AT228687B - Einrichtung zum Regeln von Zugspannungen an Textilfäden in Spinnmaschinen oder an anderem unter kleinen Aufwickelspannungen stehendem Wickelgut - Google Patents

Einrichtung zum Regeln von Zugspannungen an Textilfäden in Spinnmaschinen oder an anderem unter kleinen Aufwickelspannungen stehendem Wickelgut

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AT228687B
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pneumatic
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Hans Dr Mueller
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  • Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)
  • Tension Adjustment In Filamentary Materials (AREA)

Description


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  Einrichtung zum Regeln von Zugspannungen an Textilfäden in Spinnmaschinen oder an anderem unter kleinen
Aufwickelspannungen stehendem Wickelgut 
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Regeln von Zugspannungen an Textilfäden in Spinnma- schinen oder an anderem unter kleinen Aufwickelspannungen stehendem Wickelgut, wie Drähten, Sei- len, Kabeln usw. 



   Gegenüber bekannten Vorrichtungen dieser Art hat sie wesentliche Vorteile, insbesondere beim Ein- satz an Ringspinnmaschinen, weshalb sie vorzugsweise dort eingesetzt werden soll. 



   Zum Regeln der Fadenspannung wird unter anderem in bekannter Weise der Antriebsmotor benutzt, indem dieser entsprechend gesteuert oder eine besondere Vorrichtung mit ihm gekuppelt wird. Bei Spinn- maschinen wird vielfach der als ideal angesehene Nebenschluss-Kommutatormotor verwendet, weil bei ihm der Anlauf und die Spinngeschwindigkeit stufenlos verstellt werden können, so dass ohne weiteres ein sogenannter Spinnregler (Spinnsteuerung) als Zusatzeinrichtung anzubringen ist. Ein Nachteil dieser herkömmlichen Anordnung besteht jedoch darin, dass vor allem der Motor teuer und im Unterhalt sehr anspruchsvoll ist. Weiterhin ist der Spinnregler sehr schwer einzustellen, da die Korrektur nicht durch eine Messung und in einem geschlossenen Regelkreis erfolgt.

   Es ist vielmehr nur eine Steuerung über eine empirisch ermittelte Kurvenscheibe möglich, die über eine verstellbare Hebelübersetzung in Abhängigkeit von der Ringbankstellung die Fadenspannung steuert. 



   Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Fadenspannung durch Erzeugung eines Schattenbildes mit Licht oder Wärmestrahlen zu messen oder zu regeln. Dass die technisch brauchbare Ausführung eines solchen Gedankens mit grossen Kosten verbunden ist, braucht nicht erst betont zu werden. Ausserdem ist ein solches Verfahren ausserordentlich kompliziert, da der in optischer Form anfallende Messwert erst in eine elektrische Grösse umgewandelt werden muss und diese nur durch Verstärkung zum Regeln der Antriebsvorrichtung verwendet werden kann. 



   Weiterhin sind Vorrichtungen zum Regeln von Zugspannungen bekannt, die durch rein mechanische Abtastvorrichtungen die Aufwickelgeschwindigkeit durch Verschiebung des Kurzschlussankers ausserhalb des Drehfeldes bei den Antriebsmotoren beeinflussen. Derartige Vorrichtungen können nur für kleine Leistungen und für relativ grosse Zugspannung verwendet werden. Sie sind deshalb für Ringspinnmaschinen überhaupt nicht brauchbar. Auch dort kommen sie nicht in Frage, wo ein Antriebsorgan eine ganze Anzahl von Spulstellen betätigen muss, wie dies häufig an Textilmaschinen der Fall ist. Ferner sind die Reibungsverluste an den Übertragungsorganen so gross, dass eine auch nur halbwegs genaue Regulierung unmöglich ist. 



   Vorrichtungen, welche die Antriebsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem zu übertragenden Drehmoment regeln, können ebenfalls für eine genaue Regulierung ausser Betracht bleiben, da die Drehmomentänderungen, besonders bei kleinen Zugspannungen, zu stark von äusseren Einflüssen, wie Lagerreibung, Temperaturenschwankungen, Verschmutzung usw. abhängig sind. Diese äusseren Einflüsse auf das Drehmoment überschreiten,   z. B.   bei Ringspinnmaschinen, bei weitem die durch die eigentlichen Zug- 

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 spannungen auftretenden Kräfte. 



