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Mehrteiliger, mit einer zylindrischen Druckrolle zusammenwirkender Walzenkopf
Es sind zum Walzen von Radreifen mehrteilige Walzenköpfe bekannt, die so ausgebildet sind, dass der Oberteil gegen den Unterteil axial verschieblich ist, um Abdrehungen zur Beseitigung von Verschleiss der stärker beanspruchten Walzenteile zu ermöglichen. Es sind zum gleichen Zweck auch mehrteilige
Walzenköpfe mit gegen den einen Bund aufweisenden Unterteil axial verschieb- und festlegbarem Ober- teil bekannt. Es ist weiterhin auch ein mehrteiliger Walzenkopf bekanntgeworden, bei dem die zylindri- sche Arbeitsfläche auswechselbar und von dem verschiebbaren Walzenkopfteil muffenartig umfasst ist. Da- bei ist es bekannt, zur Herstellung von Winkelringen einsetzbare Ringe zu verwenden.
Schliesslich ist es noch bekannt, zum Bilden des Spurkranzes eine einteilige Walze zu verwenden.
Bei dem in der Praxis üblichen Verfahren zum Walzen von Winkelringen wird im geschlossenen Kaliber gewalzt, wie in Fig. 1 dargestellt. Hiebei ist der Einsatz des Walzenkopfes 1 von vier Massen a, b, c und d abhängig. Ändert sich eines dieser Masse, so muss entweder ein neuer Walzenkopf hergestellt oder der Winkelring mit erheblichen Materialzugaben gefertigt werden, die bei der spanabhebenden Verformung wieder beseitigt werden müssen. Weiterhin ist der Verschleiss beim Walzenkopf, wie stets beim Walzen im geschlossenen Kaliber, sehr gross.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Mängel zu beheben und einen mehrteiligen Walzenkopf zu schaffen, der eine grössere Zahl von Winkelringen verschiedener Abmessungen walzen kann, fast unbegrenzte Lebensdauer hat und einen Winkelring ergibt, bei dem die spanabhebende Bearbeitung auf ein Minimum reduziert ist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein mehrteiliger, mit einer zylindrischen Druckrolle zusammenwirkender Walzenkopf, mit einem einen Bund aufweisenden Unterteil und einem gegen den Bund axial verschieb-und festlegbaren Oberteil zur Herstellung von protilierten Ringen oder Reifen so ausgebildet ist, dass zum Walzen von Winkelringen verschiedener Abmessungen im offenen Kaliber der Bund des Walzenkopfunterteils eine durch die radiale Einstellung bzw.
den Vorschub der Druckrolle veränderliche Arbeitsfläche bildet, an die eine zylindrische Arbeitsfläche anschliesst, auf der auch der in der Höhe verstellbare Walzenkopfoberteil gleitend verschiebbar ist, der seinerseits eine zum Bund des Unterteils etwa parallele, an die Arbeitsfläche des Unterteils im Winkel anschliessende Stirnfläche als Arbeitsfläche aufweist, die nach oben, gegebenenfalls über eine Abrundung oder eine sonstige Übergangszone in eine schwach gegen die Walzenkopfachse geneigte, also schwach kegelige Fläche übergeht, die im Ausmass der jeweiligen Profilhöhe des Werkstükkes und der im Zuge des Walzprozesses erfolgenden Werkstoffverdrängung in unterschiedlicher axialer Erstreckung als Arbeitsfläche herangezogen wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist dem Walzenkopf eine einzige zylindrische Druckrolle zugeordnet, deren Höhe grösser ist als die im Walzprogramm zu erwartende grösste Höhe der zu walzenden Ringe. Schliesslich schlägt die Erfindung noch vor, dass bei einer gegebenen Neigung der schwach kegeligen Arbeitsfläche des Walzenkopfoberteils und gegebenem Durchmesser derselben ein nicht überschreitbarer Mindestabstand der Achsen von Walzenkopf und Druckrolle vorgesehen ist, bei dem eine Berührung zwischen Druckrolle und schwach kegeliger Arbeitsfläche des Walzenkopfoberteils noch nicht erfolgt.
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Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Walzenkopfes können Winkelringe verschiedenster Ab- messungen im gleichen Walzenkopf gewalzt werden. Erhalten werden die verschiedenen Abmessungen durch axiale Verstellung des Walzenkopfoberteils und durch verschiedene Begrenzung der radialen Bewegung (Vorschub) der Achse der Druckrolle gegen die Achse des Walzenkopfes.
