-
System zum Aufrechterhalten der Spannung einer laufenden Bahn Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Systeme, die dazu dienen, in laufenden Materialbahnen,
die von Vorraterollen aus einer zur Verarbeitung der Bahnen dienenden Vorrichtung
zugeliert werden, eine bestimmte Spannung aufrechtzuerhalten.
-
Insbesondere betrifft die Erfindung die Regelung der Spannung von
Papierbahnen, die Druckpreseen zugeführt werden, wobei die Regelung der Spannung
in einer solchen Weise erfolgen soll, daß sowohl Brüche in den Bahnen als auch das
sogenannte"8berdrukken" vermieden werden.
-
Ein allgemeines Ziel der Erfindung besteht darin, ein System zum
Spannen einer Bahn zu schaffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß automatisch
die erforderlichen Korrekturen durchführt, die bei änderungen der zahlreichen verschiedenen
Faktoren auftreten können, welche beim Abziehen einer Papierbahn von einem Vorratskdrper
und beim Zuführen derselben zu einer I)ruckpresse eine Rolle spielen. Genauer gesagt
besteht ein.Ziel der Erfindung in der Schaffung einer Einrichtung, die
es
ermöglicht, die Spannung der Bahn automatisch auf einen brauchbaren Wert zu bringen
und sie auf diesem Wert zu halten, und zwar trotz der Änderungen des Durchmessers
und der Breite der Vorratsrollen, dynamischer Wuchtungsfehler und Rundlauffehler
der Vorratsrollen, plötzlichen oder in Notfällen durchgeführten Stillsetzens der
Druckpresse und trotz schrittweise durchgeführter Bewegungen der Druckpresse.
-
Ein hiermit in Verbindung stehendes Ziel der Erfindung besteht in
der Schaffung eines Systems zum Regeln der Spannung der Bahn, bei dem das Bedienungspersonal
der Druckpresse bei Änderungen der Betriebsbedingungen keine Verstellungen vorzunehmen
braucht.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines Systems
zum Regeln der Spannung einer Bahn, bei dem Störungen, die sich mit einer hohen
Anderungsgeschwindigkeit abspielen, unwirksam gemacht werden, ohne daß eine Unstabilitat
hervorgerufen wird, und zwar dadurch, daß der Verstärkungsgrad (gain) eines bei
der Regelung verwendeten Übertragers bei grösseren Geschwindigkeiten der Änderung
des ihm zugeführten Eingangssignals vergrößert wird0 In diesem Zusammenhang besteht
ein weiteres Ziel der Erfindung in der Schaffung eines neuartigen, mit einem Druckmittel
arbeitenden Reglers oder ttbertrageht, der nicht nur auf ein Eingangssignal oder
eine Kraft anspricht, sondern der auch einen Verstärkungsgrad oder Gewinn liefert,
welcher durch die Frequenz oder die Geschwindigkeit der Änderung des Eingangssignals
bestimmt wird.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine Verschiebung
des
Regelbereichs der Regeleinrichtung herbeizufUhren, um die Notwendigkeit auszuschalten,
daß ein Element zum Fühlen der Spannung oder eine schwimmend unterstützte Rolle
großen Translationsbewegungen ausgesetzt ist, wenn sich bestimmte Betriebsbedingungen
ändern.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, einen Mindestwert
der geregelten Spannung der Bahn für den Fall vorzusehen, daß die Druckpresse schrittweise
betätigt wird, wobei dieser Spannungswert gegenüber dem betriebsmßigen'ert der geregelten
Spannung während der schrittweisen Betätigung der Presse automatisch erhöht wird,
wenn die betriebsmäßige Spannung auf einen sehr niedrigen V Wert eingestellt ist.
Hierdurch wird gewährleistet, daß die Bahn auch dann nicht schlaff wird oder durchhängt,
wenn die Presse nach einer kurzen Beschleunigung im Verlauf des schrittweisen Betriebs
wieder abgebremst wird. Ein hiermit in Verbindung stehendes Ziel besteht darin,
den tTindest-Gleichgewichtswert der Spannung in der Bahn während des schrittweisen
Betriebs bei Vorratsrollen von größerem Durchmesser zu erhöhen, da die Trägheit
solcher Rollen und damit die Gefahr des Durchhängens der Bahn größer ist.
-
Ferner sieht die Erfindung Einrichtungen zum Regeln der Spannung
in der Bahn vqr, die selbsttatig arbeiten, um nahezu die gleiche Bahnspannung beim
plötzlichen Abbremsen der Druckpresse, z.B. beim Abschalten in Notfällen, zu erzeugen,
und zwar ohne Rücksicht auf Schwankungen der Abbremsgeschwindigkeit woeie des Durchmessers
und der Trägheit der umlaufenden Vorratsrolle. Ein weiteres hiermit in Verbindung
stehendes Ziel besteht darin, das System zum Regeln der Balmspannung während
derjenigen
Perioden in Betrieb zu halten, während welcher die Druckpresse zum Stillstand kommt,
hierbei jedoch die Einstellung des Belastungs- oder Regelpunktes automatisch während
dieser Perioden so zu ändern, daß ein geeigneter Regelpunkt gegeben ist, wenn der
dem normalen Betrieb entsprechende Regelpunkt so eingestellt ist, daß er sich nicht
für den Vorgang des Stillsetzens der Presse eignet.
-
Ein weiteres hiermit in Verbindung stehendes Ziel der Erfindung besteht
darin, dafür zu sorgen, daß sich die Sinstellung des Belastungs- oder-Regelpunktes
im umgekehrten Verhältnis zu der Bremskraft ändert, die auf eine Vorratsrolle Während
des Abbremsens oder des otillsetzens der Presse aufgebracht wird, so daß ein Gleichgewichtswert
der Bahnspannung erzielt wird, der bei Vorratsrollen verschiedenen Durchmessers
und bei unterschiedlichen Abbremsgeschwindigkeiten nshezu der gleiche ist.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, die vorstehend aufgeführten
Ziele mit Hilfe einer verhältnismäßig einfachen und betriebssicheren Einrichtung
zu erreichen, die sich leicht an vorhandene Bruckpressen oder dergl. anbauen läßt.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnungen.
-
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes System
zum Regeln der spannung einer Bahn.
-
Fig. 2 ist eine Ansicht einer verschiedene Bestandteile des erfindungsgemäßen
systems tragenden Tafel.
-
Fig. 3 veranschaulicht in einem Längsschnitt einen bei dem erfindungsgemäßen
System verwendeten pneumatischen Regler.
-
Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung die Schaltung von elektrischen
Regeleinrichtungen, die dem System zum Regeln der Bahnspannung zugeordnet sind.
-
Fig. 5 ist eine graphische Darstellung der Änderungen des Verstärkungsgrades
des Vorsteuerreglers in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Änderung des Eingangssignals.
-
Fig. 6 ist eine einem Teil von Fig. 1 entsprechende schematische
Darstellung der betriebsmäßigen Verbindungen zum Verschieben des Regelbereichs.
-
Fig. 7 zeigt schematisch die Bereiche der Winkelbewegung der schwimmend
unterstiitzten Rolle.
-
Fig. 8 ist eine graphische Darstellung zur Erläuterung der wirkungen
einer Verschiebung des Regelbereichs.
-
Fig. 9 gibt einen graphischen Vergleich der Arbeitsweise des erfindungsgemäßen
Systems während des normalen Betriebs und bei schrittweise Betätigung.
-
Fig. 10 ähnelt Fig. 1, veranschaulicht jedoch die betriebsmäßige
Regelungsverbindung während der Betätigung des otausschaltknopfes der Druckpresse.
-
Fig. 11a bis Ile zeigen in graphischer Darstellung die Arbeitsweise
des Systems während des Stillsetzens der Presse durch die Betätigung des Notausschaltknopfes.
-
Fig. 12 zeigt in graphischer Darstellung ctie Anderungen der Bahnspannung
in Abhängigkeit von den Änderungen des Bremsbanddrucks für Vorratsrollen verschiedener
Breiten und Durchmesser.
-
Fig. 13 ist eine graphische Darstellung der Bahnspannungen, die bei
einer gegebenen Vorratsrolle erzielt werden, wenn die Presse mit verschiedenen Bremsgeschwindigkeiten
zum Stillstand gebracht wird.
-
Pig. 14 ähnelt Fig. 13, zeigt jedoch diejenige Bahnspannung, welche
bei einer bestimmten Abbremsgeschwindigkeit, jedoch bei Vorratsrollen von zwei verschiedenen
Durchmessern erzielt wird.
-
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes System zum Regeln der Spannung
einer Papierbahn W dargestellt, die von einer Vorratsrolle 20 abgezogen und einer
die Bahn verarbeitenden Einrichtung zugefiihrt wird, bei der es sich hier um eine
bei 21 schematisch angedeutete Druckpresse handelt. Die Vorratsrolle 20 ist so gelagert,
daß sie sich um eine Achse 2öa drehen kann, und die Bahn wird durch die Druckzylinder
22 und 23 in die Druckpresse 21-hineingezogen. Die presse 21 und ihre Zylinder werden
durch einen Hauptmotor M angetrieben und außerdem ist ein kleiner Hilfsmotor JM
vorgesehen, der es ermöglIcht, die Presse schrittweise zu betreiben, z.B. um die
Bahn in die Presse einzufädeln.
-
Damit auf die Vorratsrolle 20 eine Brems- oder Verzögerungskraft
aufgebracht und somit in der Bahn 1E eine Spannung erzeugt werden kann, greift ein
Bremsband 24 reibungsschlüssig
an der Umfangsfläche der Vorratsrolle
20 an; das Bremsband ist an seinen Enden 24a und 24b verankert. Damit das Bremsband
in variabler Weise gespannt werden kann, ist es um die Rollen 25 und 26 herumgelegt;
die Rolle 25 ist ortsfest angeordnet, während die Rolle 26 durch die Kolbenstange
einer pneumatischen Betätigungsvorrichtung 28 unterstätzt wird, deren Kolben 28b
in einem feststehenden Zylinder 28a beweglich ist. Die Kraft, mit der der Kolben
28b in lnig. 1 nach links gedrückt wird, richtet sich nach dem Druck der dem Zylinder
28a zugeführten Tiuft, und die Rolle P6. wird nach links gedrückt, um auf das Bremsj)p.nd
24 eine dem Luftdruck proportionale Zugkraft bzw.
-
Spannung aufzubringen.
-
Es sei bemerkt, daß der Vorratsrolle 20 mehrere Bremabänder 24 sowie
mehrere BetStigungsvorrichtlmgen 28 für die Bremsbänder zugeordnet sind, und daß
diese Aggregate iter die Lange der Vorratsrolle in gegenseitigen Abständen verteilt
sind. Die Anzahl der einer bestimmten Vorratsrolle zugeordneten Bremsbänder 24 richtet
sich nach der Breite der Rolle. Sämtliche Betätigungsvorrichtungen 28 sind parallelgeschaltet
und werden mit einer1 geregelten Luftdruck beaufschlagt. Ftr die Zwecke der hier
zu gebenden Beschreibung reicht es aus, nur das eine Bremsband 24 1md die eine Betätigungsvorrichtung
28 zu berücksichtigen.
-
Damit die Spannung der laufenden Bahn W gefühlt werden kann, ist
eine schwimmend unterstützte Rolle 30 an den unteren Enden von zwei Armen 31 gelagert;
die Arme 31, von denen in i @ nur einer sichtbar ist, sind ihrerseits auf einer
Achse 32 gelagert. Die Bahn ! läuft über ortsfeste Umlenkrollen 34 und 35,
so
daß sie eine Schleife b bildet, an der die schwimmend gelagerte Rolle 30 angreift.
Letztere ist daher bestrebt, sich in Fig. 1 nach links zu bewegen, wobei sie im
Uhrzeigersinne um die Achse der Lagerung 32 geschwenkt wird; und zwar mit einer
Kraft bzw. einem Drehmoment, das der Spannung der Bahn proportional ist.
-
Es sind Mittel vorgesehen, um auf die schwimmende Rolle 50 eine Kraft,
aufzubringen, die der durch die Spannung der Bahn W aufgebrachten Kraft entgegenwirkt
und ihr das Gleichgewicht hält. Gemäß Fig. 1 ist zu diesem Zweck ein Zylinder 38
mit einem darin gleitend beweglichen Kolben 38a vorgesehen ; die Kolbenstange des
Kolbens 38a ist bei 39 an einem radialen Arm 40 der Achse 32 angelenkt. Druckluft,
die den Zylinder 98 auf eine noch zu erläuternde Weise zugeführt wird, bewirkt,
daE der 7-olben 38a auf die schwimmende Rolle 30 eine entgegen dem Uizeigersinne
wirkende Kraft bzw. ein Drehmoment aufbringt.
-
Die physikalischen Abmessungen und die Anordnung der in Fig. 1 schematisch
dargestellten Teile geben ein Bild von der tatsmchlichen Anordnung; letztere richtet
sich jeweils nach konstruktiven Entscheidungen. Fig. 2 zeigt jedoch als Beispiel
die verschiedenen Bestandteile einer ausgeführten Anlage; hierbei ist nur das Ende
der Lagerachse 32 sichtbar, da die nach unten ragenden @rme 3-1 und die schwimmende
Rolle hinter der Tragplatte angeordnet sind. Man erkennt, daß der radiale arm 40
gegenüber der Darstellung in Fig. 1 in Vergleich zu den t:bri gen Teilen kürzer
ist, und daß der Z;rlinder » gegenüber der Lagerachse 32 unter einem anderen Winkel
angeordnet ist.