   Es ist ferner eine Einrichtung zur Steuerung eines bahnförmigen Materials,   z. B.   einer Papierbahn bekannt, bei der eine pneumatische Einrichtung die Drehzahl der Abwickelrolle steuert und zu diesem
Zwecke eine von der pneumatischen Einrichtung betätigte Bremse auf diese Rolle einwirkt. Die Erfindung betrifft dagegen die Regelung von Zugspannungen an Textilfäden in Spinnmaschinen oder an anderem unter kleinen Aufwickelspannungen stehenden Wickelgut, bei deren bzw. dessen Aufwickeln auf Spulen   u. dgl.   unter Abtastung der Zugspannung durch einen Fühlhebel die Drehzahl der Aufwickelspulen oder der die letzteren treibenden Maschine oder Vorrichtung gesteuert wird, so dass eine Energievernichtung nicht erfolgt. Die bekannte Bremse kann auch nur einer abnehmenden Bahnspannung entgegenwirken und ist bei erhöhter Zugspannung unwirksam.

   Bei Spinnmaschinen kommt es aber nicht nur darauf an, eine Verringerung der Zugspannung, sondern auch deren Erhöhung zur Vermeidung von Fadenrissen aus- zuregeln. 



   Die Erfindung besteht im Wesen darin, dass der Fühlhebel mit einem Ventil eines pneumatischen Sy- stems verbunden ist, welches zur Regelung der Drehzahl dient. Der Draht oder der Faden wird zu diesem
Zweck an einer geeigneten Stelle der Maschine durch leichte Ablenkung abgetastet, wobei der Ablen- kungsdruck der Abtastvorrichtung auf pneumatischem Weg verstärkt und weitergeleitet wird. Die Abta- stung selbst kann beispielsweise so erfolgen, dass die Ablenkung des Fadens oder Drahtes durch eine an einem Hebelarm befestigte Rolle oder ein Gleitstück erfolgt, wobei die Gegenkraft des   Ablenkmecha-   nismus durch eine Feder erzeugt wird. Jede Hebelstellung der Ablenkrolle entspricht dann der Zugkraft auf den Faden, Draht od. dgl. 



   Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist durch das Ventil eine   z. B.   einen Balg aufweisende
Kompressionseinrichtung steuerbar, die mit einer Membran einer Verstärkereinheit des pneumatischen
Systems in Verbindung steht und die Verstärkereinheit an eine Kammer eines pneumatischen Reglers angeschlossen ist, der zum pneumatischen Kraftvergleich eine zweite Kammer aufweist, in welcher der Luftdruck einstellbar ist. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass sie mit geschlossenem System arbeitet, also keine offenen Düsen besitzt, die durch die Umgebungsluft verschmutzt werden können. 



   Erfindungsgemäss kann ferner zur gemeinsamen Abtastung mehrerer Fäden der Fühlhebel mehrere Fadenführstellen besitzen, oder es können mehrere Fühlhebel an das gleiche pneumatische System angeschlossen sein. 



   Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind aus der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen, die beispielsweise Ausführungsmöglichkeiten erläutern. Fig. l zeigt das Schema einer solchen Vorrichtung beim Einsatz an einer Ringspinnmaschine mit einem pneumatischen Nachlaufwerk. 



  Fig. 2 veranschaulicht schematisch eine andere Anordnung, bei welcher die Abtastung der Fadenspannung durch pneumatischen Kraftvergleich erfolgt. Fig. 3 stellt eine besondere Ausführungsform der Einrichtung dar. 



   Der aus einem Streckwerk 1 kommende Faden 2 läuft über einen an einem Fühlhebel 3 befestigten Abtastkörper 4, durch eine Fadenführung 5 und einen Ringläufer 6 auf eine Bobine 7. Die Bobine oder Spule 7 selbst wird durch einen Motor 8 angetrieben. Die Kraftübertragung ist durch Pfeil 9 angedeutet. 



