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Steilförderer für Stückgut, insbesondere Plattenbandförderer
Es sind verschiedene Stetigförderer bekannt, die für die Steilförderung von Stückgut, insbesondere
Kisten, eingerichtet sind. Unter dem Begriff Steilförderer sind solche Stetigförderer zu verstehen, die mit einem Neigungswinkel zwischen 30 und 600 angeordnet sind. Von bekannten Ausführungen sind vor allem solche zu erwähnen, die formschlüssig oder durch Erhöhen des Reibungsschlusses den Transport des Förder- gutes ermöglichen.
Stetigförderer für den formschlüssigen Transport können Schleppkettenförderer, Plattenbandförderer oder Gurtbandförderer sein.
Schleppkettenförderer für Stückgut werden meist so ausgebildet, dass beiderseits einer Gleitfläche
Ketten geführt werden, die durch Schubstangen verbunden sind. Das Fördergut wird von den Schubstangen auf der Gleitfläche geschoben. Der Nachteil derartiger Systeme ist, dass sich immer wieder Schwierig- keiten durch Einklemmen unregelmässig geformten oder beschädigten Fördergutes ergeben.
Plattenbandförderer für den formschlüssigen Transport werden entweder mit fest auf den Platten mon- tierten Mitnehmern oder mit versenkbaren Mitnehmern gebaut. Im ersten Falle ergibt sich genau so wie bei Schleppkettenförderern mit Schubstangen die Notwendigkeit, eine genau arbeitende Dosiereinrichtung vorzusehen, die das Fördergut so aufgibt, dass auf die Schubstangen bzw. auf die Mitnehmer aufreitendes Fördergut nicht beschädigt oder bei zu grossem Neigungswinkel abgeworfen wird. Versenkbare Mitnehmer gestatten zwar beliebiges Auflegen des Fördergutes, verursachen aber mitunter, da ja die Mitnehmer ent- lang der Steilstrecke aufgeklappt werden müssen, unzulässiges Verschieben des Fördergutes während des
Transportes und damit Beschädigungen durch plötzliches Anlaufen an die Mitnehmer oder durch Abwerfen des Fördergutes.
Auch Gurtbandförderer mit Mitnehmern sind bekannt ; hier ergibt sich aber die gleiche Schwierigkeit wie bei Plattenbandförderern. Dazu kommt noch eine grössere Anfälligkeit des speziell konfektionierten Gummigurtes gegenüber Beschädigungen durch scharfkantige oder unregelmässiges Fördergut.
Stetigförderer mit erhöhtem Reibungsschluss können entweder Plattenbandförderer oder Gurtbandförderer sein.
Plattenbandförderer werden gewöhnlich so ausgebildet, dass sich seitlich Klemmvorrichtungen an das Fördergut anlegen oder dass von oben ein Beschwerband, das synchron mit dem tragenden Bandförderer umläuft, auf das Fördergut gepresst wird. Prinzipiell gleich werden auch Gurtbandförderer mit erhöhtem Reibungsschluss ausgeführt. Für alle diese Geräte ist von entscheidendem Nachteil, dass sie nur für eine bestimmte Form des Fördergutes konstruiert werden können und im grossen und ganzen einegewisse Empfindlichtkeit nicht vermeidbar ist.
Gegenstand der Erfindung ist es, unter Vermeidung der Mängel bekannte Vorrichtungen, eine Fördereinrichtung zu schaffen, die versenkbare Mitnehmer mit Erhöhung des Reibungsschlusses kombiniert und so die Vorteile des zwangsläufigen Transportes mit denen der Verhinderung des Abwerfens oder Zurückrutschens verbindet.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass in die Platten versenkbare Mitnehmer sowohl formschlüssig als auch reibungserhöhend auf das Fördergut einwirken und eine Steilförderung bis zu einem Neigungswinkel von 600 ermöglichen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden an Hand eines in der Zeichnung
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dargestellten Ausführungsbeispieles nachstehend näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 einen Plattenförderer nach der Erfindung und die Fig. 2,3 und 4 die Konstruktion der Mitnehmer.
Erfindungsgemäss ist der Plattenbandförderer, dessen Aufgabe- und Abgabestelle waagrecht an die bis u ter 600 geneigte Steigstrecke anschliessen, mit einer besonderen Art aufklappbarer Mitnehmer ausgerüstet (Fig. 1). Die Mitnehmer sind mit einer Teilung t angeordnet, die auf Grund der Erfahrungen die zweckmässigste für verschiedene Arten von Fördergütern ist. Aus den Fig. 2,3 und 4 ist die Konstruktion der Mitnehmer ersichtlich. Auf beiden Förderketten 1 sind Platten 2 montiert. Die Mitnehmer 3 sind in Richtung des Neigungswinkels der Förderbahn zu dieser geneigt. Sie werden durch Federn 4 oder Gewichte in Arbeitsstellung gehalten und durch Rollen 5, die auf Führungsschienen 6 laufen, an den Aufgabe- und Abgabestellen geöffnet.
Bei konkaver Umlenkung der Förderstrecke ergibt sich der Vorteil, dass Fördergüter, deren Länge 1 genau gleich der Teilung t der Mitnehmer ist und daher in einem Bogenstück die Teilung zwischen den Mitnehmern dem Bogen, das Fördergut aber der Sehne folgen würde, dieses auf den höher liegenden Mitnehmer ohne zu klemmen aufgeschoben werden kann. Als zweiter Vorteil ist zu werten, dass die Mitnehmer-die, wie bereits erwähnt wurde, um den Einlauf des Fördergutes zu erleichtern, an der Aufgabestelle zwangsläufig geöffnet werden-sich dann, wenn das Fördergut zufällig zwischen zwei Mitnehmern liegen sollte, gegen dieses legen und das Zurückrutschen bis zum nächsten Mitnehmer so abzubremsen, dass Beschädigungen ausgeschlossen sind.
Die Anpresskraft der Mitnehmer ist. so gross, dass sie ausreicht, das Fördergut sicher festzuhalten, wenn die Schwerlinie auch ausserhalb der Unterstützungsfläche zu liegen kommen sollte (s. Fig. 1). Ist das Fördergut länger als die Mitnehmerteilung, legen sich die Mitnehmer seitlich gegen. das Fördergut und führen es sicher entlang der ganzen Förderstrecke.
Der beschriebene Stetigförderer ist sowohl für Aufwärts- als auch für Abwärtstransport geeignet. Da zufolge der Konstruktion grösste Sicherheit auch für zerbrechliches, unregelmässiges oder zum Kollern neigendes Stückgut gewährleistet ist, kann der Förderer in gleicher Konstruktion auch reversierbar ausgeführt werden.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Steilförderer für Stückgut, insbesondere Plattenbandförderer, dadurch gekennzeichnet. dass in die Platten (2) versenkbare Mitnehmer (3) sowohl formschlüssig als auch reibungserhöhend auf das Fördergut einwirken und eine Steilförderung bis zu einem Neigungswinkel von 600 ermöglichen.