-
Ferner zeigt Fig. 2 einen Nockenmechanismus 43 mit einem an zwei
Punkten gelagerten Noclenkörper 43a, der durch eine Feder 43b gegen eine auf der
Achse 88 gelagerte Rolle 43cvorgespannt ist. Dieser Mechanismus hat die Aufgabe,
ein Drehmoment auf die Achse 32 aufzubringen, durch das die Drehmomente ausgeglichen
werden, die durch das Gewicht der schwimmenden Rolle 30 und die Reaktionskraft der
Peder 85 hervorgerufen werden. Dieser Mechanismus ist mit weiteren Einzelheiten
in dem Patent (Patentanmeldung ) beschrieben.
-
Als Regelglied zwischen der schwimmenden Rolle 30 und der Bremsbetätigungsvorrichtung
28 ist ein mit einem Druckmittel arbeitender Versteuerregler 45 vorgesehen. Allgemein
gesprochen dient dieser Regler dazu, die Betätigungsvorrichtung 28 mit einem Strömungsmitteldruck
zu beaufschlagen, der der Verlagerung der schwimmenden Rolle gegenüber einer bestimmten
Bezugsstelbung proportional ist. Wenn sich die Spannng der Bahn erhöht oder vermindert,
wird die schwimmende Rolle nach links oder rechts xeschwYenkt werden, so daß der
Vorsteuerregler den Luftdruck in der Betätigungsvorrichtung herabsetzt oder erhöht,
um zu bewirken, daß das Bremsband 24 eine kleine oder größere Bremskraft auf die
Vorratsrolle 20 aufbringt, um so die Spannung der Bahn auf den gewünschten Wert
zurückzuführen, der dem Regelpunkt entspricht.
-
Gemäß Fig. 1 und 3 umfaßt der Vorsteuerregler 45 ein ETauptgehäuse
46, das mehrere mit der Atmosphäre in Verbindung stehende Kammern 48 enthält. Ein
stangenförmiges Stueerglied 49 erstreckt sich durch das Gehäuse 46 und betätigt
ein Regelventilaggregat 50 im unteren Teil des Gehäuses. Das Ventilaggregat
50
ist mit weiteren Einzelheiten in dem U.S.A.-Patent 2 831 494 beschrieben. Allgemein
gesprochen hat dieses Ventilaggregat die Aufgabe, einen geregelten Austrittsdruck
zu erzeugen, der zu der Netto-Eingangskraft proportional ist, die in einer Richtung,
und zwar im vorliegenden Falle nach unten, auf das Regelorgan 49 aufgebracht wird.
-
Das Ventilaggregat 50 umfaßt eine Eintrittskammer 51 der die Druckluft
iiber eine Leitung 52 zugeführt wird, die gemäß Fig. 1 an eine Druckluftquelle 54
angeschlossen ist. Ferner umfaßt das Ventilaggregat eine Austrittskammer 55, von
der aus ein geregelter Luftdruck über eine Leitung 56 der Einganpsseite eines pneumatischen
Relais bzw. eines Druckverstärkers 58 zugeführt wird. Bei letzterem handelt es sich
um einen in bekannter Welse ausgebildeten Volumenverstärker mit einem Druckluft.
einlaß 59, der von einem an die Druckluftquelle 54 aneschlossenen Akkumulator 59a
gespeist wird, sowie mit einer an den Zylinder 28a angeschlossenen Austrittsleitung
60. Der in der Leitung 60 erscheinende Austrittsdruck ist proportional zu dem Druck,
der der Leitung 56 von dem Regler 45 aus zugeführt wird.
-
Der Druckverstärker 58 wird im vorliegenden Falle verwendet, da der
Regler 45 in einer erheblichen Entfernung von der Brems-Betätigungsvorrichtung 28
angeordnet ist und anderenfalls beitungen von großem Durchmesser benötigt R rden,
um eine brauchbare Verbindung zwischen dem Regler und der Betätigungsvorrichtung
herzustellen. Ferner ist der Vorcteuerregler 45 möß licherweise nicht genügend groß,
um ein ausreichendes Volumen bzw. einen ausreichenden Luftstrom mit dem eingeregelten
Druck zu liefern, wenn man den Regler jedoch größer ausbildet, so daß
sein
Durchsatz hoher ist, kann man den Druckverstärker 58 fortlassen.
-
Aus Gründen der Vollständigkeit wird das Regelventilaggregat 50 nachstehend
beschrieben. Es umfaßt gemaß Fig. 3 einen Hauptkolben 61 mit einem ein Zufiihrungsventil
bildenden Flansch 6ta, der gegenüber einem Ventilsitz 62 Schließ- und Öffnungsbewegungen
ausffillren kann. Wenn sich der Kolben 61 etwas nach unten oder nach oben bewegt,
wird das Zuführungsventil 61a, 62 geöffnet bzw. geschlossen, um die Verbindung zwischen
der Eintrittskammer 51 und der Austrittskammer 55 herzustellen bzw. zu unterbrechen.
Der nach oben gerichteten Kraft, mit der das zugeführte Druckmittel an der Unterseite
des Flansches 61a angreift, wird durch die nach unten gerichtete Kraft das Gleichgewicht
gehalten, die an einem zweiten Plansch 64 und einer mit dem Gehäuse verbundenen
flexiblen Membran 65 angreift. Infolgedessen führen Änderungen des Eintrittsdrucks
nicht unmittelbar zu Änderungen der Stellung des Kolbens 61 und der Öffnung des
Zuführungsventils 61a, 62.
-
Die der Austrittskammer 55 mit einem geregelten Druck zugeführte
Luft gelangt zu der Austrittsleitung 56. Ferner strömt die Luft durch ein Rohr 66
zu einer ersten Ausgleichs-Kammer 68 sowie gemäß Fig. 1 durch eine Leitung 69 zu
einer zweiten Ausgleichskammer 70. Die erste husgleichskammer 68 ist an ihrem oberen
Binde durch die untere Stirnfläche eines Kolbens 71 abgeschlossen, der an der Regelstange
49 befestigt und mit dem Gehäuse 46 durch eine Membran 72 verbunden ist.
-
Durch den Druck in der Kammer 68 wird somit der Kolben 71 zusamen
rit der Regelstange 49 nach oben gedrückt, und zwar mit
einer dem
Austrittsdruck in der Kammer 55 proportionalen Kraft.
-
Die zweite Ausgleichskammer 70 ist sowohl am oberen als auch am unteren
Ende durch eine flexible Membran 75 bzur, 74 verschlossen; diese Membranen stellen
jeweils eine Verbindung zwischen der Regelstange 49 und dem Gehäuse 46 her. Der
Druck in der Kammer 70 wirkt nach unten auf die Oberseite des Kolbens 71 und gleicht
teilweise die nach oben gerichtete Kraft aus, die durch den Druck in der ersten
Ausgleichskammer 68 hervorgerufen wird. Die Gesamtwirkung der beiden Ausgleichskammern
besteht darin, daß eine nach oben gerichtete Kraft auf die Regelstange 49 aufgebracht
wird, die die an dieser Stange angreifende, nach unten wirkende Gesamtkraft ausgleicht.
Hierauf wird weiter unten näher eingegangen. Es sei bemerkt, das man die zweite
Ausgleichskammer 70 fortlassen könnte, wenn der Flächeninhalt der Unterseite des
Kolbens 71 in der Kammer 68 kleiner wäre; die zweite Kammer ist hier lediglich zu
dem Zweck vorgesehen, um die zum Fiihlen dienende Fläche des Ventilaggregats 50
zu ändern, das als fertiges Aggregat geliefert wird.
-
Damit der Regler 45 einen Austrittsdruck liefert, der der auf die
Regelstange 49 aufgebrachten Eingangskraft proportional ist, der jedoch von Schwankungen
des Eintrittsdrucks unabhängig ist, ist zwischen der Ausgleichskammer 6Q und einer
Vorsteuerkammer 76 ein Vorsteuerventil vorgesehen, das durch einen konischen Kopf
61b an dem Kolben 61 und eine Ventilsitzfläche 71a an dem Kolben 71 gebildet wird.
Die Vorsteuerkammer 76 steht über einen Ranal 61c innerhalb des Kolbens @1 mit einer
Ventilmotorkammer 78 in Verbindung, die an ihrem oberen Ende durch einen Flansch
61d an dem Kolben sowie durch eine embran 79 verschlossen ist. Ferner ist ein Überdruckventil
in %orm
einer beweglichen Kappe 80 vorgesehen, die durch eine Druckfeder
81 so vorgespannt ist, daß sie die Vorsteuerkammer 76 verschließt. Wenn der Druck
in der Kammer 76 die Kraft der Peder 81 überwindet, bewegt sich die Kappe 80 nach
oben, um Luft durch die Kanäle 71b in dem Kolben 71 und von dort aus über die benachbarte
Kammer 48 zur Atmosphäre abströmen zu lassen.
-
Es sei nunmehr angenommen, daß sich die nach unten wirkende, an der
Regelstange 49 angreifende Eingangskraft verstarkt. Hierdurch wird bewirkt, daß
sich das Vorsteuerventil 61b, 71a fest schließt und der Kolben 61 um eine kleine
Strecke von z.R. etwa 0,0125 mm (.oo5 inch) nach unten bewegt wird. Dieser Austrittsdruck
wird sich erhöhen, bis der in den Fühlkammern 68 und 70 erscheinende Druck der nach
unten gerichteten, an der Regelstange 49 angreifenden Kraft entgegenwirkt und das
Vorsteuerventil 61b, 71a etwas öffnet, so daß iiuft in die Kammern 76 und 78 eingeleitet
wird, um den Kolben 61 in diejenige Stellung zurückzuführen, bei der sich das Zuffihrungsventil
61, 62 schließt und das Ventil ins Gleichgewicht gebracht wird.
-
Wenn der Austrittsdruck in der Kammer 55 die Tendenz haben sollte,
sich gegenüber demjenigen Wert zu erhöhen oder zu vermindern, der im Einblick auf
die an der Regelstange 49 angreifende Eingangskraft erforderlich ist, wird sich
die Ausgleichskraft, die durch die Kammern 68 und 70 auf die Regelstange ausgeübt
wird, verstärken oder abschwächen, Somit wird sich der Kolben 71 etwas nach oben
oder unten bewegen, wobei das Vorsteuerventil 61b, 71a geöffnet bzw. geschlossen
wird, Wenn sich das Vorsteuerventil weiter öffnet, nimmt der Druck
in
den Kammern 76 und 78 zu, so daß eine größere nach oben gerichtete Kraft auf das
untere Ende des Kolbens 61 aufgebracht und der Kolben nach oben verschoben wird,
um das Zuführungsventil 61a, 62 teilweise zu schließen, bis der Austrittsdruck auf
den gewünschten Wert herabgesetzt worden ist. Wenn sich das Vorsteuerventil 61b,
71a dagegen etwas weiter schließt, wird der Druck in der Vorsteuerkammer 76 dadurch
herabgesetzt) daß luft über eine kleine (5ffnung 82 ins Freie abgeblasen wird, Der
Druck in der Motorkammer 78 geht zurück, so daß sich das Speiseventil 61a, 62 weiter
öffnet, bis sich der Druck in der Austritts} rasmer 55 auf den gewünschten Wert
bzw. den Sollwert erhöht hat.
-
Aus der vorstehenden allgemeinen Beschreibung ist ersichtlich, daß
der in der Austrittsleitung 56 des Vorsteuerreglers erscheinende Druck der auf die
Regel stange 49 aufgebrachten Eingangskraft proportional ist. Um auf die Regelstange
eine erste eingangskraft aufzubringen, die der Winkelbewegung der schwimmenden Rolle
30 proportional ist, ist eine Druckfeder 85 zwischen dem oberen Ende der Stange
4C ; und einer Stange 86 angeordnet, welch letztere bei 88 an einem mit der Achse
32 verbundenen radialen Arm 89 angelenkt ist. Die Feder 35 ist durch eine zweite
Druckfeder 85a vorgespannt, die zweckmäßig in dem Gehäuse 46 untergebracht ist und
auf die Regelstange 49 eine im wesentlichen konstante, nach oben gerichtete Kraft
aufbringt. Die effektive Kraft der Feder 85 ist daher gleich der algebraischen Summe
der durch die Federn 85 und 85a tatsächlich aufgebrachten Kräfte, und sie wird gleich
Null sein, wenn diese tatsächlichen,Kräfte gleich groß sind.
-
Wenn die schwimmende Rolle 30 zusammen mit den armen 31 aus ihrer
in Fig. 1 gezeigten Bezugsstellung entgegen dem Uhrzeigersinne geschwenkt wird,
wird die Feder 85 um einen dieser Winkelbewegung entsprechenden Betrag zusammengedriickt.
Hierbei werden die Federn 85 und 85a auf die Stange 49 eine nach unten gerichtete
Kraft aufbringen, die im wesentlichen dem Schwenkungswinkel proportional ist. Die
Bewegung der Stange 49 ist so klein, daß man sie vernachlässigen kann, die Stange
49 ist gemäß Fig. 3 mit einer sich selbsttätig ausrichtenden Kupplung versehen,
die es der Peder 85 ermöglicht, unmittelbar eine Druckkraft aufzubringen, und zwar
auch dann, wenn sich der Anlenkpunkt 88 längs eines kleinen Kreisbogens bewegt.
Die Kippbewegungen der sich selbsttätig ausrichtenden Kupplung sind so gering, daß
man sie vernachlässigen kann, und daß man für praktische Zwecke annehmen kann, daß
die Kraft der Feder 85 unmittelbar längs des unteren Abschnitts der Stange 49 innerhalb
des Gehäuses 46 wirkt.