   Der Fühlhebel bewegt sich um eine Achse 10 und trägt einen Balg 11, welcher auf einer Grundplatte 12 befestigt ist. Der Balg 11 ist in seinem Inneren mit einem Abflussrohr 13 für die Druckluft versehen, das durch ein Ventil 14 geöffnet oder verschlossen werden kann. Steigt die Zugspannung am Faden 2, dann bewegt sich der Abtasthebel 3 nach rechts und bringt das Abflussventil 14 im Inneren des Balges 11 zum Schliessen. 



   Die Balgkammer selbst wird über ein Drosselventil 15, die Kammer 16 einer Verstärkereinheit A und eine Leitung 17 mit Druckluft versorgt. Steigt nun die Zugspannung des Fadens 2, so schliesst sich das Ablaufventil 14, die'Druckluft innerhalb des Balges 11 nimmt zu, ebenso steigt der Druck in der Kammer 16 der Verstärkereinheit A. Durch den steigenden Druck innerhalb der Kammer 16 wird eine Doppelmembrane 18 in der Verstärkereinheit nach unten gedrückt, wodurch ein Abflussventil 19 geschlossen wird und Primärluft durch ein Ventil 20 in eine Kammer 21 der Verstärkereinheit strömen kann. Der Druck in der Kammer 21 sowie in einer an diese Kammer angeschlossenen Leitung 22 steigt an und kann an einem Manometer 23 abgelesen werden. 



   Fällt die Zugspannung des Fadens 2 ab, dann schwenkt der Fühlhebel 3 der Abtastvorrichtung nach links, das Ventil 14 öffnet und lässt Luft aus der Austrittsöffnung 13 abströmen. Dadurch fällt der Druck in der'Leitung 17 und in der Kammer 16 ab, das Abflussventil 19 öffnet sich und das Zufuhrventil 20 wird geschlossen. Der Druck in der Kammer 21 und in der Leitung 22 fällt ab, u. zw. solange, bis zwischen 

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 der Zugspannung des Fadens 2 und dem Druck innerhalb des Balges 11 Gleichgewicht herrscht. Der am
Manometer 23 abgelesene Druck ist also proportional der Zugspannung des Fadens 2. 



   Wenn es sich um sehr kleine Zugspannungen handelt, kann die Abtastung zur Vergrösserung der Kraft an zwei oder mehr Fäden bzw. Drähten   od. dgl.   vorgenommen werden, wobei die Abtastungen von der gleichen pneumatischen Einheit aufgenommen werden. Der am Manometer 23 abgelesene Luftdruck kann nun in an sich bekannter Art auf einen pneumatischen Regler   24 - z.   B. mit Kraftvergleich   arbeitend -   weitergeleitet werden, wobei dieser Regler in der Lage ist, ein Stellglied zu betätigen. 



   Bei diesem Regelvorgang wird der Messwertdruck von der pneumatischen Einheit in eine Kammer 25 des pneumatischen Reglers 24 geleitet, um dort einem von Hand einstellbaren Luftdruck, der in eine Kam- mer 26 des Reglers geführt wird, gegenübergestellt zu werden. Der von Hand eingestellte Druck wird mit
Hilfe eines Präzisions-Reduzierventils 27, das mit einer Anzeigeskala 28 versehen ist, erzeugt. Sind die beiden Drücke in den Kammern 25 und 26 gleich, dann ist der Regelkreis ausgeglichen,   d. h.   die Zug- spannung auf den Faden 2 entspricht dem gewünschten eingestellten Sollwert. 



   Ist die Zugspannung zu klein oder zu gross gegenüber dem am Druckreduzierventil 27 eingestellten
Sollwert, öffnet oder schliesst eine Hauptdüse 29 im pneumatischen Regler 24 und verändert den Luftdruck in einer zu einem Stellglied 31 führenden Druckleitung 30. Das Stellglied 31 wirkt nun mit Hilfe einer
Stange 32 auf den Motor 8 ein und reguliert so dessen Tourenzahl, bis sich die Zugspannung des Fadens 2 wieder dem eingestellten Sollwert angepasst hat. 