Mit Hilfe des erfindungsgemässen Walzenkopfes walzen sich die Ringe leichter als im geschlossenen Kaliber, da das Verhältnis der rollenden zur gleitenden Reibung günstiger Reibung günstiger ist. Da die Rohform der Fertigform besser angepasst ist, tritt je nach Grösse des Winkelringes eine Materialersparnis von 10 bis 2010 ein.
Durch die Verstellbarkeit ist es möglich, auch bei kleinen Posten den gewalzten Ring der endgültig gewünschten Form so gut anzupassen, dass der Aufwand der mechanischen Bearbeitung wesentlich geringer wird als bisher.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemässen Walzenkopf auf der linken Seite im Schnitt und auf der rechten Seite in Ansicht.
Auf der Welle 2 des Walzenkopfes 1 ist der Walzenkopfunterteil 3 auf an sich beliebiger Art befestigt.
Auf der Welle 2 ist axial verschieb-und festlegbar der Walzenkopfoberteil 4 angeordnet und gleitet auf der zylindrischen Arbeitsfläche 16 des Walzenkopfunterteils 3. Die Relativstellung des Walzenkopfober- teils 4 zum Walzenkopfunterteil 3 kann durch das Einlegen von Ringen 5,6, 7 verändert werden. Der Walzenunterteil 3 besitzt einen horizontalen Bund 8, auf dem die Unterseite der Druckrolle 9 gleitet.
Der Walzenkopfoberteil 4 besitzt eine untere zum Bund 8 etwa parallele Arbeitsfläche 10, deren Tiefe mit d bezeichnet ist. Die Arbeitsfläche 10 geht entweder über eine Abrundung oder eine sonstige Übergangszone 11 in eine geneigte, also schwach kegelige Fläche 12 über.
Soll ein Winkelring 13 gewalzt werden, so ist lediglich die Flanschtiefe d, also die Breite der Arbeitsfläche 10, von Bedeutung. Sie stellt das einzige feste Mass dar, während alle andern Abmessungen durch Verändern des Abstandes der Achsen 14 und 15 von Druckrolle und Walzenkopf verändert werden können. Das Mass b wird dabei durch Einlegen der Ringe 5,6, 7 verändert, und die Masse c und a je nach Veränderung des Abstandes der Achsen 14 und 15 (Vorschub) erhalten.
Während es früher notwendig war, etwa 100 Winkelringwalzen auf Lager zu haben, und trotzdem mitunter noch Aufträge kleinerer Stückzahlen mit Sonderabmessungen zurückgewiesen werden mussten, hat es sich ergeben, dass nunmehr etwa sechs erfindungsgemässe Walzenköpfe ausreichen, um alle vorkommenden Abmessungen zu walzen. Es ist dabei anFlanschtiefen d von 50,62, 75,90, 110 und 130 mm gedacht.
Der Walzenkopfunterteil 3 bleibt stets, auch bei Auswechslung des Walzenkopfoberteils, der gleiche und kann mit entsprechendem Oberteil auch zum Walzen von Flachringen im offenen Kaliber verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrteiliger, mit einer zylindrischen Druckrolle zusammenwirkender Walzenkopf, mit einem einen Bund aufweisenden Unterteil und einem gegen den Bund axial verschieb- und festlegbaren Oberteil, zur Herstellung von profilierten Ringen oder Reifen, dadurch gekennzeichnet, dass zum Walzen von Win- keringen(13) verschiedener Abmessungen im offenen Kaliber der Bund (8) des Walzenkopfunterteils (3) eine durch die radiale Einstellung bzw.
den Vorschub der Druckrolle (9) veränderliche Arbeitsfläche (17) bildet, an die-eine zylindrische Arbeitsfläche (16) anschliesst, auf der auch der in der Höhe verstellbare Walzenkopfoberteil (4) gleitend verschiebbar ist, der seinerseits eine zum Bund (8) des Unterteils etwa parallele, an die Arbeitsfläche (16) des Unterteils im Winkel anschliessende Stirnfläche als Arbeitsfläche (10) aufweist, die nach oben, gegebenenfalls über eine Abrundung oder eine sonstige Übergangszone (11) in eine schwach gegen die Walzenkopfachse (15) geneigte, also schwach kegelige Fläche (12) übergeht, die im Ausmass der jeweiligen Profilhöhe des Werkstückes und der im Zuge des Walzprozesses erfolgenden Werkstoffverdrängung in unterschiedlicher axialer Erstreckung als Arbeitsfläche herangezogen wird.