-
Unter normalen Betriebsbedingungen wird der Belastungszylinder 38
in Fig. 1 bei einer gegebenen Einstellung des Regelpunktes mit einem konstanten
Druck beaufschlagt. Jedoch läßt sich der Regelpunkt einstellen bzw. variieren, um
den Wert der Spannung zu bestimmen, die in der Bahn automatisch aufrechterhalten
wird. Zu diesem Zweck wird ein Belastungsregler 100 verwendet, der hinsichtlich
seiner Konstruktion und Arbeitsreise dem. Vorsteuerregler 45 allgemein ähnelt.
-
Gemäß Pi. 1 besitzt der Belastungeregler 100 ein Gehäuse 101 mit
mehreren zur Atmosphäre offenen Kammern 102,. Ein Regelventilaggregat 105 sorgt
dafür, daß der dem Belastungszylinder
38 über eine Leitung 106
zugeführt Austrittsdruck der an der Regelstange 104 angreifenden, nach unten gerichteten
Eingangskraft proportional ist. Das Aggregat umfaßt Eintritts-und Austrittskammern
107 und 108 sowie Ausgleichskammern 109 und 110, die den in Verbindung mit dem Regler
45 beschriebenen ähneln. Der Regler 100 wird von der Druckquelle 54 aus über einen
mit der Hand einzustellenden Druckregler mit dem Eingangsdruck beaufschlagt, bei
diesem Regler handelt es sich um den in Fig. 1 mit 111 bezeichneten Belastungs-Begrenzungsregler,
der die Aufgabe hat, den maximalen Austrittsdruck, der in der Leitung 106 erscheint,
zu begrenzen. Die Regelstange 104 wird durch eine Feder 112 mit einer konstanten,
nach unten gerichteten Kraft vorgespannt, die Feder 112 lSt sich mit Hilfe einer
Schraube 114 einstellen, so daß selbst dann eine Beaufschlagung des Zylinders 38
mit einem gewissen Belastungsdruck erfolgt, wenn sämtliche anderen auf die Regelstange
wirkenden Eingangsdrücke gleich ITull sind.
-
Während des normalen Betriebs wird das Lin-angssignal bzw. die an
der Regelstange 10 angreifende Kraft durch den Lu@tdruck in der Kammer 115 erzeugt,
deren obere und untere [ände teilweise durch mit der Regelstange 104 und dem Gehäuse
101 verbundene Membranen gebildet werden. Dieser Druck wird von der Druckquelle
54 aus über einen mit der Rand einzustellenden Regler zugeführt, der in Fig. 1 mit
116 bezeichnet ist, und bei dem es sich um einen Regler zum Einstellen des Regelpunktes
handelt; ferner wird der Druck über ein durch einen Elektromagneten 118a gesteuertes
Dreiwegeventil 318 zugeführt. Die die Kammer 115 abschließende untere Membran 117
hat einen größeren
Durchmesser als die obere Membran 119, so daß
auf die Regelstange 104 eine nach unten wirkende Kraft aufgebracht wird, die sich
nach der Einstellung des Reglers 116 richtet. Der Austrittsdruck in der Leitung
106 richtet sich seinerseits nach der Einstellung des Reglers 11G, so daß sich die
Belastungskraft, die durch den Kolben 38a auf die schwimmende Rolle 30 aufgebracht
wird, nach dieser Einstellung richtet.
-
Um dem System die nötige Stabilität zu verleihen, sind der schwimmenden
Rolle 30 Dämpfermittel zugeordnet, bei denen es sich gemäß Fig. 1 um einen doppelwirkenden
Dämpfungstopf 120 handelt, der einen mit einem Strömungsmittel gefüllten Zylinder
120a umfaßt, in dem sich ein mit Steueröffnungen versehener Kolben 120b gleitend
bewegen kann. Der Kolben 120b ist bei 12i mit einem Arm 122 gelenkig verbunden,
der sich von der Lagerachse 32 aus in radialer Richtung erstreckt.
-
In Fig. 1 befindet sich das System im normalen Betriebszustand, d.
h. der Motor M der Druckpresse ist in Betrieb, und die Bahn tal wird von der Vorratsrolle
20 abgezogen und der Druckpresse 21 zugeführt. Es sei nunmehr angenommen, dass die
Spannung der Bahn W dem Sollwert entspricht. Dies bedeutet, daß die entgegen dem
Uhrzeiger wirkende, durch den Zylinder 38 auf die schwimmende Rolle 30 aufgebrachte
Kraft durch die im Uhrzeigersinne wirkende, durch die Bahn W aufgebrachte Kraft
genau ausgeglichen wird. Die schwimmende Rolle und die Arme 31 werden sich somit
nicht bewegen, da sie eine Stellung einnehmen, bei der der Ausgangsdruck des Reglers
45 den Druckverstärker 58 in einem solchen Betriebszustand hält, daß die Betätigungsvorrichtung
28 gerade eine ausreichende Zugkraft auf das
Bremsband 24 ausübt,
um die Vorratsrolle 20 so abzubremsen, daß die gewünschte Spannung in der Bahn W
erzeugt wird.
-
Wenn sich die Spannung in der Bahn nunmehr erhöht oder vermindert,
wird sich die Kraft, die durch die Spannung der Bahn auf die schwimmende Rolle 30
aufgebracht wird, gegenüber der Belastungskraft vergrößern oder verringern, so daP
die Lagerachse 52 im Uhrzeigersinne bzw. entgegen dem Uhrzeigersinne gedreht wird.
Hierdurch wird der Grad der Zusammendrückung der Feder 85 verkleinert oder vergrößert,
so daß eine entsprechende Änderung der Kraft erfolgt, die durch diese Feder auf
die Regelstange 49 aufgebracht wird. Daher wird der Austrittsdruck in der leitung
56 abnehmen oder zunehmen, so daß der Kraftverstärker 58 den der Betatigt1ngCvorrichtung
28 zugeführten Druck herabsetzt bzw. erhöht. Hierdurch wird das Bremsband 24 gelockert
oder fester angezogen, um die Spannung in der Dajin herabzusetzen oder zu erhöhen,
bis die Spannung wieder den Sollwert erreicht hat.
-
Es ist zu beachten, daß der Sollwert der Spannung in der Bahn dann
erreicht wird, wenn die durch diese Spannung auf die Schwimmende Rolle 30 aufgebrachte
Kraft gleich der auf die Rolle wirkenden Belastungskraft ist, so daß die schwimmende
Rolle in Ruhe verbleibt. Somit richtet sich die Spannung, die in der Bahn aufrechterhalten
wird, nach dem den Belastungszylinder 38 durch den Regler 100 zugeftihrten Druck,
der seinerseits durch die Einstellung des Reglers 116 für den Regelpunkt bestimmt
ist. Die Winkelstellung bzw. die Bewegung der schwimmenden Rolle gibt kein unmittelbares
Bild der Spannung in der Bahn W, denn das bei einem gegebenen Druck in der Betätigungsvorrichtung
28
auf die Vorratsrolle 20 durch Reibung aufgebrachte Bredrehmoment
richtet sich nach verschiedenen veränderlichen Faktoren.
-
Hierzu gehören der Reibungskoeffizient zwischen dem Bremsband 24 und
der Umfangsfläche der Vorratsrolle, der Durchmesser der Vorratsrolle und der Umschlingungswinkel
zwischen dem Bremsband und der Rolle. Ferner bestimmt auch die Zahl der an der Vorratsrolle
angreifenden Dremsbänder zum Teil den Wert der Spannung in der Babn, die bei einem
gegebenen Druck in den betreffenden Betätigungsvorrichtungen erzeugt wird.
-
Diese Beziehungen werden durch Fig.12 verdeutlicht.
-
Die geraden Linien 125 bis 128 geben jeweils die Spannung der Bahn
bzw. die durch dieee Bahn auf die schwimmende Rolle insgesamt aufgebrachte Kraft
in Abhängigkeit vom Bremsbanddruck bei Vorratsrollen von einem gegebenen Durchmesser
D1 an, und zwar fflr Vorratsrollen von voller Breite, von 3/4 der vollen Breite,
von halber Breite und von 1/4 der vollen Breite, an denen jewells vier bzw. drei
bzw. zwei bzw. ein Bremsrand angreifen bzw. angreift. Man erkennt, daß die Spannung
der Bahn bei einem gegebenen Durchmeaser der Vorratsrolle höher ist, wenn die Zahl
der Bremsender vergrößert wird, die jeweils an einer Vorratsrolle von größerer Breite
angreifen.
-
Man kann die geraden Linien 125 bis 128 in Fig, 12 auch so auffassen,
als ob sie die Spannung der Bahn in Abhängigkeit vom Bremsbanddruck jeweils bei
einer Vorratsrolle der vollen Breite angäben, während die Vorratsrolle verbraucht
wird, wobei sicli der volle Durchmesser D1 nacheinander auf die kleineren Durchmesser
D2, D3 und D4 verringert. Dies ist in Fig. 12 durch die in Klammern beigefügten
Zusätze angedeutet. Man erkannt,
daß man, um eine gegebene Spannung
T1 aufrechtzuerhalten,, während die Vorratsrolle verbraucht wird und sich ihr voller
Durchmesser D1 nacheinander auf die Werte D2, D3 und D4 vermindert, den Bremsbanddruck
vom Wert P1 nacheinander auf die Werte P2,-P3 und P4 erhöhen muß. Dies ist auf die
Tatsache zurückzuführen, daß sich der Umschlingungswinkel zwischen dem Bremsband
24 und der Umfangsflache der Vorratsrolle verkleinert, enn der Durchmesser der Rolle
abnimmt. Dies bedeutet, daß sich die Gleichgewichtsstellung der schwimmenden Rolle
70 in Fig. 1 dann, wenn eine gegebene Vorratsrolle verbraucht wird, wobei sich ihr
Durchmesser verkleinert, allmählich von links nach rechts verlagert, so daß der
Austrittsdruck des Vorsteuereglers 45 allmählich erhöht wird, obwohl die Spannung
der Bahn W im wesentlichen konstant bleibt.
-
Im Hinblick auf die vorangegangenen Ausführungen ist es jetzt verständlich,
daß sich die Winkelstellung der schwimmenden Rolle 30 ebenso wie der Austrittsdruck
des Vorsteuerreglers 45 allmählich andern muß, um eine erichtigung zur Berti-cksichtigung
des sich ändernden Durchmessers der Vorratsrolle 20 vorzunehmen. Wenn außerdem die
Arbeitsgeschwindigkeit der presse 21 langsam erhöht oder herabgesetzt wird, bewirkt
die Trägheit der Vorratsrolle, daß die Rolle entweder nacheilt oder voreilt, wobei
die Spannung der Bahn erhöht bzw. herabgesetzt wird. Um die Spannung konstant zu
halten, wird sich die schwimmende Rolle 5;0 somit verlagern, um den-Austrittsdruck
des Vorsteuerreglers 45 zu vermindern oder zu steige-rn. Hierbei handelt es sich
um sogenannte "langsame" Änderungen, und das System muß geeignet sein, diese Änderungen
genau auszugleichen.
-
Ferner müssen' jedoch auch "schnelle" tnderungen berücksichtigt werden,
z. B. schnelle Änderungen der Spannung der Bahn, die darauf zurilckzuftihren sind,
daß die Vorratsrolle 20 unrund ist oder einen dynamischen Wuchtungsfehler aufweist.
-
Wenn die Bahn W mit einer hohen linearen Geschwindigkeit läuft, wird
die Winkelgeschwindigkeit der Vorratsrolle ziemlich hoch sein, insbesondere dann,
wenn der Rollendurchmesser klein ist.
-
Wenn die Rolle unrund ist, können sich mit hoher Frequenz auftretende
Änderungen der Bahnspannung einstellen, die zur Brzeugung doppelter Druckbilder
oder von sogenannten Phantombildern führen. Weitere"schnelle"Xnderungen werden durch
hohe Geschwindigkeiten der Beschleunigung oder des Abbremsens der Presse 21 sowie
bei mit hoher Geschwindigkeit durchgeführten Arbeiten zum Verbinden von Bahnen hervorgerufen,
wobei sich der Durchmesser der Vorratsrolle von einem kleinen Wert auf einen großen
Wert vergrößert. Wenn dafür gesorgt werden müßte, daß das System schnell reagiert,
um derartige schnelle Änderungen der Spannung auszugleichen, wäre ein hoher VerstErkungsgrad
erforderlich, doch zzirde das System dann bei langsamen Änderungen eine zu hohe
Empfindlichkeit aufweisen, so daß sich Pendelerscheinungen und eine unstabile Arbeitsweise
einstellen.
-
Wenn man dem System einen hohen Verstärkungsgrad gibt, jedoch eine
starke Dämpfung vorsieht, um ein Pendeln zu verhindern, würde die schwimmende Rolle
30 nicht mehr in der richtigen Weise ansprechen und sich schnell aus einer Stellung
in eine andere bewegen können, wenn die Spannung der Bahn zunimmt oder abnimmt.
-
In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß der in Fig. 1 gezeigte Dämpfungstopf
120 zwar eine Dämpfungswirkung ausübt, daß diese Wirkung jedoch gering ist.
-
Gemäß einem Ijerkmal der Erfindung sind Mittel vorgesehen, um automatisch
zu bewirken, daß das System in der richtigen Weise sowohl auf schnelle als auch
auf langsame" Anderungen der Bahnspannung anspricht, ohne daß die Regelung unstabil
wird, und ohne daß eine starke Dämpfung für die schwimmende Rolle vorgesehen zu
werden braucht. Praktisch ist dafür gesorgt, daß der Verstärkungsgrad des Regelaggregats
bzw. des Vorsteuerreglers 45 einen relativ niedrigen Wert besitzt, wenn die Eingangsstörung
"langsam" auftritt oder sich nur mit einer niedrigen Geschwindigkeit ändert, während
dieser Verstärkungsgrad automatisch erhöht wird, wenn das Eingangssignal bzw. die
Störung "schnell" auftritt oder durch eine hohe Änderungsgeschwindigkeit gekennzeichnet
ist.