   Der pneumatische Regler selbst ist in bekannter Weise mit veränderlichem Proportionalband ausgerüstet, so dass der Regelkreis schwingungsfrei eingespielt werden kann. 



   An Ringspinnmaschinen werden zum Antrieb der Bobinen vielfach Kommutatoren verwendet, so dass das Stellglied 31 durch Verstellen der Kollektorbürsten die Tourenzahl der gewünschten Zugspannung auf den Faden anpassen kann. 



   In ähnlicher Weise kann das beschriebene Abtastverfahren auch für die Abtastung der Zugspannung des Zettels an Webstühlen, an Schlichtemaschinen usw. angewendet werden. Das Stellglied kann in einem solchen Fall auch Rutschkupplungen und ähnliche Reguliervorrichtungen betätigen. 



   Durch   Konstaiithalten   der Zugspannung, z. B. durch Regelung der Tourenzahl der Spindeln, kann die   variable Ballonhöhe des Fadens   unberücksichtigt bleiben, weil das Abtastorgan automatisch die Anpassung der Zugspannung vornimmt. Aus dem gleichen Grund ist es möglich, die Fadenführer in der höchsten,   d. h.   für die Produktion besten Stellung zu fixieren. Ein Spannungsausgleich durch Höhenverstellung dieser Fadenführung erübrigt sich, da dieser in der beschriebenen Weise automatisch durch Anpassung der Tourenzahl erfolgt. 



   Gegenüber den sogenannten Spinnreglern bekannter Art, welche auf dem Prinzip der Steuerung der Tourenzahl durch Kurvenscheiben,   d. h.   ohne Erfassung des effektiven Messwertes, arbeiten, hat das beschriebene Verfahren den Vorteil, dass jede Abweichung vom gewünschten Spannungssollwert automatisch kompensiert wird. Bei Änderung der Fadenqualität genügt eine einmalige, einfache Sollwertverstellung am Regler, um die Maschine auf der gewünschten maximalen bzw. optimalen Tourenzahl arbeiten zu lassen. 



   Es darf noch bemerkt werden, dass die Abtastung des Messwertes im Kraftvergleich nicht nur, wie in der Fig.   l   dargestellt, mit freier Abblasung der Luft aus der Balg- oder Messkammer 11 durch die Öffnung 13 in die freie Atmosphäre erfolgen kann, sondern auch durch Führung der durch das Drosselventil 15 strömenden Luft durch die Öffnung 13, die dann in eine Leitung umgewandelt ist, aus der Kammer des Balges 11 in die Messwertleitung 22,   d. h.   auf die Sekundärseite der Verstärkereinheit vorgenommen werden kann. 



   Obwohl sich die vorstehend in Anlehnung an die Fig.   l   beschriebene Einrichtung vorzüglich bewährt hat, weil die Einstellung des gewünschten Sollwertes der Zugspannung durch Gegenüberstellung des effektiven Messwertes in Form von Luftdruck äusserst genau und einfach ist, ist gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung an Stelle des pneumatischen Kraftvergleichs auch eine Kraftvergleichmessung mit einer Feder oder einem Gegengewicht möglich. 



   In diesem Fall betätigt die Abtastvorrichtung (Ablenkmechanismus) direkt eine in der pneumatischen Regelung an sich bekannte Düsenprallplatten-oder Strahldüseneinheit, an welcher vorzugsweise eine Proportionalbandverstellung angebracht ist. Diese Düseneinheit ist mit einer einstellbaren Gegenkraft (Feder oder Gewicht) ausgerüstet und wirkt direkt oder indirekt über den Verstärker oder die Reglereinheit auf das Stellglied 31 (Fig. 2). 



