert, das ausgeschiedene Rohchinacridon abfiltriert und der Rückstand neutral gewaschen. Das feuchte Rohchinacridon wird anschliessend mitetwa der 10 fachen Menge 3 Gew. -%iger Kali- oder Natronlauge, gegebenenfalls unter Zusatz von Methanol oder Äthanol, am Rückfluss gekocht.
Hiebei zeigt sich ein deutlicher Farbtonumschlag, indem das ursprünglich dunkelrote Rohchinacridon beim Kochen deutlich heller wird. Dann wird wieder abfiltriert, der'Rückstand neutral gewaschen und das erhaltene feuchte Nutschgut mit der etwa 10fachen Wassermenge in einem rührbaren Druckkessel auf Temperaturen zwischen etwa 120 und 2000C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und das erhaltene Pigment getrocknet. Man erhält ein leuchtend rotes Pulver, das auf Grund der Röntgenanalyse das lineare Chinacridon in seiner y-Phase darstellt. Es ist zum Färben von Lacken und plastischen Massen, für die Herstellung von Druck- und Anstrichfarben sowie für alle übrigen Anwendungsgebiete organischer Pigmente hervorragend geeignet.
Das verfahrensgemäss erhältliche Produkt zeichnet sich durch Reinheit des Farbtons, eine sehr grosse Deckkraft sowie eine hervorragende Weichheit des Korns aus.
Das vorliegende Verfahren hat gegenüber den oben genannten bekannten Verfahren den Vorteil, dass die feuchte Paste des Rohchinacridons direkt verarbeitet werden kann, d. h. die vorhandene Feinverteilung des Rohchinacridons wird unmittelbar ausgenutzt und nicht durch eine kostspielige Zwischentrocknung wieder zerstört. Ferner sind, wenn überhaupt, nur äusserst geringe Mengen an Lösungsmittel nötig,
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-Phasessen in 6000 Gew.-Teile Eiswasser hydrolysiert. Es wird abfiltriert und neutral gewaschen. Das feuchte Nutschgut wird mit einer Lösung von 26 Gew. -Teilen Kaliumhydroxyd in 330 Gew.-Teilen Wasser und 130 Gew. -Teilen Äthanol 1 - 2 h zum Sieden erhitzt. Das abfiltrierte und neutral gewaschene Filtriergut wird dann mit 500 Gew.-Teilen Wasser in einem Druckkessel 5 h auf 1500C erhitzt.
Nach dem Erkalten wird abfiltriert. und getrocknet. Man erhält ein rotes Pigment, welches das lineare Chinacridon in der y-Phase darstellt. Es färbt Lacke und plastische Massen in leuchtend blaustichig roten Tönen und zeichnet sich neben hervorragenden Echtheitseigenschaften durch seine hohe Deckkraft aus.
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AnStelle von Äthanol kann mit gleichemErfolg ein anderer niedrig siedender Alkohol, wie beispielsweise Methanol oder Isopropanol, verwendet werden.
Beispiel2 :100Gew.-Teile2,5-Dianilino-terephthalsäurewerdenin500Gew.-TeilenPolyphosphorsäure mit einem POg-Gehalt von 85, 5%, wie im Beispiel 1 beschrieben, cyclisiert. Die Schmelze wird mit 1500 Gew.-Teilen Eiswasser hydrolysiert. Das ausgefallene Rohchinacridon wird abfiltriert und mit Wasser neutral gewaschen. Das feuchte Nutschgut wird mit 500 Gew.-Teilen 12 Gew. loiger Natronlauge 2 h am Rückfluss gekocht, dann abfiltriert und neutral gewaschen. Das so alkalisch vorbehandelte Rohchinacridon wird mit 500 Gew.-Teilen Wasser, in einem Druckkessel 3 h auf 200 C erhitzt, anschlie- ssend abfiltriert und getrocknet.
Das auf diese Weise erhaltene blaustichig rote Pigment ist das lineare Chinacridon in der y-Kristallphase.
Wendet man bei der Druckbehandlung niedrigere Temperaturen an, beispielsweise 120 C, so wird ein Pigment mit einer etwas geringeren Deckkraft erhalten.