-
Der Verstärkungsgrad" des Vorsteuerreglers 45 ist als diejenige Änderung
des Ausgangssignals bzw. des Austrittsdrucks definiert, die sich bei einer gegebenen
Änderung des Eingang signals, d.h. der Winkelstellung der schwimmenden Rolle 30
bzw der durch diese Rolle auf die Regelstange 49 ausgeübten Kraft, ergibt.
-
Bei der hier beschriebenen Ausbildungsform ist der Vorsteuerregler
45 so ausgebildet, daß bei niedrigen Änderungsgeschwindigkeiten ein Teil der durch
die Federn 85 und 85a aufgebrachten Singangskraft wirkungslos gemacht wird. Wenn
sich die Änderungsgeschwindigkeit des Eingangssignals bzw. der Kraft erhöht, wird
das Ausmaß, in dem die Kraft wirkungslos gemacht wird, verringert, bis schließlich
das volle Eingangssignal bzw. die entsprechende Kraft zur Wirkung kommt.
-
Gemäß Fig. 1 und 3 besitzt der Vorsteuerregler 45 eine Kammer 130,-die
am oberen Ende durch eine große Membran 131 und am unteren Ende durch eine kleine
Membran 132 verschlossen ist, die genannten. Membranen stellen jeweils eine Verbindung
zwischen der Regelstange 49 und dem Gehäuse 46 her. Zusätzlich zu der durch die
Felder 85 aufgebrachten Kraft wird auf die Regelstange 49 eine nach oben gerichtete
zweite Kraft aufgebracht, die dem Strömungsmitteldruck in der Kammer 130 proportional
ist.
-
Die Kammer 130 ist mit der Austrittsleitung 56 des Reglers ueber
eine Drosselöffnung 134 verbunden, die eine lineare Strömungscharakteristik aufweist,
d.h. bei der sich der Durchfluß unmittelbar mit dem Druckunterschied an der Drossel
ändert.
-
Die Wirkung der Drossel 134 besteht darin, daß der Druck in der Kammer
130 im wesentlichen auf dem gleichen Wert gehalten wird wie der Austrittsdruck in
der Leitung 56, wenn sich dieser Austrittsdruck nur langsam ändert. IIit anderen
Worten, bei langsamen Geschwindigkeiten der Änderung des Austrittsdrucks scheint
die Drossel 134 weit geöffnet zu sein. Wenn sich jedoch der Ausgangsdruck schneller
ändert, scheint sich die Drossel 13 4 der Wirkung nach zu schließen und praktisch
die Kammer 130 vollständig abzusperren, wenn die Geschwindigkeit der Änderung des
Drucks hoch ist.
-
Wenn sich die Winkelstellung der schwimmenden Rolle langsam ändert,
läßt die Drossel 134 praktisch die Wirkung der Kammer 130 zu derjenigen der Fühlkammern
68 und 70 hinzutreten.
-
Wenn sich die Winkelstellung der Rolle 30 dagegen schnell äudert,
kommen nur die Fühlkammern 68 und 70 zur Wirkung. Nimmt
man an,
daß die Kammern 68 und 70 zusammen eine Gesamtfläche A1 besitzen, auf die der Austrittsdruck
wirkt, um die Regelstange 49 nach oben zu drücken, und daß die Kammer 130 eine wirksame
Fläche A2 aufweist, an welcher der Druck nach oben wirkt, lassen sich die vorhandenen
Beziehungen durch Formeln ausdrücken.
-
Der Vorsteuerregler 45 ist so ausgebildet, daß er die Regelstange
49 ins Gleichgewicht bringt, wenn die Summe der an der Stange angreifenden Kräfte
gleich Null ist. d.h. wenn F = 0 (1); An der Regelstange 49 greifen drei Kräfte
an, und zwar F1 = nach unten gerichtete Gesamtkraft der Federn 85 und 85a F2 = nach
oben wirkende Gesamtlrraft der Ausgleichskam-@ mern 68 und 7n F3 = nach oben wirkende
Kraft der Kammer 130.
-
Gemäß Gleichung (1) müssen diese drei Kräfte gleit Null sein, d.h.
-
F1 + X2 + F3 = G (2) Die Kraft 21 ist unmittelbar proportional zu
der Zusammendrükkung der Feder 85 über dasjenige Maß hinaus, das erforderlich ist,
um die Vorspannung der Feder 85a zu überwinden. Wenn die Winkelversetzung 9 der
schwimmenden Rolle gegenüber einer Fezugsstellung 90 (Fig. 1) gemessen wird, bei
der die Kräfte der Federn 85 und 85a gleich groß und entgegengesetzt sind, so daß
ihre Summe gleich Null ist, so ist die Kraft F fast genau der Winkelversetzung #
proportional. Dies läßt sich durch folgende Formel ausdrücken: F1 = #RKs (3) hierin
ist 9 = Winkelversetzung der Rolle 30
R = Abstand des Gelenkpunktes
88 von der Achse 32 Ks= Konstante der Feder 85.
-
Die Ausgleichskraft P2 ist das Produkt aus dem Austrittsdruck P und
der wirksamen Gesamtffihlflache A1 der Kammern und sie ist negativ, da sie nach
oben wirkt: F2 = PA1 (4) Wenn die Änderung der Winkelversetzung der schwimmenden
Rolle "langsam" erfolgt, und wenn die Drossel 134 der Wirkung nach weit geöffnet
ist, ist die Kraft F3 wie folgt gegeben: F - P (5) 3 2 Bei langsamen Geschwindigkeiten
der Änderung der Winkelstellung der Rolle 30 kann man somit das. Ansprechen des
Reglers durch Kombinieren der Gleichungen (2) bis (5) wie folgt ausdrücken: #RKs-PA1-PA2
= = 0 (6) Um die Wirkung von Änderungen des Winkels # darzustellen, kann man Gleichung
(6) auch wie folgt schreiben: #(RKs) - #(A1) = # (7) Der Verstärkungsgrad des Systems
ist bei "langsamen" Änderungsgeschwindigkeiten, d.h. wenn die Drossel 134 praktisch
weit geöffnet ist, durch folgende Formel gegeben: Verstärkungsgrad
Wenn sich dagegen die Winkelstellung der Rolle 30 schnell än@ert, ist die Drossel
134 der Wirkung nach geschlossen. Infolgedessen ist die Änderung der Kraft F3 gleich
ITull; gemäß Gleichung (7) ist das Ansprechen des Systems durch folgende Formel
gegeben: #(RKs) - I'(A2) = 0 (9) Der Verstärkungsgrad des Systems ist bei hohen
Änderungsgeschwindigkeiten
wie folgt gegeben Verstärkungsgrad
=
Aus den Gleichungen (8) und (10) ist ersichtlich, daß sich der Verstärkungsgrad
des Systems bei zunehm@nder Geschwindigkeit der Änderung der Stellung der Rolle
30 von einem Wert, der i/(A1 + A2) proportional ist, auf einen Wert erhöht, der
1/A1 proportional ist. Es hat sich gezeigt, daß es zweckmäßig ist, die wirksame
Fläche A2 etwa siebenmal so groß zu machen wie die Fläche A1, so daß sich der Verstärkungsgrad
entsprechend dem Faktor 8 vergrößert, wenn sich die Geschwindigkeit der Verlagerung
der Rolle steigert IEt anderen Worten, der Verstärkungsgrad G, ist bei niedrigen
=nderungsgeschwindigkeiten durch folgende Formel gegeben: K G1 = P/# = = K/8 (11)
1+7 Be i hohen Änderungsgeschwindigkeiten ist der Verstärkungsgrad G2 wie folgt
gegeben: G2 - P/# = K/1 (12) Hierin ist K eine zusammengesetzte Konstante.
-
Fig. 5 veranschaulicht an Hand der Kurve 136 die Änderung des Verstärkungsgrades
des Reglers 45 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, mit der sich die Winkelstellung
8 der Rolle ändert. t4an erkennt, daß der Verstärkungsgrad unterhalb einer bestimmten
Geschwindigkeit R1 einen relativ niedrigen Wert G1 besitzt, während er oberhalb
einer bestimmten Geschwindigkeit R2 einen etwa achtmal so hohen Wert G2 annimmt.
Zwischen den Geschwindigkeiten R1 und R2 ändert die Drossel 134 der Wirkung nach
ihre Größe, so daß der Verstärkungsgrad bei ansteigender *^nderlmgsgeschwindigkeit
zunimmt.
-
Dadurch, daß der Regler 45 vorgesehen ist, dessen Kammer 130 über
die linear wirkende Drossel 134 mit der Austrittsdruckleitung verbunden ist, wird
bewirkt, daß die Spannung der Bahn genau auf sich langsam ändernde Bedingungen anspricht,
ohne daß ein Pendeln eintritt. Außerdem spricht die Spannung der Bahn schnell an,
um solche Spannungsschwankungen auf ein llindestmaß herabzusetzen, die auf schnelle"
Änderungen zurickzuführen sind. Die Gefahr, daß die Bahn W durchhängt oder einer
zu hohen Spannung ausgesetzt wird, so daß Brüche auftreten könnten, wird unter allen
Umständen herabgesetzt. Trotzdem braucht die Bedienungsperson der Anlage bei sich
ändernden Bedingungen keine kritischen Einstellungen durchzuführen.
-
Während des Betriebs des Systems zum Regeln der Bahnspannung wird
es unter bestimmten Bedingungen, bei denen die Vorratsrolle abgebremst und deren
kinetische Energie vernichtet werden muß, erforderlich, den Wert der durch das Bremsband
24 auf die Vorratsrolle 2<) aufgebrachten Bremskraft bzw. des Drucks im Vergleich
zu den beim normalen Betrieb gegebenen Verhältnissen zu vergrößern. Während der
schrittweisen Betätigung der Presse oder beim Stillsetzen in Notfällen muß die Vorratsrolle
20 abgebremst werden, um eine zu schnelle Drehung und ein darauf zurückzuführendes
Durchhängen der Bahn W zu verhindern.
-
Um eine Vorratsrolle mit einem Trägheitsmoment I zur Verlang-. samung
klarer Drehbewegung z-ll zwingen, muß ein Drehmoment Td aufgebracht werden, das
den benannten Gesetz Td = I entspricht. einen die Bremsbänder vor dem Beginn der
Verzögerung ein Drehmoment Tw erzeugen, das gerade ausreicht, um die gewünschte
Spannung in der na'n hervorzurufen, so muß das gesamte Drehmoment
bei
einer Verzögerung auf Tw + I vergrößert werden, um die gewünschte Spannung der Bahn
aufrechtzuerhalten. Wenn das gesamte Bremsdrehmoment kleiner ist als 1, wird sich
die Vorratsrolle zu schnell drehen, d.h. ihre Umfangsgeschwindigkeit überschreitet
die lineare Geschwindigkeit der Bahn, so daß die Bahn durchhängt. Ein solcher Durchhang
wird später durch einen "Ruck" wieder aufgehoben, der zum Bruch der Bahn führt.
-
Es hat sich gezeigt, daß es nicht genügt, einfach die Belastung der
schwimmenden Rolle 30 zu erhöhen, denn hierbei wird nicht nur die Bremskraft vergrößert,
sondern such die Spannung der Bahn wird erhöht, so daß sich die schwimmende Rolle
schnell aus einer Winkelstellung in eine andere bewegen muß.
-
Die einer Translationsbewegung entgegenwirkende Trägheit der schwimmenden
Rolle ist zusammen mit der auf sie aufgebrachten Dämpfungswirkung genügend groß,
um zu Verzögerungen Anlaß zu geben, wenn es erforderlich ist, daß sich die Rolle
in einem erheblichen Ausmaß verlagert, um einen neuen gleichgewichtspanlrt zu erreichen.
-
Gemäß einem Herkmal der Erfindung sind Mittel vorgesehen, um die
auf eine Vorratsrolle aufgebrachte Dremskraft bei einer bestimmten Stellung der
schwimmenden Rolle zu vergrö9ern, so daß die Rolle 30 keine große Winkelbewegung
auszuführen braucht, um die Abbremsung der Vorratsrolle schnell zu verstärken vrd
eine zu hohe Umfangsgeschwindigkeit während des Abbremsens zu vermeiden.
-
Gemäß Fig. 1 ist der Vorsteuerregler 45 mit einer 4, eren Kammer
140 versehen, die an ihrem oberen Ende durch eine
flexible Membran
141 und am unteren Ende durch eine flexible Membran 142 abgeschlossen ist; die beiden
Membranen stellen jeweils eine Verbindung zwischen der Regelstange 49 und dem Gehälse
46 her. Die untere Membran 142 besitzt einen größeren Durchmesser als die obere
Membran, so daß ein in der Kammer 140 herrschender luftdruck auf die Regelstange
49 eine die Peder 85 unterstützende, nach unten wirkende Kraft aufbringt.
-
Die Kammer 140 ist durch eine Leitung 144 mit einem Dreiwegeventil
145 verbunden, dessen Kolben bzw. Schieber 145a durch einen Elektroiaagneten 145b
betätigt werden kann. Wenn der Motor iI eingeschaltet wird, um die Presse 21 anzutreiben,
wird der Elektromagnet 145b auf eine noch zu erlriuternde Weise eingeschaltet, so
daß der Ventilschieber 145a in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung bewegt wird.
Wenn sich die Presse in Betrieb befindet., wird somit die ITilfskammer 140 über
die Leitung; 144 und das Ventil 145 zur Atmosphäre oder einer anderen geeigneten
Druckquelle entlüftet. Die Kammer 140 iibt daher auf die Tätigkeit des Vorsteuerreglers
45 keine oder nur eine geringe lirkung aus.