   In der Fig. 2 ist der grundsätzliche Aufbau einer solchen Anordnung veranschaulicht. Der vom Streckwerk 1 kommende Faden 2 läuft, wie bereits beschrieben, über die Abtastrolle oder-Schiene 4, welche 

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 an dem um den Drehpunkt 10   beweglichen Fühlhebel3   befestigt ist. Der Hebel 3 selbst wird mittels einer
Zugfeder 33 oder eines Gewichts mit der Zugspannung des Fadens 2 im Gleichgewicht gehalten. Eine
Regulierschraube 34 gestattet die Einstellung des gewünschten Sollwertes bzw. der gewünschten Zugspan- nung. Am   Fühlhebel   3 befindet sich ein verstellbarer Übertragungsstift 35, welcher das Ventilplättchen
36 einer Steuerdüse 37 betätigt. Durch Höhenverstellung des Übertragungsstiftes 35 mittels einer Stell- schraube 38 kann das Proportionalband der Regeleinheit verändert werden. 



   Die ganze Regeleinheit selbst-bestehend aus der Luftzufuhr 39, Eintrittsdrossel 40, Luftleitung 41,
Steuerdüse 37 und Stellglied 31 - ist an sich bekannt und braucht in ihrer Funktion hier nicht weiter er- läutert zu werden. Die Wirkungsweise der Fadenführung 5, des Ringläufers 6 und der Bobine 7 entspricht der Ausführung nach der Fig. 1. 



   Es soll noch erwähnt werden, dass das Stellglied der beschriebenen Regeleinrichtungen nach den
Fig.   l   und 2 auf ein die Drehzahl regulierendes Organ des Antriebmechanismus der Spindeln wirkt, sei es beispielsweise auf die Bürstenstellung eines Kommutatormotors, ein Reguliergetriebe oder eine sonstige, hier brauchbare Regeleinrichtung. Zur möglicherweise erforderlich werdenden Dämpfung von Regulierschwingungen kann der Einbau von zusätzlichen Regelorganen, Dämpfungsvolumina, verstellbaren Drosseln usw. in die Druckluftleitungen zur Regulierdüse oder zum Stellglied vorgesehen sein. 



   Wie bereits erwähnt, können die   aufgeführten Zugspannungseinrichtungen   vorzugsweise auch an Webstühlen, Schlichtemaschinen, Spulmaschinen sowie als Laborgeräte zur Registrierung und Kontrolle verwendet werden. Bei Webstühlen wird die Einrichtung so eingesetzt, dass die Abtastung der Zugspannung an den Zetteln mit den Geräten nach der Fig. l oder der Fig. 2 erfolgt, um mit Hilfe des Stellgliedes die gewünschte Spannung auf einen verlangten Sollwert einstellbarer Höhe konstant zu halten. Bei Webstühlen hat die Einrichtung vor allem auch bei mehrbäumigen Webvorgängen grösste Wichtigkeit,   d. h.   zur Aufrechterhaltung einer konstanten Einwebung, welche beispielsweise bei synthetischen Fadenqualitäten besonders vordringlich ist. 



   Bei Schlichtemaschinen ist die Konstanthaltung der gleichmässigen Fadenspannung insofern von grösster Bedeutung, als ungleichmässiger Fadenzug eine mangelhafte Bewicklung der Zettelbäume verursacht, was wieder beim anschliessenden Webvorgang zu Fehlern führt. Bei Schlichtemaschinen wirkt daher das Stellglied für die Regelung vorzugsweise auf ein Regulierorgan, welches die Tourenzahl der Zuführung verstellt. 



   Es wurde nun gefunden, dass eine zusätzliche Ablenkung des Fadens insofern umgangen werden kann, als es möglich ist, die an solchen Ringspinnmaschinen immer vorhandene Ablenkung durch die Fadenführung (Sauschwanz) senkrecht über der Bobine für die Messung der Zugspannung zu verwenden. Zu diesem Zweck wird die Fadenführung über der Bobine an einem beweglichen Zwischenstück befestigt u. zw. so, dass die durch die Ablenkung erzeugte Kraft pneumatisch abgetastet werden kann. Es kann hiezu eben-. falls entweder ein einzelner oder mehrere Fäden zusammen abgetastet werden. Werden mehrere Fäden abgetastet, dann werden mehrere Fadenführungen gemeinsam auf dem erwähnten beweglichen Zwischenstück befestigt, so dass sich die   Ablenkkräfte   der einzelnen Fäden summieren und eine entsprechend grö- ssere Messkraft ergeben. 