-
Wenn die Presse jedoch schrittweise betätigt oder beim Abstellen
im Notfalle abgebremst wird, wird der Elektromagnet 145b ausgeschaltet, woraufhin
der Kolbenschieber 145a des Ventils 145 in die in Fig. 6 gezeigte Stellung zurückgeführt
wird.
-
Infolgedessen wird Druckluft über einen beim Stillsetzen der Presse
zur Wirkung kommenden Regler 146 (Fig. 1), der von der Druckquelle 54 gespeist wird,
iiber die Leitungen 148 und 149 sowie das Ventil 145 und die Leitung 144 in die
zum Verschieben des Regelbereichs dienende Hilfskammer 140 eingeleitet. Der
relativ
hohe Luftdruck, mit dem die Kammer 140 auf diese Weise durch den Stoppregler 146
beaufschlagt wird, bt eine zusatzliche, nach unten wirkende Kraft auf die Regelstange
49 aus, so daß die gleiche Wirkung erzielt wird, als ob die Feder 85 stärker zusammengedrückt
werden wäre, obwohl sich die Winkelstellung der schwimmenden Wolle 30 nicht geändert
hat. Infolgedessen wird die Gesamteingangskraft, die an der Regelstange 49 angreift,
vergrößert und der Austrittsdruck des Reglers 45 wird augenblicklich erhöht, so
daß der Druckverstärker 58 die Betätigungsvorrichtung 28 mit einem höheren Luftdruck
beaufschlagt. Hierdurch wird das Bremsband 24 sofort gespannt.
-
Das elektromagnetisch gesteuerte Ventil 45 wird mit Hilfe der aus
Fig. 4 ersichtlichen elektrischen Steuerschaltung automatisch betätigt. Gemäß Fig.
4 kann der die presse antreibende Motor M nach Wunsch an eine Dreiphasen-Wechselstromquelle
angeschlossen werden; zu diesen Zweck sind die normalerweise offenen Kontakte MC2
bis MC4 vorgesehen, die durch die Wicklung MC eines Motorschützes gesteuert werden.
Die Wicklung MC liegt zwischen den Speiseleitungen L1 und L2, mit denen sie über
die normalerweise geschlossenen Kontakte S1 eines Notausschalters, die normalerweise
geschlossenen Relaiskontakte SR4 und die normalerweise offenen Kontakte eines Druckknopf-Startschalters
ST verbunden ist. Um die Presse in Detrieb zu setzen, wird der Schalter ST kurzzeitig
geschlossen, um die Schützwicklung MC unter Strom zu setzen, so daß die Kontakte
MC2 bis IlC4 den Antriebsmotor M einschalten. Außerdem werden die normalerweise
offenen Kontakte MU1 geschlossen, um einen den Schalter ST überbrückenden Haltestromkreis
zu schließen, damit die Schj:.,tz
wicklung IIC eingeschaltet bleibt.
Der Elektromagnet 145b des Ventils @45 ist mit der Schützwicklung rio parallelgeschaltet
Band wird daher immer dann eingeschaltet, wenn der Motor M eingeschaltet ist und
die Presse 21 läuft. Jedesmal dann jedoch, wenn die Presse durch eine kurzzeitige
Betätigung des Notausschalters stillgesetzt wird, öffnen sich die Kontakte S1, um
den Einschaltstromkreis für die Schützwicklung MC und den Eleltromagneten 145b zu
unterbrechen. Somit ist der Elektromagnet 145b nur dann eingeschaltet, wenn die
Presse läuft, wobei das Ventil 145 die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung einnimmt.
Wenn die Presse schrittweise betätigt oder stillgesetzt wird, wird der Elektromagnet
145b stromlos gemacht, so daß das Ventil 145 die in Tig C gezeigte Stellung einnimmt.
-
Wenn der Antriebsmotor H ausgeschaltet ist, kann man die Presse 2@
schrittweise dadurch betätigen, da. man einen Tippschalter J kurzzeitig niederdrückt,
um in ZU schließen. Durch die e Betätigung d des Tippschalters wird ein Einschaltstromkreis
über die normalerweise geschlossenen Kontakte SR3 und IIC5 für die Schützwicklung
JMC geschlossen. Das Einschalten dieser Sch@tzwicklung bewirkt, daß die normalerweise
offenen Kontakte JMC1 bis JMC3 geschlossen werden, um den beim Einstellen der Presse
ben'itzten sogenannten Tippmotor JM an eine Dreiphasenstromquelle anzuschließen.
-
Wenn der Hauptmotor M eingeschaltet wird, werden die durch das Motorschätz
MC gesteuerten Kontakte MC5 geöffnet, so daß der Tippmotor JM nicht eingeschaltet
werden kann. Wie weiter unten näher erläutert, sind außerdem die normalerweise @eschlossenen
Kontakte SR3 offen, um den Tippschalter J wirkungslos
zu machen,
bis die Presse zum tillstand gekommen ist.
-
Die Wirkung der Verschiebung des Regelbereichs geht am besten aus
Pig. 7 und 8 hervor. Es sei angenommen, daß sich die Presse im normalen Betrieb
befindet und die Hilfskammer 140 durch das elektromagnetisch betätigte Ventil 145
entlüftet wird. Ferner sei angenommen, daR die eder 85 dann, wenn die schwimmende
Rolle 30 eine erste Bezugsstellung einnimmt, die in Fig. 7 als die 15°-Stellung
bezeichnet ist, gerade so weit zusammengedrückt ist, daß die Vorspannung der feder
85a ausgeglichen wird, so daß auf die Regelstange 4 keine Eingangskraft aufgebracht
wird und r Austrittsdruck des Vorsteuerreglers 45 gleich Null ist. Hierbei ist das
Bremsband 4 entspannt, und auf die Vorratsrolle 20 wird im wesentlichen keine Bremskraft
aufgebra-cht. Wenn sich jetzt die schwimmende Rolle 30 aus dieser ersten Bezugsstellung,
d.h. der 15°-Stellung, entgegen dem Uhrzeigersinne unter dem Einfluß des Belastungszylinders
38 bewegt, wird die Feder 85 fortschreitend zusammengedrückt, und der Austrittsdruck
des Vorsteuerreglers 45 wird fortschreitend erhöht. Unter normalen Betriebsbedingungen
kann sich e schwimmende Rolle 39 gemäß Fig. 7 zwischen der 15°-Stellung und der
50°-Stellung bewegen, wobei der Austrittsdruck des Vorsteuerreglers 45 und des Druckverstärkers
@@ linear variiert, wie es in Fig. 8 durch die @inie 150 angedeutet ist. @enn die
schwimmende Rolle 30 bestrebt ist sich aus ihrer 15°-Stellung in Fig. 7 nach links
zu bevegen, so bedingt dies einen negatien Austrittsdruck des Versteuerreglers 45,
wie en in @i durch den gestrichelt @eseichneten Teil 5fl: er @inie @50 angedeutet
ist. Der Vorsteuerregler 45 kann jedoch keinen slc. e'
negativen
Austrittsdruck liefern.
-
Wenn jetzt der normale getrieb der Presse beendet wird, d.h. wenn
das Motorschütz tO in Fig. 4 stromlos gemacht wird, so daß die Presse entweder stillgesetzt
oder für den schritteisen Betrieb bereit gemacht wird, wird der Elektromagnet 145b
ausgeschaltet, und der Hilfskammer 140 wird in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise
von dem Stoppregler 146 aus Druckluft zugeführt. Hierbei wird eine zus-tzliche,
nach unten wirkende, an der Rege'stange 49 angreifende Kraft erzeugt, so daß selbst
dann, wenn die eder 45 entspannt ist, die Gesamtkraft der Federn 85 und 85a gleich
Null gemacht wird, wenn die schwimmende Rolle 70 ihre 15°-Stellung erreicht, und
daß der Vorsteuerregler 45 einen bestimmten ßberdruck liefert. Unter diesen Umständen
ird daher der Austrittsdruck des Vorsteuerreglers 45 linear variieren, wie es durch
die Linie 151 in Fig. 8 dargestellt ist, während sich die schwimmende Rolle aus
der 00-Stellung nach Fig. 7 entgegen dem Uhrzeigersinne in die 500-Stellung bewegt.
-
Wenn die schwimmende Rolle unter normalen Betriebsbedingingen die
30°-Stellung einnimmt und eine Verschiebung des Regelbereichs eintritt, d.h. wenn
der Elektromagnet des Ventils 145 ausgeschaltet worden ist, wird der Austrittsdruck
des Vorsteuerreglers 45 sofort von den durch die Linie 150 gegebenen Wert PO auf
den der Linie 151 entsprechenden Wert P02 ansteigen. Dies führt zu einer sofortigen
Vergrößerung der auf die Vorratsrolle aufgebrachten Bremskraft, ohne daß die Rolle
30 ihre S-tellung zu andern braucht, und danach kann sich die Rolle 30 ungehindert
in eine neue Gleichgewichtsstellung bewegen, bei
der die Spannung
der Bahn eine Kraft auf die schwimmende Rolle ausübt, die durch die Belastungskraft
ausgeglichen wird.
-
Wenn die Presse bei anderer Betrachtung der Vorgänge normal läuft
und sich die schwimmende Rolle in der 40°-Stellung im Gleichgewicht befindet, wird
der Austrittsdruck des Vorsteuerreglers 45 den aus Fig. 8 ersichtlichen Wert PO2
besitzen. Wenn jetzt eine Verschiebung des Regelbereichs eintritt, wobei jedoch
die Belastung der schwimmenden Rolle konstant bleibt, wird die schwimmende Rolle
in eine neue Gleichgewichtsstellung bewegt, bei der ihr Winkelausschlag 250 betr--gt,
so daß der Austrittsdruck den Wert PO3 beibehalt, obwohl der Vorsteuerregler links
der Linie 151 arbeitet. Mit anderen Worten, wenn eine Verschiebung des Regelbereichs
eintritt, wird der Bewegungsbereich der schwimmenden Rolle, innerhalb dessen der
Austrittsdruck des Reglers 45 geregelt wird, von 35°, d.h. von 150 bis 500, auf
einen Bereich von 500, d.h. von Go bis 500, vergrößert, so daß der Vorsteuerregler
45 trotz der Bewegung der schwimmenden Rolle gegenüber der ursprünglichen 15 15°-Bezugsstellung
nach links fortfährt, einen gewissen Austrittsdruck zu liefern, der dem Winkelausschlag
gegenüber einer zweiten =ezugsstellung proportional ist, bei der es sich hier nm
die 0°-Bezugsstellung handelt. Aus Fig. 8 ist ferner ersichtlich, daß der maxiamle
Ausgangsdruck, der unter normalen Betriebsbedingungen erzielt werden kann, wenn
der Regler längs der Charakteristik 150 arbeitet, durch den Wert F04 gegeben ist.
-
Im Gegensatz hierzu, d.h. enn der Rilfskammer 140 des Vorsteuer.reglers
Druckluft zugeführt wird und sich die schwimmende Rolle in die 500-Stellung bewegt,
nimmt der maximale Austrittsdruck des Vorsteuerreglers den durch die Charakteristik
151
bestimmten Wert PO5 an.
-
Aus der vorangegangenen Beschreibung ist ersichtlich, daß durch die
Verwendung der Hilfskammer 140 in dem Vorsteuerregler 45 sowie des selbsttätig gesteuerten
Elektromagnetventils 145 der wirksame Bereich der Bewegungen der schwimmenden Rolle
automatisch geändert wird, wenn vom normalen Betrieb der Presse entweder auf den
schrittweisen Betrieb oder das Stillsetzen übergegangen wird. Auf diese Weise können
diejenigen Bremskräfte erzeugt werden, die erforderlich sind, um die Vorratsrolle
abzubremsen, ohne daß eine zeitliche Verzögerung eintritt, wie es der Fall ware,
wenn sich die schwimmende Rolle iiber einen großen Winkel von einer Stellung zur
anderen bowegen mt ßte.
-
Wenn die Presse schrittweise betätigt wird, wird der Tippschalterknopf
J (Fig. 4) jeweils kurzzeitig geschlossen. hierbei wird die Presse jedesmal anfangs
beschleunigt, um dann nieder abgebremst u werden. Gleichzeitig ist es erforderlich,
die Vorratsrolle 20 entsprechend zu beschleunigen und wieder abzubremsen. Die einzige
Kraft, mittels deren die Vorratsrolle beschleunigt werden kann, ist diejenige, welche
durch die T3ahn W aufgebracht wird. Während des ersten Teils jeder schrittweisen
Betätigung der Presse wird daher die Spannung der Bahn einen relativ hohen inert
annehmen, der benötigt wird, um die Papierrolle 20 mit einer Geschwindigkeit zu
beschleunigen, die mit d er Pse s chle lmigungs ge s chwindigke it der Druckpre
s s enzylind er vereinbar sit. Diese hohe Spannung der Bahn stellt einen Fehler
bzw. eine Abweichung von der Einstellung des Regelpunktes dar, --nd infolgedessen
wird die schwimmende R-olle nach links geschwenkt, so daß der Vorsteuerregler 47)
veranlaßt wird, seinen
Austrittsdruck@herabzusetzen.
-
Andererseits muß die Vorratsrolle 20 während eines späteren Abschnitts
der schrittweisen Betätigung der Presse abgebremst werden. Da bei der Drehbewegung
der Vorratsrolle eine erhebliche Trägheitswirkung auftreten kann, muß eine zusätzliche
Bremskraft aufgebracht werden, um die kinetische Energie zu vernichten, und diese
Bremskraft trägt nicht zur Spannung der Hahn bei. Während dieses späteren Abschnitts
jeder schrittweisen betätigung der Trosse muß somit die durch die Betätigungsvorrichtung
23 erzeugte Andruckkraft des Bremsbandes 24 groß sein, und zwar genügend groß, um
die vorratsrolle bremsen und gleichzeitig eine gewisse Spannung in der Bahn hervorzurufen.