   In der Praxis werden z. B. an Ringspinnmaschinen, welche sehr feine Garne mit entsprechend leich-   tem Fadenzug   verarbeiten, acht oder mehr   Fäden   zusammen für die Messung verwendet. Die pneumatische Abtastung der Messkraft kann, wie schon erläutert, entweder durch pneumatischen Kraftvergleich erfolgen oder aber durch Gegengewicht oder Gegenfeder, wobei im letzteren Falle eine an sich bekannte Düseneinheit betätigt wird mit entsprechenden Proportionalbandverstellmöglichkeiten. Es ist noch zu bemerken, dass beim Messen mehrerer Fäden zusammen, mehrere Fadenführungen auf einem gemeinsamen, beweglichen Balken befestigt sind. 



   Aus der Fig. 3 ist nun eine Sicherheitsvorrichtung ersichtlich, die verhindert, dass bei einem Fadenbruch eines Messfadens die automatische Regulierung nicht auf eine zu hohe Tourenzahl schaltet. Tatsächlich würde dies zutreffen, weil ja beim Bruch eines der Messfäden der eingestellte totale Sollwert durch die restlichen Messfäden erreicht werden müsste, was nur durch erhöhten Fadenzug,   d. h.   durch erhöhte Tourenzahl der Bobinen möglich wäre. Durch diesen Zustand wäre jedoch die Tourenzahl der Maschine so stark erhöht, dass bei knapper Einstellung,   d. h.   bei maximaler Sollwerteinstellung zu viel Fadenbrüche vorkommen würden. 



   Aus diesem Grunde ist der Reguliereinrichtung in besonderen Fällen noch eine ebenfalls pneumatisch arbeitende Drehzahlbegrenzung zugefügt. Diese Tourenzahlbegrenzung besteht aus einem Tachometer mit ainstellbarem, pneumatischem Endkontakt. Übersteigt die Drehzahl ein bestimmtes einstellbares Mass, wird eine Luftdüse betätigt, welche in den Regulierkreis eingreift und die Tourenzahl begrenzt. Mit die- 

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 ser Vorrichtung können Ringspinnmaschinen auf konstanter Drehzahl gehalten werden, d. h. unabhängig von einer eventuellen Regelung über die Fadenspannung. 



   Dabei läuft der aus dem Streckwerk 1 kommende Faden 2 über die Fadenführung 5 (Sauschwanz) auf die Bobine 7. Die Fadenführungen der Messfäden sind im Prinzip gleich ausgeführt wie die normalen Fa- denführungen, nur dass sie durch ein Zwischenglied 43 mit einem beweglichen Fühlhebel 44 verbunden sind. Der Hebel 44 ist um einen Drehpunkt 45 schwenkbar und mit einem verschiebbaren Gegengewicht
46 oder einer Feder 47, erforderlichenfalls mit beiden, ausgerüstet. Das Gegengewicht und die Feder halten den   FÜhlhebel   mit der Zugspannung des oder der Fäden im Gleichgewicht. Die Bewegungen des
Hebels 44 werden auf ein Ventilplättchen 48, welches seinerseits um einen Drehpunkt 49 schwenkbar ist, übertragen. Das Ventilplättchen 48 wird durch eine Rückstellfeder 50 gegen eine Düse 51 gedrückt.

   Durch eine Drossel 52 wird die Düse 51 in bekannter Weise mit Luft versorgt. 



   Ist der Fadenzug schwächer als die am Gewicht 46 oder an der Feder 47 eingestellte Kraft, schliesst die Düse 51, der Druck eines Verstärkerrelais 53 steigt an und gibt seinerseits Luft auf ein pneumatisches
Stellglied 54, welches durch Verstellung des vom Motor angetriebenen Variatorgetriebes 55 die Antriebs-
Tourenzahl der Bobinen der ganzen Maschine erhöht. Durch diese Erhöhung der Drehzahl steigt auch der
Fadenzug des oder der Messfäden, so dass die Hauptdüse 51 öffnet, bis wieder Gleichgewicht zwischen Fadenzug und Gewicht 46 bzw. Feder 47 herrscht. 



   An Stelle des Variatorgetriebes 55 kann auch ein Kommutatormotor Verwendung finden, wobei das Stellglied 54 in diesem Fall die entsprechende Bürstenverstellung des Motors besorgt. 



   Entsprechend der weiter oben gemachten Angabe, wird vorteilhaft eine pneumatische TourenzahlBeschränkung eingesetzt. Zu diesem Zweck wird auf der Antriebsübertragung 56 zu den Bobinen eine Tachometervorrichtung 57 montiert, beispielsweise in Form eines Zentrifugalkraftreglers. Bei zu grosser Drehzahl öffnet der Fliehkraftregler eine Düsenplatte 58 für eine Düse 59 und entlastet das VerstärkerRelais 53, so dass die Luft zum Stellglied entweicht. Die Tourenzahl sinkt so lange, bis der an einer Verstellung 60 der Düse 59 eingestellte Höchstwert erreicht ist. 



   Die Anordnung nach Fig. 3 hat bei Verwendung an Ringspinnmaschinen den Vorteil, dass im Stillstand der Maschine in drucklosem Zustand der Regler das Stellglied 54 und dieses den Antriebsvariator auf die kleinste Drehzahl schaltet. Beim Anlauf der Maschine ist es wichtig, dass die Anlaufgeschwindigkeit reguliert werden kann, was durch das pneumatische System beliebig schnell erfolgen kann. Wie jede pneumatische Regelvorrichtung kann auch die beschriebene mit einer sogenannten Handautomatik ausgerüstet werden, was insbesondere für die Anlaufphase wichtig sein kann. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Einrichtung zum Regeln von Zugspannungen an Textilfäden in Spinnmaschinen oder an anderem unter kleinen Aufwickelspannungen stehendem Wickelgut, bei deren bzw. dessen Aufwickeln auf Spulen od. dgl. unter Abtastung der Zugspannung durch einen Fuhlhebel die Drehzahl der Aufwickelspulen bzw. die Drehzahl der die letzteren treibenden Maschine oder Vorrichtung gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Fühlhebel (3, 44) mit einem Ventil (14   bzw. 36, 37 bzw. 48,   51) eines pneumatischen Systems verbunden ist, welches zur Regelung der Drehzahl dient.

Claims (1)

  1. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Ventil (3) eine z. B. einen Balg (11) aufweisende Kompressionseinrichtung steuerbar ist, die mit einer Membran (18) einer Verstärkereinheit (A) des pneumatischen Systems in Verbindung steht und die Verstärkereinheit an eine Kammer (25) eines pneumatischen Reglers (24) angeschlossen ist, der zum pneumatischen Kraftvergleich eine zweite Kammer (26) aufweist, in welcher der Luftdruck einstellbar ist.
    3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fühlhebel durch eine Feder (33 bzw. 47) belastet ist, deren Spannung regelbar ist.
    4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fühlhebel (3) mit der Fadenführung über der Bobine (7) (Sauschwänzchen) verbunden ist.
    5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur gemeinsamen Abtastung mehrerer Fäden (2) der Fühlhebel (3) mehrere Fadenführstellen besitzt, oder mehrere Fühlhebel an das gleiche pneumatische System angeschlossen sind. <Desc/Clms Page number 6>
    6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Drehzahländerung der Spulen (7) bzw. der sie antreibenden Vorrichtung (8) bzw. Vorrichtungen ein an sich bekannter Keilriemenvariator (55) bzw. Keilriemenvariatoren vorgesehen sind und die Keilscheibe bzw. Keilscheiben des Variators (55) durch das aus dem pneumatischen System stammende Druckmedium verstellbar sind.
AT106861A 1960-02-20 1961-02-09 Einrichtung zum Regeln von Zugspannungen an Textilfäden in Spinnmaschinen oder an anderem unter kleinen Aufwickelspannungen stehendem Wickelgut AT228687B (de)

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