-
Wenn die Presse mit Hilfe des Tippschalters 5J kurzzeitig betätigt
wird, wird der Regelbereich des Vorsteuorreglers Aw in der oben beschriebenen Weise
verschoben. Obwohl die Erhöhung der Bahnspannung bis ..er den eingestellten Regelpunkt
hinaus, die erforderlich ist, um die Vorratsrolle zu beschleunigen, d-:e Belastungskraft
überwindet, welche an der schwimmenden Rolle 3@ angreift, so daß sich die Rolle
gegenüber der 15°-@tellung in Dig. 7 nach links bewegt, wird somit der vorsteuerregler
immer noch einen solchen Austrittsdruck liefern, daß das Dremsband 24 eine gewisse
Bremskraft auf die Vorratsrolle aufbringt. Die Erhöhung der Bahnspannung, die erforderlich
ist, um die Vorratsrolle zu beschleunigen, kann so groß sei, daß die durch dic Bahnspannung
auf die schwimmende Rolle aufgebrachte Kraft die Belastungskraft des Zylinders 28
erheblich überschreitet, und zwar insbesondere dann, wenn der Rogler C auf einen
niedriger
Regelpunkt eingestellt worden ist. Somit kann sich die
schwimmende Rolle 30 in einem erheblichen Ausmaß im Uhrzeigersinne verstellen, wobei
die Zusammendrückung der Regelfeder 85 in einem solchen Ausmaß vermindert wird,
daß der Austrittsdruck des Vorsteuerreglers erheblich zurtIckgeht. Hierdurch wird
wiederum der Druck des Bremsbandes 24 auf die Vorratsrolle herabgesetzt. Sobald
jedoch die Heschleunigung während des Anfangsabschnitts einer schrittweisen 13etatigung
beendet wird, ist ein erheblicher Druck des Bremsbandes 24 erforderlich, um die
Vorratsrolle abzubremsen und ein Durchhängen der Bahn W zu verhindern. Wenn das
Bremsband 24 während dieses Beschleunigungsabschnitts entspannt wird, kann es vorkommen,
daß es sich nicht genend schnell wieder spannt, um während der nachfolgenden Verzögerung
der Drehbewegung der Vorratsrolle ein Durchhängen der Bahn zu verhindern.
-
Es sind jedoch Vorkehrungen getroffen, um bei dem System die Einstellung
eines "künstlichen" Regelpunktes vorzusehen, um so zu verhindern, daß das Bremsband
24 vollständig gelockert wird, wenn sich beim Beschleunigen der Vorratsrolle 20
während der schrittweisen Betätigung der Presse eine Abweichung der Bahnspannung
ergibt.
-
Um zu verhindern, daß sich die schwimmende Rolle 30 in Fig 1 und
7 so weit nach links bewegt, daß sich der Austrittsdruc@ des Vorsteuerreglers nahezu
auf Null ermäßigt, sind Mittel vorersehen, um die auf die schwimmende Rolle aufgebrachte
Belag stltngskraft zu vergrößern, wenn sich die Rolle der 0 0-Stellung nähert. Zu
diesem Zweck ist der schwimmenden Rolle eine Peder zugeordnet, die durch die Rolle
in zunehmendem Maße zusammendrückt
wird, wenn sich die Rolle gemaß
ig. 7 aus der 15°-Stellung im Uhrzeigersinne in Richtung auf die 00-Stellung be
regt.
-
Gemäß Fig. 1 ist eine Druckfeder 160 mit einem Ende an einem ortsfesten
Widerlager verankert, während sie am anderen Ende durch die Kolben'stange des Dämpfungstopfes
120 zusammengedrückt werden kann, wenn sich die schwimmende Rolle 30 zusammen mit
den Armen 31 im Uhrzeigersinne iSber eine vorbestimmte Stellung hinaus bewegt. Alternativ
kann die Feder 160 so angeordnet sein, daß an ihr der Arm 31 angreift Es muß lediglich
dafür gesorgt sein, daß die Feder 160 fortschreitend zusammengedrückt wi-d und eine
last bzw. eine entgegen dem Uhrzeigersinne wirkende Kraft auf die schwimmende Rolle
aufbringt.
-
Bei der tatsächlich hergestellten Ausbildungsform, die praktisch erprobt
wurde, ist die.Feder 160 in dem Zylinder 120a des Dämpfungstopfes 120 so angeordnet,
daß an ihr der Kolben 120b angreift und sie zusammendrückt, sobald die schwimmende
Rolle die 15°-Stellung erreicht und sich über diese maus nacl- links bewegt.
-
Die Wirkung einer solchen Vergrößerung der auf die schwimmende Rolle
30 aufgebrachten Belastungskraft geht am besten aus Fig. 9 hervor. Nimmt man an,
daß das Bremsband 24 an einer Vorratsrolle von gegebenem Durchmesser und gegebener
Breite angreift, so wird die Spannung in der Bahn W während des normalen Betriebs
in der durch die Linie 184 veranschaualichten Weise in Abhängigkeit von der Winkelstellung
der schwimmenden Rolle variieren. Wenn unter diesen normalen Betriebsbedingungen
ldie durch den Zylinder 38 auf die schwimmende Rolle aufgebrachte Belastungskraft
einen konstanten Wert besitzt, wie er durch
die gestrichelte linie
165 in Fig. 9 wiedergegeben ist, wird sich die schwimmende Rolle im Gleichgewicht
befinden, wenn ihre Stellung dem Winkel #a entspricht, so daß in der laufenden Bahn
eine Spannung Ta erzeugt wird.
-
Wenn jetzt die Fresse .nicht mehr normal läuft, sondern nur schritt-reise
betätigt wird, bewirkt die Verschiebung des Regelbereichs, daß die Spannung der
Bahn in Abhängigkeit von der Wirkelstellung der schwimmenden Rolle in der durch
die linie 166 veranschaulichten Weise variiert. Wenn die Belastung der schwimmenden
Rolle konstant auf dem durch die Linie 165 bezeichneten Wert gehalten nirde, so
würde die Rolle bestrebt sein, die Winkelstellung #b einzunehmen, um der Bahn eine
Spannung mit dem ert Ta zu verleihen. Die Rolle würde sogar noch weiter nach links
geschwenkt werden, da eine höhere Spannung in der Bahnen erzeugt werden muß, um
die Vorratsrolle zu beschleunigen.
-
Da jedoch die Feder 160 vorgesehen ist, wird dann, wenn die schwimmende
Rolle gemäß Fig. 7 aus der 150-Stellung nach links geschwenkt wird, infolge der
Zugammendrückung der Feder 160 eine fortschreitend zunehmende, entgegen dem Uhrzeigerenne
wirkende Belastungskraft aufgebracht. Die GesamtLraft, mit der die schwimmende Rolle
belastet wird, ist somit durch die Summe derjenigen Kräfte gegeben, die durch den
Belastungszylinder 38 und die Feder @60 aufgebracht werden, und sie variiert in
Abhängigkeit von der Winkelstellung der schwimmenden Rolle entsproc@@@@ d der @inie
165a in Fig. 9. Unter diesen Umständen @leic@@@ s@mit die durch die Spannung der
Bahn hervorgerufene Kraft die @esamtbelastungskraft der schwimmenden Rolle aus,
wenn
letztere die Winkelstellung #o einnimmt, wodurch eine S.panrning
Tb in der Bahn erzeugt vrird, bei der Gleichgewicht herrscht. Die Hilfsbelastungsfeder
160 erhöht die Bahnspannung, die bei einer schrittweisen Betätigung der Presse aufrechterhalten
wird, während sie das Ausmaß, in dem sich die schwimmende Rolle nach links bewegt,
verkleinert. Hierdurch wird gewährleistet, daß dann, wenn die Vorratsrolle nach
dem Ausschalten des Dippmotors abgebremst wird, der durch das Bremsband 24 auf die
Vorratsrolle aufgebrachte Druck ausreicht, um eine zu hohe Umfangsgeschwindigkeit
der Vorratsrolle und damit auch ein Durchhängen der Bahn zu vermeiden. Ferner besteht
Gewähr dafür, daß selbst dann, wenn der Zylinder 38 nur eine sehr kleine Belastungskraft
aufbringt, durch die Feder 160 eine Kraft ausgeübt wird, die genügt, um die schwimmende
Rolle 30 zwangsläufig und schnell nach rechts zurückzubewegen, yenn die Spannung
der Bahn am Ende des s Beschleunigungsabschnitts einer schrittweisen Betatigung
der Presse abnimmt.
-
Unter dem Vorgang der Notausschaltung versteht man auf dem Gebiet.
der Druckerei einen Vorgang, bei dem die Druckpresse im Notfall so schnell wie möglich
stillgesetzt wird. Um eine solche Notausschaltung jederzeit zu ermöglichen, sind
Druckknopfschalter mit roten Knöpfen an verschiedenen Stellen auf der Presse angeordnet,
damit die Presse im Notfall jederzeit stillgesetzt werden kann.
-
Wenn die Presse mit hoher Geschwindigkeit. arbeitet und die Vorratsrolle
20 einen verhältnismäßig großen Durchmesser aufweist, ist eine erhebliche kinetische
Energie vorhanden, die auf die Massenträgheit und die Winkelgeschwindigkeit der
umlaufenden
Massen zurückzuführen ist. Wenn die Presse plötzlich
stillgesetzt wird, wird sich die Vorratsrolle weiter drehen, wobei ihre Umfangsgeschwindigkeit
zu hoch ist, so daß die Bahn W in großen Schleifen durchängt, wenn nicht die durch
das Bremsband 24 aufgebrachte Bremskraft augenblicklich und in einem erheblichen
Ausmaß vergrößert wird.
-
Hierbei kann sich außerdem die Verzögerungsgeschwindigkeit ändern
oder einen anderen Wert besitzen, und der Durchmesser der Vorratsrolle kann groß
oder klein sein. Ferner kann die Breite der von der Presse zu verarbeitenden Vorratsrolle
variieren. bei Änderungen irgendwelcher dieser Betriebsgrößen ändert sich auch die
Größe des zum Abbremsen der Vorratsrolle benötigten Drehmoments. Jedes Bremsdrehmoment,
das denjenigen Wert itberschreitet der erforderlich ist, um eine zu hohe Umfangsgeschwindigkeit
der Vorratsrolle bei deren Abbremsung unmöglich zu machen, ruft dann eine Spannung
in der Bahn W hervor.
-
Wenn das auf die Vorratsrolle aufgebrachte Bremsdrehmoment den zum
Abbremsen der Rolle erforderlichen Wert erheblich überschreitet, kann daher die
Spannung in der laufenden Bahn so hoch werden, daß die Bahn bricht.
-
Im vorliegenden Falle sind Maßnahmen getroffen, um nicht nur Vorratsrollen
von unterschiedlichem Durchmesser abzubremsen, wobei die Presse mit verschiedßnen
Gesohwindigkeiten laufen kann, bevor der Notausschalter betätigt wird, sondern auch
um während des Stillsetzens der Presse einen brauchbaren Wert der Spannung in der
Bahn aufrechtzuerahtten, der sich nicht in bemerkbarem Ausmaß ändert, wenn der Durchmeseer
der Vorratsrolle und die Abbremsgeschwindigke'it variieren, Zu di'esem Zweck
sind
t'taßnahmen g,etroffen, um die auf die schwimmende Rolle wirkende Belastungskraft
automatisch so zu ändern, daß der Regelpunkt bzw. der Wert der Bahnspannung, der
automatisch aufrechterhalten wird-, in geeigneter Weise den jeweiligen Bedingungen
angepaßt ist, die durch die Abbremsgeschwindigkeit der Presse und die Breite der
Vorratsrolle'gegeben sind. Außerdem sind Vorkehrungen getroffen, um den Regelbereich
des Vorsteuerreglers 45 in der beschriebenen Weise zu verschieben. Weiterhin ist
dafür gesorgt, daß die auf die schwimmende Rolle wirkende Belastungskraft umgekehrt
proportional zu dem Bremsdruck variiert, der durch das Bremsband 24 auf die Vorratsrolle
20 aufgebracht wird, d.h. im umgekehrten Verhältnis zu dem Austrittsdruck des Vorsteuerregie.rs
45.
-
Um den vorangegangenen Ausführungen zu entsprechen, ist das Elektromagnetventil
118 (Fig. 1) so angeordnet bzw. geschaltet, daß das Einschalten des Elektromagneten
118a und die Verschiebung des Kolebenschiebers 118b aus der in Pige 1 gezelgten
Stellung erfolgt, so daß der Regler 116 zum Einstellen des Regelpunktes gegenüber
der Kammer 115 des Belastungsreglers 100 abgeschaltet und der Austrittsdruck des
Stoppreglers 146 der Kammer 115 zugeführt wird. Der Austrittsdruck des Stoppreglers
146 ist etwa drei- oder viermal so groß wieder Austrittsdruck des Reglers 116, so
daß die auf die Regelstange 104 nach unten wirkende Kraft erheblich vergrößert wird,
wenn die Presse stillgesetzt werden soll, mit dem Ergebnis, daß der in der Leitung
106 erscheinende Austrittsdruck plötzlich gesteeigert wird, um die Belastung? der
schwimmenden Rolle 30 durch den Kolben 38a zu vergrößern.
-
Ferner wird das Elektromagnetventil 145, dessen Elektromagnet 145b
normalerweise eingeschaltet ist, wenn die Presse läuft, beim Stillsetzen der Presse
abgeschaltet, um die Hilfskammer 140 des Vorsteuerreglers 45 mit der Ausgangsseite
des Stoppgeschwindigkeitsreglers 146 zu verbinden, damit der Regelbereich des Vorsteuerreglers
45 in der beschriebenen Weise verschoben wird.
-
Weiterhin ist ein Elektromagnetventil 170 mit einem unter Federspannung
stehenden Kolbenschieber 170a vorgesehen, der durch einen Elektromagneten 170b gesteuert
wird, wenn die Presse läuft, wird die Rückfflrungskammer 17t des Belastungsreglers
100 entl, ftet. Unter normalen Betriebsbedingungen ruft somit die Kammer 171 keine
Wirkrnig auf die Arbeitsweise und den Austrittsdruck des Belastungsreglers 100 hervor.
Der Elektromagnet 170b wird jedoch immer dann eingeschaltet, wenn die Presse stillgesetzt
werden soll, so daß die Kammer 171 über die Leitungen 72 und 173 So angeschlossen
wird, daß sie mit dem in der Leitung 56 erscheinenden Austrittsdruck des Vorsteuerreglers
45 beaufschlagt wird.
-
XTie aus Fig. 1 und 10 ersichtlich, ist die Riickfüllrungskammer
171 an ihrem oberen Ende durch eine flexible Membran 174 und en ihrem unteren Ende
durch eine flexible Membran 175 verschlossen, wobei diese I-Iembranen jeweils eine
Verbindung zwischen der Regelstange 104 und dem Gehäuse 101 herstellen. Die obere
membran 174 besitzt eine größere Fläche als die untere Membran 175, so daß der Buftdruc1c
in der Kammer 171 auf die Regelstange 104 eine nach oben gerichtete Kraft ausübt,
die der nach unten wirkenden Kraft des Luftdrucks in der Kammer 115
entgegenwirkt
und sie teilweise ausgleicht.
-
In Fig. 4 4 ist als Ausführungsbeispiel e eine Anordnung zum automatischen
Steuern des Einschaltens der Elektromagnete 118a und 170b'dargestellt. Immer dann,
wenn die Presse schnell stillgesetzt werden soll, z.B. in einem IwTotfalle, wird
der rotes Notausschalter kurzzeitig niedergedrückt. Hierdurch werden die Schalterkontakte
S1 geöffnet, um den Pressenantriebsmotor M in der bereits beschriebenen Weise auszuschalten.
Gleichzeitig werden hierbei die Kontakte S2 kurzzeitig geschlossen, so daß e'in
Einschaltstromkreis für das Stopprelais SR über die normalen weise geschlossenen
Zeitverzögerungsrelaiskontakte TDR1 geschlossen wird. Beim Einschalten des Stopprelais
SR hält sich dieses über seine eigenen normalerweise offenen Kontakte SR1 im eingeschalteten
Zustand, während sich- die Kontakte SR2 schließen, um die Elektromagneten 118a und
170b der Ventile 118 und 170 unter Strom zu setzen.
-
Es dauert eine gewisse endliche Zeit, bis die Presse vollstandig
zum Stillstand gekommen ist. Diese Zeit beträgt gewöhnlich etwa 8 bis 12 Sekunden.
Um die Elektromagneten 118a und 170b während der gesamten Stillsetzperiode eingeschaltet
zu halten, ist ein Zeitverzögerungsrelais vorgesehen, dessen Wicklung TDR mit dem,'Stopprelais
-SR parallelgeschaltet ist. Das Zeitverzögerungsrelais TDR steuert die Kontakte
TDR1 und ist so ausgebildet, daß sich diese Kontakte etwa 12 Sekunden nach dem Einschalten
der Wicklung TDR öffnen. Wenn das Stopprelais zwei eingeschaltet ist und sich selbst
eingeschaltet hält, sind somit dessen Kontakte SR2 geschlossen, um den Elektromagneten
118a und 170b Strom zuzuführen. Etwa 12 Sekunden später werden sich
die
Kontakte TDR1 öffnen, um den Einschaltstromkreis für das Stopprelais SR zu unterbrechen,
so daß dieses Relais abfällt, wobei die Kontakte SR2 wieder geöffnet und die Elektromagnete
118a und 170b ausgeschaltet werden. Das Stopprelais SR steuert-auch die normalerweise
geschlossenen Kontakte SR2 und SR4.
-
Diese letzteren Kontakte sind während derjenigen Zeitspanne, geöffnet,
während welcher die Presse zum Stillstand gebracht wird, so daß die Stromkreise
für das Antriebsiotorsohütz MC und das Tippmotorschütz JMC wirkungslos sind.
-
An Hand von Fig. 10 bis 14 wird im folgenden im Hinblick auf die
vorangegangenen Ausführungen die verbeserte Arbeitsweise erläutert, die sich beim
Stillßetzen der Druckpresse in Notfällen ergibt. Fig. 10 zeigt das System zum Regeln
der Bahnspannung mit denjenigen betriebsmäßigen Verbindungen, die während des Stillsetzens
der Presse durch die Elektromagnetventile 145, 118 und 170 hergestellt werden. Man
erkennt, daß die Hilfskammer 140 des Vorsteuerreglers 45 zum Verschieben des Regelbereichs
von dem Stoppgesohwindigkeitsregler 146 aus mit Druckluft beaufschlagt wird, während
die Eingangskammer 115 des Reglers 100 gegenüber dem Regler 116 zum Einstellen des
Regelpunktes abgesperrt ist und statt dessen mit dem höheren Au.-trittsdruck des
Stoppgeschwindigkeit.reglers 146 beaufschlagt wird. Ferner ist die Austrittsleitung
56 des Vorsteuerreglers 45 unmittelbar mit der Rückführungskammer 171 des Belastungsreglers
100 verbunden, so daß auf die Regelstange 104 eine dem Austrittsdruck des Vorsteuerreglers
45 proportionale negative Eingangskraft aufgebracht wird.
-
Von den Figuren lla bis lle zeigt Fig. iaa zunächst die
Belastungskraft
bzw. das Drehmoment, das auf, die schwimmende Rolle 30 durch den Belastungszylinder
38 auf Grund des Drucks aufgebracht wird, der von dem Regler 100 infolge des Eingangsdruoks
in der Kammer 115 geliefert wird. Diese Belastungskraft ist über der Winkelstellung
der schwimmenden Rolle aufgetragen, doch bleibt sie unabhängig von der Stellung
der schwimmenden Rolle konstant. Somit gibt die gerade Linie 180 in Fig. 11a diejenige
Belastungskraft wieder, die auf die schwimmende Rolle infolge des der Kammer 115
während des normalen Betriebs von dem Regler 116 für den Regelpunkt zugeführten
Drucks aufgebracht wird. Die beigefügten gestrichelten Linien 180a und 180b deuten
lediglich an, daß die durch den Regler für den Regelpunkt während des normalen Betriebs
vorgesehene Belastung durch Variieren der Einstellung bzw. des Austrittsdrucks des
Reglers 116 eingeatellt werden kann.
-
Wenn die Presse in einem Notfall stillgesetzt werden soll, beaufschlagt
der Stoppgeschwindigieltsregler 146 die Kammer 115 mit einem erhUhten Suftdruck.
Infolgedessen wird die auf die-schwimmende Rolle infolge des Drucke in der Kammer
115 aufgebrachte Belastungskraft auf den durch die gerade Linie 181 wiedergegebenen
Wert vergrößert. Dieser Wert kann auf den höheren Wert 181a oder den niedrigeren
Wert 181b verstellt werden, indem man den Austrittsdruck des mit der Hand zu verstellenden
Stoppgeschwindigkeitsreglers 146 anders einstellt.
-
Fig. lib veranschaulicht den maximalen Austrittsdruck des Belastungereglere
100. Wenn die' gesamte nach unten wirkende, an der Regelstange 104 angreifende Eingangekraft
fortschreitend vergrößert wird, kann der in der leitung 106 erscheinende
Austrittsdruck
unter keinen Umständen den der Kammer 104 zugeführten Druck überschreiten. Der Belastungsbegrenzungsregler
111 ermöglicht es, diesen Eingangsdruck einzustellen, und bestimmt daher die obere
Grenze des Austrittsdrueks. Die gerade Linie 183 in Fig. 11b veranschaulicht, daß
dieser Grenzwert des Drucks unter allen Umständen und bei sämtlichen Stellungen
der schwimmenden Rolle unverändert bleibt. Dieser Grenzwert kann bis auf den durch
die gestrichelte Linie 183a angedeuteten Wert erhöht oder bis auf den durch die
gestrichelte Linie 183b angedeuteten Wert herabgesetzt werden, indem man die Einstellung
des Belastungsbegrenzungsreglers 111 entsprechend ändert.
-
Fig. 11c veranschaulicht durch die Linie 184 die auf die schwimmende
Rolle 30 durch die Hilfsfeder 60 aufgebrachte Belastungskraft. Es sei bemerkt, daß
diese Feder eine Belastungekraft vom Wert Null hervorruft, solange der Schwenkwinkel
der schwimmenden Rolle gemäß Fig. 7 150 oder mehr beträgt. Wenn sich dieser Schwentfinkel
über den Wert von 150 in Richtung auf 0° verkleinert, erfolgt eine nahezu genau
lineare Zunahme der durch die Feder 160 erzeugten Belastungekraft.
-
In Fig. lid veranschaulicht die gerade Linie 185 die negative Belastungswirkung,
die bei verschiedenen Winkelstellungen der schwimmenden Rolle 30 dadurch hervorgerufen
wird, daß der Austrittsdruck des Vorsteuerreglers 45 der Rückführungskammer 171
des Belastungsreglers 100 zugeführt wird. Wie erinnerlich, ist der Austrittsdruck
des Vorsteuerreglers im wesentlichen proportional zu der Verlagerung der schwimmenden
Rolle 30 gegenüber einer Bezugsstellung, und er ist dann, wenn der Regelbereich
des
Vorsteuerreglers verschoben worden ist, der Verlagerung der schwimmenden Rolle gegenüber
der 0 0-Stellung proportional. Während der Austrittsdruck des Vorsteuerreglers Äs
bei zunehmender Verlagerung der schwimmenden Rolle 30 zunimmt, wird somit bewirkt,
daß dieser Austrittsdruck auf die Regelstange 104 eine nach oben wirkende Kraft
ausübt. Wenn die schwimmende Rolle 30 weiter geschwenkt wird,, wird der Druck in
der Kammer 171 bestrebt sein, den Austrittsiruck des Reglers 100 zu vermindern,
und hierdurch wird die durch den Zylinder 98 aufgebrachte Belastungskraft verkleinert.
Die Kurve 185 stellt somit die Tatsache dar, daß bei zunehmender Verlagerung der
schwimmenden Rolle 30 die Belastung dieser Rolle, die als Funktion des Drucks in
der Rückfuhrungskammer 171 hervorgerufen wird, fortschreitend oder linear abnimmt.
-
In Fig. 11e sind die aus Fig. 11-a bis 11d ersichtlichen Beziehungen
zusammengefaßt. Die Vollinie 186 zeigt die Änderung der Gesamtbelastung der schwimmenden
Rolle 30 bei Änderungen der Winkelstellung der Rolle während des Stillsetzens der
Presse im Notfalle. Wenn die Presse unter normalen Bedingungen arbeitet, ruft die
Gesamtbelastungskraft, die dadurch erzeugt wird, daß der Druck aus dem Regler 116
für den Regelpunkt der Kammer 115 zugeführt wird, eine konstante Belastungskraft
11 hervor. Sobald jedoch der rote Notausschaltlnnopf betatigt wird, um die Presse
stillzusetzen, wobei die Elektromagnetventile 118, 145 und 170 (Fig. 1) so verstellt
werden, daß die in Fig. 10 gezeigten pneumatischen Verbindungen hergestellt werden,
würde es der der Kammer 115 von dem Stoppgeschwindigkeitsregler 146 aus zugeführte
Druck erfordern, daß der
Belastungsregler 1QO einen Austrittsdruck
erzeugt, bei dem die Belastungskraft einen viel höheren Wert T2 annimmt. Da jedoch
der Belastungsbegrenzungsregler 111 verhindert, daß der AUB-trittsdruck des Belastungsreglers
100 über einen vorbestimmten Wert ansteigt, wird der Belastungswert L2 niemals erreicht,
sondern er wird auf den Wert L3 begrenzt. Wenn die schwimmende Rolle trotzdem in
die 00-Stellung geschwenkt werden sollte, würde die Feder 160 auf mechanischem Wege
eine Belastungskraft ausüben, die die gesamte Belastungskraft auf den Wert B4 erh4-hen
könnte.
-
Es wurde bereits erwähnt, daß der in der Kammer 171 erscheinende
Rückführungsdruck zunimmt, wenn sich der Schwenkwinkel der schwimmenden Rolle entgegen
dem Uhrzeigersinne vergrößert. Dieser auf die Regelstange 104 nach oben wirkende
Druck verkleinert die durch den Druck in der Kammer 115 nach unten ausgeübte Kraft.
Der Austrittsdruck des Reglers 100 und die Belastungskraft der schwimmenden Rolle
würden in Abhängigkeit von der Winkelstellung der Rolle variieren, wie es durch
den gestrichelt gezeichneten Abschnitt der Linie 187 angedeutet ist, abgesehen von
der Tatsache, daß der Austrittsdruck den Grenzwert B3 nicht überschreiten kann.
Wenn jedoch die schwimmende Rolle den Schwenkwinkel #L erreicht und überschreitet,
hört die Begrenzungswirkung auf, und die Belastung nimmt bei weiterer Schwenkung
der schwimmenden Rolle ab, wie es durch den Abschnitt 186c der Linie 186 in Fig.
lle angedeutet ist. Zusammenfassend ist festzustellen, daß die durch die Vollinie
186 wiedergegebene Gesamtbelastungder schwimmenden Rolle gemäß Fig. Ile durch einen
ersten geneigten Abschnitt 186a gegeben
ist, der auf die Feder
160 zurückzuführen ist, ferner einenflachen Abschnitt 186b, der von der EinBtellung
des Reglers 111 für die Belastungsbegrenzung herrthrt,-sowie einen zweiten geneigten
Abschnitt 186c, der auf die Wirkung der negativen Rückführung des Austrittsdruck@
des Vorsteuerreglers zu dem Belastungsregler 100 zurückzuführen ist.
-
In Fige lie veranschaulicKen die Linien 188 und 189 die über dem
Maßstab am rechten Ende von Fig. 11e aufgetragenen Änderungen der Bahnspannung bei
verschiedenen Winkelstellungen der schwimmenden Rolle, und zwar für eine Vorratsrolle
von gegebenem Durchmesser-und gegebener Breite. Die strichpunktierte Linie 188 gibt
die Änderungen der Bahnspannung unter normalen Betriebsbedingungen wieder, während
die Vollinie 189 die Änderungen der Bahnspannung beim Stillsetzen der Presse in
Notfällen veranschaulicht.
-
Unter normalen Betriebsbedingungen wird die Spannkraft der Bahn an
der schwimmenden Rolle gleich und entgegengesetzt der konstanten Belastung L1 sein,
wie es durch den Schnittpunkt Ii der Linie L1 für die Betriebsbelastung und der
die Spannung angebenden Linie 188 angeduetet ist. Die schwimmende Rolle kommt bei
der Winkelstellung #R ins Gleichgewicht, so daß eine betriebsmäßige Gleichgewichtsspannung
TR erzeugt wird.
-
Während des Stillsetzens der Presse behält die Belastung jedoch nicht
mehr den konstanten Wert 11 bei, Vielmehr variiert die Belastung in der durch die
Linie 188 wiedergegebenen Weise mit der Winkelstellung der schwimmenden Rolle. Außerdem
variiert jetzt die an der schwimmenden Rolle angreifende Spannkraft
der
Bahn~entsprechend der Linie 189.
-
Die Linie 189 ist gegenüber der Linie 188 versetzt, da der Regelbereich
des Vorsteuerreglers 45 während des Stillsetzens der Presse verschoben ist, und
da ein großer Teil der durch das Bremsband 24 auf die Vorratsrolle 20 aufgebrachten
Bremskraft nicht zur Erzeugung einer Spannung in der Bahn beiträgt, sondern dazu
dient, das erforderliche Bremsdrehmoment zum Abbremsen der Vorratsrolle aufzubringen.
Der Maßstab an der Unterkante von Fig. i1e könnte sowohl die Winkelstellung der
schlfimmenaen Rolle als auch den der Betätigungsvorrichtung 28 zugeführten luftdruck
angeben, denn zwischen diesen beiden Größen besteht eine unmittelbare Beziehung.
Derjenige Teil des Bremsbanddrucks, der in Fig. 11e mit d bezeichnet ist, dient
lediglich zum Abbremsen der Vorratsrolle während des Stillsetzens der Presse und
erzeugt keine Spannung in der Bahn.
-
Während des Stillsetzens strebt somit die schwimmende Rolle 30 eine
Gleichgewichtsstellung GS an, bei der die Spannkraft der Bahn gleich und entgegengesetzt
der Belastungskraft ist, wie es durch den Schnittpunkt I2 der die Spannung angeenden
Linie 188 und der die Belastung wiedergebenden Linie 189 dargestellt ist. Dies führt
dazu, daß die Spannung der Bahn während des Stillsetzens den Wert T5 besitzt.
-
Eine wichtige Beobachtung, die sich an Hand von Fig. lle machen läßt,
besteht darin, daß während des Stillsetzens im Not falle die Gleichgewichtsstellung
der schwimmenden Rolle 30 plötzlich geändert wird, und zwar von GR nach QS, und
daß der Bremsdruck der Bremsbänder 24 plötzlich erhöht wird. Dieser erhöhte
Bremsbanddruck
erzeugt das zusätzlich benötigte Dremoment zum Abbremsen der Vorratsrolle sowie
dasjenige Drehmoment, das erforderlich ist, um in der Bahn während des Stillsetzens
die Spannung T5 aufrechtzuerhalten. Während der Bremsdruck des Bremsbandes 24 erheblich
gesteigert wird, ist die Bahnspannung T5, während des Stillsetzens' nicht sehr viel
grösser als die normale Spannung TR während des Betriebs der Presse Die Tatsache,
daß sich die Belastungskraft im umgekehrten Verhaltnis zu dem Bremsbanddruck ändert,
ermöglicht es, dem Steuersystem in Betrieb zu bleiben und einen Gleichgewichtswert
der Bahnspannung während des Stillsetzens anzustreben, der sich nicht in bemerkbarem
Maße ändert, wenn Ändeflrngen der Abbremsgeschwindigkeit oder des Durchmessers und
der Trägheit der Vorratsrolle auftreten.
-
An Hand von Pig. 12 wurde bereits darauf hingewiesen, daß in der
laufenden Bahn W bei einem gegebenen Wert des auf das Bremsband 24 aufgebrachten
Drucks jeweils eine andere Spannung erzeugt wird, wenn sich der Durchmesser der
Vorratsrolle ändert, oder wenn' die Breite der Vorratsrolle und die Gesamtzahl der
Bremsender gewandert wird. Es liegt ferner auf der Hand, daß sich die bei der Drehbewegung
der Vorratsrolle zur Wirkung kommende Trägheit in Abhängigkeit vom Durchmesser der
Rolle ändert, und daß man bei höheren Abbremsgeschwindigkeiten ein größeres Drehmoment
benötigt, um eine gegebene Vorratsrolle abzubremsen.
-
Fig. 13 ver-ansehaulicht zu Verglei'chszwecken die Spanrungen die
in der lauf-enden Bahn W@aufnechterhalten werden, wenn die Presse Papier von einer
Vorratsrolle mit einem gegebenen
Durchmesser und einer gegebenen
Breite abzieht, und wenn die Presse mit zwei verschiedenen Abbremsgeschwindigkeiten
zum Stillstand gebracht wird. Es sei zunächst angenommen, daß während des Stillsetzens
der Presse mit einer ersten Geschwindigkeit a1 die Bahnspannung gegenüber dem Bremsbanddruck
oder der Stellung der schwimmenden Rolle in der durch die gerade Linie 19Q angedeuteten
Weise variiert. Mit anderen Worten, es wird ein bestimmter Bremsbanddruck Pc benötigt,
um die Vorratsrolle abzubremsen, und der verbleibende Bremsbanddruck wird eine fortschreitend
zunehmende Spannung in der Bahn erzeugen, wie es aus der ansteigenden Linie 190
ersichtlich ist. Bei einer Änderung der Gesamtbelastung, wie sie durch den zusammengesetzten
Linienzug 186 wiedergegeben ist, werden die an der schwimmenden Rolle angreifenden
Belastungs- und Spannkräfte an dem Schnittpunkt 13 gleich groß und entgegengesetzt
sein, woraus hervorgeht, daß der Wert der Bahnspannung während der Stillsetzens
bei Tc liegt. Wenn jedoch die Presse mit einer höheren Geschwindigkeit a2 abgebremst
wird, so wird ein höherer Bremsbanddruck Pd benötigt, um das erforderliche Abbremsdrehmoment
auf die Vorratsrolle aufzubringen, wobei der den Wert Pd überschreitende Teil des
Bremsbanddrucks gemaß der Linie 191 dazu führt, daß sich die Spannung der Bahn fortschreitend
erhöht. Die Linie 191 schneidet die zusammengesetzte Belastungskurve 186 im Punkte
14, woraus hervorgeht, daß während des Stillsetzens der Presse selbst dann ein Gleichgewichtswert
Td der Spannung aufrechterhalten wird, wenn die Abbremsgeschwindigkeit der Presse
von dem Wert a1 auf den höheren Wert a2 gesteigert wird; die während des Stillsetzvorgangs
aufrechterhaltene Spannung ändert sich nur um den kleinen Betrag a 1.
-
Fig. 13 veranschaulicht außerdem mit Hilfe der linie 192 die bisher
übliche Praxis, das Regelsystem beim Stillsetzen der Preise in Notfällen abzuschalten
und die Betätigungsvorrichtung 28 für das Bremsband 24 mit einem höheren konstanten
luftdruck zu beaufschlagen. Die Linie 192 gibt einen typischen Wert des Bremsbanddrucks
wieder, der bei den bisher bekannten Anordnungen während des Stillsetzens der Presse
konstant aufgebracht wird. Die beiden Linien 190 und 191 stellen die Änderungen
der Bahnspannung dar, und diese Linien wiirden die Linie 192 in den Punkten 13 bzw
.15 schneiden, woraus hervorgeht, daß beim Abbremsen der Presse mit den beiden Geschwindigkeiten
α1 und α2 in der Bahn eine Spannung mit dem Wert Tc bzw Te aufrechterhalten
wird. Wenn das bisher übliche Verfahren angewendet wird, bei dem ein konstanter
Druck aufgebracht wird, um das~Bremsband 24 an die Vorratsrolle'anzudrücken, ändert
sich die Gleichgewichtsspannung der Bahn, die man bei den verschiedenen Abbremsgeschwindigkeiten
al und a2 erhält, um einen Betrag n 2, T2, der erheblich größer ist als die Änderung
d'P1.
-
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung; bei welcher bewirkt wird, daß
sich die Belastung im umgekehrten Verhältnis zur Winkelstellung der schwimmenden
Rolle ändert, und wobei der Vorsteuerregler 45 während des Stillsetzens im Notfalle
in Betrieb gehalten wird, führt somit dazu, daß auf die Bahn während des Stillsetzens
Spannungen aufgebracht werden, deren Werte-in höherem Maße gleichmäßig sind, obwohl
sich die Abbremsgeschwindigkeit der Presse ändern kann.
-
Fig. 14 ähnelt Fig. 13, dient jedoch dem Vergleich der Änderungen
der Bahnspannung während des Stillsetzens, die sich
beim Stillsetzen
der Presse mit einer gegebenen Geschwindigkeit ergeben, wenn zwei Vorratsrollen
von verschiedenem Durchmesser verwendet werden. Die gerade Linie 194 zeigt die Änderungen
der Bahnspannung in Abhängigkeit vom Bremsbanddruck bzw. der Stellung der schwimmenden
Rolle ftir den Fall, daß eine erste Vorratsrolle mit dem Durchmesser A mit einer
gegebenen Geschwindigkeit abgebremst wird. Der Bremsbanddruck Pa wird lediglich
benötigt, um auf die Vorratsrolle das erforderliche Abbremsdrehmoment aufzubringen,
während jede Erhöhung des Bremsbanddrucks über den Wert Pa hinaus zu einer fortschreitenden
Steigerung der Bahnspannung fiihrt, wie es durch die Linie 194 veranschaulicht ist.
Wenn sich die Belastung in Abhängigkeit vom Bremsbanddruck oder von der Stellung
der schwimmenden Rolle ändert, wie es durch den zusammengesetzten Linienzug 186
angedeutet ist, zeigt der Schnittpunkt I6 an, daß während des Abbremsens der Vorratsrolle
ein Gleichgewichtswert T4 der Bahnspannung erreicht wird.
-
Wenn dagegen eine Vorratsrolle mit dem größeren Durchmesser B mit
der gleichen Geschwindigkeit abgebremst wird, benötigt man einen größeren Bremsbanddruck
Pb, um das erforderliche Abbremsmoment aufzubringen. Jeder den Wert Pb überschreitende
Bremsbanddruck wird zu einem sich fortschreitend erhöhenden Wert der Bahnspannung
führen, wie es in Fig. 14 durch die gerade linie 195 angedeutet ist. Der Schnittpunkt
I7 der Linie 195 mit der Belastungskurve 186 zeigt, daß während des Stillsetzvorgangs
eine Bahnspannung mit dem Wert T5 aufrechterhalten wird. renn bei der Verwendung
des erfindungsgemaßen Systems die Presse im Notfall stillgesetzt wird, wobei die
Vorratsrollen jeweils einen ;kleineren Durchmesser A bzw. einen größeren Durchmesser
B
besitzen, ändert sich somit der Wert der in der Bahn aufrechterhaltenen Spannung
nur um den Betrag 4 T3.
-
Die gerade Linie 196 in Fig. 14 veranschaulicht das bisher gebräuchliche
Verfahren, die Betätigungsvorrichtung 28 (Fi.1) für das Bremsband mit einem konstanten
Druck zu beaufschlagen, während die Presse im Notfall stillgesetzt wird.
-
Diese Linie schneidet die Linie 194 im Punkte 16 und die Linie 195
im Punkte I.
-
Wenn man dieses bisher übliche Verfahren anwenden würde, ergäbe sich
ein Wert T4 bzw. T6 für die Spannung der Bahn, wenn Vorratsrollen mit einem kleineren
Durchmesser A bzw. mit einem größeren Durchmesser B mit einer gegebenen Geschwindigkeit
abgebremst werden. Der Gleichgewichtswert der während des Stillsetzens auftretenden
Spannung würde sich um den Betrag A T4 ändern, der gemäß Fig. 14 erheblich größer
ist als die Änderung L\'T3, die beim Stillsetzen der Presse in der Bahn auftritt,
wenn das erfindungsgemäße System benutzt wird.
-
Patentansprüche: